Tabuisierung als Auslöser des Attentats in Norwegen?
Seit den Attentaten von Anders Behring Breivik geht mir die Frage durch den Kopf, was den Mann dazu veranlaßt hat – und ob man darüber überhaupt offen schreiben darf (und sollte). Immerhin wird einem doch die offizielle Interpretation von allen Medien vorgegeben – wozu also noch eine eigene?
Wie immer in solchen Fällen geht die politisch korrekte und gesellschaftliche Bewertung durch die Presse, daß der Mann ein Irrer, ein Geisteskranker, ein Wahnsinniger, ein nicht Zurechnungsfähiger ist, dessen Motive völlig unverständlich seien, der in einer anderen Welt lebt. Das sei alles unfassbar, jenseits jeglicher Nachvollziehbarkeit, jede inhaltliche Auseinandersetzung zwecklos und unmöglich.
Damit macht man es sich natürlich verdammt einfach, weil man sich der Pflicht enthebt, über die Ursachen nachzudenken. Man erklärt das einfach für außerhalb der Rationalität und des Untersuchbaren, und hat damit die perfekte Ausrede, nicht in Ursachen graben zu müssen, die man nicht antasten will.
Sicher, keine Frage, wer so agiert wie dieser Mann, der hat einige ernsthafte Schäden an Verstand und Sozialverhalten, vielleicht könnte dem auch eine ernsthafte Krankheit zugrundeliegen. Es ist aber ein verheerender Fehler, mit dieser Begründung den Aktendeckel zu schließen, denn auch solche hochgradig gestörten Leute brauchen meist irgendeinen Anlaß, irgendeine Motivation mit einer inneren Schlüssigkeit und Logik, sei sie auch noch so abstrus. Die mag uns vielleicht nicht auf den ersten Blick als solche erscheinen, aber irgendwo muß sie sein. Und da geht es auch nicht darum, irgendetwas gutzuheißen, zu rechtfertigen, zu entschuldigen. Es geht darum, wie ein kriminalistischer Profiler zu verstehen, was da vor sich gegangen ist, um es künftig zu verhindern. Eine solche Handlung fällt nicht einfach vom Himmel, sie entsteht nicht aus dem Nichts. Die Gedankengänge des Täters mögen krank und kaputt sein, aber sie müssen da sein und subjektiv zu dieser Handlung führen.
Die wesentliche Frage, die sich mir da aufdrängt, ist die: Der Mann sagt, seine Motivation hätte darin bestanden, ein „starkes Signal” gegen die Islamisierung Europas zu setzen. Es sei ihm nicht um Morde, sondern darum gegangen, das Thema in die öffentliche Aufmerksamkeit zu bringen. Er tötete aber nicht muslimische Immigranten (was ja auf den ersten Blick die Konsequenz hätte sein müssen), sondern Norweger, die einer sozialdemokratischen Partei angehören. Warum? Welchen Sinn ergibt das?
Ich glaube nicht, daß es weiterhilft, das als unbegreiflich abzutun. Ich glaube, daß sich die tiefe Gefährlichkeit dieser Tat erst dann ergibt, wenn man der Sache eine rationale Motivation unterstellt. Seit vier Tagen überlege ich, ob man darüber überhaupt schreiben kann, ohne zerfleischt zu werden.
Warum hat dieser Mann in seinem Privatkrieg gegen den Islam eine norwegische sozialdemokratische Partei als den noch größeren Gegner angesehen?
Warum sagt der, er wolle ein deutliches Signal senden, das nicht mißverstanden werden könne? (Ich könnte mich nicht erinnern, jemals bei einem Verbrechen von so einer Formulierung gehört zu haben.)
Wie regelmäßige Leser meines Blogs wissen, halte ich in unserer Gesellschaft die Gesellschaft selbst für den größten Zensor, den größten Unterdrücker der Meinungsfreiheit. Ich beobachte es seit Jahre hier im eigenen Blog immer wieder, daß gewisse Meinungen, gewisse Themen, gewisse Diskussionen sehr schnell in sehr aggressiver Weise attackiert werden, und habe darüber auch schon öfters berichtet. Es ist ein gesellschaftliches Phänomen, daß sich so gewisse „political correctness”-Positionen festgefressen haben und als quasi verpflichtend und selbstverständlich für jeden aufgeschlossenen Menschen angesehen werden, und daß jede Abweichung davon reflexartig als verwerflicher Tabubruch eingestuft (und meist mit Schimpfworten, die auf -ist enden, belegt) wird:
- Wer auf Unterschiede zwischen Mann und Frau eingeht, Frauen kritisiert oder von der Normansicht abweicht, daß Frauen immer und überall ungerecht und trotz gleicher Leistung benachteiligt werden und daher gefördert und bevorzugt werden müssen, ist ein Sexist.
- Wer was ordentliches gelernt hat und ordentlich arbeitet, und sich dann ein schönes Auto oder eine schöne Wohnung leistet, ist ein Kapitalist.
- Wer die Meinung äußert, daß etwas militärisch durchzusetzen wäre oder man überhaupt Streitkräfte haben müsse, ist ein Militarist.
- Wer einen Nutzen in der Vorratsdatenspeicherung sieht und diese nicht pauschal verdammt, ist ein gefährlicher Schuft. Dazu haben sie zwar noch kein Schimpfwort gefunden, das auf -ist endet, aber dafür das ebenso denkterminierende Buzzword „Generalverdacht”. Steht in fast jedem Artikel über die Vorratsdatenspeicherung, und ersetzt immer das Denken, das Argumentieren, das Begründen. Man muß nur das magische Schlüsselwort nennen, und schon muß reflexartig jeder der vorgegebenen Meinung sein, ohne daß es noch was zu diskutieren gibt.
- Wer irgendwas kritisiert oder nicht gut findet, was mit dem Thema Migration oder Migranten (das Wort Ausländer selbst ist schon geächtet) zu tun hat, der ist ein Rassist und ein Rechtsextremist.
- Wer Muslime kritisiert – egal ob es dabei um die Eigenschaft als Muslim geht oder nicht – ist ein Antiislamist und auch ein Rechtsextremist. Gelegentlich wird die Kritik auch zum Krankheitsbild, der Islamophobie, stilisiert.
- Und wenn sonst nichts mehr greift, dann ist man eben ein Faschist, weil das das immer passende Universalschimpfwort für jede beliebige andere Meinung als die eigene ist. Faschist geht immer.
Und solche Reflexe und Correctnessfilter haben sich tief in das Bewußtsein unserer Gesellschaft gefressen. Wir haben die Streit- und Diskussionskultur verloren. Es wird nicht mehr verifiziert oder falsifiziert. Eine Meinung oder Äußerung kann nicht mehr einfach nur falsch oder richtig, ablehnens- oder zustimmenswert sein. Und das wäre wichtig, weil die Meinungsfreiheit und die Intellektualität einer Gesellschaft es zwingend voraussetzen, auch falsche, schlechte, unrichtige, dumme Meinungen äußern zu können, weil sich erst durch den Disput, durch die Falsifizierung der Fortschritt ergibt. Es hat sich aber so ein Schubladendenken etabliert, das zu gewissen Themen eine politisch korrekte und allein akzeptable Normansicht vorgibt, und jede Abweichung davon als schwere Tabuverletzung von vornherein verurteilt und ablehnt, ohne sie dem Disput zuzuführen. Beispielsweise wird als das Alter der sexuellen Mündigkeit und das Ende der strafbaren Jugendpornographie usw. das eher willkürlich gewählte Alter von 18 Jahren gesetzt. Das oder etwa die Schädlichkeit von Kinderpornographie in Frage zu stellen, wäre ein Tabubruch, den man gesellschaftlich kaum überleben könnte, obwohl das Thema durchaus eine vertiefende Diskussion verdient hätte. In unserer vermeintlich intellektuellen und überlegenen westlichen Gesellschaft gibt es verblüffend viele Tabus. Und das erstaunliche ist, daß diese Tabus gar nicht mal so versteckt oder peinlich sind, wie den Namen Voldemorts – Du weißt schon, wer – auszusprechen. Im Gegenteil gilt es bei uns paradoxerweise sogar als modern, intellektuell, aufgeklärt, sich alle diese Tabus anzueigenen und sie vorbehaltlos zu übernehmen. Es ist einfach modern, die Gleichheit von Mann und Frau, die Unterdrückung der Frau, die Kritiklosigkeit gegenüber anderen Religionen, eine mindestens leicht linke Weltsicht, und so weiter als feste Positionen zu übernehmen. Umweltschutz, Ozonloch gehören dazu, und neuerdings sind wir synchron gegen Kernkraft. Man ist jetzt einfach gegen Kernkraft.
Und diese Tabuisierung wird sehr aggressiv durchgesetzt. Ich habe es selbst mehrfach erlebt, daß wenn man in einem Blog eines dieser Tabus verletzt, sofort selbsternannte Sittenwächter angaloppieren und einen direkt (per Mail und Kommentaren) oder indirekt (über andere Foren, Newsgruppen usw.) böse beschimpfen und verunglimpfen. Da hat sich so eine regelrechte Blockwart-(oder sollte ich sagen Blogwart-?)Mentalität entwickelt. Gewisse normativ vorgegebene Standpunkte dürfen nicht angerührt und nicht in Frage gestellt werden, sonst rückt die Meinungspolizei aus wie die Ameisen aus dem Ameisenhaufen, den man beschädigt hat. Dabei fällt mir immer wieder auf, daß da Leute ankommen und brüllen, von denen ich vorher noch nie etwas gehört habe. Ich habe daher den starken Eindruck, daß manche Leute regelrecht die Blogosphäre überwachen, um sofort auf jede unerwünschte Meinung loszugehen und Foren durch Flutung zu sabotieren, sobald eine unerwünschte Diskussion aufkommt.
Deshalb bin ich schon lange der Auffassung, daß in unseren westlichen Ländern und besonders in Deutschland der größte und gefährlichste Zensor nicht der Staat, sondern die Gesellschaft selbst ist. Man hat die Tabuisierung als Mittel politischer Agitation entdeckt und perfektioniert. Ist ja auch so bequem. Wir ersparen der Erde mindestens 1,5 Grad globale Erwärmung allein durch das CO2, das wir mit diesen vorgefertigten Meinungen durch das weniger Denken weniger erzeugen und ausatmen. Deutschlands Beitrag zum Klimaschutz, wir sparen nicht bei den Automotoren sondern beim Hirn.
Und dabei fällt mir immer wieder auf, daß die Standpunkte, die mit diesem Mittel durchgesetzt werden, fast immer linken Positionen entsprechen. Bei mir verfestigt sich zunehmend die Erkenntnis, daß es Standardwerkzeug linker Propaganda ist, mit Tabuisierungen und Schlüsselwörtern zu arbeiten. Oder anders gesagt: Rechte sind ausländerfeindlich, Linke sind meinungsfeindlich.
Und diese Tabuisierung findet in sehr starker Form auch um die Themen Ausländer, Muslime, Islam statt.
Wann immer jemand auch nur ansatzweise Kritik an Muslimen äußert, geht sofort diese Rassismus- und Antiislamismussichtweise an. Was paradox ist, denn bei Licht betrachtet richtet sich die Kritik häufig gar nicht gegen den Islam selbst, sondern gegen kulturelle „Mitbringsel” aus gewissen Ländern und Kulturen, aus denen halt gerade besonders viele der eingewanderten Muslime kommen. Bemerkenswerterweise machen alle drei beteiligten Gruppen denselben Fehler:
- Die Kritiker assoziieren das, was sie kritisieren oder ablehnen, mit dem Islam oder dem Muslim, weil man dafür das Hirn am wenigsten anstrengen, die wenigste Denkzeit aufwenden, die geringste Bildung haben muß, es die hervorstechendste Eigenschaft des Kritisierten ist und damit die plakativste Aussage treffen kann. Ist halt soviel einfacher als zu sagen, daß es anatolische oder pakistanische oder sonstwelche Sitten sind, auf die man abzielt.
So ganz falsch ist das nicht, weil der Islam nach seinem Selbstverständnis mehr als eine Religion ist und alle Lebensbereiche erfaßt, und damit auch den jeweiligen Kulturen verschmilzt. Aber für richtig reicht es dann meistens auch nicht.
- Die Gegenseite, nämlich die Kritiker der Kritiker, sind auch nicht schlauer und arbeiten nach dem gleichen fehlerhaften Prinzip. Jede Form von Kritik assoziieren sie mit Kritik am Islam (oder der Rasse), weil halt die Schimpfwörter wie Antiislamist, Rechtsextremist, Rassist so wohlfeil griffbereit liegen und in ihrer Abstoßungswirkung auf Dritte eingeübt sind.
Stellt Euch einfach mal vor, jemand würde Kritik wegen anatolischer oder kurdischer Besonderheiten üben, und man würde ihn deshalb als „Antianatolist” oder „Antikurdist” verurteilen – würde nicht funktionieren, die Rabulistik läuft so nicht. Das Publikum würde sich nur wundern oder amüsieren, der Schuß könnte nach hinten losgehen. Es gehört durchau zum Werkzeug und der Arbeitsweise, Kritik auch bewußt und absichtlich als Generalkritik am Islam mißzuverstehen.
- Und erstaunlicherweise tritt derselbe Fehler auch bei den kritisierten, den Muslimen selbst auf. Einmal, weil sie in ihrer Abwehrsituation natürlich auch zu der zweiten Kategorie gehören, aber eben auch Empfänger der Kritik. Das macht es eben soviel leichter, Kritik als unberechtigt abzutun, wenn man sie erst mal bewußt falsch versteht.
Teilweise – und das überrascht – ist es aber auch mangelnde Bildung und mangelndes Wissen über den Islam und den Koran – genauer gesagt das Zustandekommen von Religion allgemein – was Muslime dazu bringt, Kritik nicht auf ihre persönliches Verhalten oder ihre Landeskultur, sondern auf den Islam zu beziehen. Das ist natürlich eine Folge der monopolisierten und unkritischen Religionsausbildung in den Koranschulen, denen jede Selbstkritik und Begrenzung fremd ist. Deshalb sind auch viele Muslime entsetzt, wenn sie sich in der Erwartung weiteren Religionsunterrichtes für ein Islamstudium immatrikulieren und dann mit Kritik und sachlicher Betrachtung konfrontiert sind.
Eines der Hauptprobleme vieler Muslime ist, daß sie sich selbst und ihre mitgebrachte Erziehung und Kultur als zutiefst islamisch auffassen und den Islam als das gesamte Leben erfassende Weltanschauung ansehen – und damit notwendigerweise jede Form von Kritik nicht als Kritik an sich, sondern Kritik am Islam, Fremden, Migranten usw. auffassen.
Und natürlich hat es auch wieder mit der Denkfäule und Argumentationsschwäche zu tun. Es ist natürlich so viel einfacher, wenn man nicht seine eigene Meinung vertreten muß, sondern das alles auf Gott und den Koran und damit in den Bereich des nicht zur Dispositionen stehenden verschieben und sich selbst jeglicher Verantwortung für den eigenen Standpunkt entledigen kann. Muslim zu sein hat halt auch immer was damit zu tun, daß man die Verantwortung für die eigene Meinung und das eigene Handeln ach so bequem auf nicht greifbare und unangreifbare Dritte wie Gott und seinen Propheten zu verlagern. Darin liegt auch eine sehr billige Verleugnung von Realität und Eigenverantwortung, und es spart wieder CO2, weil das Ergebnis schon vorgegeben ist.
Die Folge dessen ist, daß sich die Kritik an vielen Migranten – gerade denen, deren kultureller Hintergrund sich von unserem besonders stark unterscheidet und die quantitativ besonders stark in Erscheinung treten – fast immer als Kritik am Islam oder Muslimen hingestellt, ausgelegt, verstanden wird, obwohl sie das eigentlich nicht ist. Und damit die Islamschutz-Reflexe anspringen, obwohl sie nicht passen.
Gestern abend kam die hochinteressante und sehenswerte Dokumentation „Verlorene Ehre – Der Irrweg der Familie Sürücü”. Die kurdischstämmige Deutsche Hatun Sürücü war von ihrer eigenen Familie ermordert worden, weil sie „lebte wie eine Deutsche”. Man interviewte den jüngsten Bruder, der sie erschossen hatte, und der seitdem im Gefängnis sitzt, und den mit internationalem Haftbefehl gesuchten, aber in der Türkei frei lebenden älteren Bruder. Deren Standpunkte sind sehr aufschlußreich.
Einerseits sagen sie, daß die Schwester gegen die „Familienehre” verstoßen habe. Vor allem der jüngere Bruder erklärt, daß er aus seiner Sichtweise nicht herauskonnte, daß das in ihrem Dorf so war, daß er keine Möglichkeit hatte, es anders zu lernen. Wenn man da mal genau zuhört, hat das mit dem Islam eigentlich gar nicht so viel, eher wenig zu tun, sondern einfach nur mit einer Erziehung, die mit unserer Gesellschaftsform nicht kompatibel ist. Wer mit nichts anderem als der Erziehung mit dem Hintergrund eines anatolischen Bergdorfes aufgewachsen ist, kann sich nicht in unsere Gesellschaftsform einfügen, und ist hier eigentlich auf dem falschen Dampfer. Beide Brüder fielen aber von selbst auf die Islam-Argumentation zurück. Der Islam würde zwar die Selbstjustiz verbieten – aber die Unzucht eben auch. Und weil die Schwester in islamischen Ländern bestraft worden wäre, sei es legitim und zwingend, die Strafe in Deutschland eben selbst zu vollstrecken. Ein solches Verhalten sei für einen Muslim einfach nicht hinnehmbar.
Das ist ein überaus wichtiger Aspekt, denn ein Konflikt, der primär mit der speziellen Kultur und Erziehung zu tun hat, wird von den Leuten selbst – zur Rechtfertigung und Einordnung in ihr Weltbild – auf die Islam-Schiene und damit ins fundamental-unumstößlich-grundsätzliche gebrachte. Möglicherweise sogar absichtlich oder zur Schuldbewältigung. Denn irgendwo sieht man beiden Brüdern an, daß ihnen mit dem Mord an der Schwester doch nicht mehr so ganz wohl ist, und der jüngere spricht ja sogar davon, daß er im Knast erstmals Kontakt zu Deutschen – und damit anderen Sichtweisen – bekommen hat. Ich hatte bei diesen Interviews durchaus den Eindruck, daß die Tat aus dem Einfluß der Erziehung heraus erfolgte, an der nun Zweifel aufkamen, und deshalb der Islam als Rechtfertigung – auch gegenüber sich selbst – an deren Stelle treten muß. Zum Zeitpunkt des Mordes war es noch die beschmutzte Familienehre. Zum Zeitpunkt des Interviews war es dann der Islam.
Und das halte ich für ganz typisch. Kulturelle Konflikte und Zweifel an der eigenen Erziehung, der eigenen Herkunft, den eigenen Wertmaßstäben werden dadurch „geheilt”, daß man den Islam als Stellvertreter einsetzt. Wenn es im Koran steht, wenn es der Mullah lehrt, wenn es in muslimischen Ländern so gehandhabt wird, wenn Allah einem dafür später Eintritt ins Paradies gewährt – dann kann es ja nicht falsch sein, und man ist selbst der Verantwortung und der Schuld enthoben. Diese Verlagerung der Verantwortung ist immerhin ein elementares Konstruktionsprinzip des Islams.
