Ansichten eines Informatikers

Apartheid – es geht wieder los

Hadmut
6.5.2013 0:55

Ich fass es nicht.

1999 habe ich eine Bus-Reise von New York nach Los Angeles unternommen und bin dabei durch viele der südlichen Bundesstaaten und der »Südstaaten« gekommen.

In Memphis war ich im National Civil Rights Museum, was von außen aussieht wie ein typisches, muffiges, amerikanisches Standard-Motel der 50er und 60er Jahre, wie es sie dort überall gibt. Es war auch ein Motel – das Motel, in dem Martin Luther King erschossen wurde. Man hat daraus ein Museum für Menschen- und Bürgerrechte gemacht, natürlich mit der Thematik der Rechte der Schwarzen Bevölkerung in den USA. Zumindest als ich dort war, war auch ein Teil des Museums Rosa Parks gewidmet, eine der National-Berühmtheiten der USA. Sie hat 1955 Menschenrechtsgeschichte geschrieben, als sie sich damals weigerte, an die zu der Zeit vorgeschriebene Rassentrennung im Bus zu halten – Weiße und Schwarze durften nicht in der gleichen Sitzreihe sitzen. Weiße vorne, Schwarze hinten. Es kam zu einem Streit, aber letztlich hat man die Trennung aufgehoben.

Bei dieser Reise erzählte man mir damals auch, dass es in manchen der Südstaaten vereinzelt noch etwas gäbe, was ich nicht mehr für möglich gehalten hätte: Getrennte Schwimmbecken für Schwarze und Weiße. Aber man arbeite daran.

Später war ich in Australien. Auch dort lernt man sehr viel über die Geschichte des Landes und die seit einigen Jahren stattfindenden Bestrebungen, die zuvor ausgegrenzten Aborigines in die Gesellschaft einzugrenzen. Es hatte dort größte politische Bedeutung und war auch als deutliches Symbol gedacht, dass bei den Olympischen Sommerspielen in Sydney die Eröffnungsfeier von den Aborigines geplant und durchgeführt wurde und deren Mythen darstellte, und eine Aborigene-Sportlerin das Feuer entzündete. Man gibt sich dort Mühe, eine Trennung nach Rassen zu vermeiden und abzubauen.

Unlängst war ich in Kapstadt. Dort gibt es das District Six Museum über die Apartheid, die (zumindest weitgehend) abgeschafft zu haben man überaus stolz ist. In diesem Museum steht auch eine alte Parkbank. Früher waren die Parkbänke dort beschriftet, es war strikt eingeteilt, ob sich Schwarze oder Weiße auf eine Parkbank setzen durften. Sie sind überaus stolz darauf, dass das nicht mehr so ist. Setzt man sich in dem überaus schönen und sehenswerten Hafen auf eine der vielen Parkbänke, setzen sich Leute aus der schwarzen Bevölkerung, die dazukommen, oft nicht auf andere, freie Parkbänke, sondern sie setzen sich demonstrativ neben einen auf dieselbe Bank. Und das ist gut so, denn ich habe da viele wunderbare Gespräche geführt und viel über die Stadt und das Leben erfahren. Es geht nicht einfach darum, das Recht zu erstreiten, auf derselben Parkbank zu sitzen. Es geht darum, zusammen auf derselben Parkbank zu sitzen um miteinander reden zu können und die Distanzen nicht zu verkürzen, sondern abzubauen. Und es geht darum, dass alle auf gleich guten Parkbänken sitzen, dass es nicht gute Parkbänke für Privilegierte und schlechte für Unterschichten gibt. Höchst beeindruckend war auch, mit wieviel Inbrunst sich die Leute auf der Insel, auf der Nelson Mandela gefangen war, in Ihren Vorträgen und Ansagen darüber aussprechen, wie es zur Zeit der Apartheid war und wie froh sie sind, das abgeschafft zu haben. Es ist sehr beeindruckend, wie man in Kapstadt die Trennung abbaut oder es zumindest versucht.

Und ich war in muslimischen Ländern, in denen es bisweilen sehr bedrückend ist zu sehen, dass man Männer und Frauen trennt, dass sie separat essen, separat feiern, separat leben müssen. Sie gaukeln sich zwar vor, dass jedes der Geschlechter gut unter sich alleine leben, feiern, essen kann, aber man merkt doch sehr stark, dass das alles nur Ersatzhandlungen sind.

Es ist einfach nicht gut, die Bevölkerung in mehrere Teile zu spalten und diese mit unterschiedlichen Privilegien zu versehen.

Heute schickt mir ein Leser einen Link auf einen Vorgang, bei dem ich mich erst einmal wieder fragte, ob das Satire ist oder ob die wirklich so wahnsinnig sind. In Berlin will man eine ganze Sporthalle bauen, in die nur Frauen dürfen, zu denen Männer keinen Zugang haben. (Bauen und bezahlen müssen die Männer sie aber wohl schon, und wenn sie brennt, dann müssen auch die Männer von der Feuerwehr kommen.) Siehe auch hier und hier. Oder hier.)

