Ansichten eines Informatikers

Politiker, die am Gesetzemachen scheitern

Hadmut
7.7.2013 17:57

Es wird immer schlimmer. Nicht mal ein Gesetz für eine einfache Fahrradlampe bekommen sie noch hin.

Schöner Artikel im SPIEGEL darüber, dass unsere Politiker schon mit so etwas einfachem wie einer Gesetzesänderung zugunsten von Akku-Fahradbeleuchtung überfordert ist.

Toll. Ne Fahrradlampe zu normieren ist schon zu schwer. Aber die Straßenverkehrsordnung durchzugendern, das schaffen sie.

Und die sollen das Internet vor der NSA schützen können?

18 Kommentare (RSS-Feed)

Jens
7.7.2013 18:22
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Revolution am Lenker? Die darf man ernsthaft in Lenkerhöhe anbringen? Was ist mit Blendwirkung und so?


DavidXanatos
7.7.2013 19:51
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So ein Scheiß gehört gar nicht gesetzlich reguliert!


DerdieBuchstabenzählt
7.7.2013 23:35
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Ich habe einen Akku im Dynamo, das merken die nie!

Das die alte Technik bei Stillstand des Rades dunkel ist, haben die bestimmt noch nicht gemerkt.


Herbert
8.7.2013 1:16
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das Einzige, was reguliert werden sollte, ist eine Mindest- und Höchstgrenze für die Helligkeit der Lampen, ganz eventuell noch Farbtemperatur um Vorder- und Rücklicht unterscheiden zu können.

Warum die Spaten das nicht selbst verstehen, ist mir ein Rätsel.


Dummheit oder Absicht?

Carsten

Wie versprochen, so gebrochen


Joe
8.7.2013 6:52
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So ein Scheiß gehört gar nicht gesetzlich reguliert!

Bei gesetzlicher Regulierung von Fahrradausstattung haben sich auch schon die Nazis federführend hervorgetan, insbesondere der Blödsinn Pedalrückstrahler geht auf deren Konto.

Die StVZO für Fahrräder hat fast null Relevanz. Also können sich Staatsfans und Regulierungsfanatiker dort nach Herzenslust austoben ohne Auswirkungen für die Realität. In der Praxis fahren die einen weiterhin ohne Licht, die anderen mit Nabendynamo oder Primärzellen am Lenker. Und eine kleine Minderheit, die bei Dunkelheit darauf angewiesen ist, selbst was sehen zu können, mit verbotener “Zeltbeleuchtung”.

Produktentwicklung per Gesetz funktioniert auch dort nicht. Der technische Fortschritt gibt den Ton an. Allerdings wird primär alles in China und Japan entwickelt, die Bumsrepublik hat da schon lange nichts mehr zu melden.


Knut
8.7.2013 10:16
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Und was ist mit Naquada-Generatoren ?
Wie soll ich denn mit Akkus den Schutzschild betreiben ?
Soll ich etwa Helm tragen ?

Wie rückständig kann man den sein ?

Wenigstens ist die Lichtmenge nicht nach oben begrenzt. 🙂


Alex
8.7.2013 11:57
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Es gibt noch eine Komponente: Durch hirnverbrannte Regulierungen der verkehrstüchtigen Fahrräder macht man sich bei eingefleischten Autofans beliebter, bzw. braucht das, um bei den Autos weitere Regularien aufstellen zu können..


ein anderer Stefan
8.7.2013 17:41
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Seit wann soll uns die Politik vor der NSA schützen? Wer hat das denn behauptet? Unser Bundesinnenspassvogel sagt doch sogar, dass wir den Amis dankbar sein müssen für ihre Datensammelwut, weil uns das von den pöhsen Terroristen schützt! (Wahrscheinlich wäre der deutsche Verfassungsschutz dazu sowieso zu blöd, also muss Big Brother aushelfen.)


Heinz
8.7.2013 22:22
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> Wenigstens ist die Lichtmenge nicht nach oben begrenzt.

3W, Betriebsspannung 6V

Keine Ahnung weshalb sie selbst die Betriebsspannung vorschreiben – wohl eine Art Regulierungswut ein “Bis 12 Volt” (12 Volt weil ungefährlich) hätte es auch getan…


Klonderer
9.7.2013 11:12
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@Heinz
vermutlich war damals ein Lobbyist einer Fahrradzubehörfirma unterwegs und hatte einen Dynamo mit den genannten Parametern dabei.