Nicht wesentlich anders ist das mit den Kopftüchern, Nikabs, Burkas, und was es sonst noch an Helmen, Visieren und Säcken so gibt. Das meiste davon ist nicht islamisch, sondern rein kulturell. Und hier in Deutschland mit verschleiertem Gesicht herumzulaufen, ist nichts anderes als schlechtes Benehmen (und vielleicht ein durch kaputte Erziehung gestörtes Selbstwertgefühl verbunden mit einer indoktrinierten Männerneurose), weil es gegen unsere Kultur verstößt. Wer das dringende Bedürfnis verspürt, mit einem Sack über dem Kopf durch die Stadt zu laufen oder anderen Leuten zu begegnen, der ist nicht religiös, sondern der hat ein ernstes Problem. Und das wird nicht dadurch geringer, daß man es als Religion oder Eigenidentität ausgibt. Es ist nicht normal und nicht gesund, sich zur Begegnung mit anderen Menschen einen Sack über den Kopf stülpen zu wollen. Es ist ein kaputte Erziehung anerzogenes Problem. Was würde man von mir halten, wenn ich nur dann mit anderen Leuten zusammen sein könnte, wenn ich mir eine Papiertüte über den Kopf ziehe? Na? Der Konflikt – und die manchmal daraus resultierende Unsicherheit, die Scham oder schlicht das Gefühl, hässlich oder lächerlich herumzulaufen – wird aufgelöst, indem es dem Islam zugeschrieben und zum religiösen Gebot erhoben, die Verantwortung für eigenes Handeln dem Unkritisierbaren zugeschoben wird.
Viele Muslime machen den Fehler und unterliegen dem Irrtum, daß sie ihre Religion weiter fassen, als sie eigentlich ist, und viele rein kulturelle Traditionen fälschlich der Religion zuordnen. Beispielsweise sind die islamischen Waschvorschriften, die Ächtung von Schweinefleisch, auch die jüdischen Zubereitungsvorschriften für Lebensmittel damals sinnvolle, aber ganz gewöhnliche Hygienevorschriften, die mit Religion eigentlich nichts zu tun haben, aber da mit eingesickert sind. Und überzeugte Stinkstiefel waschen sich eben bereitwilliger, wenn man ihnen sagt, daß Gott das so will und sie sonst in die Hölle kommen. Den allermeisten Muslimen (auch den Christen) fehlt schlichtweg die Fähigkeit, zwischen dem religiösen Kern und den eingesickerten kulturellen, sozialen und hygienischen Geboten zu differenzieren. Und der Islam will das in seinem Universalanspruch auch gar nicht.
Die fatale Wirkung all dessen ist, daß jeder Konflikt, der seinen Ursprung auf der individuellen Herkunft und Erziehung, der Kultur, der Sprache, der Sitten usw. hat, von allen Beteiligten – Kritikern, Gegnern, Muslimen – auf die geistig einfache und streitförderliche Schiene Ungläubige gegen Islam gebracht wird. Was übrigens auch eine Form der Beleidigung ist, weil sie jedem Kritiker unterstellt, daß er nicht mehr könne als rechte Fremden- und Islamfeindlichkeit. All diejenigen, die so eilfertig jede Kritik als Fremdenfeindlichkeit abfertigen, unterstellen dem anderen ja pauschal, daß er gar keinen rationalen Gedanken finden könnte. Eigentlich eine ziemliche Frechheit.
Und damit schlägt der oben erwähnte Tabu-Mechanismus bei fast allen Kritik- und Konfliktpunkten zu. Da ergibt sich ein ganz böses Zusammenwirken all dieser Effekte.
Vor ein paar Tagen ging durch die Presse, daß man Thilo Sarrazin in Kreuzberg auf Druck anderer Gäste aus einem Lokal geworfen hat. Ich mag weder Sarrazin noch seine Thesen, und halte ihn für einen Idioten. Trotzdem ist es Teil unserer Kultur (was offenbar auch viele Deutsche nicht begriffen haben), daß man verschiedene Meinungen und Ansichten, auch dumme und falsche – in den Ring zur Diskussion werfen kann, weil die Diskussion darüber, auch das Falsifizieren der Meinung, die Gesellschaft voranbringt. Und dazu gehört eben auch, daß man etwas verspotten oder Karrikaturen zeichnen kann – Religion eingeschlossen. Das ist zutiefst bildender Bestandteil unserer Kultur. Und wer das nicht verstanden hat, der ist hier falsch. Sarrazins Buch ist (ich hab es nicht gelesen, sondern nur darüber) Mist. Aber es ist nur ein Buch. Eine geäußerte Meinung. Man kann sie für falsch und Sarrazin für einen Dummkopf halten, das ist legtim. Aber man darf sie nicht tabuisieren. Man darf nicht, wie das bei uns passiert, den Islam und die Muslime (und auch sonst jede Gruppe) von jeder Kritik befreien.
Und genau diese Tabuisierung ist bei uns häufig, immer wieder, zu beobachten. Wenn irgendwer irgendetwas gegen Muslime (oder Frauen oder Hartz-IV-Empfänger oder irgendeine andere durch Tabu geschützte Personengruppe), gehen sofort die Beschimpfungsmechanismen los, wird nicht die Meinung, sondern das Haben einer Meinung zu einem verbotenen Thema angegriffen.
Nun haben wir eine Menge muslimischer Migranten, die wunderbar nette, intelligente, aufgeschlossene, umgängliche Leute sind, mehr als integriert, gut gebildet, ein Vorteil und Nutzen für unsere Gesellschaft. Viele sind längst deutscher als deutsch. Ich hätte liebend gerne mehr von der Sorte (und würde dafür im Tausch gerne die unbrauchbarsten 10% der Deutschen rauswerfen, dann ging’s uns nämlich wirklich gut).
Es gibt aber auch welche (und warum sollte es sich bei Muslimen anderes verhalten als bei jeder Bevölkerungsgruppe), die sich nicht benehmen können und wollen, die sich aufführen wie Sau. Viele die einen familiären Hintergrund irgendwo zwischen Analphabetismus und Bergdorf haben, und hier mit so einem Scheiß wie ihrer Familienehre daherkommen, und glauben das würde ihne erlauben, gegen unsere Gesetze zu verstoßen, oder so eine Parallelgesellschaft aufzubauen. Die unserer Kultur meiden oder gar verachten, die ihre Töchter nicht zum Schwimmunterricht lassen, sie in Säcke verpacken oder sie am Ende gar umbringen, weil sie leben „wie Deutsche”. Die Straßengangs bilden, die ganze Schulen unter ihre Kontrolle bringen, die kriminell werden. Oder anders gesagt: Die Anlaß zu – berechtigter – Kritik geben. Und das ist eben nicht das gleiche Kriminalitätsmaß wie bei Deutschen, sondern ein deutlich erhöhtes, weil eben dieser „Migrationshintergrund” häufig große Unterschiede in Kultur und Erziehung mitbringen, die letztlich für Konflikte und Kriminalität kausal sind.
Und ob man es hören will oder nicht, die islamische Erziehung mit ihrer Festlegung auf die über den weltlichen stehenden islamischen Gesetze und die Ausrichtung allein am Eintritt ins fiktive Paradies im Jenseits unter völliger Vernachlässigung des Diesseits, sind nun einmal ein Auslöser für Verhalten, das mit unseren Kulturkreis nicht verträglich ist. Es wird immer die Legende aufrechterhalten (und durch Tabus geschützt), daß der Islam quasi orthogonal zu unserer Gesellschaftsform steht und deshalb aus gesellschaftlicher Hinsicht irrelevant, unbeachtlich und unantastbar wäre, zudem der Religionsfreiheit unterliegt, und deshalb jedes Abstellen auf den Zusammenhang zwischen gesellschaftlichen Normverletzungen und muslimischer Religion unstatthaft wäre (und damit tabuisiert wird). Das basiert auf Unwissen und ist so nicht haltbar. Der Islam beansprucht Wirkung weit über die reine Religionsausübung hinaus zur Gesellschaftsform, und überschreitet damit das, was durch die Religionsfreiheit geschützt ist (die übrigens auch nur den Staat verpflichtet, aber die Religion nicht vor Kritik Privater schützt) bei weitem. Im Gegenteil stehen viele dieser Aspekte des Islams unserer Gesellschaftsform – je nachdem, wie weit sie tatsächlich ausgeübt werden – diametral entgegen und sind unverträglich. Und müssen als solche auch kritisiert und diskutiert werden (was durchaus auch auf eine Falsifizierung der Kritik hinauslaufen kann). Beispielsweise ist der Islam selbst eine permanente Verletzung der Religionsfreiheit, denn der Islam beruht – auch durch sein Zivil- und Strafrecht – darauf, daß man nicht das tut und läßt, was man selbst glaubt, sondern das tun und lassen muß, woran andere glauben. Viele Länder führen aufgrund islamischen Rechts harte Bestrafungen wie Auspeitschungen für Biertrinken oder Händchenhalten durch. Der Islam muß sich damit Kritik gefallen lassen, mit unserer Auffassung von Religionsfreiheit unverträglich zu sein. Es kann nicht angehen, daß ein Bruder seiner volljährigen Schwester vorschreibt und durch Gewalt durchsetzt, wie sie sich zu verhalten, wie sie sich zu kleiden, mit wem sie Umgang zu pflegen hat. Jeder, der solches Verhalten dadurch protegiert, daß der die Kritik daran tabuisiert und bekämpft, macht sich mitschuldig und verletzt zudem gerade die Religionsfreiheit (nämlich die der Schwester), die zu schützen er vorgibt.
Und wie bei allem anderen im Leben muß die Meinungsfreiheit es auch erlauben, solche Verhaltensweise zu kritisieren und zu sagen, ob man das hier haben möchte oder nicht.
Ich halte diese Tabuisierung, die sich in unserer Gesellschaft gebildet hat, daß man jede kritische Meinung sofort in das äußere rechte Spektrum verlagert und verdammt, für allerhöchst gefährlich. Nicht jeder, der Kritik an solchem anderskulturellen Verhalten äußert, ist rechtslastig. Manchmal hat er auch nur das Hirn eingeschaltet und nicht die ideologisch vorgeschriebenen Sichtweisen kritiklos übernommen. Es ist auch so eine Zeitgeisterscheinung, daß man jeder kritischen Meinung unlautere Absichten unterstellt, und die völlige Meinungs- und Kritiklosigkeit zum Maß der Dinge macht. Bei vielen Leuten habe ich längst den Eindruck, daß es für sie schon gar keine Rolle mehr spielt, woran man Kritik äußert, weil sie schon Kritik selbst für verwerflich halten. Das hängt ganz eng damit zusammen, daß in unserer Gesellschaft heute die Mainstream-Schwimmer und Opportunisten favorisiert werden, die niemals einen eigenen Weg gehen. Sogar im Wissenschaftsbereich ist es heute ganz enorm wichtig für die Karriere, niemals an irgendetwas Kritik geäußert zu haben, weil einem das als karrieretödlicher und unkollegialer Nonkonformismus ausgelegt wird. Das auch dazu führt, daß niemand mehr Kritik übt, weil niemand mehr bereit ist, das Risiko der Kritik einzugehen – schließlich kann Kritik ja auch mal falsch sein (oder richtig, aber nicht akzeptiert werden), und damit kann heute auch niemand mehr umgehen. Wer Kritik übt und darin nur einen winzigen angreifbaren Teil hat, der wird von alldenjenigen, die sich selbst nie zu einer Kritik trauen würden, zerrissen und als unglaubwürdig hingestellt. Wir sind eine Gesellschaft, die von Feiglingen, Speichelleckern und Wadenbeißern regiert wird und daher deren Lebensformen übernommen hat. Den Umgang mit Kritik, den Disput, haben wir nicht verlernt. Wir haben ihn nie gelernt. Gelernt haben wir nur den Aufbau und das Respektieren von Tabus.
Zurück zum Anschlag in Norwegen:
Warum hat ein Islam-Hasser nicht Muslime, sondern sozialdemokratische Norweger angegriffen?
Und warum sagt er, daß er eigentlich nicht töten, sondern ein Signal senden wollte?
Und das nicht spontan oder im Affekt, sondern exakt nach mehrjähriger Planung?
Und warum will der eine öffentliche Anhörung?
Bei aller gebotenen Sachlichkeit und Unvoreingenommenheit hört sich das für mich so an, als wollte der nicht unmittelbar Muslime bekämpfen, sondern primär seine Meinung darstellen. Natürlich in krankhaft und kriminell weit überhöhter Form, denn objektiv hat er ja jede Menge Möglichkeiten gehabt und genutzt (auch im Internet). Aber zweifellos ist der Täter nicht einfach nur pauschal „geisteskrank”, wie man verschiedentlich liest, sondern war subjektiv davon überzeugt, seine Meinung nicht in der nötigen Weise und mit der erwünschten Wahrnehmungsbreite äußern zu können. Und zweifellos sah er die Schuld dafür bei den Sozialdemokraten.
Könnte es am Ende sein, daß in der norwegischen Gesellschaft eine ähnliche Tabuisierung des Themas stattgefunden hat, wie ich sie hier in Deutschland sehe, und daß die dort ebenfalls aus dem linken politischen Lager betrieben wird?
De facto ist es durchaus so, daß – an sich erstrebenswerte – Werte wie Diskriminierungsfreiheit, Vermeidung von Fremdenfeindlichkeit, Chancengleichheit, Offenheit, MultiKulti, Migration, islamische Einwanderung, typisch linke Themen sind, die aber dann, wenn sie ideologisch, aggressiv, törricht betrieben werden, zu eben jener Tabuisierung und Beschneidung der Meinungsfreiheit führen. Ich bin da vielleicht etwas vorgeschädigt, denn als ein eigentlich unpolitischer und neutral eingestellter Mensch habe ich mich als Student sehr massiv durch die Art und Weise angegriffen gefühlt, die die stark links durchwucherten Organisationen wie Fachschaft, Usta, und was da sonst noch alles unterwegs war, in äußerst aggressiver Form die für Studenten einzunehmende Standard-Meinung durchprügelten und jeden hemmungslos angriffen und an den Pranger stellten, der auch nur geringfügig davon abwich. Die haben regelrechte Hetzjagden auf Leute veranstaltet, die nicht ihrem ideologischen Meinungsprofil entsprachen.
Und auch hier muß man ja nur mal die (nicht mal spezifisch linke, das ist inzwischen ins allgemeine Bewußtsein eingeflossen) Presse und die Politikerreden durchschauen, die triefen geradezu von diesen Tabureflexen.
Vor einiger Zeit war ich mal im Theater. In der Pause kam ich mit einem Mann ins Gespräch, der zufällig neben mir saß, und der unbedingt etwas loswerden und erzählen wollte. Ein Deutscher, der vor 30 Jahren nach Schweden ausgewandert war. Er sagte, daß er Schweden lange Zeit geliebt habe, wie kein anderes Land auf der Welt, und nirgendwo sonst hätte leben wollen. Seit ein paar Jahren halte er es dort aber nicht mehr aus und nun bereite gerade seinen Umzug nach Deutschland vor, obwohl er eigentlich nie wieder nach Deutschland zurückziehen wollte. Schweden sei zu einem aggressiven Matriarchat geworden, in dem nicht nur die Frauen die tatsächliche Macht übernommen hätten – was ihn nicht störe – und die Gesetze alle zugunsten von Frauen umgenudelt hätten, der Mann quasi zum rechtlosen Wesen degradiert worden sei – womit er ebenfalls noch leben könnte – sondern auch ein übles Meinungsdiktat entstanden sei. Jede Form von Kritik würde in erbarmungsloser Weise bekämpft und verfolgt. Und das halte er nicht aus, er müsse deshalb so schnell wie möglich raus aus Schweden. Er habe da keine Hoffnung mehr. Dem Mann war sehr deutlich anzuspüren, wie wütend und verbittert er war.
Ich kenne Schweden nicht und habe nicht die geringste Ahnung, ob das, was der da sagte, stimmt oder eingebildet war. Darauf kommt es aber nicht an, weil für die Motivation zur Kriminalität die subjektive Sicht ausschlaggebend ist, nicht der objektiv nachprüfbare Zustand. Und dieser Mann war sehr davon überzeugt. Und es hat gereicht, um ihn zu einer für ihn ungeheuerlichen Handlung zu bewegen, nämlich sein geliebtes Schweden zu verlassen und wieder in das verabscheute Deutschland zurückzuziehen. An diesen Mann aus dem Theater habe ich unwillkürlich denken müssen, als ich von den Hintergründen des Attentats in Norwegen und der Äußerungen des Täters hörte.
Könnte es am Ende sein, daß die Tat von Norwegen – und vielleicht viele andere rechtsextreme Taten – letztlich nicht so sehr von rechter Politik und rechtsextremen Organisationen, sondern mehr von linker Rhetorik und einer in die Gesellschaft eingebrachten Tabuisierung der Kritik an der Einwanderung von Muslimen verursacht wurde? Daß da der Druckbehälter explodiert ist, weil man das Ventil verschlossen hat?
Daß man die Tat also nicht wie kolportiert dem rechten Lager, sondern – indirekt, aber letztlich – dem linker Politik zuschreiben muß? Daß eine Tabuisierung mehr Druck aufgebaut hat als die frontale Fremdenfeindlichkeit? Und daß der deshalb auf die linksorientierte Regierungspartei losgegangen ist? Denn gerade die Diskussion wollte der Täter ja – vorgeblich – erreichen.
Oder anders gefragt: Wäre es zu der Tat gekommen, wenn es eine öffentliche und offen geführte Debatte über die Einwanderungspolitik gegeben hätte, in der auch offen darüber diskutiert wird, warum manche Leute das nicht wollen, und ob das berechtigt oder unbegründet ist?
[Nachtrag 1:] Diese Brachialkategorisierung in die verschiedenen -isten (Sexist, Rassist, Antiislamist, Faschist,…), die viele Linke ständig betreiben ist letztlich auch nichts anderes als tumber Rassismus, wie ihn das Nazi-Dummvolk vom Land betreibt, das seine Welt dann eben in Bimbos, Kanaken und sowas einteilt, nur daß sie eben statt körperlicher Äußerlichkeiten nach Gesinnungen einteilen. Der mentale Mechanismus ist aber der gleiche, weil er das Denken erspart und erlaubt, das Hirn nur auf eingeschränktem Notstrombetrieb zu lassen.
[Nachtrag 2:] So gesehen könnte sich die – in der Presse als bewunderswerte Stärke und Reife ausgelegte – Haltung der Norweger, auf den Anschlag mit noch mehr Demokratie und noch mehr Offenheit zu reagieren, als fataler Fehler in die falsche Richtung erweisen. Wenn nämlich deren Verständnis von Demokratie und Offenheit bedeutet, Kritik (etwa an Migranten) im Sinne von Offenheit der Gesellschaft noch stärker zu tabuisieren, also das, was möglicherweise hier Auslöser dieser Extremhandlung war, noch mehr zu intensivieren, dann würde es die Sache noch verschlimmern, weil es die Situation noch weiter verschärfen würde.
90 Kommentare (RSS-Feed)
Den Erklärungsansatz finde ich sehr interessant und er ist in meinen Augen zumindest plausibel. Ob er wahr ist, weiß ich nicht. Es erscheint mir aber lohnenswert, mir Gedanken darüber zu machen. Vielen Dank für die sehr gute Anregung!
Du hast das grundlegende Problem der Tabus meiner Meinung nach korrekt dargestellt. Jedenfalls entspricht Deine Darstellung dem, was ich in meinem Leben bisher erfahren habe.
Ich glaube aber nicht, dass Du mit dieser Kritik irgendwen erreichst, der nicht sowieso schon rational und sorgfältig denkt. Ich habe jedenfalls jede Hoffnung aufgegeben, dass es in dieser Hinsicht jemals besser werden könnte.
Aber dass Du es so tapfer versuchst, nötigt mir Respekt ab. Ich hätte nicht die Kraft dazu.
Interessante Fragen, die ich mangels Nähe leider nicht beantworten kann.