Erstaunlich ist die Begründung:

Er hatte bemerkt, dass lediglich ein Drittel der Mitglieder in den etwa 90 Sportvereinen Frauen sind, obwohl sie in fast allen Fitnessstudios die Mehrheit der Besucher stellen.

Dass man Frauen einfach das machen lässt, worauf sie Lust haben, und ihnen die Lifestyle-artigen Studios vielleicht einfach lieber sind als Turnhallen, lässt man nicht zu. Sind in Sportvereinen Männer in der Mehrheit, muss eben gewaltsam die Frauenquote gehoben werden, indem man eine Sporthalle für Frauen baut, ob die das wollen oder nicht.

Seltsamerweise zieht man den umgekehrten Schluss nicht: Denn wenn man dabei auch feststellt, dass in Fitnessstudios Frauen in der Überzahl sind, müsste man ja nach der gleichen Logik Fitnessstudios bauen, die nur für Männer zugänglich sind. Sowas will natürlich keiner, wäre ja auch blöd, zeigt aber, wie dusselig das Argument mit der Überzahl ist. Frauenüberzahl ist gut, Männerüberzahl muss man sofort bekämpfen. (Man beachte, dass man die Frauenquote hier nicht wie üblich durch Gratis-Beförderung heben kann, sondern durch Männer-Reduzierung verändert.)

Bösartig ist dabei aber auch die Begründung, warum man für Frauen eine extra Sporthalle braucht:

Auch, weil „vielen Frauen die Hallen zu schmutzig waren. Das ist den Männern nie aufgefallen“, so Bezirksbürgermeister Stefan Komoß (SPD). Frauen würden sich stattdessen einen Ort der Geselligkeit wünschen. […]

Was Frauen beim Sport wirklich wollen, fand Dr. Eva-Maria Beck (Alice-Salomon-Hochschule) durch Umfragen heraus: Angebote müssen vielseitig und zeitlich flexibel wie im Sportstudio, aber günstiger sein. „Frauen wünschen dazu einen Ort der Geselligkeit und kompetente, zugewandte Trainer.“

“Die Frauen wünschen sich ein besonderes Ambiente. Sich wohlfühlen hat nichts mit Blümchentapete zu tun”, so Snežana Sever, die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte von Marzahn-Hellersdorf. Die Mehrheit der Frauen, die sich sportlich betätigen wollen, jedoch kein passendes Angebot finden, sei zwischen 38 und 58 Jahre alt. “Was in Vereinen geboten wird, entspricht aber nicht deren Vorstellungen”, so Sever. Viele wünschten sich Parallelangebote für Kinder, saubere Fußböden und Sanitäranlagen, eventuell sogar eine Fußbodenheizung im Winter. Trainerinnen, die zusätzlich die russische oder vietnamesische Sprache beherrschen, könnten den Zugang für Migrantinnen erleichtern. “Frauen wollen sich mit anderen Frauen austauschen”, so Sever, und im Anschluss an den Sport im Aufenthaltsraum bei einem Tee miteinander plauschen. Gewünscht werden auch ein beleuchteter Weg zur Halle, behindertengerechte Ausstattung und eine zentrale Lage. Und, selbstverständlich, Trainerinnen.

Bei der Sache mit dem Dreck bin ich ja fast vom Stuhl gefallen. Für Frauen werden jetzt saubere Sporthallen gebaut, während Männer ruhig in den dreckigen bleiben sollen, fällt denen ja eh nicht auf. (Wobei mir im Nachhinein aufgefallen ist, dass man die Aussage, dass Frauen die Halle zu dreckig sei, und Männern der Dreck nicht aufgefallen sei, auf zwei Arten verstehen kann, nämlich entweder, dass Männer Dreck nicht mal bemerken und sie mit Ursache des Drecks sind, oder dass nach Aussage von Männern die Turnhalle eben nicht dreckig ist und man daher die Dreckbeschwerde anzweifeln und für vorgeschoben halten müsse. Trotzdem ist die Aussage „Saubere, neue Sporthallen für Frauen, dreckige, alte Sporthallen für Männer – wenn überhaupt.”)

Seltsam ist auch, dass die Aussage mit dem Dreck auch auf Sanitäranlagen bezogen wird. Denn die sind ja bekanntlich sowieso nach Geschlechtern getrennt. Was soll sich also an den Sanitäranlagen für Frauen verbessern, wenn Männer nicht in die Halle dürfen, wenn sie an diesen Sanitäranlagen doch sowieso nicht vorbeikommen? Sollte man die Aussage gar so verstehen, dass es auf dem Männerklo sauber und auf dem Frauenklo dreckig ist?