HF
9.7.2013 11:21
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Die Softwarekrise erfasst auch den Gesetzgeber.
Die Produktion von Gesetzen kann mit der Nachfrage schon lange nicht mehr Schritt halten, selbst Fachleute verstehen den Spaghetticode nicht mehr, der nach Jahrzehntelanger Wartung sehr heruntergekommen ist. Da werden aus Wunschvorstellungen der Kunden schon mal hastig zusammengestoppelte Spezifikationen, die schlampig, übersichtslos und rücksichtslos implementiert werden. Nach dem Rollout stellt sich dann heraus, das das Gesetz nicht funktioniert oder beim ersten Aufruf eine Verfassungsschutz-Exception geworfen wird.
Kommt demnächst die “strukturierte Gesetzgebung”?


Knut
9.7.2013 11:25
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@Heinz
“3W, Betriebsspannung 6V”

Das kann ich so nicht erkennen.
Zitat: “(1) Fahrräder müssen für den Betrieb des Scheinwerfers und der Schlussleuchte mit einer Lichtmaschine ausgerüstet sein, deren Nennleistung mindestens 3 W und deren Nennspannung 6 V beträgt (Fahrbeleuchtung).”

Ich sehe da keine Grenze für die Lichtmaschine und für die Beleuchtung schon gar nicht. Die 6V sind natürlich ein Problem, aber für den Naquada-Generator´sollten sich doch supraleitende Kabel auftreiben lassen.

Die Mitte des Lichtaustritts muß nach unten zeigen. Bei 100 W LED ist das eine eher unbedeutende Einschränkung. 🙂 Ich seh’ was ! 😉

Falls es Mißverständnisse gibt: Das ist eine Satire und zeigt, wie schlecht das Gesetz wirklich ist. Mit einem LiOn-Notebook-Akku sind 10W für einige Stunden drin. Das ist dann im 1000 lm Bereich, reicht also bei Einhaltung der Vorschrift für eine gute Blendwirkung.


6V? — Karbidlampenradler ausgetrckst!

Carsten

“Sie werden kommen, unsre Schaf und Rinder
Zu zählen, unsre Alpen abzumessen,
Den Hochflug und das Hochgewilde bannen
In unsern freien Wäldern, ihren Schlagbaum
An unsre Brücken, unsre Tore setzen,
Mit unsrer Armut ihre Länderkäufe,
Mit unserm Blute ihre Kriege zahlen –
– Nein, wenn wir unser Blut dransetzen sollen,
So sei’s für uns – wohlfeiler kaufen wir
Die Freiheit als die Knechtschaft ein!”
Wilhelm Tell


Jens
9.7.2013 16:08
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Der Hinweis auf die Softwarekrise trifft es.

Lustigerweise ist das auch im Rechtstexte-Bereich informationstechnisch bedingt: Früher hätte man schon personalmäßig nichtmal die Konsolidierung dermaßen großer Mengen von Änderungsgesetzen geschafft. Heute geht das plötzlich – aber dass nun die Probleme auf semantisch höheren Schichten auftauchen, für die es entsprechende Werkzeuge nicht gibt, hat man nicht berücksichtigt.


Jens
9.7.2013 17:02
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Nachtrag: Wenn man sich die historisch-synoptischen Editionen vom Herrn Fuchs anschaut, hat man allerdings früher schon beim Konsolidieren von Gesetzestexten ordentlich geschlampt …


Jens
13.7.2013 14:48
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http://www.welt.de/wirtschaft/article117975823/Finanzaemter-sind-hilflos-gegenueber-Steuertricks.html – 12 Milliarden Euro Schaden wegen Gesetzen mit Lücken groß wie Scheunentore …


Gast
16.7.2013 10:39
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Interessanter Fall:

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/spaziergang-zum-dagger-complex-interessiert-die-polizei-a-911215.html

Wenn man mal mit jemandem vom Geheimdienst sprechen will, aber keine Telefonnummer bekommt, postet einfach Bullshit auf Facebook – da machen die Hausbesuche.