Dafür kann ich auch Fragen stellen: besteht nicht die Möglichkeit, daß wir in den Mann viel zu viel hinein geheimnissen ? Kann es nicht sein, daß der einfach einmal in seinem Leben im Mittelpunkt, sprich “der Star” sein wollte ? Die ungeteilte Aufmerksamkeit der Medien, sogar der EU-Regierungen hat er zweifellos. Kann so etwas nicht ein Motiv sein ?Dazu hat er sich so ziemlich aller Klischees bedient…………und erreicht dabei eine Aufmerksamkeit und Beachtung, die über diejenige von Sportstars oder ähnlichen weit hinausgeht – dies für lange Zeit………..
Ist dies nicht eine ähnliche Motivation, die abgehalfterte C-Promis dazu bringt, mit ekligen “Dschungelshows” oder ähnlich gestricktem Unsinn wieder zurück ins öffentliche Bewusstsein zu kommen ?
Angesichts der Einschaltquoten, sprich der Zahl der Menschen, die bereit sind, sich so etwas anzusehen – liegt da nicht in Wirklichkeit viel “Schuld” oder “Verantwortung” bei denjenigen, die sich diesen Schmutz ansehen ?
Ist nicht die Mordaktion des Herrn B. lediglich eine ins grauenhafte gehende Übersteigerung dieses Fernsehkonsums, wos den Zuschauer so herrlich gruseln kann ?
Ich finde das eine sehr wichtige und richtige Überlegung, die du da anstellst. Mir ist etwas ähnliches aufgefallen. Nach dem Attentat in Norwegen hatte ich in einem Chat ein Gespräch, in dem jemand massiv auf die Rechten einprügelte. Mit den klassischen “Argumenten” wie “Faschismus ist keine Meinung, Faschismus ist ein Verbrechen”.
Ich denke, gerade einem Linken kann man da recht gut mit dem Satz “Freiheit ist immer die Freiheit der Anderdenkenden” auf die Spur helfen. Denn dort sind verbohrte Meinungen in der Tat sehr verbreitet.
…und wer Sarrazin, Broder, PI für gemeingefährliche, gewöhnliche Volksverhetzer antidemokratisch und antiliberal hält, der wird umgehend mit dem Vorwurf PC zum Schweigen gebracht.
Daß ABB sich ausgerechnet die Sozi-Jugend ausgesucht hat, ist ja kein Zufall. Die sind ja der perfekte Feind dieser PI-Sekte. Genau die stehen für Öffenheit, Demokratie, Toleranz, Egalität etc., die bei denen dieser Sekte verhaßt sind, und als Alt-68er, Kulturmarxisten, Multikulti verunglimpft werden, und schlimmer noch, als Verräter und Kollaborateure der Moslems gegen das bedrängte Abendland angesehen werden, also vernichtet gehören.
Mit den Feministen ist es auch so eine Sache. Die sind ziemlich blöd. Aber diese PI sind genau so eine bescheuerte Sekte. Und daß denen die Meinungsfreiheit beschnitten wird, halte ich doch für ein Gerücht, so oft wie Broder, Ufkotte, Alice Schwarzer in den öffentlichen Medien auftreten.
Guten Morgen!
Ein großteils gut geschriebener Artikel. Besonders das Thema Kritikverbot ist sehr vertiefungswürdig und beschreibt MMN die aktuelle Situation unserer Gesellschaft sehr genau.
Wenn das in Schweden tatsächlich auch so zugehen sollte (bzw schlimmer), kann ich meinen Schwedisch Sprachkurs nächstes Semester streichen…
OT: Warum besitzt eigentlich die gesamte Politische Welt immernoch nur eine einzige Dimension? (Skala von Links bis Rechts)
Das hier in unserer angeblich so aufgeklärten Zeit nicht genauer unterschieden wird, zeigt, dass beim politischen Denken ungeheures Kleingeistertum herrscht.
Gerade etwas derart komplexes wie die Weltanschauung eines Menschen – nichts anderes ist die politische Meinung – mit einer einzigen Größe angeben zu können (+- Entfernung von der Mitte) war ein genialer Schachzug unserer Gesellschaft nicht mehr denken zu müssen.
Zumindest mir fällt dieses eindimensionale Denken als einer der Hauptgründe für fruchtlose Diskussionen auf.
lg und schönen Freitag
Guten Morgen!
Ein großteils gut geschriebener Artikel. Besonders das Thema Kritikverbot ist sehr vertiefungswürdig und beschreibt MMN die aktuelle Situation unserer Gesellschaft sehr genau.
Wenn das in Schweden tatsächlich auch so zugehen sollte (bzw schlimmer), kann ich meinen Schwedisch Sprachkurs nächstes Semester streichen…
OT: Warum besitzt eigentlich die gesamte Politische Welt immernoch nur eine einzige Dimension? (Skala von Links bis Rechts)
Das hier in unserer angeblich so aufgeklärten Zeit nicht genauer unterschieden wird, zeigt, dass beim politischen Denken ungeheures Kleingeistertum herrscht.
Gerade etwas derart komplexes wie die Weltanschauung eines Menschen – nichts anderes ist die politische Meinung – mit einer einzigen Größe angeben zu können (+- Entfernung von der Mitte) war ein genialer Schachzug unserer Gesellschaft nicht mehr denken zu müssen.
Zumindest mir fällt dieses eindimensionale Denken als einer der Hauptgründe für fruchtlose Diskussionen auf.
lg und schönen Freitag
danke! ich weiss ja schon, dass ich mit meiner Meinung zum Islam nicht alleine bin, trotzdem tut es gut dass ganz dediziert auseindergelegt an ganz anderer stelle zu lesen. mich wundert das die politisch korrekte bloggeria hier noch nicht kommentiert hat.
ich bewege mich viel unter Leuten, die dass ganz ähnlich sehen wie du, es ist allerdings wirklich sehr sehr schwierig bei den “politisch korrekten” nicht gleich in der rechten Ecke zu stehen. Aber wenn wir es nicht sagen, dann tut es kein anderer. Hirn einschalten ist zu diesem Thema leider tatsächlich viel zu selten zu vernehmen.
Ich weiß nicht – in großen Teilen möchte ich zustimmen, und an anderen mich deutlich absetzen.
Der Begriff des Tabus ist gar nicht so schlecht, und fasst es viel besser als ‘Zensur’. Man darf jede Kritik äußern, an allem, aber es tut keiner, oder kaum einer.
Ich sehe da aber keine Dominanz der Linken im Tabuisieren. Ich selbst vertrete viele Standpunkte, die man wohl eher als links bezeichnen würde, und grenze mich auch sehr viel leichter von allem, was rechts ist, ab: CDU, CSU, Kirche.
Aber die Tabuisierung ist etwas, dass sich durch die Gesellschaft durchzieht. Gruppen bilden sich über Konsens, und gemeinsame, meist stillschweigende Verabredungen was man glaubt, und was man nicht glaubt, was wichtig ist und was nicht, und worüber man spricht und worüber nicht.
Und mit dem Islam gibt es schon deshalb keine Diskussion, weil die vielen Migranten für Fabrikarbeit ins Land geholt wurden, nicht für geistige Arbeit, und mit ungebildeten Hilfsarbeitern kann man nicht viel diskutieren. Das ist aber mit deutschen Hilfsarbeitern nicht anders.
Und da, wo viel diskutiert wird, bei Soziologen, Politologen und Philosophen sind nicht so viele Muslime zu finden. Nicht in Zeitungsredaktionen, Fernsehen und Radio, und wenn niemand eine Position elaboriert vertreten kann, oder mit Rückhalt, dann kann daraus keine Streitkultur erwachsen.
Damit fehlt aber auch den einfachen Migranten das Vorbild, jmd., der vielleicht den Spagat zw. Islam und Moderne in Westeuropa vorlebt, und der eine Integrationsfigur sein könnte, jmd. mit Brückenfunktion.
Und da kommt zum Zuge, dass der Deutsche, wie andere Völker auch, ein Heuchler ist. Ich will das Klichée vom linken Studenten bemühen, der in Kreuzberg lebt, eine Partnerin findet, und in Kreuzberg bleibt, bis das Kind schulpflichtig wird. Dann beginnt der Standesdünkel und die Bildungschancen des Kindes sind ja wirklich besser, wenn es in eine Schule gibt, in der 90% der Kinder und mehr die Landessprache sprechen, und nicht bei unter Null anfangen müssen.
Ich kann da leicht Vorwürfe machen, aber was ich eigentlich kritisieren will ist nicht so sehr das wegziehen aus dem Problemviertel, aber das so tun als ob, als ob man mit Muslimen befreundet sei. Das sind weitgehend Lippenbekenntnisse, bzw. beschränkt sich auf Döneressen und – ja – nichts und. Weder fröhnt irgendwer der türkischen Teekultur, noch mag man die Musik, die Kleidersitten schon gleich gar nicht.
Aber es kann nur funktionieren, wenn unsere Kultur durchlässig wird. Ich weiß ja auch nicht was Du über die Religiösität der Migranten weißt. Ich kann von mir sprechen: Ich weiß quasi gar nichts. Ich glaube, die meisten sind nicht sehr religiös, und dass das religiöse eine Abwehrfunktion übernimmt: In einer Gesellschaft, in der man eh nur geduldet wird, aber nicht erwünscht ist, entwickelt man dann trotzig eine Gegenkultur.
Aber zu einer Kultur gehören eigentlich immer auch Künstler: Musiker, Schriftsteller, Theater – von mir aus Geistliche – all das Brimborium.
Bei der Kopftuchdebatte finden sich dann schon 2-3 Türken oder türkischstämmige Personen, die nicht nur auf dem Betroffenensofa der Anne Will sitzen, und dann darf einer der Migranten die Position übernehmen, das Kopftuch zu kritisieren, weil einem Türken kann man ja dann nicht Rassismus vorwerfen, das ist die Logik dahinter, die aber dazu führt, dass sich das bei den Leuten so festsetzt, dass man als Deutscher das also nicht kritisieren darf – und eine Betroffene die beteuert freiwillig das Ding zu tragen.
Ich habe hier einen Gemüsemarkt um die Ecke, und könnte jetzt erklären, wieso so viele Türken Gemüsehändler sind – bzw. umgekehrt: so viele Gemüsehändler Türken. Aber darum geht es nicht. Viele Kunden sind auch Türken. Ca. 50% würde ich sagen. Und davon der Großteil Frauen. Und davon der Großteil ist ohne Kopftuch, ich würde sagen 80%. Tschador oder Burka sieht man überhaupt nicht. Das kenne ich nur aus dem Fernsehen: Jemen. Aber die 20% vielleicht mit Kopftuch springen doch ins Auge, und wenn man einmal quer über den Markt rüber ist hat man mehr als 20 Frauen mit Kopftuch gesehen.
Aber wenn man Diskussionen verfolgt, in denen das zur Sprache kommt, dann klingt es so, als wäre es umgekehrt: 80% der Frauen – nicht nur mit Kopftuch, sondern gleich: verschleiert. Nicht dass ich Kopftücher schön fände. Aber es ist eben doch noch ein Unterschied, ob eine Art Nonne oder ein Panzer mit Sehschlitz vorbeirollt.
Was ist mit dem Täter? Konnte der keine andere Form des Ausdrucks finden?
Mit den Stimmen, die in Deutschland jetzt wieder meinen, ein NPD-Verbot fordern zu sollen, kann ich mich nicht anfreunden. Ein wenig hänge ich auch der Dampfkesselmetapher an: Wenn die Leute es hier nicht ablassen können, dann versuchen sie es da. Dann gründen sie eine andere Partei, und erzählen überall, dass sie verfolgt werden. Davon halte ich nichts.
Es ist aber so, dass die Leute, die am pointiertesten und am radikalsten Kritik äußern im rechtsradikalen Lager sind; das sind sie im Ausland auch, aber in der extremen Form ist Nationalismus und Rassismus in Deutschland unmöglich geworden. Das ist unsere besondere Geschichte, und wenn Stimmen laut werden “Man darf diesen Leuten kein Forum geben”, und diese Stimmen sind Angehörige von Leuten, die in deutschen Lagern ermordet wurden, dann ist es schwer, die Position zu vertreten, dass man in der Auseinandersetzung wächst, und nicht durch einen Konsens, diese Leute rauszudrängen, aus den Diskussionen.
Wie die innenpolitische Lage in Finnland ist, kann ich aber auch nicht beurteilen. Konnte der Täter keine Karrikaturen malen? Wahrscheinlich nicht. Aber steht er überhaupt für den extremen Ausreißer einer breiten Gruppe, die da irgendwie wächst, oder ist er ein versprengter Einzelner aus einer aussterbenden Spezies?
Ist es nicht so, dass wir mit Sarrazin und ohne ihn die nötigen Debatten jetzt doch führen, und das auch schon seit ein paar Jahren, jetzt? Es gab vor Sarrazin den Schill in Hamburg, und vormals die Republikaner – da sind die Themen auch schon angesprochen worden, und es hieß, man dürfe die Themen nicht dem rechten Rand überlassen. Und Haider in Österreich war hier auch eine Warnung, und die Schweizer Debatte über die Minarette.
Ich würde schon sagen, dass es eine gewisse Konfliktscheue gibt, einen Hang zur Mitte, und das Vermeiden schwieriger Diskussionen. Aber Opportunismus wird auch weltweit beklagt – womöglich ist es eine Illusion die jedes Land, und jede Generation hat, sie wäre nun besonders betroffen, und in Wahrheit ist es einfach menschentypisch, und wohl auch überlebenswichtig.
Ich muß da noch länger drüber grübeln.
Ich weiß auch nicht, was Du alles aus dem Blog rauslöschst, aber von dem, was ich hier lese, habe ich nicht den Eindruck, dass Du ständig angegriffen, und als X-ist oder Y-ist beschimpt wirst. Das erschien mir übertrieben. Aber wie gesagt – vielleicht löschst Du das ja alles weg.
Wie öffentlich hättest du es denn gerne? Sarrazin’s Thesen wurden wochenlang in den Leitmedien rauf und runterdiskutiert! Ich weiß nicht so recht, viel öffentlicher kann ich mir nicht vorstellen …
Hi Hadmut,
endlich mal ein vernünftiger Artikel zu diesem Thema.
Klasse mach weiter so!
Wenn du “linke Politik” mitverantwortlich für die Morde machen willst, dann bist du auf dem Pfad des Verursacherprinzips in seiner strengsten Form. Demnach ist nicht nur der Flughafen Verursacher, sondern auch die Anwohner. Und überspitzt gesagt, ist nicht nur derjenige Verursacher, der eine Pistole abschießt, sondern auch der, der in die Kugel läuft. Es gibt aber auch eine andere mögliche Sichtweise: Meiner Meinung nach kann man einen Autor nicht dafür verantwortlich machen, was Leser alles aus einem Text herauslesen, weil er schlicht nicht alle Interpretationsansätze, die aus den Millionen verschiedenen Lebenswelten heraus entstehen, berücksichtigen kann. Man kann also auch nicht die Schreiber von Bibel oder Koran dafür verantwortlich machen, was Gläubige daraus ziehen. Und so betrachtet schlägt fehl, wenn du aus der Tabuisierung (wobei ich nicht weiß, wie das in Norwegen tatsächlich ist) von Positionen eine Mitverantwortung ableiten willst. Der Mann hat kaltblütig junge Menschen umgebracht, das ist eine Interpretation der Tabuisierung, für die er verantwortlich ist und niemand sonst.
Ich finde ja, gerade beim Thema Essensvorschriften sieht man recht deutlich, dass teilweise von der Gesellschaft (in dem Fall dann natürlich von der religiösen Gemeinschaft) Dinge anders (oft strenger oder mit anderem Schwerpunkt) interpretiert werden, als ein Gelehrter der entsprechenden Religion dies tun würde.
Dazu fallen mir noch zwei schöne Beispiele ein, die mir aus der Ausstellung “Alles Koscher?” letztes Jahr im jüdischen Museum in Berlin noch in Erinnerung sind.
Das erste betrifft die Regelung bei den Speisevorschriften der Juden, dass Milch und Fleisch nicht gemeinsam zubereitet oder verzehrt werden dürfen. Dazu hatte in einem kleinen Film ein Wiener Rabbiner als Illustration den folgenden Witz erzählt (ist natürlich nicht ganz verbatim, aber der gleiche Witz):
Gott: Und Moishe vergiss mir die Speisegesetze nicht, denk daran, dass das Kochen eines Zickleins in der Milch seiner Mutter grausam ist, daher ist es verboten!
Moishe: Ahhhhhhh, du willst also sagen dass wir niemals Milch und Fleisch zusammen essen dürfen.
Gott: Nein! Ich sage du sollst kein Zicklein in der Milch seiner Mutter kochen!
Moishe: Verzeih mir das Missverständnis und meine Unwissenheit. Was du wirklich sagen willst ist also, nachdem wir Fleisch gegessen haben sollten wir sechs Stunden warten bis wir Milchiges essen, damit sich nicht beides gleichzeitig in unserem Magen befindet!
Gott: Nein Moishe! Ich sage du sollst kein Zicklein in der Milch seiner Mutter kochen!!
Moishe: Bitte strafe mich nicht für meinen wiederhohlten Fehler. Du willst also sagen wir sollten uns zweierlei Geschirr für Milchiges und Fleischiges zulegen und diese streng getrennt halten damit kein Irrtum passieren kann. Und sollte doch mal ein Irrtum passieren müssen wir das Geschirr vor die Tür werfen Huh
Gott: Oij Gewalt Moishe, mach doch einfach wie du willst…
Das zweite Beispiel ist die Gewichtung der Verbote von Alkohol und Schweinefleisch im Islam. Den meisten Moslems (die ich kenne) wiegt das Schweinefleischverbot viel schwerer, als das Alkoholverbot.
Dazu hat (in derselben Ausstellung) ein Berliner Imam gemeint, ein Verstoß gegen das Alkoholverbot sei als viel zu werten, als ein Verstoß gegen das Verbot zu Schweinefleischverzehr.
Die Begründung fand ich sehr einleuchtend: Er meinte den einen Verstoß (Schweinefleisch) kann man alleine mit Gott ausmachen, weil man dort nur sich selbst schädigt.
Da ich aber durch den Genuß von (zu viel) Alkohol potentiell auch andere mit hineinzieht, wiegt der Verstoß gegen das Alkoholverbot schwerer.
Beides zeigt, dass die individuelle Interpretation eines Themas durch einen Fachmann eine ganz andere sein kann als durch die Masse (=Gesellschaft).
Ich denke aber nicht, dass der gesellschaftliche Diskussionskultur in Norwegen die Hauptschuld für die Tat von Breivik zugeschrieben werden kann (oder sollte). Das, was ich bisher über sein Weltbild gelesen habe war derart verquast…
Ich würde das nicht als “Gegenentwurf” zu einer Tabuisierung von Fremdenfeindlichkeit oder gar der Kritik an Ausländern sehen. Insbesondere die Fremskrittspartiet – die Brevik ja wohl zu soft war – nimmt da anscheinend auch kein Blatt vor den Mund.
Ich nehme aber an, dass auch eine Diskussion für einen Wahnsinnigen als Ventil nicht ausreichend sein kann. Er wird genau seine Meinung dort nicht öffentlich vertreten sehen, weil aus meiner Sicht die Ansicht “knallt die sch*** Ausländer und ihre sozialistischen Sympathisanten alle ab” in einer Öffentlichen Diskussion auf keinen Fall einen Wert haben darf!