Oder ist es einfach so, dass da unterschiedliche Vorstellungen von Sport bestehen? Dass Männer da in die Halle gehen um mal zwei Stunden Handball oder sowas zu heizen, zu duschen und wieder zu gehen, und es deshalb gar nicht sooo wichtig ist, ob die Halle jetzt so wohlfühlsauber ist, während Frauen dort mehr ein Sozial-Event abhalten und der Sport nur Vorwand ist? Frauen bekommen Fußbodenheizungen, während Männer ruhig frieren dürfen? (Nur zur Erinnerung: Männer laufen bei den meisten Kampfsportarten barfuß herum, und da ist es auch sehr wichtig, dass der Boden sauber ist, weil man sonst jeden Dreck im Fuß hat und sich verletzt oder einfach dreckige Füße bekommt, die der Gegner dann im Gesicht hängen hat.) Dass Frauen vielleicht deshalb lieber in ein Fitnessstudio gehen, weil man da hübsch an der Bar hocken, irgendwelchen Wellness-Zauber mitmachen, Sozial-Übungen wie Bauch-Beine-Po oder Hulla-Hoop machen und zwischen jeder Übung erst mal quatschen kann? Weil für die bevorzugten Übungen von Frauen, wie eben Tanz, Gymnastik und dergleichen, eine Turnhalle eigentlich das komplett falsche ist und man kleine Gymnastikhallen mit ganz anderem Boden braucht? Und auch die Sache mit der Sauberkeit in Fitnessstudios besser gelöst ist, weil es da einen kommerziellen Betreiber gibt, der das alles schön aussehen lassen will, und keine öffentlich-rechtliche Sporthalle, die vor allem günstig und nicht attraktiv sein muss?

Und galt es nicht mal als Zeichen unserer freiheitlich-demokratischen Ordnung, dass Kinder beim Schulschwimmunterricht zusammen unterrichtet werden und religiös-fanatische Eltern eben kein Recht haben, ihre Töchter vom gemischten Sportunterricht fernzuhalten? Wie will man das aufrechterhalten, wenn man jetzt abgeschottete Frauentempel baut wie in arabischen Ländern? Kommt als nächstes die Gender-Burka?

Was davon hängen bleibt ist, dass es für Frauen schöne, neue, saubere, beheizte Sporthallen mit Sozialanbau, Wellness, beleuchteten Wegen und U-Bahn-Anschluss geben soll, und für Männer etweder gar nichts oder die alten, ranzigen, dreckigen Hallen bleiben sollen.

So wie die Parkbänke in Kapstadt zur Zeit der Apartheid.

Falls es keine »Satire« war. Weiß man heutzutage ja nicht mehr so genau, was davon stimmt und was erlogen ist.

40 Kommentare (RSS-Feed)

SchlimmerMann
6.5.2013 1:54
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Dazu fallen mir drei Sachen ein:
1. Woher wissen die eigentlich, wer eine Frau ist? Legt man einen Sozialisierungslebenslauf vor?
2. Einfach als weißer hetrosexueller Mann dort auflaufen und behaupten, eigentlich sei man eine homosexuelle schwarze Frau mit fehlgeschlagener Sozialisierung.
3. Woher wissen die, was Frauen gern möchten? Geschlechter sind doch bloß ausgedacht. Zementiert die Halle dann nicht genau diese furchtbare Festlegung?

Achje, ich merke gerade, dass ich es verbockt habe. Da ist doch wieder einmal mein männlich-diskriminierendes Verhalten in Form der Anwedung von Logik mit mir durchgegangen. Ich bin ein furchtbarer Mensch.


FFriend
6.5.2013 2:00
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Ich habe damals beim Lesen der Zeitungsartikel auch erst einmal nachgerechnet, ob es ein Aprilscherz sein kann. Aber die meinen es wohl wirklich ernst …
Berlin halt, meine Stadt!


Gast
6.5.2013 2:09
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Jede Klofrau, jeder Klomann wird Ihnen bestätigen, dass die Frauentoiletten nach Gebrauch verschmutzter hinterlassen werden als die Männertoiletten.
Hier tut sich eine Frau über Frauen auf den Toiletten kund: http://ruthwitt.wordpress.com/die-frohliche-kinder-und-weiberhasser-seite/
Artikel “Hört auf, auf die Klobrillen zu pissen, ihr verfluchten Unterschichten-Weiber!”.
Insofern ist es mir recht, dass die Frauen nun ihre eigenen Hallen und Klos versyphen können.


Heinz
6.5.2013 3:21
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Setzt man sich in dem überaus schönen und sehenswerten Hafen auf eine der vielen Parkbänke, setzen sich Leute aus der schwarzen Bevölkerung, die dazukommen, oft nicht auf andere, freie Parkbänke, sondern sie setzen sich demonstrativ neben einen auf dieselbe Bank.

und das gehört sich nicht.
Normalerweise fragt man höflich, ob man sich dazusetzen darf.

Es kann also gute Gründe für die damals geltende Regelung gegeben haben. Man darf also nicht immer nur sagen, die “böse Apartheid”.
Eine Regelung, die heute unnötig erscheint, kann damals notwendig gewesen sein.


