Korruption bei Wikipedia?
Ein Leser weist mich gerade auf diesen Blog-Artikel hin, wonach zwei Wikipedianer gegen Bezahlung Artikel im Sinne der zahlenden Kunden frisiert haben.
Danach stinkt’s ja schon die ganze Zeit. Bei den vielen Zensoren und Löschtrollen habe ich die ganze Zeit schon den Eindruck, dass da viele aus ideologischen, politischen oder eben pekuniären Gründen so eine Art „Artikel-Wart” spielen und darauf achten, dass der Artikel schön in die gewünschte Richtung zeigt. Wenn man bedenkt, wie häufig schon kommerziell gesteuerte Kommentare und Artikel in den ganzen Social-Media-Netzwerken vorkommen (und auch hier im Blog hab ich ja schon einige Kommentatoren dabei ertappt), ist das nur die zwangsläufige Konsequenz. Da wäre es naiv zu glauben, dass Schwindel, Betrug und Korruption überall sind, nur um die heilige Wikipedia einen Bogen machen.
Wenn der Artikel stimmt, hätten wir’s dann wenigstens mal konkret.
6 Kommentare (RSS-Feed)
Dem konservativen Beobachter ist von Anfang an klar, daß es eine Enzyklopädie, die “free” ist, nicht geben kann. Wenn der Rezipient der Artikel nicht der zahlende Kunde ist, dann ist es natürlich wenig überraschend jemand anders.
Wer zahlt, bestimmt die Musik, die gespielt wird.
Aber es laufen immer noch genug Gutgläubige herum, die die menschliche Gesellschaftsordnung nicht verstanden haben. Deshalb geht es bei allen utopistischen Projekten immer darum, die offensichtlichen Tatsachen zu verstecken und nach außen den schönen Schein aufrechzuerhalten.
Bei bestimmten Artikeln in der Wikipedia (also dem Zeug, was man eindeutig in “richtig” oder “falsch” einordnen kann, z.B. Ingeneurswissenschaften) spielt das keine Rolle. Da kann man WP gerne als Nachschlagewerk benutzen.
Bei allen geistes-, sozial-, geschichts-, …-wissenschaftlichen Dingen gibt es keine absolute Wahrheit, nur eine Mehrheits- und viele Minderheitsmeinungen. Jedes (Fach-)Buch enthält die Weltsicht des Autors. Und derjenige, der mit seiner Weltsicht Geld verdient, wird seine Weltsicht da auch verewigen wollen. Wikipedia ist dort eine Informationsquelle unter vielen.
Und falsche/unklare Fakten kriegen zumindest in der englischen Wikipedia recht schnell ein “citation needed”.
@Joe: So würde ich das nicht sagen. Um den schönen Schein geht es erst, seitdem die Wikipedia relevant genug ist, um Leute anzuziehen, die damit Geld machen wollen. Und schon sind die Leute dort ein Spiegel der Gesellschaft -> Korruption.
“Und falsche/unklare Fakten kriegen zumindest in der englischen Wikipedia recht schnell ein “citation needed”.”
In der englischen Wikipedia gilt es als POV (point of view), jemanden als “Terrororganisation” zu bezeichnen. Man darf aber natürlich darauf hinweisen, dass relevante Akteure jemanden als Terrororganisation eingestuft haben.
In der politisch korrekten deutschen Wikipedia ist es hingegen POV, die Hamas NICHT gleich im Einleitungssatz als Terrororganisation zu bezeichnen …
Vielleicht sollte man nochmal darauf hinweisen, daß derselbe Prozeß wie bei Wikipedia sich auch beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk abspielt.
Das betrifft insbesondere die gern beklagte feministische Unterwanderung.
Im Zusammenspiel mit der in wenigen Wochen fällig werdenden Haushaltsgebühr hat das die Konsequenz, daß die Opfer der gesendeten Frauenquotenpropaganda diese selbst finanzieren dürfen, während Privatsender befreit sind.
Inwiefern sich das noch mit den menschenrechtlichen Grundsätzen verträgt, ist sehr fraglich. Eine Gebührenbefreiung aus weltanschaulichen Gründen kommt vermutlich nicht in Frage.
zu dem thema:
hier ein guter artikel über einen selbstversuch in sachen wikipedia. leider schreibt der autor unter dem pseudonym ‘jacob jung’ nicht mehr. angeblich irgendwas mit krankheit… schade drum. aber das stöbern in dem verwaisten blog lohnt immer noch.