Ich stimme Dir aber sehr wohl zu, dass eine Diskussion auch Meinungen enthalten (dürfen) muss, denen nicht jeder zustimmt. Ich finde den Thilo zwar Kacke und würde mir sein Bucht nicht mal aus ‘nem Mülleimer holen, bin aber als überzeugter Demokrat der Ansicht, dass er seine Meinung gerne haben und äußern darf. Er muss sich aber an die gesellschaftlichen Regeln halten und darf beispielsweise nicht zum Misshandeln von Personen aufrufen oder diese schlicht beschimpfen.
Um es nochmal zusammenzufassen (ist ja jetzt doch übel länglich geworden):
Der Blick der Masse ist trüber als der des einzelnen.
Diskussion: unbedingt.
Ob’s geholfen hätte? Ich bezweifle das stark.
Elke Wittich hat in der Jungle World einen guten Artikel dazu verfasst. http://jungle-world.com/artikel/2011/30/43668.html
Kluger Artikel. Mit Gewinn gelesen, danke. Was ich sofort unterschreibe: die Diskussions- und Streitkultur ist verloren gegangen. Die (erstmal) zweckfreie intellektuelle Reflexion.
Es gibt kaum Diskussionen, die von der grundlegenden Erkenntnis leben, daß prinzipiell auch der andere Recht haben könnte. Könnte! Deswegen sind auch die meisten “Debatten” sinnlos. Rechthaberische Gehörlose brüllen aufeinander ein, niemand gibt zu, sich jemals geirrt zu haben. Beispiel: Helmut Schmidt. “Ich wußte immer schon, daß…”
Sarrazin: der Mann ist diskussionsunfähig, weil er nur drei (barsche) Reaktionsmuster auf andere Meinungen kennt: “Haben Sie mein Buch gelesen?”, “Sie haben mein Buch nicht richtig gelesen”, Sie haben mein Buch nicht verstanden”. Ende der Durchsage. Gleiches gilt für die meisten anderen Gipsköpfe von Baring über Sinn, Sloterdijk, Precht, Henkel, Dohnanyi, Clement, Steinbrück, Broder, Biedenkopf, Markwort, Käßmann, Hans-Jochen Vogel (!) bis hin zum Papst… Ganz schlimm auch: Alice Schwarzer. Mit keinem von denen würde ich irgendwas diskutieren wollen.
Man könnte es auch das Reich-Ranicki-Prinzip nennen. Es gilt nur eine Meinung, und zwar die eigene, notfalls wird sie brüllend so lange wiederholt, bis der andere resigniert. Dieser “andere” ist sowieso naiv, vernagelt, idiotisch, ahnungslos, simpel, kurzum nicht satisfaktionsfähig. Austausch, Dialog, gar Modifizierung der eigenen Meinung? Niemals!
Möglich, daß dann irgendjemand auf die Idee kommt, seinem Standpunkt gewaltsam Gehör zu verschaffen und sinnbildlich erstmal in die Decke schießt…
Nun, die Tabuisierung ist traurigerweise nicht nur auf gesellschaftlicher Ebene anzutreffen. In der Politik gibt es seitens des Gesetzgebers de facto nur zwei Möglichkeiten: Entweder, ein Gesetz “muss” erlassen werden, da ja eine “EU-Verordnung” dazu “zwingt”, oder aber (siehe die Regierungen Schröder und Merkel) “basta!” beziehungsweise “alternativlos!”.
Die gesellschaftliche Debatte findet nicht statt und ist, liest man die Antworten zahlreicher Parlamentarier auf abgeordnetenwatch.de, größtenteils unerwünscht oder wird als störend empfunden. Die parlamentarische Debatte folgt dann nur noch o.g. Muster. Das Ideal “gesellschaftliche Debatte parlamentarische Debatte Gesetzgebung” haben wir schon lange verlassen.
( bitte als umgangssprachlichen “Beeinflusst-durch-Operator auffassen”, nicht als logische Äquivalenz-Relation)
Jetzt hat WordPress meine schönen Pseudo-Operatoren verschluckt…
“gesellschaftliche Debatte <=> parlamentarische Debatte <=> Gesetzgebung” haben wir schon lange verlassen.
(<=> bitte als umgangssprachlichen “Beeinflusst-durch-Operator auffassen”, nicht als logische Äquivalenz-Relation)
Schön gesagt!
Die Blogwarte sammeln wahrschienlich schon einmal Steine (“Einen große runden, drei spitze und einen Beutel Kies, bitte…”), denn man kann und darf (!) ja einfach nicht die “richtige” Gesinnung rational betrachten.
Sidn diese Tabus die Folge einer Anpassungsbewegung? Einer natürlichen Verhaltensweise, die es uns ermöglichen soll, ohne Gewalt miteinander zu leben? “Alle in der Herde verehren Greenpeace. Du tust das nicht, also ‘raus mit Dir”?
Modetrends? Man will dazugehören, also paßt man die eigene Meinung an?
(Ich kenne Fälle, bei denen eine Frau nach der Eheschließung vollkommen selbstverständlich und überzeugt die Religion ihres Mannes angenommen hat – für mich bizarr, aber so zu erklären.)
Wsa passiert, wenn man sich nicht dem Meinungsdiktat unterwirft? (Frage: Wer diktiert?)
Man fällt auf, wird ausgegrenzt, ist halt “keiner von uns”. Und jeder Mensch hat seine heiligen Kühe – niemand ist davon frei. (Auch ich nicht, logisch. Bei einigen der Kühe kenne ich sie sogar beim Namen. “Naturwissenschaft ist die überlegene Daseinsform des menschlichen Geistes” ist eine davon.)
Nur sehen denkende Menschen das und leben damit, daß Menschen unterschiedliche Ansichten haben (und auch haben müssen) und daß man auch selbst Unrecht haben kann.
Flugsicherheit? Absolut. Es fliegen fast nur Terroristen und die bringen ihre Bomben und Waffen immer durch die Personenkontrolle beim Abflug. Also schaffen wir eine “Idiot Gestapo” wie die TSA und geben ihr schlecht kontrolierte, weitreichende Vollmachten zur Demütigung von im Regelfalle Unschuldigen.
Kernkraft? Absolut sauber und sicher. Technisch beherrschbar. Wirklich. Nur will das kein Betreiber bezahlen. Dann muß man mit der Abschaltung leben…
Klimakatastrophe? “Tut Buße. Lebt am besten wie im Mittelalter, aber unbequem muß es sein, denn ansonsten büßt ihr nicht für den Umweltfrevel!” Oder will man erst einmal sehen, daß man die Folgen abpuffert? Rechtzeitig Leute umsiedelt, deren Inseln untergehen, weil (egal was wir tun) der Wasserspiegel steigt? Getreidesorten entwickeln, die auch unter geänderten Klimabedingungen wachsen? Dafür sorgen, daß kein Regenwald abgeholzt werden muß, weil man die Leute, die das machen, mit Alternativen versorgt? Aber die Rechtschaffene Gewissenskeule ist natürlich erst einmal einfacher…
| Warum hat dieser Mann in seinem Privatkrieg gegen den Islam
| eine norwegische sozialdemokratische Partei als den noch
| größeren Gegner angesehen?
Weil die Muselmänner nicht sein Gegner sind sondern die ideologisierten krankhaft xenophilen muselophilen Gesellschaftsverbesserer, die in linken Kreisen zu verorten sind.
Er führt nicht Krieg gegen den Islam sondern gegen die künstliche Islamisierung der Gesellschaft. Er führt Krieg gegen die, die hier neue Religionskriege anstiften wollen. Er will eine Katastrophe verhindern.
Hast Du das wirklich nicht verstanden?
Das Zeichen, das er setzen wollte, hat er bereits erfolgreich gesetzt. Nicht jeder ist so bekannt wie Sarrazin. Vielleicht sollte ich mal zum Support meines Buches ein paar Leute in die ewigen Jagdgründe befördern. Dann verkauft sichs auch. Panic sells
Wenn Richter angewiesen sind, Ausländer schwächer zu bestrafen, um die Statistik zu schonen, ist die Justiz und die Gesellschaft kaputt. Der Schaden ist bereits eingetreten.
[Blogwarte]
| Wie regelmäßige Leser meines Blogs wissen, halte ich in
| unserer Gesellschaft die Gesellschaft selbst für den größten
| Zensor, den größten Unterdrücker der Meinungsfreiheit.
So ist das. Die Gesellschaft zensiert sich selbst. Sie überwacht sich selbst. Sie hält sich selbst gefangen.
Diese Ideologien halten sich selbst in einem latch up.
Wobei, ein weiterer Import von Moslems könnte das Kinderpornoproblem in dieser Gesellschaft lösen.
Aggression: Ideologien und Religionen werden bis zum eigenen Tod verteidigt.
| Oder anders gesagt: Rechte sind ausländerfeindlich,
Wirklich? Oder ist es nur Opposition gegen einen Ausländer bewußt importierenden und Deutschland zerstörenden Staat?
| Linke sind meinungsfeindlich.
intolerent, dogmatisch
Das kann es im letzten Reich auch gegeben haben. Wir wissen es nicht. Alle großen monotheistischen Religionen und alle Ideologien sind intolerant, missionierend und aggressiv.
| Und hier in Deutschland mit verschleiertem Gesicht herumzulaufen,
| ist nichts anderes als schlechtes Benehmen
Ach? Und Intoleranz ist gutes Benehmen?
| Daß eine Tabuisierung mehr Druck aufgebaut hat als die frontale
| Fremdenfeindlichkeit?
So ist das.
Freiheit für Raucher! Steuerfreien Tabak für Erwerbslose und Kinder!
Carsten
—
Konsens is Nonsens
Ich war nie länger in Skandinavien, kenne aber einige die dort gearbeitet haben oder es noch tun, insbesondere in Norwegen und Schweden.
Was die berichten, läuft in etwa auf folgendes hinaus:
Zwar ist die politische Orientierung traditionell eher links-liberal, aber das eigentlich bestimmende scheint etwas anderes zu sein, die Gesellschaft ist stark konsensorientiert.
Norwegen bspw. hat angeblich die geringste Spreizung zw. arm und reich in Europa, jeder weiß bzw. kann wissen was der andere verdient, protzen mit Geld und Besitz ist verpönt u.s.w.
Diese Gesellschaften sind auf Zusammenhalt ausgerichtet, ich nehme an, das hat sich historisch auf Grund der harten Umweltbedingungen herausgebildet, bei -20 Grad ist Streit eher kontraproduktiv.
Der negative Aspekt scheint zu sein, daß jede Form von stark ausgeprägtem Individualismus eher kritisch betrachtet wird, was aufs Ganze gesehen zu einem permanenten Konformitätsdruck führt. Diese allgemeine Tendenz scheint sich in den letzten Jahren verstärkt zu haben.
Nicht nur Ausländer empfinden das offenbar mittlerweile als eher recht lästig.
Einer, der seit über 10 Jahren äußerst erfolgreich in Norwegen tätig ist, und das Land und die Menschen sehr mag, hat mir gesagt, er habe die Absicht, aus eben diesen Gründen nach Deutschland oder England zu wechseln.
@kryptart: Das wäre ja genau der Auslöser, den ich vermute.
Großartiger Artikel.
Und auch, wenn er sehr lang ist und ich nicht glaube, dass ich im Moment jeden einzelnen Punkt überblicke, würde ich sagen, dass ich zu fast 100% übereinstimme.
Dass die Gesellschaft der wohl mächtigste Zensor ist, habe ich auch schon lange beobachtet, und das macht mir Angst. Eine Zensorbehörde oder eine klar definierte Institution kann man angreifen und bekämpfen. Kollektive Schranken im Kopf, die durch langjährige subtile oder grobe Konditionierung entstanden sind, sind schwer zu bekämpfen.
Ich empfinde es jedesmal, wenn ich mit einem solchen Tabu in Diskussionen konfrontiert werden, praktisch als persönliche Beleidigung meines Verstandes, meiner Bildung und meines Willens. Im Sinne von “du wagst es, mich mit einem unhinterfragten Tabu zu belegen? Hast du keine sachlichen Argumente?”.
Aber hin und wieder muss ich, wenn ich zurücksehe, mit Erschrecken feststellen, dass auch ich solche Schranken und Tabus im Kopf habe, die mir die Gesellschaft eingepflanzt hat und die ich nur schwer losbekomme.
Dass es häufig die Linken sind, die diese Tabus aufstellen, ist irgendwie evident. Linke verstehen sich zumeist als “Recher der Enterbten, Schützer der Witwen und Waisen”. Sie stehen gern auf der Seite der vermeintlich Schwachen, weil sie sich dadurch als moralische Gewinner sehen.
Und das ist der wesentliche Punkt: das “Kapital” der Linken, ihre “Deutungshoheit” kommt nicht von Geld, Besitz oder Waffen. Sondern von ihrer Deutungshoheit der Moral. Und ihre wichtigste Waffe dabei ist die wirksame Etablierung von Tabus.
Gerade hier merkt man in Deutschland die Gewinne der durch die Instanzen marschierten 68er, denen wir vermutlich viele der Tabus, die in dem Artikel angesprochen sind, verdanken.
Rechte haben meist diese Probleme nicht. Ob ihr durch Blut und Boden definiertes Volk moralisch richtig oder falsch handelt, spielt keine Rolle. Hauptsache Blut und Boden, und die herfabulierte glorreiche Zukunft der warum auch immer als überlegen definierten Rasse sind gesichert – auch wenn man dafür über Millionen Leichen gehen muss.
Die Frage, ob Breivik seine Tat begangen hat, weil er sich und seine Meinung durch die Gesellschaft so sehr unterdrückt gefühlt hat, finde ich gut und wertvoll.
Ich werde mich auf meinem Blog auch noch mit dieser Frage beschäftigen; dein Artikel, Hadmut, ist bislang einer der intelligentesten und fruchtbarsten zu diesem Thema und hilft mir bei meinen Gedankengängen weiter (auch wenn du in der Mitte stark abschweifst, was mir aber auch regelmäßig passiert :-)).
B.
Der Artikel hat mir super gefallen.
Mich ärgert in den Kommentarspalten meist nicht Ihre Meinung sondern Ihr Ton. Ich hab den Eindruck Sie haben die typische Technikermarotte: Freundlichkeit ist absolut überflüssig.
Freundlichlichkeit ist absolut nicht überflüssig.
Aber Freundlichkeit ist leider oft kontraproduktiv und führt zu Endlosdiskussionen mancher Uneinsichtiger und Trolle, was die Mehrheit der Leser dann abschreckt. Solchen Kommentar-Ping-Pong-Spielern muß man einfach ein klares Ende setzen. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Es gibt verblüffend viele Leute, die einen freundlichen Ton nicht verstehen oder sogar noch als Aufforderung zum Weitermachen interpretieren. Es hat auch was damit zu tun, daß viele Leute an der Tastatur keine Grenzen mehr kennen, weil ihnen das direkte Feedback über Gestik, Mimik, sofortige Reaktion des Gegenübers fehlt, und das wird dann besonders schlimm, wenn die anonym/pseudonym auftreten. Deshalb muß man das, was man im persönlichen Gespräch mit Gestik und Mimik machen kann, wo man also nicht mal was sagen sondern nur den richtigen Gesichtsausdruck verwenden muß, hier leider durch die Ausdrucksweise substituieren.
Auch wenn es einzelne stört und abschreckt, in der Summe der Leser-Reaktionen wirkt es trotzdem besser als die Freundlichkeit gegenüber jedem Rüpel.
Die Auswahl meiner Themen bringt es eben mit sich, daß sie häufig kontrovers gesehen werden und es deshalb bisweilen schroff zugeht. Entsprechend muß ich auch für Ordnung sorgen. Bei einem Blog über Kochrezepte wäre das sicher anders. Führen Sie mal selbst ein Blog mit solchen Themen, dann werden Sie merken, wohin es einen führt, wenn man da zu soft auftritt.
Und davon ganz abgesehen: Ich bin nicht perfekt, ich bin nicht Supermann, ich bin nicht mal charmant. Ich bin nun mal ein grober Klotz und schreibe eben so wie ich es kann und will, mit Ecken, Kanten und Schuppen. Manchen gefällt’s, manchen nicht. Mir graust es davor, allen zu gefallen, denn wenn ich allen gefalle, weiß ich mit Sicherheit, daß ich nichts Vernünftiges mehr geschrieben habe. In dem Moment, in dem sich niemand mehr an meinem Blog stört, sich niemand mehr ärgert, werde ich es schließen. Weil es dann tot ist.
Dieses Attentat war ein extremes, singuläres Ereignis, auch wenn es notwendig ist, die gesellschaftlichen Bedingungen, die es eventuell befördert haben zu diskutieren, so halte ich es doch für einen Fehler anhand dieser Katastrophe Schulddebatten zu führen.
Ein Attentäter findet immer eine zu seinem Weltbild passende Begründung, und letztendlich ist in gewissem Sinne immer auch die Gesellschaft schuld, von pathologischen Fällen mal abgesehen.
Mich erinnert die gegenwärtige Debatte fatal an die Computerspiel-Diskussion.
Nur weil ein Amokläufer ‘World of Warcraft’ gespielt hat, bedeutet das nicht dieses Spiel sei der Auslöser gewesen, im Gegenteil, denn Millionen spielen diese Spiel, ohne danach ihre Mitmenschen umzubringen, 1:1.000.000 ist ein geradezu erdrückender Gegenbeweis.
Ebenso leben Millionen von Norwegern unter den gleichen Verhälnissen, wie der Attentäter, was nahe legt, daß diese Verhälnisse weder die entscheidende noch auch nur eine wesentliche Rolle spielen.
Sie sind für den Attentäer nur ein willkommener Vorwand für etwas, das man die absolute Hingabe an die Faszination des Bösen nennen könnte.
Alles was sie in Ihrem Blogbeitrag ansprechen, muß diskutiert werden, in vielen Punkten treffen Sie den Nagel auf den Kopf – aber Bezüge zu dem Attentat von Oslo und Utoeya sind fehl am Platze, gerade weil der Attentäter genau dies nahe legen möchte, um vom eigentlichen Punkt bewußt oder unbewußt abzulenken, vom Willen zu töten und der Lust am Töten.
Fukushima war auch ein extremes , singuläres Ereignis.
Sollte man es daher einfach übergehen und auf Ursachenforschung verzichten?
Das ganze ist ein sehr interessantes, wenn auch extrem kompliziertes Thema. In gewisser weise fallen hier mehrere Probleme zusammen. Wie (fast) jedes Problem sind die hier erwähnten, schlicht und einfach komplizierter als es in der Regel von den Beteiligten wahrgenommen wird und dann wird das ganze es oft auch noch zusätzlich abstrahiert / zusammengefasst. Weil diese dermaßen komplex und in der Regel auch noch in sich widersprüchlich sind. Das gilt sowohl für den Begriff / Thema an sich als auch für die Meinung darüber. Das gilt auch, natürlich deutlich abgeschwächt für unsere Sprache im allgemeinen.
Dann kommt noch hinzu dass man das (Problem) meist nur wahrnimmt wenn man sich der grundsätzlichen Grenzen der eigenen Wahrnehmung bewusst ist, was in der Regel schon eine Menge Wissen in diesem metasprachlichen Bereich voraussetzt.
Mir selbst ist erst vor “kurzem” bewusst geworden, dass ich bei einigen Dingen, ua. Religion keinen “wissenschaftlichen” Maßstab angesetzt hatte, also wirklich eine eigene Meinung aufgrund der “Fakten” und nicht nur relativ unreflektiert die “offizielle” Interpretation übernommen habe.