Wolfgang Keller
6.5.2013 4:13
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Es tut mir Leid, wenn ich dir gegenüber die These postuliere, dass du mit Sport und Geschlechtertrennung den Zeitgeist nicht mitbekommen hast.

Beispielsweise ist es in Sachsen-Anhalt so, dass in der Mittelstufe (Klasse 7-10) der Sportunterricht komplett nach Geschlechtern getrennt stattzufinden hatte. Damit eines klar ist: meine Gymnasialzeit war von 1996 bis 2005. Die Mittelstufe war also von 1998 bis 2002.

Du glaubst mir nicht (auch wenn ich verspreche, dass dies wirklich keine Satire ist! 😉 )?

Lies das:

> http://esport.dshs-koeln.de/110/1/39422-002-isw-01.pdf

Zitat S. 675: “1999b Rahmenrichtlinien Gymnasium/Fachgymnasium. Sport. Hg.: Kultusministerium Sachsen-Anhalt. Halle: Druckerei John 1999, 208 S. […] Eine Neuerung ist das vorgeschriebene getrenntgeschlechtliche Unterrichten in den Schuljahrgängen 7–10.”

Ob die Geschlechtertrennung noch heute in Kraft ist, weiß ich, um ehrlich zu sein, nicht. Dies geht für mich nicht aus dem verlinkten Dokument hervor.

Trivia: ein aus Bayern stammender Kommilitone war überracht, als ich ihm die Geschichte mit der Geschlechtertrennung im Schulsport in der Mittelstufe erzählte. Ebenso fanden sowohl wir Jungen als auch die Mädchen in der Klasse diese Regelung reichlich schwachsinnig. Wir wären für den Sportunterricht lieber im Klassenverband geblieben, als nach Geschlechtern getrennt mit den (ungeliebten) Schülern der Parallelklasse gemeinsam Sportunterricht zu haben.


wolle pelz
6.5.2013 6:50
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Vielen Dank für diesen hervorragenden Artikel! Mir war das mit der Halle zwar bewusst, ich habe mir aber nicht vor Augen geführt, was alles so dahinter steckt.

Jetzt schon! Danke! 😉


[…] Apartheid – es geht wieder los […]


Das ist bei mir um die Ecke. Wenn ich jetzt da hingehe und sage, daß ich eine Frau im Männerkörper bin, lassen die mich rein (Wer findet das Wortspiel?)?


Thomas M.
6.5.2013 9:41
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Unfassbar, die Männer als die “Neger” des 21. Jahrhunderts…


Ursula
6.5.2013 9:45
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Dass Männer und Frauen unterschiedliche Ansprüche an eine Sporthalle haben, ist nachvollziehbar. Warum das aber nicht in derselben Halle organisiert werden kann, nicht. Müsste man vielleicht dem Reinigungsdienst ein bisschen mehr auf die Finger sehen? Auch Dinge wie beleuchtete Wege und bessere Beheizung sollten ohne Neubau gehen. Vielleicht ist nicht alles mit angemessenem Aufwand nachrüstbar (Fußbodenheizung), aber wenn’s nicht anders geht, kann man sich sicher irgendwie behelfen. Genauso wie man mit gutem Willen in irgendeiner Ecke eine improvisierte Wohlfühl-Kaffee-Quatsch-Oase einrichten könnte.

Oder geht es überhaupt darum, eine zusätzliche oder eben neue Sporthalle zu bekommen, und wenn man die besonderen Bedürfnisse von Frauen betont, um nicht zu sagen, vorschiebt, bekommt man im derzeitigen Klima die Gelder eher locker gemacht? Kann ja sein, dass verschiedene Sportarten (Handball vs. Gymnastik) unterschiedliche Böden brauchen – ist das überhaupt so zwingend? – , aber dann soll man halt eine zusätzliche Halle für Gymnastik, Tanz, Kampfsport und so bauen. Und nicht nach Männern und Frauen unterscheiden. O tempora, o mores!


Kaiser
6.5.2013 9:46
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@Heinz
Klar, weil ohne diese Regel hätten da einfach völlig Fremde nebeneinander gesessen. Welch grauenhafte Vorstellung!


Venatrix
6.5.2013 9:50
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@Wolfgang Keller:

Also das mit dem getrennten Sportunterricht in der Schule ist für mich keine Neuheit. Wir hatten auch… hmm… ich denke von der siebten bis zur zehnten Klasse… auf jeden Fall ein paar Jahre Gymnasialzeit getrennten Unterricht (Thüringen 1997-2000). Das betraf jetzt nicht alle Bereiche. Aber eben alles, was in der Halle stattfand. Das heißt jetzt nicht, dass wir uns während des Unterrichts nicht gesehen hätten (es gab nur einen durchsichtigen Vorhang zwischen Jungs und Mädchen).
Es wurden auch extra zwei Klassen gleichzeitig unterrichtet, damit der Lehrer die Jungs übernehmen konnte und die Lehrerin die Mädchen. Mich hat das zugegebenermaßen nicht gestört. Aber wir hatten eben auch grad bei Geräteturnen an unterschiedlichen Geräten zu tun (zB Jungs Parallelbarren, Mädchen Doppelbarren), wie will man das gleichzeitig machen?