Ironischer weise bricht dann aber das ganze Gebäude der gesellschaftlichen Normen (in diesem Bereich) in sich zusammen. Es ist nun mal so dass diese mit Tabus belegten “richtigen” Interpretationen meist nur einen sehr spezifischen Teilbereich überhaupt richtig beschreiben. Bei der Religion kommt noch hinzu dass das ganze dermaßen widersprüchlich, durchsetzt von damaligen gesellschaftlichen Normen und vermutlich auch falschen Überlieferungen ist, dass es ohnehin praktisch unmöglich ist, zu sagen was wirklich richtig ist. Das gipfelt dann durchaus in aus dem Zusammenhang gerissene Regeln oder abstruse Verallgemeinerungen (wie es bauerber so nett illustriert hat). Noch schwieriger ist auch dass vieles in der Praxis schlich den gegenteiligen Effekt hat (gut gemeint statt gut gemacht) und noch abstruser wird wenn man die heutige sehr globale Zusammenhänge betrachtet.
Tja, und zum Schluss: es wird zum Teil bewusst mit diesen schwammigen Begriffen agiert um eigene (andere) Interessen durchzusetzen. Da kommt dann zum Teil aber auch weil verschiedene Einflüsse zusammenwirken etwas anderes heraus als geplant war. Gemäß: Viele Köche verderben den Brei…
Tatsache ist dass dieses Wirrwar auf bei den Gesetzen durchaus Konsequenzen hat. Es ist schließlich fast unmöglich kein Gesetz zu übertreten oder zumindest nicht dafür verurteilt werden zu können. Zumindest beim Zivilrecht.
@Hadmut: Sie wissen genau, das der Vergleich mit Fukushima unzutreffend ist. Sie schreiben einen so klugen Blogbeitrag, und dann kommen Sie mir mit solch billiger Polemik. Was soll das?
Um es noch einmal auf den Punkt zu bringen:
Wenn jemand Dutzende Menschen erschießt, oder Bomben auf Marktplätzen zündet oder ein Flugzeug ins World Trade Center steuert, und diese Taten mit irgendwelchen Verhälnissen innerhalb einer Gesellschaft begründet, die der Veränderung bedürfen – dann ist das schlicht Unsinn, wie auch das Manifest des norwegischen Attentäters Unsinn ist.
Ich bin nicht bereit so einer Argumentation zu folgen.
Spätestens seit den Dekabristen wird versucht, mit solchen Phantasien jeden Mist zu legitimieren, wobei ich für die Dekabristen noch am ehesten Verständnis aufbringe, alle die danach kamen waren schlicht Massenmörder.
Die grundlegende Ursache für solche Taten liegt in den Tätern, nicht auserhalb.
@kryptart: Es war keine Polemik. (Bitte erst mal über die Bedeutung des Begriffs informieren). Es war Provokation. Weil ich die Argumentation, daß es ein „extremes, singuläres Ereignis” sei, schon für verfehlt und unsachlich hielt. Dies weckte in mir den Eindruck, daß man nicht weiter drüber nachdenken, sondern es als Wahnsinn abtun und zur Tagesordnung übergehen sollte, mit dem ich nicht einverstanden bin.
Ich halte es nämlich keineswegs für ein singuläres Ereignis. Ich halte es für das erste in einer Reihe von ähnlichen Ereignissen. Und die Reihe wird fortgesetzt werden, wenn man nichts dagegen unternimmt, wozu die Ursachenanalyse notwendig ist.
Mir erschien die Argumentation mit dem „singulären Ereignis” nur so weit daneben, daß ich mal nicht herkömmlich dagegen argumentiert habe, sondern mit der gleichen Logik zurückgeschossen habe, auf daß die Unwirksamkeit des Arguments ersichtlich würde. Hat ja auch geklappt. Ziel meiner Aussage war, Sie genau zu dieser Reaktion zu bringen, nämlich zu differenzieren und es nicht einfach in die Tonne „singuläres Ereignis” zu kippen.
Dieses Abtun als Unsinn halte ich aber für genau diese Tabuisierung, die ich bemängele. Der Anschlag in Norwegen war falsch und ist in seiner Logik widerleglich. Aber er war kein Unsinn. Ihn als Unsinn abzutun heißt darauf zu verzichten, ihn zu falsifizieren.
Und die Ursache von solchen Taten allein in den Tätern zu suchen, heißt auch, die Umwelt von jeder Mitverantwortung reinzuwaschen, das Hirn abzuschalten.
Und damit bin ich überhaupt nicht einverstanden. Falls Sie es nicht gemerkt haben: Die Kritik daran stand schon im Blog-Artikel. Hat nur nicht jeder gleich gemerkt, deshalb muß man es manchmal noch etwas anders wiederholen.
@Carsten Thumulla
“Wobei, ein weiterer Import von Moslems könnte das Kinderpornoproblem in dieser Gesellschaft lösen.”
Diese Argumentation kann ich nicht nachvollziehen. In nicht wenigen Ländern, die von der islamischen Religion geprägt sind, ist es selbstverständlich das ältere (erwachsene) Männer Mädchen im Kindesalter Heiraten und mit ihnen Kinder zeugen.
Na wenn dass mal keine Art der legalen Kinderschändung und Kinderpornografie ist!
Ausserdem wollen Sie doch nich allen ernstes behaupten, dass es unter den Muslimen keine Kinderschänder gibt. (vieleicht gibt es dort sogar mehr?)
Eine andere Sache die Herr Danisch angesprochen hat, ist die für mich merkwürdige Auffassung der “Famielienehre” vieler, meist junger, Muslime.
Die Schwester darf, auch wenn Sie älter als ihre bewacher (Brüder, Cousins u.ä.)ist, nicht alleine ausgehen. Schon gar nicht in die Disco. Treffen mit Männern ist nur gestattet, wenn diese aus dem selben Kulturkreis kommen und die zustimmung der Männer der Familie vorliegt. Ein “deutsches” oder “westliches”Leben zu führen ist ihr verboten. Sollte Sie sich nich an diese Vorschriften halten, drohen drakonische Sanktionen bis hin zum Tod durch erschlagen, steinigen, erwürgen und erschiessen.
So weit so unschön.
Auf der anderen Seiteverhalten sich die Wächter über die “Familienehre” oftmals wie die Axt im Wald. Über das Alkoholverbot im Koran wird sich problemlos hinweggesetzt. Das “Aufreisen” von mädels aus dem nicht-muslimischen kulturkreis ist ein beliebtes hobby. Man(n) muss sich ja schlieslich noch die Hörner abstossen. Auf gut deutsch und sorry für die Deutlichkeit: Es wird gesoffen, teilweise drogen konsumiert,gehurt und alles gevögelt wass nicht bei 3 auf den Bäumen ist. Dieses Verhalten ist mit ihrer (männlichen) vorstellung von “Familienehre” völlig und selbstverständlich zu vereinbaren.
Die so genannte “Familienehre” wird also immer nur durch das verhalten der Frau beschmutzt!
In einer solchen Gesellschaft als Mann geboren zu werden ist doch wohl das Paradies auf Erden, oder? Man dreht sich alles wie mans braucht. Das leben als (junger) Mann ist schön, im alter wird man zum Hardcore-Korani und die Frau ist an allem schuld. Allah korosun!
Na da bin ich doch dann aber froh dass ich, als nichtgläubiger, mit dieser verqueren Vorstellung von Ehre nichts zu tun habe und hoffentlich auch nie zu tun haben werde.
@MarkusK: Die Dokumentation über die Familie Sürücü anschauen. Der junge Mann im Knast, der seine Schwester ermordert hat, räumt darin ein, daß er so erzogen wurde, daß „hinter Familienehre in Klammern immer Frau gestanden” habe, Frauen dürfen dies nicht, Frauen dürfen das nicht. Es scheint tatsächlich so zu sein, daß die Auffassung von Familienehre sich allein auf das Verhalten von Frauen bezieht und nur diese in die Pflicht nimmt (bzw. die Pflichten der Männer allein darauf beschränkt, die Frauen zur Einhaltung der Ehre zu veranlassen).
Mir ist es zum Beispiel unverständlich, warum es mit der Familienehre unvereinbar sein soll, wenn die Schwester sich hübsch macht und mit Freunden ausgeht, es aber unschädlich sein soll, wenn der eine Bruder wegen Mordes im Knast sitzt und der andere mit internationalem Haftbefehl gesucht wird. Diese Auffassung von Familienehre entzieht sich meinem Ehrbegriff.
Vielmehr scheint es so zu sein, daß es da ursprünglich um rein wirtschaftliche Interessen ging, weil Frauen eben früher (und teils heute noch) zur Hochzeit verkauft oder eingehandelt werden. Und bei Frauen ist das eben wie bei Autos, ein Neuwagen bringt mehr Geld als ein Gebrauchtwagen, mit dem schon andere unterwegs waren. Daraus dürfte es wohl entstanden sein, den Frauen möglichst viel zu verbieten und vor allem nach außen hin den Schein zu wahren, daß die Frauen keusch und sittsam bleiben – damit der Preis hoch bleibt.
Hallo Hadmut,
ich finde der Artikel eröffnet einem durchaus eine nachvollziehbare Sichtweise auf die Intentionen des Massenmörders, grade in Verbindung mit seinen Äusserungen. Der ganze Vorfall stellte sich für mich im ersten Moment völlig wirr und rational wenig nachvollziehbar dar. Es ist deshalb auch der leichteste Schluss Breivik einfach als nicht nachvollziehbar irre darzustellen.
Eine Frage stellt sich mir jedoch. Hat es diesen Zustand, indem bestimmte Meinungen nicht tabuisiert wurden und sachlich diskutiert wurden denn tatsächlich jemals gegeben? Oder ist es nicht eigentlich so, dass die menschliche Gesellschaft genauso ist und funktioniert und die meisten Menschen lieber ein vorkonstruiertes Meinungsgerüst übernehmen anstatt sich selbst damit auseinandersetzen zu müssen?
Streit/Diskussionen aus dem Weg zu gehen, zu tabuisieren, ist in jedem Fall energieschonender (Sparflamme) und man diese Energie in andere überlebenswichtige Tätigkeiten investieren. Wozu verwenden nahezu alle Menschen tagtäglich Notlügen?
@Roland: Wir hatten zumindest schon bessere Zeiten. In den letzten Jahren hat man es eben in die pseudointellektuelle Szene reingehämmert, daß man bestimmte Ansichten zu haben und zu bestimmten Themen keine Meinung zu haben hat.
Ob es jemals eine Zeit ohne gab, ändert ja nichts an der Kausalität und daran, daß man nach einer Verbesserung streben sollte.
Ein interessantes Betrachtungsobjekt ist die US-amerikanische Gesellschaft. Da gibt es zwar auch viele Tabus, aber bei denen hat die „Freedom of Speech” einen sehr viel höheren Stellenwert als bei uns. Dort darf man alles sagen. Es nutzt einem nur nichts, weil keiner mehr zuhört. Zumal dort soviel Müll erzählt wird, daß man da gar nicht mehr herausragt, egal was man sagt. Aber das ist ein anderes Problem.
Von einer Tabuisierung werden wir nicht komplett herunterkommen, und es werden auch neue entstehen. Aber ich denke, daß man von einzelnen Tabus durchaus wieder wegkommen kann.
@Hadmut
Abgesehen davon, dass dies im Fall eines Ehrenmordes natürlich ein auf die Spitze getriebenes Verhalten darstellt, waren die Verhaltensweisen gegenüber sogenannten ‘unkeuschen’ Mädchen bei uns auch noch im vergangenen Jahrhundert nicht so viel anders.
Ich denke das hat zum Teil nicht mit der Religion an sich sondern mit einem religiösem Konservatismus zu tun, wie man ihn auch in den 70ern bei uns auf dem Land nur allzu oft noch angetroffen hat.
Ein Ehrenmord ist im Grunde genommen aus deren Sicht dann nur die konsequente Weiterverfolgung, das zu-Ende-Denken dieser Weltanschauung. Bei uns ist es früher halt ‘nur’ bis zur Ausgrenzung der Betroffenen gegangen, was allerdings klassischerweise das Problem auch oft gelöst hat, weil sich die – heute würde man sagen – Gemobbten einfach selbst entsorgt haben.
Dass die Ehre dabei an der Frau festgemacht wird ist bei uns auch nicht anders. Auch bei uns sagt(e) man über junge Männer (zumindest früher(tm)), dass die sich nur die Hörner abstossen. Wenn eine junge Frau/Mädel ein solches Verhalten an den Tag legt(e) war Sie eine?
Richtig: Schlampe.
Da sich viele Einwanderer in der Fremde noch stärker auf ihre (vermeintlichen) ureigensten Traditionen besinnen, um die Verbindung zu Heimat nicht zu verlieren, kommt es zu derartigen Auswüchsen.
Macht die Situation auch nicht schöner.
@Hadmut: Ein Attentäter geht in ein Ferienlager, erschießt dort in aller Ruhe ca. 80 Menschen, die meisten davon Kinder oder Teenager, das ist ein singuläres Ereignis.
Sagen sie mir ein weiteres vergleichbares Ereignis im Mitteleuropa, und damit meine ich ausdrücklich nicht nur die Anzahl der Toten.
Wenn Sie der Meinung sind, sowas passiert demnächst öfter, dann liegen sie damit hoffentlich falsch!
@kryptart: Ich sagte, ich halte es für das erste in einer Reihe. Insofern ist die Frage nach vergleichbaren Ereignissen unsinnig.
Ich bin mir sicher, daß der Typ Nachahmer und Sympathisanten finden wird, die das ähnlich sehen und aus derselben Unzufriedenheit heraus agieren. Denn die Unzufriedenheit mit vielen der Einwanderer wächst, immer mehr Leute verspüren ein (zumindest subjektives) Gefühl der Bedrohung. Und die Kriminalstatistiken sind ja auch deutlich. Ich glaube durchaus, daß mit dem Attentat ein Dammbruch eingeleitet wurde, und es das öfters geben wird.
Gerade deshalb halte ich es für unverantwortlich, das als singuläres Ereignis abzutun und die Ursachen allein im Täter zu suchen. Denn damit erzwingt man es geradezu, daß es Folgetäter gibt.
@kryptart
Wollen Sie damit sagen der Attentäter hat dei Tat aus Lust an er Tat verübt? Seine Aussage, er habe wegen der zunehmenden muslimisierung Norwegens getan, wäre demnach nur eine vorgeschobene begründung. Es kommt halt auch schlecht, wenn man bei verhören oder vor Gericht sagt man war heiss aufs killen.
Denkt man diesen Gedanken weiter, müsste man ja zu dem Schluss kommen er wollte nur töten. Die zunehmende muslimisierung Norwegens kam im also gerade recht. Hätte es die nicht gegeben hätte er sich also einen anderen Grund gesucht. So nach dem Motto: Hier scheint mir die Sonne zu hell und keiner hört mir zu?
Und welchen Grund sollte er dann gehabt haben die Tat jahrelang zu planen? Die meisten anderen Amokläufer planen nicht so lange bzw. handel sehr spontan.
Fällt mir gerade so auf:
Bombt man irgendwo rum und veranstaltet danach noch als Zugabe ein Masaker ist man ein Terrorist oder Attentäter. Veranstaltet man hingegen spontan an ner Schule oder auf nem Volksfest ein Gemetzel ist man ein Amokläufer.
Wertet man die Tat und vor allem den Täter durch die Bezeichnungen “Terrorist” oder “Attentäter” nicht noch zusätzlich und unnötig auf?
Schöner Artikel, auch wenn es eher eine Rohfassung ist, die eine Zusammenfassung verdient hat.
Die Kopftuchkritik hat so ihre Tücken. In den 70ern war hierzulange das Kopftuch noch üblicher, weil es ein guter Frisurenschutz ist. Meine Dame würde heutzutage auch gerne mal zum Kopftuch greifen, wenn sie einen “Bad Hair Day” hat, weil das immer noch besser ist, als mit Gestrüpp in allen Richtungen rumzulaufen.
Aber zurück zum Meinungsdiktat. Das gibt es leider und es wird auch stärker durchgesetzt. Wer auch nur anmerkt, das man eigentlich einen Großteil der 18 Jährigen 5 Tage nach dem Geburtstag gleich einsperren könnte, weil ja der jüngere Partner wahrscheinlich nicht am gleichen Tag Geburtstag hat, wird direkt nieder gemacht.
Unsere Gesellschaft ist da inzwischen sehr nachtragend geworden. Das führen von Diskussionen, wo man sich am nächsten Tag fragt, welcher Teufel einen da geritten hat, kann heutzutage schwere Folgen haben. Wenn sich das nicht häufiger wiederholt hätte man das vor 30 Jahren mit einem “Da hast du aber ganz schon getankt gestern” abgetan und das nicht der Person angehängt. Das erstickt jede Diskussionskultur. Entweder man sagt gar nichts oder plappert allgemein verträgliches Gewäsch, sagt also auch gar nichts.
@Knut Grundwald: Natürlich ist es eine Rohfassung. Wie praktisch alle meiner Blog-Artikel gerade linear runtergeschrieben, ohne wesentliche Überarbeitung, Nachkontrolle oder sowas. Ich begreife ein Blog als spontane, schnelle Angelegenheit.
Ich habe nichts gegen Kopftücher als Wetterschutz, im Gegenteil. Ich trage ja selbst diverse Hüte und auf Reisen sogar Kopftücher (sog. Baff-Tücher), die sich bewährt haben. Zumal das Kopftuch auch im Outdoor-Bereich ein Revival erlebt, nur daß man es nicht mehr wie früher unterm Kinn sondern hinterm Kopf bindet. Ist ne praktische Sache.
Aber auch in den 70er Jahren (und die habe ich miterlebt) war es nicht üblich, sich das Kopftuch vor das Gesicht zu ziehen oder es in geschlossenen Räumen zu tragen.
@Hadmut
Es ist sicher richtig das junge Mann im Knast es mit seiner Erziehung begründet. Und wenn man ihm beibrachte das nur das Verhalten der Frau für die Familienehre wichtig ist, hat er das wohl auch so verstanden.
Der springende Punkt ist aber der, dass zur “Unzucht” immer zwei gehören. Nehmen wir mal an ein muslim hat ein verhältnis mit einer muslima. Dann verstösst Sie gegen ihre Familienehre. Der Mann verstösst aber ebenfalls gegen die Familienehre der Frau. Als Konsequenz wird die Frau getötet. Jetzt könnte die Familie der Frau aber auch auf die Idee kommen auch den Mann zu killen, weil der ja ebenfalls gegen ihre Familienehre verstossen hat. Da es früher bei einigen Volksgruppen üblich war in solchen fällen Blutrache zu üben (zum Teil, wenn auch nicht mehr so ausgeprägt, auch heute noch), würde die Familie des Mannes also ein Mitglied der Familie der Frau töten usw.
Da grenzt es schon fast an ein Wunder, dass diese Völker bis Heute überlebt haben.
Es kommt mir also schon ein bischen komisch vor, dass die Männer aus solchen Kulturkreisen scheinbar noch nie daran gedacht habe, dass sie mit ihrem verhalten auch die Ehre einer anderen Familie schädigen. Sollte man nicht davon ausgehen, dass in Kulturkreisen in denen die Familienehre über allem steht, man auch die Ehre anderer Familien achtet. Oder ist immer nur die eigene Ehre heilig? Das wäre dann ja doch ganz schön heuchlerich.