Zu dem eigentlichen Artikel: Ich denke auch, dass die die Ergebnisse der Umfrage falsch interpretieren. Was ich daraus lese ist nicht, dass die Frauen eine neue Turnhalle brauchen, sondern dass sie jemanden brauchen, der ihnen die Angebote machen kann, die sie suchen. Und flexible Sportangebote, die günstiger sind als ein Fitnessstudio? OMG… Leute, dann macht eure eigene Huppsegruppe mit ein paar Freundinnen auf, denen es genauso geht und hört auf, rumzuheulen.


Kaiser
6.5.2013 10:06
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@Gast
Ich habe auch schon oft gehört, dass Damentoiletten schlimmer verschmutzt sein sollen, als die von Männern. Glaube allerdings, dass dieser Eindruck stark selektiv beeinflusst wird. Wer geht denn schon gleichzeitig auf beide Toiletten? Die Räume des anderen Geschlechts sind einem in der Regel doch oft verschlossen.
Ich selbst bin einmal im Jahr auf einer Veranstaltung für die Toiletten verantwortlich und konnte bisher keine Unterschiede feststellen.

Der Link zu dem Blogeintrag geht allerdings gar nicht. Ich habe den Text zu 3/4 gelesen und glaube, dass die Autorin dringend Hilfe braucht.
Ich rege mich auch gern über vieles auf, aber dieser Hass ist ja schon fanatisch.


Geisterkarle
6.5.2013 12:16
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@Wolfgang Keller:
Ich weiss jetzt nicht, wie strikt diese Trennung war, aber ist doch völlig normal (und auch bei mir zu Schulzeiten gewesen) ab einer bestimmten Klassenstufe!
Turnhalle in der Mitte abgetrennt und links Frauen, rechts Männer. Das dabei ganz “sexistisch” bei den Männern meist gekickt wurde, bei den Frauen dagegen irgendwie Gymnastik auf dem lehrplan stand mal dahingestellt…
Wenn es ins Stadion ging für Leichtathletik oder manchmal zu Teamsportarten wurde wieder gemischt.


Herrmann
6.5.2013 12:32
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Das nennt sich dann progressiv, grün, sozialdemokratisch, links, antiimperialistisch, usw.


Anke
6.5.2013 12:51
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So ein Mist, als in Berlin lebende Frau fällt es nicht leicht, sich nicht für diverse Entscheidungen in letzter Zeit (Straßennamen, anyone?) in Grund und Boden zu schämen.

Es gibt also in Sportvereinen mehr Männer als Frauen, und nu? Die mitgliederstärksten Sportvereine in Deutschland sind zum großen Teil Fußballvereine. Generell ist es einfacher als Verein Termine auf Plätzen und in Hallen zu bekommen, was für Mannschaftssportarten relevanter ist. Es ist sicher nicht frauendiskriminierend, wenn ich behaupte, dass Fußball neben anderen Mannschaftssportarten eher eine Männerdomäne sind. Daher ist dieses Ungleichgewicht nur logisch, weiter nichts.

Zitat Berliner Kurier: “die Nutzungsbedingungen mit festen Zeiten entsprechen nicht den Erwartungen von Frauen”

Weil Frauen in einem Paralleluniversum leben und generell einen anderen Biorhythmus haben als Männer und wegen höherer biologischer Umstände keine zugewiesenen Zeiten einhalten können? Was für ein hanebüchener Unsinn.

Es gibt doch Sportstätten allein für Frauen, eigene Fitnessstudios oder meist auch in Schwimmhallen feste Zeiten, zu denen nur Frauen Zugang haben. Wer will, kann jetzt schon XY-frei Bauch-Beine-Po-Kurse besuchen.

Achso, kompetente Trainer gibt es weder in “gemischten” noch in Frauen-Fitnessstudios.


lars
6.5.2013 13:08
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Wer sich diesen Unsinn immer einfallen lässt… . Womöglich gibt es tatsächlich Gründe für eine so besondere Sporthalle – die hier bisher genannten genügen allerdings nur niedrigsten Ansprüchen. Ich vermute ebenfalls die leichtere Finanzierbarkeit / besondere Förderung für derartige Projekte. Zudem sind Verbote ja nicht für die Ewigkeit…

> In Marzahn-Hellersdorf will Bezirksbürgermeister Stefan Komoß eine Frauensporthalle. Die Frauen nicht. (Bildunterschrift)

Quelle:
http://www.qiez.de/hellersdorf,marzahn/freizeit/sport/sportanlagen/geplanter-frauensport-standort-in-marzahn-hellerdorf-kein-bock-auf-turnhalle/3764745

Wie immer ist es faszinierend wie sich Minderheiten manchmal überrepräsentieren können.

OT:
Geschlechtertrennung in der Schule gab es bei mir auch (Bayern vor nicht allzulanger Zeit… ). Im übrigen war dies sehr gut, da Jungs/Männer idR ganz andere Präferenzen haben und körperlich meist wesentlich kräftiger sind als das sogenannte schwache Geschlecht. Ausschlaggebend für diese Trennung ist vermutlich allerdings eher die traditionelle Trennung aufgrund überdrehender Hormone 😉


Grundgesetz
6.5.2013 13:14
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Der Sportunterricht der 70iger und 80iger Jahre in der DDR war auch nach Geschlechtern getrennt.

Heutzutage bietet eine Volkshochschule in NRW Fotokurse nur für Frauen an. Begründung: Frauen fühlen sich eingeschüchtert, wenn Männer dabei sind, die angeblich ein besseres Technikverständnis aufweisen.


Joe
6.5.2013 13:16
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Wer geht denn schon gleichzeitig auf beide Toiletten?

Frauen, die dürfen nämlich alles. Auch Männern am Pissoir auf die Schwänze gucken, weil sie bei ihresgleichen nicht anstehen wollen.

Die Räume des anderen Geschlechts sind einem in der Regel doch oft verschlossen.

Das gilt nur für Männer. Da wird gleich Skandal gemacht, wenn ein Vater einen im Frauenklo installierten Wickeltisch nutzt.


O.
6.5.2013 13:25
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@Ursula:
Auch als Mann finde ich hygienische Bäder und Fußbodenheizung eine tolle Sache.
Und ich hab auch nichts gegen beleuchtete Wege.
Auch wenn es vielleicht dem typischen Männerbild entspricht, das viele Frauen und Männer so haben mögen, ist es meiner Einschätzung nach nicht üblich, daß Männer alle wie Pfadfinder mit schweizer Taschenmesserund Taschenlampe ausgerüstet sind, oder selbst auf dem Weg zum Schwimmbad mit dem Nachtsichtgerät unterwegs sind….
…aber vielleicht bin ich ja auch nur zu weilblich sozialisiert und nicht Rambo genug…


Dieter
6.5.2013 14:13
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“Der bauliche Zustand öffentlicher Sportstätten und die Nutzungsbedingungen mit festen Zeiten entsprechen nicht den Erwartungen von Frauen. Das ergaben Recherchen des Schul- und Sportamtes und der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten.”

Aaha! Damit beschäftigen sich also Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte – dem baulichen Zustand öffentlicher Sportstätten und deren Nutzungsbedingungen. Gut zu wissen. Ich habe mich immer schon gefragt was die so machen.

” … den Plan für den Komoß den Gender-Budgeting-Preis der Senatsverwaltung erhielt …”

Und einen Preis gab’s auch schon dafür! Na das freut uns doch alle oder etwa nicht?

Könnte nicht mal jemand diesem durchgeknallten Heinz-Rüdiger aus Nord-Korea dazu überreden Berlin anstatt die USA als Ziel auszuwählen?
Gut – anstatt einer Hauptstadt hätten wir dann ein großes schwarzes Loch irgendwo in Brandenburg – aber sonst wäre der Rest der Republik ziemlich happy.


node14u
6.5.2013 14:55
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warum nicht ein eigenes bundesland für frauen schaffen ? pleitekandidaten, die sich über subeventionierten und allimentiert finanzstarken zuzug freuen, sollte es geben – und vielleicht wird es für die normale welt billiger, all diese rassistischen bauten an einem ort zu sammeln.

aber: oh ! FRAU nimmt auch noch in anspruch frei zu sein überall da frau sein zu dürfen wo sie will. und nicht in ihrer zone.

frausein ist offenbar besonders dann schick, wenn man auch noch ein paar männer aufscheuchen kann… und das haben sie ja wieder einmal geschafft.

nur satire oder vision ?


Bernd Kraut
6.5.2013 17:45
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“Dass Männer und Frauen unterschiedliche Ansprüche an eine Sporthalle haben, ist nachvollziehbar.”

Eine steile These, wenn man bedenkt, dass der Feminismus jegliche biologische Unterschiede zwischen den Geschlechtern bestreitet, weil diese ja nur sozialisiert sind. Auch wenn solche Gender-These in keiner Weise akzeptiere, finde ich deine Schwarz-weiß-Einteilung etwas zu primitiv. (Interessanter Fakt am Rande: wie wenig Feministinnen ihre eigene Forderung nach Gleichberechtigung ernst nehmen, sieht man sehr schön an oben beschriebenen Aktionen.)


O.
6.5.2013 17:48
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Apropos Apartheid und Rassenwahn:
“Florida Teen Expelled and Arrested For Science Experiment”
http://news.slashdot.org/story/13/05/02/1217212/florida-teen-expelled-and-arrested-for-science-experiment


Flusskiesel
6.5.2013 17:59
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Sicher wären solche Angebote wie Kinderbetreuung und Fußbodenheizung eine tolle Sache (übrigens auch für Väter) – aber welcher “normale” Verein des Breitensports kann sich so etwas leisten?
Die Vereine wie auch die (öffentlichen) Sporthallen pfeifen in vielen Gegenden auf dem letzten Loch.