Andererseits haben Sie ja in Ihrem Artikel auch erwähnt das es manche mit dem Denken nicht so haben. Und wenn die männlichen Hormone so richtig sprudeln ists selbst bei den denkern damit nicht mehr weit her.:)
ein weiteres beispiel bzw. dogma was man anführen kann ist, das man antisemit ist, wenn man sich kritisch zur israelischen innen- und außenpolitik äußert.
um auf das attentat und auf die fremdenfeindlichkeit in europa selbst zu kommen, habe ich folgendes gedankenmodell entworfen:
ich halte es für möglich, das die eu selbst die wurzel allen übels ist. die eu-politiker aus brüssel untergraben seit jahren mit ihren, teilweise unsinnigen diktaten, entscheidungen und verordnungen massiv nationales recht. oftmals gegen den demokratischen mehrheitswillen der bevölkerungen. sind da wachsende nationalistische strömungen, selbst in konservativen, liberalen oder linken bevölkerungsschichten nicht vorprogrammiert, die sich dann in solchen schreckensszenarien äußern, weil die politiker der landesregierungen schwachsinnige und persönlichkeitsrechtseinschränkende eu-verordnungen in nationales recht umsetzen?
@Hadmut
davon ausgehend, dass Breivik, in einer aus seiner Sicht konformierten Meinungswelt, nur auf diese Art eine Möglichkeit gesehen hat sich ausreichend Gehör zu verschaffen, wäre es demnach sinnvoll diese Debatte zu enttabuisieren.
Das paradoxe daran ist, der Grund warum das Thema Islam erst so richtig zum Tabu wurde, waren zunehmde Terroranschläge radikaler Moslems. Plötzlich waren Mohammed Karikaturen ein Grund für Morddrohungen geworden.
Amerikas free speech wurde auch davon beeinflußt, kürzlich von mir registriertes Beispiel, 2 Folgen (Folge 200, 201) von Southpark, wurden wegen der Darstellung von Mohammed in diesen Folgen nachträglich zurückgezogen bzw. zensiert und sind über die offizielle Seite nicht abrufbar. Denn die hatten wohl zuviel Angst vor den Folgen, die die freie Meinungsäußerung in diesem Fall mit sich bringt. In diesem Fall waren es Terrordrohungen. Angst ist auch ein Einflussfaktor warum man bei bestimmten Themen möglichst keine Meinung zu haben hat.
Es müßte also ein Mittelweg gefunden werden, in dem weder zuviel noch zu wenig Tabus existieren, anderenfalls haben wir weitere Massaker durch Nachahmer zu erwarten?
@Roland S.:
Ja.
Wobei man es meines Erachtens vermeiden sollte, solche Tabus wie das Verbot der Kritik an Mohammed überhaupt zu akzeptieren. Man sollte sowas erst gar nicht einreißen und den Eindruck entstehen lassen, daß wir das akzeptieren, weil damit der Einzelne, der seine Meinung äußert, schutzlos bloßgestellt wird.
Man sollte das umgekehrt machen, und von vornherein klarstellen, daß das hier bei uns anderes läuft, daß die Meinungsfreiheit des Einzelnen Vorrang vor dem Tabu der Gruppe. Das muß von vornherein klargestellt sein, um die „Überraschung” zu vermeiden. Und wem das nicht paßt, der muß sich halt einen andere Platz auf der Welt suchen.
@MarkusK: Es gibt keine Muslimisierung Norwegens, der Anteil der Muslime an der Gesamtbevölkerung liegt irgendwo zw. 2.2% und 2.5%!
Norwegen hat, wie auch wir, zunehmende Probleme mit bestimmten Einwanderergruppen, vor allem denen aus muslimischen Ländern. Wie Hadmut in seinem Beitrag sehr schön ausgeführt hat, sind diese Probleme aber in der Mehrzahl eher kultureller als religiöser Natur.
Die Ursachen sind vielfältig aber eine nicht unwesentliche ist das Ignorieren dieser Probleme durch große Teile derer, die man etwas pauschal üblicherweise als links-liberal bezeichnet.
Es gibt viele, die die Lage so beurteilen, wie der norwegische Attentäter, aber die morden trotzdem nicht. Auch der überaus größte Teil derer, die richtig hart rechts denken sind keine Mörder, und selbst die meisten derer, die gewaltbereit sind, würden wohl vor so einer Tat zurückschrecken, ja sie vehement verurteilen.
Also ist es doch evident, das den Mörder etwas von denen, die zwar ähnliche Ansichten vertreten, jedoch nicht morden, unterscheiden muß!
Die Ansichten, das Weltbild können nicht die Ursache sein, höchstens ein unterstützender Faktor, weil ansonsten all diejenigen mit dem gleichen Weltbild ebenso handeln müßten.
Es ist ein Fehler für alles pauschal die Gesellschaft verantwortlich machen zu wollen, es gibt auch das Irrationale, das Böse, das keine Begründung braucht.
Gerade hier merkt man in Deutschland die Gewinne der durch die Instanzen marschierten 68er, denen wir vermutlich viele der Tabus, die in dem Artikel angesprochen sind, verdanken.
Lustig zu sehen, wie aus den 68ern, denen wir vor 3 Jahren noch angeblich verdankten, dass es keine Tabus mehr gibt, jetzt die Erfinder und Großmarktbetreiber für Tabus geworden sind. 🙂
Hadmut, ich halte das wiederholte Entschuldigen für deine Thesen, das du in deinem Artikel formulierst, schon für eine Art vorauseilenden Gehorsam gegenüber den Blogwarten. Genau dadurch, daß du das so machst, zeigst du, daß du deren Tabus anerkennst. Das ist schade.
Thilo Sarrazin als Idioten zu bezeichnen, ist ebenfalls idiotisch. Er hat nicht ein einziges falsches Argument oder irgendeinen fehlerhaften Fakt verwendet. Er hat sorgfältig recherchiert, die Zahlen sind wasserdicht, es haben sich Wissenschaftler eingehend damnit befaßt (natürlich nur in Blogs, nicht in den offiziellen Medien). “Zettels Raum” wirst du wohl kennen.
Folglich ist die Maßnahme, Sarrazin als Idioten zu bezeichnen, genau der vorauseilende Gehorsam gegen die Tabus, die du ja eigentlich kritisierst. Damit wird der Sinn des ganzen Artikels in Frage gestellt. Die politkorrekten Linken wollen von uns, daß Sarrazin nie anders denn als Idiot, Dummkopf etc. bezeichnet wird – obwohl er genau das NICHT ist, sondern die Fakten auf seiner Seite hat.
Im übrigen sind deine Erkenntnisse über unsere Gesellschaft nicht neu, das wird alles schon jahrelang in den entsprechenden Blogs diskutiert. Trotzdem ist es immer schön, wenn es wieder einer ausspricht.
Über Breiviks Motivation braucht auch niemand rätseln, denn die hat er ja in einer 1500 Seiten langen Manifest sowie in einem excellenten Video bestens dokumentiert. Du hast recht damit, daß man dies gerne totschweigen möchte, indem Breivik zum Wahnsinnigen gestempelt wird, was er nun definitiv NICHT ist.
Allerdings wird jede solche Tat prompt dazu genutzt, die Mauern um alle linken Tabus noch höher zu ziehen, statt offen zu diskutieren. Damit steigt der Druck im Kessel.
Bald wird es völlig sinnlos sein, von Norwegen oder Schweden wieder nach D zu ziehen, weil man hier auf weniger Politkorrektheit hofft. So ist das halt, was willst du machen?
@Stefan: Was soll denn der Käse? Ich soll Sarrazin wider meine Überzeugung für gut halten, damit der Artikel glaubwürdig wird?
Natürlich nicht. Aber sehr verläßliche Leute halten ihn für sehr glaubwürdig. Nur die Tabuisierer tun das nicht, aber in den Talkshows haben sie nur rumgeiert.
Abgesehen von Sarrazin – du bringst auch eine andere vorauseilende Entschuldigung. Wäre nicht nötig, es sei denn, die Tabus wären auch bei dir wirksam. Siehe
“Seit vier Tagen überlege ich, ob man darüber überhaupt schreiben kann, ohne zerfleischt zu werden.”
Ok, alles in allem doch ein sehr mutiger und richtiger Artikel. Für eine 10,0 hätte man dann auch noch so weit gehen können, zu erkennen, daß die Kulturen, aus denen unsere Einwanderer kommen, eben nicht im religionsfreien Raum schweben, sondern eben doch auf dem Islam beruhen, mit allen Folgen. Die Ursachen in irgendwelchen “patriarchalischen Gesellschaften” zu suchen ist auch wieder nur eine Strategie der Entlastung des Islam, eine typisch linke Strategie.
Einer der Grundgegensätze zwischen islamisch und christlich geprägten Gesellschaften ist die Frage der Verantwortung. In westlichen Gesellschaften ist eine Selbstreflexion zwingend, die verlangt, daß man für das eigene Handeln die Vernatwortung übernimmt, d.h. auch für Fehler. Niemand anders ist dafür zuständig – nur man selbst. meine Reputation ist allein davon abhängig, wie ich selbst mich verhalte.
Bei den Moslems ist es genau umgekehrt. An jeglichen Mißständen ist nie der Verursacher schuld. Daran, daß manche Muslime in D Defizite haben, sind keinesfalls sie selber schuld, sondern die anderen. Die Ehre des Mannes richtet sich niemals nach seinem iegenen Verhalten, sondern wird rein nach den Frauen beurteilt, ein Paradox sondergleichen. Solange ein anderes Individuum (die Frau) nur ordentlich verschleiert ist, kann der Mann sich also alles erlauben – er ist und bleibt respektabel. Das ist eine paradoxe Ethik, und die hemmt die Muslime in ihrer ganzen Entfaltung.
Man muß seine eigenen Fehler erkennen und dazu stehen, um sie zu verbessern und sich weiterzuentwickeln. Ok, du hast das ja genauso formuliert.
@Stefan: Ich kann mich auch nicht über jedes Tabu hinwegsetzen, auch wenn ich will, weil ich mir auch nur eine begrenzte Menge Ärger einhandeln kann und will. Im wesentlichen enthält der Blog-Artikel die Gedanken, die mir beim letzten Nachtskaten durch den Kopf gegangen sind.
@kryptart “Die Ansichten, das Weltbild können nicht die Ursache sein, höchstens ein unterstützender Faktor, weil ansonsten all diejenigen mit dem gleichen Weltbild ebenso handeln müßten.”
Klar, eine notwendige, aber nicht hinreichende Ursache, denn jeder zieht andere Konsequenzen und hat andere Möglichkeiten. Den meisten, die Breiviks Ansichten teilen, dürfte der Aufwand zu hoch sein, sich alle nötigen Fähigkeiten und Werkzeuge anzueignen. Oder selbst sie wenn dazu bereit wären, schlicht nicht in der Lage wären, das organisatorisch und mit dieser Disziplin über Jahre durchzuziehen. Oder wenn auch das gegeben wäre, sie keinen Mord verüben würden. Nur wer bei allen drei Punkten ein Kreuzchen machen kann, käme hier in die engere Wahl, und diese letzte Gruppe würde bei gleichem Weltbild vermutlich ähnlich handeln. War bei der RAF nicht anders.
“Es ist ein Fehler für alles pauschal die Gesellschaft verantwortlich machen zu wollen, es gibt auch das Irrationale, das Böse, das keine Begründung braucht.”
Das blockiert nur die Frage nach der Verantwortung. Der gute Breivik ist nicht einfach aus einem Horrofilm entsprungen. Er trägt die Verantwortung dafür, und seine Familie, sein Freundeskreis, seine Gesellschaft zu einem geringeren Teil ebenfalls. Natürlich gibt es Grenzen, Leute davon abzuhalten, großen Schaden anzurichten, an sich selbst oder anderen.
Neulich kam eine Verwandte von einer Veranstaltung “Wieviel Islam verträgt Deutschland?” und meine erste Reaktion war “Habt ihr sonst keine Probleme?” Apropos Tabus: Hätte es Parallelveranstaltungen “Wieviel Judentum verträgt Deutschland” und “Wieviel Christentum verträgt Deutschland” gegeben, oder “Wieviel Korruption verträgt Deutschland” oder “Wieviel Privatisierung verträgt Deutschland”, wäre das eine komplett andere Sache.
Aber scheinbar muss immer irgendwer der Sündenbock sein, und das Geschäft mit der Angst ist Big Business. Und Wahlen lassen sich damit auch gut gewinnen.
@Hadmut: Hast du gesehen, dass sich dieser Stefan auf seinem Blog als “rechtsradikal” taggt ? Vielleicht solltest du den Link zu seinem Blog rausnehmen. Es hat da auch ein paar merkwürdige Bilder.
@m.trester: Au weia. Danke für den Hinweis. Das ist ja echt übel, was ich da gefunden habe. Nee, das habe ich nicht gesehen.
Mehr Moslemimport löst Kinderpornoproblem, wie werde ich das wohl gemeint haben? Naja, die Gesellschaft ändert das und auch das Rechtssystem. Vielleicht sehen die Enkel dann die Sache nicht mehr so christlich.
Zum Fall der umgebrachten Türkin:
Laß dich nie zum Werkzeug machen, für keinen Staat, für keine Religion, für keine Ideologie und scheinen sie noch so gut zu sein. Damit ist man auf der sicheren Seite.
Carsten
—
On the internet nobody knows, you’re a dog.
@tonne: Ich denke nicht, daß meine Argumentation von der Verantwortung derer die das geistige Klima für solche Taten schaffen, ablenkt.
Es muß darüber diskutiert werden, welche Schuld die, die bestimmte letztendlich grundsätzlich menschenfeindliche Ideologien aller Couleur entwickeln und/oder verbreiten, zu verantworten haben, und was man dagegen tun sollte, tun kann oder tun muß.
Man kann z.B. durchaus eine gerade Linie von Arthur de Gobineau über Alfred Rosenberg zu Josef Mengele ziehen, und sich fragen, ob es wohl den mörderischen Arzt, ohne die beiden geistigen Brandstifter gegeben hätte.
Eine Frage, die sich aber leider nicht beantworten läßt.
Aber keinesfalls können Mengeles Taten letztursächlich mit Gobineau oder Rosenberg begründet oder gar relativiert werden.
Der, der handelt, ist der, der letztendlich die Verantworung trägt, denn er hätte sich auch anders entscheiden können.
“Sarrazins Buch ist (ich hab es nicht gelesen, sondern nur darüber) Mist.”
Wenn ich mich recht entsinne, beschwerst Du Dich zu Recht, dass die (Zweit-)Gutachter Deiner Dissertation sich dem Urteil Deines Doktorvaters anschließen, ohne diese unvereingenommen gelesen zu haben.
Gruß, René
PS: Wer ohne das Einverständnis seines Doktorvaters seinen Vertrag kündigt, ist ein Idiot^W ich weiss nicht was.
Wußtest Du nicht, dass Huren eine Ablöse zu zahlen haben, wenn sie aussteigen wollen ;-)?
PPS: Der Artikel ist ansonsten (genau wie Dein Blog) Klasse!
@René Pönitz:
Erstens: Ich bin hier nicht Gutachter, nicht Prüfer und auch nicht gesetzlich Verpflichteter, ich muß hier niemanden gleich und niemanden richtig bewerten. Ich äußere eine Privatmeinung, und die darf ich auch haben ohne etwas unmittelbar gelesen zu haben. Ein Gutachten ist keine Meinung, sondern das Gegenteil davon und damit nicht vergleichbar.
Zweitens: Mir ist nicht klar, was mein Vertrag und mein Doktorvater mit diesem Artikel hier zu tun haben sollen.
Drittens: Ich hatte das Einverständnis, das Vertragsende war schon seit Monaten mit ihm abgesprochen. Er hatte es sich nur kurz vor Ende anders überlegt ohne mir das zu sagen.
Viertens: Nein, daß für Huren eine Ablöse zu zahlen ist und daß wissenschaftliche Mitarbeiter zu den Huren zählen und für sie dasselbe gilt, wußte ich damals nicht. Das habe ich erst später erfahren, als ich das alles aufgedeckt habe. Woher hätte ich das vorher wissen sollen? Es hat mir keiner gesagt.
Fünfte: Danke für das Lob!
Nur zu Info: die Tags werden von Lesern vergeben. Jetzt würde mich nur noch interessieren, welche Bilder denn so übel sein sollen.
Ansonsten ist dieser Kommentar
“Hast du gesehen, dass sich dieser Stefan auf seinem Blog als “rechtsradikal” taggt ? Vielleicht solltest du den Link zu seinem Blog rausnehmen. Es hat da auch ein paar merkwürdige Bilder.”
doch wohl genau der Beweis für die Mentalität, die Hadmut anprangert. Das, was irgendwelche Linken als “tabu” stigmatisieren, muß von allen tabuisiert werden?
Ich hoffe doch nicht, daß der Autor auch noch über so billige Stöckchen springt – und um ihn zu entlasten: ich bin keinesfalls rechtsradikal, ich bin “nur” ganz normal rechts-konservativ-christlich.
Werde ich dadurch vom Diskurs ausgeschlossen? Und noch was: darf ich jetzt eigentlich noch diesen Blogartikel hier auf meinem Blog verlinken?
Freundliche Grüße.
@Stefan: Nein, Du wirst nicht ausgeschlossen. Weil dafür nur maßgeblich ist, was Du hier schreibst, und das ist bisher OK. Trotzdem hat mir auf diesem Blog da einiges – zumindest auf den ersten Blick – nicht gefallen. Daher erlaube ich mir, den Link aus dem Kommentar zu entfernen (wird mit dem Softwarewechsel demnächst sowieso nicht mehr angezeigt).
Ja, Du darfst mich verlinken. Denn das kann man sowieso nicht verbieten.
Danke für den Blogeintrag: 100%agree
Hier bei uns in Bremen gibt es eine Großfamilie, von deren Einer heute der 200. Straftat beschuldigt wurde. Bis auf Einzelfälle wird dieses Thema von der Bürgerschaft und der Presse totgeschwiegen.
Einen religiösen Hintergrund bei diesen Straftaten kann ich nicht erkennen, sondern meist nur Riten aus einem fernem Land.
Halt-Stop, ich bin kein PI-Agitator, ich habe sehr nette (und integrierte) Kollegen und Kolleginnen ( Muss man das erwähnen, um mitdiskutieren zu können?) aus der Türkei.
Den Argumentationsstrang zur selbstzensierten Gesellschaft kann ich zwar nachvollziehen, aber:
Zu dem Attentäter aus Norwegen kann ich nur einen Faktencheck anbieten!
– Anschlag gegen Kinder und Jugendliche taugen nicht um eine politische Idee darzustellen. In _keiner_ Religion oder politischen Meinung!
– Die Anschläge sind ein Elaborat einer narzistischen Persönlichkeit, die sich an öffentlicher Wahrnehmung aufgeilt. Daher sollte der Name dieser Person auch nicht genannt werden. >Ego-googlen< Leider folgte der Tat auch kein Suizid, welcher viele Probleme schon im Ansatz gelöst hätte.
– Ego-Shooter machen nicht aggro, sondern Aggros spielen Ego-Shooter, hier wird häufig der Kausalzusammenhang verdreht.
– Das Gleiche gilt für Schützenvereine, eine schiessgeile Person wird immer deren Nähe suchen. (Das macht mich übrigens bei Fefe ärgerlich, der schon die Debatte mit CoD usw. mitgemacht hat.) Waffen töten nicht!
– Spekulativ, da nicht selbts nachgelesen und recherchiert: CoD: In dem komischen Manifest wird CoD als Überlebenstraining propagiert. Fakt: Ein feiger Bombenanschlag und ein Gemetzel unter wehrlosen Kindern und Jugendlichen. Bei dem ersten Erscheinen der Polizei, hat er sich wehrlos ergeben.
Würde ich mich in dieser politisch dargestellten Lage befinden, hätte ich in einer Moschee oder in Mekka ein Blutbad angerichtet, aber sicher nicht in einem Ferienlager von Kindern und Jugendlichen.
Wetten, dass es dem Verursacher geht wie Peter Nielsen!?
Ich kann für Schweden bestätigen, daß der Konformitätsdruck dort ungeheuer hoch ist und die PC mit eiserner Hand herrscht.