Schorsch
6.5.2013 18:46
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“Nur für Frauen!

Es gibt Situationen, da wollen Frauen einfach unter sich bleiben – wie zum Beispiel beim Besuch der Sauna.”
http://www.swm.de/privatkunden/m-baeder/services/nur-fuer-frauen.html

Für Männer gibt es da nichts. Wozu auch? Selbst Schuld ist der Mann, der nicht gerne mit Frauen gemeinsam in die Sauna geht.
Wahrscheinlich gibt es keine Frauen, die doof glotzen.


Ursula
6.5.2013 19:12
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@.o Genau das meinte ich. Da scheine ich mich unklar ausgedrückt zu haben, sorry. Wenn man spezielle Hallen baut, dann meinetwegen nach sachlichen Notwendigkeiten, aber Komfort und Hygiene doch bitte für Alle!
Übrigens sind auch Frauen abends mit Taschenlampe unterwegs, jedenfalls auf dem Land, wo nicht jeder Weg perfekt ausgeleuchtet ist. Und das ganz ohne Mannweib zu sein 😉 …


rag
6.5.2013 21:26
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@grundgesetz VHS ist ein gutes beispiel: bei mir in einer sehr großen stadt hat die VHS mega viele kurse nur frauen, keinen einzigen nur für männer. es gibt sogar standorte, wo es für den sport /bewegungsbereich noch nicht mal unkleiden für männer gibt, während die frauen zwei haben. die stadt heißt köln


Michl
7.5.2013 15:37
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Reinigungskräfte in Hotels berichten einstimmig, dass Hotelzimmer, einschliesslich der Klos, bei Frauen viel schlimmer aussehen als bei Männern.

Dürfen dann eigentlich Frauen nur noch in die Frauenhalle? Das würde ich denen zutrauen. Aaaaaber, dürfen Frauen dann nicht mehr in die Männerhalle? wenn Männer nicht in die Frauenhalle dürfen werden die das gut finden, aber umgekehrt? Ohjeohje.

Wie ist das eigentlich mit Gleichberechtigung? Ich werde gleich morgen einen separaten Fitnessclub fordern.


Heinz
7.5.2013 16:03
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Warum wurde mein letzter Beitrag zensiert?
Da stand nichts rechtswidriges drin!

Wenn Du so weitermachst, darfst Du Dich nicht wundern, wenn Du in anderen Blogs öffentlich kritisiert wirst!


Hadmut
7.5.2013 20:09
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@Heinz:

> Warum wurde mein letzter Beitrag zensiert?
> Da stand nichts rechtswidriges drin!

Erstens halte ich Volksverhetzung für rechtswidrig. Zweitens war das widerlich und etwas, was ich absolut nicht auf meiner Webseite haben will, egal ob rechtswidrig oder nicht. Du findest sicherlich irgendein Neonazi-Forum, wo Deine Kommentare gerne gesehen sind. Drittens wurde Dein Beitrag nicht „zensiert” sondern abgelehnt. Das ist was völlig anderes. Viertens hast Du hier keinerlei Anspruch auf Publikation. Mach Dein eigenes Blog auf und schreib’s da rein. Und fünftens (last, but not least) war es einfach falsch. Im Ausland gelten deren Sitte und Gebräuche, und deren Verhalten dort mit den vermeintlichen hiesigen Sitten zu messen, ist ein Zeichen für Dummheit und ein Merkmal solcher Pauschaltouristen, die überall deutsche Küche erwarten.

> Wenn Du so weitermachst, darfst Du Dich nicht wundern, wenn Du in anderen Blogs öffentlich kritisiert wirst!

Hätte ich Deinen Dreck durchgelassen, müsste ich mit weitaus mehr Kritik rechnen, und das noch zu Recht.

Davon abgesehen mag ich derartige Angriffe nicht. Nach der Methode „schreib einen dreckswiderlichen rechtsradikalen Kommentar, und wenn der Danisch ihn durchlässt, hat er ein Nazi-Blog, und wenn er es nicht durchlässt, ist er ein fieser Zensor”. Das sind so Dreckwerfereien, mit denen man dem Blog-Inhaber gar keinen ordentlichen Ausweg mehr lässt.

Ich empfehle Dir mal, meine Kommentar-Policy zu lesen und mal darüber nachzudenken, was Zensur eigentlich ist. Zensur ist nicht, wenn ich in meinem Blog nicht jeden Dreck haben will. Es ist ja auch keine Zensur, wenn Du den Hund irgendeines Fremden nicht in Deinen Vorgarten kacken lässt.

Bis heute konnte mir noch keiner plausibel oder nachvollziehbar erklären, warum

1) Ich alles auf meiner Webseite und unter meinem Namen zu publizieren hätte, was andere hier an Dreck abladen,

2) Warum die Leute so scharf darauf sind, ihren Müll in meinem Blog zu publizieren. Gibt genug möglichkeiten, Blogs auch kostenlos zu führen. Wenn Du etwas loswerden oder der Welt mitteilen willst, wozu brauchst Du dann mein Blog? Warum nimmst Du nicht Dein eigenes?

3) Wenn Leute mein Blog öffentlich kritisieren, warum lesen sie es dann überhaupt noch und wollen darin sogar noch kommentieren? Wenn sie es für schlecht halten, warum geben sie sich dann überhaupt noch damit ab?


Heinz
7.5.2013 20:22
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Mein Beitrag war weder volksverhetzend, noch nationalsozialistisch.

Was Du als “widerlich” empfindest, kann ich nicht erahnen. Warum fandst Du das widerlich?


Hadmut
7.5.2013 20:24
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Ich glaube nicht, dass ich Dir da noch irgendwelche Rechtfertigungen schulde oder in dem Blödsinn noch weiter baden müsste.

Geh woanders hin. Mach Dein eigenes Blog auf.


Heinz
7.5.2013 21:05
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Tschuldigung. Ich kann leider keine Gedanken lesen.

Habe mir Deine Kommentar-Policy nochmal durchgelesen, konnte auch da keinen Verstoß feststellen.


Lohengrin
7.5.2013 21:48
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Männer sollten es wie Rosa Parks machen, und Frauenparkplätze benutzen.
Da ich nur sehr selten ein Auto benutze, habe ich leider nicht die Gelegenheit dazu.


Getrennter Sportunterricht gab es auch in Berlin (West) Ende der achtziger, Anfang der neunziger in Klassen 7 – 11 (?). Danach gab es dann wieder gemeinsame Kurse.


yasar
8.5.2013 21:33
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Bei Quarks & Co. ging es gestern um Klos, unter anderem auch, warum Frauenklos dreckiger als Männerklos sind:

http://medien.wdr.de/m/1367958679/quarks/wdr_fernsehen_quarks_und_co_20130507.mp4


yasar
8.5.2013 21:36
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Apropos getrennter Sportunterricht: In meine Schulleben (1970-1983) gab es bis auf die Oberstufe nur getrennten Sportunterricht und auch da gab es nur Jazztanz und Volleyball gemischt. Leichtathletik, Schwimmen, Turnen, etc gab es nur getrennt.


stefanolix
9.5.2013 19:11
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Ich habe in der DDR-Zeit eine (technische) Berufsausbildung mit Abitur absolviert, Abschluss 1986. Wir waren 14 junge Männer und 7 junge Frauen. Der Sportunterricht fand grundsätzlich getrennt statt.

Dem Vernehmen nach haben die weiblichen Lehrlinge zu großen Teilen Yoga und Philosophie betrieben (der Lehrer unterrichtete beides) 😉

Der andere Sportlehrer hat uns als Jungs hart und gerecht trainiert, inklusive freiwilligem Training an einem Abend in der Woche. Beides war in Ordnung. Ich denke, dass beide Gruppen (Jungen und Mädchen) genau das bekommen haben, was in diesem Alter notwendig war. Man kann junge Frauen zwischen 16 und 19 sicher dazu zwingen, 2.000 Meter zu laufen oder über eine Hochsprunglatte zu springen. Aber es wird durch Zwang nichts Sinnvolles dabei herauskommen.

Ich bin generell für getrennten Sportunterricht ohne Benotung und (wenn möglich) in Trainingsgruppen am Nachmittag. Jeder Schüler, jede Schülerin sollte sich für eine Gruppe entscheiden und dann ein Halbjahr dort trainieren. Dann kann gewechselt werden. 180 Minuten Schulsport in dieser Art sollten allerdings pro Woche Pflicht sein.

Ich denke gerade an das Geschlechterverhältnis in dieser Zeit Mitte der 1980er Jahre in der DDR zurück. Wir haben alle in der Ausbildung und in der Schule unsere Leistung gebracht. Die Mädchen wären nie auf die Idee gekommen, irgend etwas auf dem Gender- oder Feminismus-Ticket durchzusetzen. Sie waren auf ein Studium (Architektur, Bauinformatik, Bautechnik und ähnliche Richtungen) orientiert. Sie haben es, soweit ich sehen kann, auch alle abgeschlossen.

Es gab weder in der Berufsausbildung noch im Studium solche Konflikte zwischen Frauen und Männern, wie sie heute durch die Genderist*Innen künstlich erzeugt werden. Es gab auch keinen Bedarf für feministische Informatik oder feministische Architektur. Auf solche abstrusen Ideen wäre einfach niemand gekommen.


Ja, es scheint so: Frauen bekommen saubere Sportstätten und Männer dürfen sich in den dreckigen Anlagen rumtreiben. Wobei die “Teilung” der Männer durchaus auch wiederum zu erwarten ist, nämlich in förderungswürdige “Minderheiten” (Homos) und weiße Heterosexuelle.

Man glaubt immer, es geht nichts mehr. Aber es geht eben doch.