@Hadmut: Schön das Du Sarkasmus (das mit den Huren) verstehst. Wäre es eventuell möglich, mal einen Gastbeitrag auf Deinem Blog (forschungsmafia.de) zu veröffentlichen, da mir während meines Studiums auch interessante Dinge begegnet sind?
Was ich vordergründig kritisieren wollte, ist die Tatsache, dass Du Sarrazins Buch als Mist abwertest, ohne es gelesen zun haben.
Gruß, René Pönitz
Das Känguru bringt die Erleuchtung. Das Känguru bringt die Erleuchtung. Das Känguru bringt die Erleuchtung. Das Känguru bringt die Erleuchtung.
Nein, ich habe keine Drogen genommen – zumindest in den letzten 10 Minuten. Das meine ich genau so, wie es da steht! Aber das Känguru dürfte ja hier nicht unbekannt sein…
| Was ich vordergründig kritisieren wollte, ist die Tatsache, dass Du | Sarrazins Buch als Mist abwertest, ohne es gelesen zun haben.
Damit befindet er sich in guter Gesellschaft.
h__p://www.pi-news.net/2011/07/diplom-fur-unwissenschaftliche-hetzschrift/
Carsten
—
Also, sprach der Lehrer Lempel,
Dies ist wieder ein Exempel
Zum Thema Sarrazin:
1. auf http://www.zensoogle.de gehen
2. Suchbegriffe “Sarrazin” und “Verlag” eingeben
3. *gg*
4. Suchbegriffe “Sarrazin” und “Verlag” eingeben
5. Auf das oberste Suchergebniss klicken
6. Rechts oben…
Nur in aller Kürze drei Einwürfe:
1. Diskriminierungsfreiheit, Vermeidung von Fremdenfeindlichkeit, Chancengleichheit, Offenheit sind keine linken Werte, jedenfalls nicht nur.
2. Und ich bin fest überzeugt, dass eine Gesellschaft Tabus braucht – sonst geht sie vor die Hunde.
3. Ich halte die oben geäußerte Meinung für falsch und Herrn Dänisch für einen … Das ist legitim. (Nein, schreibe das nicht aus, wäre eine Beleidigung.) Auch so ein Tabu, sich an Gesetze zu halten.
@Frank: Das sind keine Einwürfe, das sind Anwürfe.
Diskriminierungsfreiheit, Vermeidung von Fremdenfeindlichkeit sind hohe und erstrebenswerte Ziele. Dagegen ist ja auch nichts zu sagen.
Es ist aber eine typisch linke Methode, unter dem Vorwand dieser Ziele die von linken Ideologien abweichenden Meinungen anzugreifen. Diese vorgeblich heeren Ziele werden mißbraucht um abweichene Meinungen zum Schweigen zu bringen, nicht um Minderheiten oder Fremden zu helfen. Da herrscht so eine verlogene Scheinheiligkeit.
Ob eine Gesellschaft Tabus braucht, ist fraglich. Jedenfalls braucht sie ganz sicher nicht solche. Tabuisierungen sind immer mindestens problematisch. Und selbst wenn man sie bräuchte, rechtfertigt das nicht, sie willkürlich zu instrumentalisieren.
Meine Meinung für falsch zu halten ist Ihr gutes Recht. Aber offenbar nehmen Sie gerade ein Recht für sich in Anspruch, das Sie anderen nicht zugestehen sondern durch Tabus nehmen wollen.
Ich nehme durchaus zur Kenntnis, daß Sie mich – an Stelle von Argumenten – persönlich beleidigen, jedenfalls symbolisch, und daß Beleidigung Ihr Stilmittel zum Umgang mit unerwünschten Meinungen ist. Sie sind genau der Typ Mensch, den ich mit diesem Blog-Artikel kritisieren will. Das ist genau diese Art von Schienbeintreterei, mit der Zensur so unterschwellig betrieben wird. Kleiner Hobby-Zensor, was? Lassen Sie mich raten: Sind Sie vielleicht einer dieser schmierigen Heuchler, die einerseits gegen „Zensursula” auf die Straße gehen und Zensur anprangern, und dann selbst zensieren gehen?
Aber wer sind Sie schon, daß mich Ihre Meinung interessieren müßte?
Oder sind Sie am Ende der Frank Bergmann (der Name ist ja nicht selten) aus dem CDU-/Bundestagsumfeld? Dann hätten Sie sich hier ja genau so danebenbenommen, wie ich das von Leuten Ihres Schlages erwartet hätte. Besten Dank auch für die Kostprobe. Und schönen Gruß an die CDU und ihre Tabu-Sammlung.
Sehr geehrter Herr Danisch!
Es wird vielen von uns so gehen, daß man nach “irgendwie” rationalen Erklärungen sucht. Und gerade hochintelligente Leute, die berufsmäßig komplexe Sachverhalte logisch “auflösen” müssen, werden vermutlich diesem Druck unterliegen.
Meines Erachtens führt das jedoch in die Irre. Gehirntätigkeit, Erdbeben oder meinewegen Klimaentwicklung sind (formal gesehen) hochgradig nichtlineare Prozesse. Man kann mit viel Glück Korrelationen finden, verstärkende oder abschwächende Faktoren, aber kaum belastbare Kausalitäten.
Selbst wenn die kriminalistische Analyse die Entwicklung des B. lückenlos klären sollte: Es wird uns nichts nützen. Höchstens als politischer Anstoß, über eine offenere, freiheitlichere Gesellschaft nachzudenken. mfG
Ah ja, schon klar, das Thema gar nicht erst anrühren und nichts untersuchen und nichts hinterfragen. Der Täter ist verrückt und damit ist der Fall erledigt.
Wie im Mittelalter. Da war es eben Hexerei oder der Teufel oder sowas.
Erst mal gebe ich Dir Recht, dass die Einordnung als “Wahnsinniger” eine zu leichte Ausflucht ist, den Blick auf die Hintergründe verdeckt und oft nur der schnellen Distanzierung dienen soll. Man sollte aber beachten, dass ein entsprechender Wahn nicht im Widerspruch zu rationalem Handeln steht. Ein entsprechend gestörter Mensch handelt im Rahmen seines Wahnsystems durchaus rational. Lediglich seine Wahrnehmung der Welt ist — im Wortsinne — verrückt. Insbesondere kann der Attentäter den Eindruck gehabt haben, seine “Botschaft” anders nicht verbreiten zu können, ohne dass es jedoch so sein muss.
Deine Fragestellung ist auch gar nicht so realitätsfern. Im Fall von Ted Kaczynski (der auch bloß die Welt retten wollte) ist so ein Motiv plausibel, und es kann auch sein, dass er bei einer frühzeitigen Veröffentlichung seines Manifest in Zeitungen ganz auf Paketbomben verzichtet hätte. Allerdings war das vor den Zeiten des Web.
Aber grundsätzlich halte ich die meisten Klagen über “political correctness” oder “Tabuisierung” nur für den Versuch, sich im voraus gegen Kritik zu immunisieren, indem man möglichen Kritikern unterstellt, sie wollten einem die Äußerung der eigenen Meinung verbieten. Beliebt ist dabei unter anderem auch die Floskel “das muss man doch wohl noch sagen dürfen”, nachdem man es offenbar gerade sagen durfte. Die Pose des tapferen Tabubrechers der als einsamer Held einer feindlichen Übermacht gegenübersteht ist nun einmal beliebt — aber es ist eben meist nicht mehr als eine Pose. Allein schon deshalb, weil die meisten selbsternannten Tabubrecher durchaus die Nase im Wind halten und in der Regel warten, bis sie genügend große Teile des Publikums auf ihrer Seite wähnen. Bleibt die erhoffte Zustimmung dann aus oder tritt unerwarteter Gegenwind auf, erfolgte die Enttäuschung. Auch das Usenet ist voller Cranks, die einfach entäuscht sind, dass ihre revolutionären Ideen kritisiert oder verlacht werden, und sich dann beklagen, dass ihre Ideen vom Establishment unterdrückt werden. Warum sollte es im richtigen Leben anders sein?
Aber grundsätzlich halte ich die meisten Klagen über “political correctness” oder “Tabuisierung” nur für den Versuch, sich im voraus gegen Kritik zu immunisieren, indem man möglichen Kritikern unterstellt, sie wollten einem die Äußerung der eigenen Meinung verbieten. Beliebt ist dabei unter anderem auch die Floskel “das muss man doch wohl noch sagen dürfen”, nachdem man es offenbar gerade sagen durfte. Die Pose des tapferen Tabubrechers der als einsamer Held einer feindlichen Übermacht gegenübersteht ist nun einmal beliebt — aber es ist eben meist nicht mehr als eine Pose. Allein schon deshalb, weil die meisten selbsternannten Tabubrecher durchaus die Nase im Wind halten und in der Regel warten, bis sie genügend große Teile des Publikums auf ihrer Seite wähnen. Bleibt die erhoffte Zustimmung dann aus oder tritt unerwarteter Gegenwind auf, erfolgte die Enttäuschung. Auch das Usenet ist voller Cranks, die einfach entäuscht sind, dass ihre revolutionären Ideen kritisiert oder verlacht werden, und sich dann beklagen, dass ihre Ideen vom Establishment unterdrückt werden. Warum sollte es im richtigen Leben anders sein?
Nur beinhaltet das Recht auf freie Meinungsäußerung eben kein Recht auf Zustimmung oder Anerkennung, und auch kein Recht darauf, von Kritik (selbst ungerechter Kritik) verschont zu bleiben.
Der norwegische Attentäter hat sein Manifest offenbar verbreiten können und hatte sich wohl auch zuvor eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit erarbeitet. Es sieht also nicht so aus, als ob seine Meinung unterdrückt wurde. Aber er hatte anscheinend die Vorstellung, dass ohne seine Tat niemand auf ihn hört, ähnlich wie bei Timothy McVeigh.
Offenbar hat er sich in die Wahnvorstellung hineingesteigert, Europa werde demnächst von islamischen Einwanderern wahlweise überrannt oder unterwandert (je nachdem wie es gerade passt) und danach zwangsislamisiert; die einheimische Bevölkerung werde von naiven Multikulti-Anhängern beherrscht, die sich dem nicht energisch entgegenstehen. Er wollte bloß Europa retten, meinte im Interesse der Bevolkerungsmehrheit zu handeln, und wollte die Bevölkerung durch seine Tat aufrütteln. Futter für solche Ideen gibt es zuhauf in einschlägigen Blogs und auch Printmedien.
So etwas ist im Prinzip nicht neu:
– zu Zeiten der Studentenunruhen hetzte insbesondere die Springerpresse monatelang gegen Studenten und malte das Bild eines von Chaoten bedrohten Landes, dass am Rande des Untergangs steht. Irgendwann fand sich dann jemand, der diese Bedrohung ernstnahm und einem prominenten Vertreter der Studentenbewegung in den Kopf schoss. Der Attentäter wollte bloß das Land vor dem Untergang retten, er glaubte im Interesse der Bevölkerungsmehrheit zu handeln.
– Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre hetzten Politiker und Presse gegen Asysuchende und verbreiteten das Bild einer Bedrohung durch eine “Asylantenflut” und eines Landes, dass vor dem Untergang steht (“das Boot ist voll”). Irgendwann fanden sich dann auch Leute (im Westen eher einzelne, im Osten manchmal auch Dorfmeuten), die diese Bedrohung ernst nahmen und Asylbewerben (oder auch x-beliebigen Ausländern) die Bude über dem Kopf anzündeten. Die Leute wollten bloß das Land vor dem Untergang retten und glaubten im Interesse der Bevölkerungsmehrheit zu handeln.
Etwas ähnliches kann man seit 5-10 Jahren in den diversen Islamdebatten beobachten. Es wird in erster Linie nicht kritisiert sondern Angst geschürt. Dabei unterläuft den vermeintlichen Kritikern fast ständig etwas, was frühere BASIC Interpreter wohl mit der Meldung “Error: category mismatch” quittiert hätten: sie verwechseln das Gegensatzpaar Muslim/Nichtmuslim mit den Paaren Ausländer/Deutsche oder Einwanderer/Ansässiger. Dabei kommt natürlich ein ziemliches Durcheinander heraus, auf das ich aber hier jetzt aus Platzgründen nicht weiter eingehe. Wichtig ist, dass diese Panikmache eben nicht nur in irgendwelchen dubiosen Blogs stattfinden (wie es die traditionellen Medien nun gerne darstellen), sondern auch in der gewöhnlichen Presse. Es ist interessant, mal einen Blick auf Spiegeltitelbilder der vergangenen 40 Jahre zu werfen. Wenn man aktuelle Politikerköpfe, Skandale, Hitler und Lifestyle mal beiseite lässt, kann man in den Angst- und Bedrohungsbildern schon einiges über den Mainstream herauslesen.
Außerdem glaube ich, dass Islamdebatten mittlerweile vergiftet sind, weil sie zum “Rassismus-Outlet” verkommen sind. Es ist nämlich keineswegs so, dass rassistische Ängste und Vorurteile nur bei irgendwelchen Rechtsextremisten vorhanden sind. So etwas gibt es in allen Schichten und auch in Kreisen, die sich selbst als politisch linksstehend einordnen. Letzere können aber anders mit diesen Vorurteilen umgehen, sie gegebenenfalls als solche erkennen und überprüfen; zumindest werden sie die Vorurteile nicht offen rausposaunen, weil sie sich doch etwas genieren. Diese Leute haben nun unter dem Deckmantel vermeintlicher Islamkritik endlich die Gelegenheit, ihre Ansichten über Türken und Araber herzhaft rauszulassen, weil es ja vorgeblich um die Verteidigung von Freiheit und Fortschritt geht.
P.S. zu Nachtrag 1: für die derart eingeteilten besteht der wesentliche Unterschied darin, dass man Meinung, Gesinnung etc. zur Not ablegen oder verleugnen kann. Wer aber aufgrund seiner Hautfarbe von irgendwelchen Ostglatzen mit Knüppeln durchs Dorf gejagt wird, der kann die Nationalhymne singen, Goethe zitieren oder seinen deutsche Staatsangehörigkeit durch seinen Ausweis belegen — es wird ihm nichts helfen.
@hadmut
Schade, dass Sie das abgewandelte Zitat nicht als Ihr eigenes erkannt haben. Im Übrigen Zustimmung zum Kommentar von Hartmann.
Und ja, ich bin der Frank Bergmann. Das kann man leicht herausfinden, in dem man auf den angegebenen Link klickt. Meine Äußerung hier war und ist ganz privat.
@Frank: Wenn’s abgewandelt war, war’s ja nicht mehr meins. Welche Aussage von mir soll denn das gewesen sein?
Und dieses Abschieben dessen, was einem nicht gefällt, in den Bereich des unfassbaren, unerklärlichen, das geht mir ganz gewaltig auf den Wecker. Das ist ein ziemlicher Selbstbetrug, wenn man sich einredet, daß alles, was nicht ins eigene Weltbild paßt, irgendwie unerklärlich sein muß. Damit ist man schon an der Grenze zur Esoterik.
@Hadmut
Weil Du in Deinem Ursprungspost auch Hatun Sürücü erwähnt hattest:
Bei Spiegel Online ist ein aktueller Artikel zu einer BKA Untersuchung im Bezug auf Ehrenmorde in D. Fand ich sehr interessant.
Hab ich gesehen, aber noch nicht gelesen. Danke.
Der Tatort am Sonntag ging auch um das Thema.
Hier die beiden Zitate in der Gegenüberstellung, für die, die STRG+F nicht finden: :
Danisch: “Eine geäußerte Meinung. Man kann sie für falsch und Sarrazin für einen Dummkopf halten, das ist legitim.”
“Ich halte die oben geäußerte Meinung für falsch und Herrn Danisch für einen … Das ist legitim.”
@Frank Bergmann: Das ist die Sichtweise des Anfängers. Wenn zwei das gleich sagen, ist es noch lange nicht dasselbe.
Erstens habe ich mich über Sarrazin im Rahmen meiner eigenen Meinungsfreiheit geäußert und ihm damit nicht in seine Meinungsäußerung reingefuhrwerkt. Ich hab das in mein Blog und nicht in sein Buch reingeschrieben, und ich habe es nicht in sein Buch geschrieben um ihm seine Meinungsäußerung abzuschneiden, zu verändern, sie nicht mehr seiner Gestaltung ohne Gegenmeinung zu überlassen. Ihr Anwurf hingegen ist direkt in mein Blog geschrieben, und zwar offenkundig nicht um eine eigene Meinung kundzutun, sondern um mir meine Meinung abzuschneiden. Meine Äußerung fällt daher unter das Recht der Meinungsfreiheit. Ihre tut es nicht, denn sie ist keine Äußerung einer eigenen Meinung, sondern eine Beeinträchtigung meiner Meinungsfreiheit.
Zweitens kann man nicht einfach einzelne Sätze aus dem Kontext reißen. Es kommt nämlich – auch nach höchsterlicherlicher Rechtsprechung – darauf an, ob solche Kritik in einem sachlichen Kontext steht. Tut sie das wie bei mir, dann ist das zulässig, weil es verbunden ist und noch nicht durch eine ausfällig Wortwahl selbst beleidigend ist. Ihr Anwurf dagegen steht nicht im Kontext einer Sachkritik, sondern steht isoliert und hat offenkundig nur das Ziel der Herabwürdigung. Sowas ist eine unzulässige Schmähkritik.
Aber woher sollte man sowas auch wissen, wenn man Chefredakteur des CDU/CSU-Bundestags-Fraktionsblogs ist? Mit den Details und Feinheiten einer Meinungsäußerung und den Grundrechten haben die es ja nicht so.
Waren CDU/CSU nicht die, die immer tröten, daß das Internet kein rechtsfreier Raum sein darf? Dann sollten die mal bei der Redaktion ihres eigenen Blogs anfangen…
Sorry für den doppelten Absatz. Weil das doofe Spam-plugin die Anzahl der
Zeilenumbrüche im Text negativ bewertet, habe ich jeweils immer eine Zeile
pro Absatz genommen und beim “paste” in das Eingabefenster die Übersicht
verloren. Die Anzahl der Hyperlinks wird womöglich auch negativ bewertet,
so dass das Link zu Ted Kaczynski dran glauben musste.
Eine wirklich vorzügliche Analyse der heute herrschenden Diskursverwirrung, die von Political Correctness, Meinungs- und Denkverboten geprägt ist. Hierzu jedoch noch ein paar Anmerkungen von mir:
Es ist eine Standardstrategie der Vertreter des linken Meinungsspektrums auf Fakten (wie z.B. höhere Kriminalität bei nichteuropäischen Migranten als bei einheimischen Deutschen, Bildungsdefizite) niemals als wahr oder falsch zu behandeln, sondern als gut oder böse zu kennzeichnen. Aus einer sachlichen Frage wird eine moralische Frage gemacht und dabei werden die Karten gleich verteilt. Gut ist, wer diese Fragen sofort relativiert und die von den Linken als Ursache dargebotenen Erklärungen akzeptiert, so z.B. die angebliche soziale Ausgrenzung, angebliche wirtschaftliche Unterprivilegierung, Ausbeutung, Diskriminierung usw. Auf der anderen Seite stehen diejenigen, die diese Erklärungen nicht akzeptieren und nach anderen Ursachen suchen. Diese werden sofort als böse gebrandmarkt, sodass man sich dann gar nicht mehr damit beschäftigen muss, weil sie ja böse sind. Das sind Merkmale einer totalitären Meinungsdiktatur.
Stellen sie sich vor, sie hätten die Zukunft einer Gesellschaft geplant und gleichzeitig bestimmt, sie dürfen zur Berechnung der Zukunft nur gerade Zahlen verwenden, also 2,4,6,8 usw. Alle anderen Zahlen, also die ungeraden wie 1,3,5,7 usw. dürften nicht verwendet werden, weil sie böse sind, bigott oder tabu. Würden dann nicht völlig falsche Ergebnisse dabei herauskommen?
Genauso ist es mit den Argumenten der Linken, die Faktoren wie Kultur, Mentalität, Ethnie als irrelevant ausblenden oder als böse oder unterdrückerisch kennzeichen. Werden diese aber tatsachlich einmal als Ursache für gesellschaftliche Schieflagen oder Mißstände benannt, dann werden sie als Argument ausschlieslich gegen die eigene Mehrheitskultur verwendet. Zum Beispiel, wenn Moslems sich beklagen, ihre Kultur würde hier in Deutschland nicht richtig anerkannt. Dann werden immer die “bösen Deutschen” dafür verantwortlich gemacht und deren Kultur. Dass dies vielleicht auch am Verhalten der Moslems selbst liegen könnte, gilt schon wieder als fremdenfeindlich und böse.
Ich empfehle ihnen zum besseren Verständnis der Hintergründe und des Verständnisses der kulturellen Selbstverständlichkeiten das Buch von Manfred Kleine-Hartlage ” Das Dschihadsystem”, in dem sie mehr über die Hintergründe dieses Kulturkonflikts auf hohem, sachlichen Niveau lesen können.
Hallo Hadmut,
irgendwie habe ich es immer noch nicht ganz begriffen. Sind jetzt die Linken schuld daran, dass der Typ ihre Jugend erschießt? Oder sind es die Moslems oder Anatolier? Irgendwie scheint der Typ selbst am Weningsten was dafür zu können.
Ich weiß auch nicht woher diese Haltung ala “man müsse es doch aussprechen dürfen” kommt? Unterliege ich oder Du einer selektiven Wahrnehmung? Nach meiner Erfahrung (als Aussenstehender) ist PC zwar in der obersten politischen Klasse und Presse durchaus vordergründig, jedoch ist es nur Fassade. Im täglichen Leben ist das Gegenteil eher der Normalfall.
Auch das was jetzt zu dem Attentat von Oslo geschrieben wird ist doch mehrheitlich der Versuch ihn zu verstehen. Die, die von einem “Irren” usw schreiben/reden, sind doch die, die kurz nach dem Attetat von einem islamistischen Anschlag geschrieben/gesprochen haben.
Irgewie passt das alles nicht zusammen. Ich stelle in meinem Alltag keinesfalls fest, es herrsche eine Diktatur der Linken, die verzweifelte zu Attentätern macht. Du etwa? Ist das wirklich Dein Ernst? Bei NSFW gabs mal einen Anrufer aus Norwegen, der meinte die norwegische Gesellschaft ist schizophren, weil die einerseits ihre eigenen 10-Gebote (das sind nicht die christlichen, die haben welche für die Gesellschaft) leben und gleichzeitig ist es ganz normal in der Schule als Jude beschimpf zu werden. Und das gilt auch für Deutschland. Viele beschweren sich über PC aber PI ist viel gegenwärtiger im Alltag nur ist das eben Alltag.
Vielleicht lebe ich aber auch in einer “Parallelgesellschaft” 😉
@User
Der Attentäter hat den Anschlag auf eine linke Partei und deren Jugend verübt, weil er glaubte, die Linken seien eine strategische Allianz mit den Moslems eingegangen und dienten ihnen quasi als Kollaborateure für die Islamisierung, wobei die Linken sich mit den Moslems dauerhafte Macht sichern wollten. Diese Ansicht wird von vielen Autoren geteilt, wie z.B von Oriana Fallaci und auch dem norwegischen Blogger Fjordman, auf den sich der Attentäter bezieht.
Diese Ansicht ist auch nicht so leicht von der Hand zu weisen, denn die Labour Pary unter Tony Blair hat nachweislich und gut dokumentiert mindestens 2 Millionen Moslems aus Asien die Einreise nach Großbritannien erlaubt, mit dem Ziel, die ethnische Zusammensetzung des Landes damit zu ändern und die Rechten (womit die BNP und die konservative Partei gemeint war) dauerhaft von der Macht fernzuhalten.
Die PC der tonangebenden Medien des Fernsehen und der Presse hat sich in den letzten Jahren deutlich verschärft, die Islamkritik wird dort immer weniger, dafür die Diffamierung der Islamkritiker, die in Blogs wie PI und andere ausgewichen sind. Deren Stigmatisierung erzeugt ein gesellschaftliches Klima der Angst. Die ideologische Verhärtung der Meinungsmacher in den Medien ist wohl mit deren Angst vor dem Verlust ihrer Deutungshoheit und der Angst davor, als Lügner und Kollaborateure der Islamisierung dargestellt zu werden, zu erklären.
Es ist paradox und zutiefst heuchlerisch, wenn jetzt die Beobachtung oder Sperrung islamkritischer Blogs gefordert wird, aber nichts getan wird gegen unzählige islamistische Blogs, die unverblümt zu Straftaten aufrufen und die über die Islamisierung und Eroberung Europas ganz offen reden. Diese hätten dann ja gleich nach den Anschlägen von New York, London und Madrid auch beobachtet und geschlossen werden müssen.
Die öffentliche Diskussion droht heute in eine gefährliche Schieflage zu geraten und dies umso mehr, solange linke und grüne Seilschaften in den Medien noch das Sagen haben.
@Gast: Puuuh, das erscheint mir jetzt aber doch ziemlich weit neben der Schiene und Verschwörungsneurotisch. „Die Linken eine strategische Allianz mit den Moslems” – wenn ich sowas höre. Allianz wozu? Um den bösen Westen zu überrollen? Die Muslime als Handlanger der Linken, um den Kapitalismus auszurotten oder was? Oder um die Stimmverhältnisse im Land zu verändern? Muslime sind äußerst konservativ, ich glaube nicht, daß die so links wählen.
sorry @Gast aber das ist alles Unsinn. Wenn der Norweger das so begründet hat, dann ist es halt so wie er es sieht. Muss ich, müssen wir jetzt aufgrund seiner Taten in diesem Mist mehr Bedeutung interpretieren als einem Besoffenem der Ähnliches im Bierzelt herausbrüllt? Leider kann man jede Untat auf der Welt mit etwas anderem begründen. Und im Übrigen wurde es auch immer, schlage einfach beliebiges Kapitel der Menschheitsgeschichte auf. Jeder “irrer” Attentäter (ich meine das umgangssprachlich nicht medizinisch und bin der Meinung dieser Norweger, mag er noch so gezielt und beherrscht vorgegangen sein, ist Einer!) hat seine Tat mit irgendeinem “Vergehen” der anderen begründet und blieb trotzdem ein Mörder. Es ist halt trotzdem noch ein Mord und ich würde sagen ein Massenmord. Und keine “Verschörungstheorie” der Welt kann das was da passiert ist rechtfertigen. Weder die Linken, noch die Moslems oder die “politisch korrekten”. Er selbst hat das ausgebrüttet und hat sich überall dort bedient worin er für sich eine Bestätigung gesucht hat. Wer sagt uns denn, das er es in einer anderen Zeit nicht aus irgendeinem anderen Grund getan hätte? An “schlimmen” Zuständen mangelt es nicht auf dieser Erde, wenn man will kann man alles Mögliche damit begründen. Mord, Totschlag, Selbstmord, Ignoranz, Konsum, Beteiligung, Gründung einer Partei usw, usf… Also nochmal das was der da getan hat, daran ist kein Anderer SCHULD als ER selbst!
Es stimmt ja, in den Medien – vorallem bei der öffentlichrechtlichen – ist die PC kaum noch das, was es ursprünglich sein sollte. Es geht nicht mehr um ausgewogene Berichterstattung usw, sondern es wird alles zerredet oder eben gar nicht erst angesprochen bis es in die eigene Agenda passt. Aber damit unterscheiden sich die Wortführer dort, kaum von denen auf der anderen Seite. Das ist das was man immer wieder feststellen kann, es werden denn anderen immer die Methoden vorgeworfen, derer man sich selbst bedient.
Was ich bei @Hadmut kritisiere ist nicht die Darstellung der Probleme im Einzelnen. Nein, vieles davon ist richtig. Mein Problem sind vorallem die letzten 3 Absätze, dort werden einige Fragen aufgeworfen, die wahrscheinlich provozieren sollen und vielleicht auch die eine oder andere Reaktion hervorrufen sollen, die die Thesen von davor erst Recht bestätigen würden und das Gesamtbild, das damit entworfen wird. Ich gewann bei der Lektüre den Eindruck Hadmut sieht die Ursache der Attentats irgendwo dort, wogegen sich das Attentat richtete und dem muss ich widersprechen. Weder sieht die Realität (zumindest meine) so aus, dass die Linken und/oder Islam unsere Welt derart stark beeinflussen, noch ist PC tatsächlich ein gelebtes Prinzip in großen Teilen der Bevölkerung. Diese Behauptungen lassen sich auch nicht durch die politischen oder gesellschaftlichen Verhältnisse beweisen. Die Regierung besteht aus christlich und freiheitlich demokratischen Parteien und noch nie seit der Wende regierte die Art der “Linken” in Deutschland, wie sie überall befürchtet zu sein scheint. Im Alltag sind die Menschen auch nicht so PC, wie die Journalie im Fernsehen und die Presse ist da auch durchaus gespalten. Man braucht sich auch nur die Kommentare im Internet auf “neutralen” Nachrichtenmagazinen anzuschauen und wird sehen PC ist alles andere als mehrheitsfähig. Trotzdem gibt es Auswüchse, die nicht geleugnet werden sollen. In diesem Blog gibts viele davon zu bestauen und deshalb komme ich auch zu dem Schluss, dass die Position und Sichtweise von Hadmut etwas zu sehr von diesen Erfahrungen eingefärbt ist.
@Hadmut, @User
das was ich hier geschrieben habe, ist alles wahr, ich bin davon überzeugt. Es fehlt mir aber hier der Wille und die Zeit, um alles ausführlich darzulegen. Ich will und kann niemanden davon überzeugen, sondern habe nur eine Bitte: euch diese Gedanken zu merken, zu beobachten und selbst zu überprüfen, ob sie nicht vielleicht doch wahr sind, ob diese strategische Allianz der Linken mit dem Islam nicht doch existiert. Mehr kann ich dazu im Moment hier nicht sagen.
Der Attentäter hat dieses Bild auch gesehen, jedoch war sein Blick wie in einem Tunnel verengt, er hat eine Lösung dieses Problems, dass ihn so beschäftigt hat, nur in einer entsetzlichen Gewalttat gesehen.
Es gibt einen Zusammenhang zwischen linker Politik, die nicht immer durch eine nominell linke Regierungspartei betrieben werden, sondern vor allem durch eine gemeinsame Agenda linker Kräfte in Institutionen wie Bildungsbereich, Medien, Verwaltung, Gewerkschaften, linker Netzwerke und der Islamisierung der Gesellschaft. Es mag sein, dass mein Blick sich sehr stark auf dieses Thema fokussiert hat und dabei andere Ursachen ausblendet, aber ich habe mich sehr viel mit diesem Thema beschäftigt und bin inzwischen überzeugt, das hier die Ursachen dieser Entwicklung liegen.
@Gast: Hör mit dem Quatsch auf. „ist alles wahr, ich bin davon überzeugt” ist doch der letzte Käse. wahr und überzeugt ist zweierlei. Wenn Du willst, daß ich etwas für wahr halte, dann mußt Du mich überzeugen und nicht nur erzählen, daß Du davon überzeugt bist.
Und sich Gedanken zu machen, ob etwas „nicht vielleicht doch wahr ist”, ist ohne jegliche Belege oder Anstöße Unfug. Genauso könnte man überlegen, ob der Mond nicht doch aus grünem Käse ist.
Dringende Bitte: Mach Dein eigenes Blog auf und schreib das dort rein, aber nicht bei mir. Das ist hier kein Abladeplatz für wirre Vermutungen.
oh mann ich komme immer noch nicht aus dem stauen… die labour party unter blair soll links gewesen sein… man man man vielleicht sollte man ersteinmal definieren was links überhaupt ist.
Und die Stigmatisierung der PI ist also das Problem und schafft ein Klima der Angst? ja ne ist klar… hast Du mal gelesen was die Leute da so schreiben? Wann soll man denn anfangen sich Sorgen zu machen, erst wenn die anfangen Moscheen nieder zu brennen? Ich will solche Blogs übrigens nicht verbieten. Nein wir sollen schon sehen was da draußen los ist, damit keiner auf den Gedanken kommt, die PC würde um sich greifen ;). Aber auch für diese Leute gilt das Recht und Gesetz und zwar das deutsche oder soll es nur für Immigranten gelten?
Wo ist denn diese Islamisierung? Wo lebt ihr denn? Sorry ich bin kein Moslem und halte grundsätzlich nichts von Religionen schon gar nichts von Monotheismus, aber das ich von Moslems derart belästigt werde, dass eine Einschränkung meiner Lebensführung bedeutet, kann ich einfach nicht feststellen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich meinerseits anderen nicht vorschreiben will, wie sie zu leben, sich zu kleiden oder welchen Gott oder überhaupt was sie anbetten sollen. Da klafft doch eine beträchtliche Lücke zwischen dem was ist und dem was angeblich sein soll. Übrigens ich habe mir die Videos von dieser angeblichen Vertreibung von Sarrazin aus Berlin angeschaut und es waren sage und schreibe 2 (in worten: zwei) Menschen die ihn da “vertrieben” haben (eine davon war eine deutsche Frau). Aber die Bild macht daraus eine Hexenjagd, schon klar.
sorry das ist alles total daneben…
@User: Ja, ich halte das auch für eine wirre Verschwörungstheorie – und noch dazu lächerlich begründet. „Mal nachdenken, ob’s nicht vielleicht wahr sein könnte” ist keine Begründung. Deshalb will ich das hier auch beenden. Man muß nicht zu jedem Käse endlos Kommentar-Ping-Pong spielen.
@Hadmut ja hast Recht
@User, @Hadmut,
Quatsch, Käse, Unsinn, Verschwörungstheorie, das sind die Attribute, die ihr meinen Gedanken gebt. Bei solchen Vor-Annahmen (Prämissen) ist es mir gar nicht möglich, euch die Hintergründe der gesellschaftlichen Veränderungen und der Islamisierung zu erklären. Ihr beide gleicht zwei Blinden, denen man erklären soll, was Farben sind. Es sind Tonnen von Büchern und Essays über dieses Thema und deren Phänomene geschrieben worden. Die Realität wird euch früher einholen, als euch lieb ist und das Thema Islam wird irgendwann mit voller Wucht auf euch zukommen. Das ist hier mein letztes Wort.
Hier noch etwas zum Lesen über PC und den Attentäter Breivik:
Der lange Arm des Teufels…
@Gast: Was Du hier versuchst, ist behaupten, aber nicht erklären. Laß Dir den Unterschied mal von jemandem erklären, der den Unterschied kennt.
Und nur weil Tonnen von Büchern und Essays geschrieben wurden, muß ich das weder glauben noch übernehmen. Papier ist geduldig.
Mir ist auch nicht klar, warum Dir das so wichtig ist, mir das hier in den Kopf zu hämmern, wenn es doch schon – wie Du behauptest – in Tonnen von Büchern und Essays steht, die ja offenbar wichtiger sind und das besser wissen als ich und mein kleines Blog. Was interessiert es Dich dann, ob ich Dir das glaube?
Schluß jetzt damit, ich will sowas hier nicht haben und Du gehst mir auf den Wecker. Und wer so hier rummault, ist hier sowieso falsch. ENDE DER DEBATTE.
Ich hatte eigentlich nicht vor, hier noch etwas zu schreiben. Trotzdem möchte ich etwas klarstellen: es geht mir nicht darum, jemanden “etwas in den Kopf zu hämmern”. Ich habe einfach nur gebeten, meine Gedanken nicht einfach als Unsinn abzutun, sondern zu beachten und weiter zu beobachten. Mehr nicht. Ich habe lange genug über die kognitive Dissonanz nachgedacht, die das Diskutieren mit Leuten wie euch so schwierig macht. Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, das Menschen mit unterschiedlichen Ansichten auch unterschiedliche Phasen ihrer Erkenntnisprozesse durchlaufen. Schwierig wird es dann, wenn eine bestimmte psychisch-mentale Struktur die Akzeptanz von Gedanken blockiert, die ausserhalb ihres gedanklichen Paradigmas liegen.
Zur Frage der Islamisierung unserer Gesellschaft (und aller Länder Europas) hatte ich vergessen zu erwähnen, dass es nicht nur Tonnen von Büchern darüber gibt, sondern auch klare und eindeutige Aussagen von Hunderten (oder vielleicht schon Tausenden) von Moslems und ihren Führern, die uns klar und deutlich sagen, was sie beabsichtigen und was sie mit uns vorhaben, wenn sie die demographische Mehrheit erreicht haben. Schaut euch nur die Bilder aus London anlässlich des Wilders Besuch von 2010 an (Prepare for the real holocaust, Sharia will rule the world, Behead those, who insult islam). Warum gibt es immer noch so viele Menschen, die das nicht ernst nehmen? Weil wahrscheinlich erst ein massives Trauma (z.B. Bürgerkrieg, Vertreibung, Verlust ihrer Existenz oder eines geliebten Menschen) notwendig ist, um sie aus diesem Paradigma zu befreien und sie bereit sind, ihre Meinung zu ändern. Schaut euch die heutigen Bilder aus dem brennenden London und Birmingham an. Das ist vielleicht der Beginn eines europäischen Bürgerkriegs, der unabwendbare Zerfall und das Ende der multikulturellen Gesellschaft. Ganz Europa ist vollgestopft mit solchen Pulverfässern. Alles, was ich möchte, ist es, Schlimmeres zu verhindern. Daher schreibe ich hier trotzdem solche Kommentare, obwohl sie wahrscheinlich sinnlos sind.
Nein, es ist kein besserwisserischer Triumph, kein überhebliches Ich-sehe-etwas-was-du-nicht-siehst. Es ist nur noch Resignation, Entsetzen über die geballte Ignoranz, die Borniertheit und Arroganz vieler Mitmenschen und Traurigkeit über das Ende des Europas, wie wir es kannten und des Endes von Humanität.
Jetzt mache ich aber wirklich Schluss hier und sage: Goodbye!
oh man! noch einer der zuviel Mist gelesen hat.
Die ganze Zeit schreibst du über den Islam…
Dabei ist die für mich interessantere Frage, ob nicht Christen und Juden genauso anfällig für diese Denkweise sind? Und warum dieser Punkt in keiner Diskussion auftaucht.
Oder andersrum betrachtet: Der Norweger war strenggläubiger Christ und in der Bibel steht, dass man das Töten bitte unterlassen soll – und dennoch hat er es getan.
In bayrischen Klassenzimmern hängt das Kruzifix immernoch. Jetzt nicht mehr aus religiösen Gründen (weil dagegen geklagt und gewonnen wurde) sondern weil es zur bayrischen Lebenskultur gehört. Wenn aber religiöse Symbole zur Kultur erhoben werden, landen wir dann nicht zwangsweise bei einer mittelalterlichen Lebenseinstellung, die wir derzeit im Islam verteufeln, nicht verstehen und bekämpfen müssen?
Wieviele Menschen müssen noch durch Terrorismus sterben, ehe wir feststellen, dass sowohl Christen und Muslime das gleiche Doppeldenk betreiben – also Wasser predigen und Wein saufen? Oder dass aggressive Religionen keine weitere neben sich akzeptieren können, koste es was es wolle?
Aber auch das wird systematisch nicht diskutiert.