Schwarzers Millionen
Da kommt was ins Rutschen.
Nun fragen mehrere, etwa auch FOCUS, danach, wo eigentlich die vielen Millionen hinversickert sind, die aus öffentlicher und privater Hand (genannt ist Jan Philipp Reemtsma als Geldgeber von 12 Millionen Mark) an Alice Schwarzer und ihren FrauenMediaTurm geflossen seien.
Denn einerseits wurde dieser FrauenMediaTurm als öffentliches Archiv ausgegeben, um förderungswürdig zu sein, andererseits war dieses Archiv kaum zugänglich, nur unter der Woche, mit Voranmeldung, diversen Ritualen und nur mit dem Wohlwollen Schwarzers. Wer kritisch berichtete, kam da wohl erst gar nicht rein. Die ist damit wohl umgegangen, wie mit einer Privatbibliothek. Auch heißt es da, das Archiv hätte für normale Recherchen nicht wirklich getaugt, sondern sei eher das Privatarchiv Schwarzers für ihre eigenen Publikationen. Es ist auch nicht geklärt, warum das Archiv doppelt so viel kostete wie andere Archive vergleichbarer Größe. Und es ist wohl auch fraglich, was die da in diesem Archiv überhaupt gemacht haben wollen. Angeblich haben sie ihre Bücher immer wieder mal neu sortiert.
Riecht irgendwie danach, als könnte sich das noch als großangelegter Schwindel herausstellen, zumal die Presse auch munkelt, dass der Grund für den Zuschlag des Turms an Schwarzer irgendwo im Kölner Klüngel zu verorten wäre. Manche fragen da ja auch nicht nur, ob dieses Archiv Schwarzers Privatspielzeug war, sondern ob das auch eine versteckte Subventionierung der EMMA gewesen sein könnte. Angeblich soll ja die Miete für den Turm und damit der an EMMA weitervermieteten Räume deutlich unter dem ortsüblichen Preis liegen. Und angeblich hat Schwarzer da ja auch ein Büro, für das sie keine Miete zahlt. Und anscheinend hat man das da auch nicht so richtig geprüft, meint Focus.
Es gibt ja so das klassische Schema, wonach man die Kosten über öffentliche Gelder zahlt, und die Gewinne privat abschöpft. Diente da vielleicht das Archiv dazu, die öffentlichen Gelder reinzuholen und die Kosten zu haben, während die EMMA dazu diente, über den Verkauf den Umsatz zu generieren und als Gewinn privat abzuschöpfen? Denn Focus schreibt ja, dass das da mit der Buchführung auch nicht alles so super ist.
Könnte gut sein, dass da demnächst vielleicht mal die ein oder andere Förderpraxis beleuchtet wird.
14 Kommentare (RSS-Feed)
Schade dass die beim U-Bahn bauen jetzt ganz vorsichtig geworden sind 🙁
😀
Naja, selbst wenn da gemauschelt wurde ist doch schon klar wer eigentlich schuld ist…
Wieso zieht der Verein eigentlich freiwillig in einen Turm? Das ist doch ein phallisches Symbol… Vermutlich war das der Grund für die geringe Miete.
ich hatte es weiter unten auch schon gepostet, ist aber vielleicht untergegangen. daher nochmal hochgeschoben weil es hier auch zum thema besser passt:
die wirtschaftswoche kloppt in person von bettina röhl auch noch mal kräftig drauf.
und da wird auch ein wenig aufgedröselt wo die kohle herkommt.
der artikel könnte dem hausherrn hier sicher gefallen. 🙂
und die stadt köln wird auch langsam ungemütlich:
Guten Abend Herr Danisch,
Um mal wieder Einiges an Insiderwissen preiszugeben:
Köln gehört zu den größten Korruptionshochburgen in ganz Deutschland, soviel sollte bekannt sein. Korruption im Baugewerbe ist nur ein geringer Teil weitaus schmutzigerer Geschäfte. Die Causa Schwarzer ist eine davon, wie man sich etwa aus dem Artikel denken kann.
http://www.sueddeutsche.de/politik/alice-schwarzer-ein-maennerbund-fuer-den-frauenturm-1.892604
Interessant ist auch ihre Vorrechnung, wonach der Turm sie nicht “einen Cent” gekostet hätte. Steuern hinterziehen ist offensichtlich nur die Spitze des Eisbergs. Auch das der FMT in Finanzschwierigkeiten stecken soll ist nicht neu, daher auch die Frage nach der Reduzierung der Pacht.
Die meisten Medien berichten darüber natürlich nicht. So etwa, das der Mietvertrag erst 2002 geändert wurde um der Nutzung von “Emma” in den Büroräumen und der damit verbundenen Subventionierung gerecht zu werden. Ausgerechnet “Stadtrevue” hat da jemanden zu Rate gezogen, der die Ereignisse deutlich besser erlebt hat:
http://www.stadtrevue.de/archiv/archivartikel/2589-auch-alice-schwarzer-beherrscht-das-klngeln/
Es dürfte wohl ziemlich offensichtlich sein, wohin die ganzen Millionen geflossen sind, mit denen seit Jahren der FMT refinanziert wird: Nämlich in die persönliche Tasche von Schwarzer. Ich glaube nicht, dass überhaupt eine solche Förderung legal ist, da da bestimmte Bedingungen dran geknüpft sind, die der FMT garantiert NICHT erfüllt.
Übrigens ist das Thema nicht seit gestern neu, sondern – man stauen – seit fast 20 Jahren. Nur dürfte klar sein, warum sich niemand mit dieser Frau angelegt hat…
Bau der Untergrundbahn in Köln:
“Scheffe, kommt kein Sand, kommen Bücher!”
Wenn ich es (z.B. FOCUS) richtig verstanden habe, ist der Turm an das Archiv verpachtet(!), während die EMMA-Redaktion Räume im Turm vom Archiv gemietet(!) hat.
Das der Pachtzins – ob des politisch gewünschten Zweckes des Archives – wohl niedrig angesetzt ist, stellt schon Focus so dar.
Die Frage ist diesbezüglich also, ob die Höhe der Miete (nach nachrechnen der Angaben von Focus: 13€/qm) der EMMA-Redaktion der ortsüblichen Gewerbemiete entspricht (und ob es tatsächlich einen den Pachtvertrag ändernden Ratsbeschluß gibt, der die Vermietung erlaubt)?
Sollte die Miete wesentlich höher sein als ortsüblich, dürfte das für das Finanzamt von Interesse sein, denn dann besteht der Verdacht, daß zu versteuerndes Einkommen über eine zu hoch angesetzte Miete der Besteuerung entzogen werden (soll). Das insbesondere, da Alice ja in Personalunion, sowohl im FMT, als auch bei EMMA die Chefin ist.
Also, wer weiß wie hoch in diesem Kölner Stadtteil die ortsübliche Gewerbemiete ist?
Wäre die Miete geringer, wäre es eine Subventionierung der EMMA über die staatlich geförderte FMT-Stiftung (darf eine Stiftung gewerbliche Medien sponsern?), also letztlich eine Subventionierung der EMMA durch Land und Bund. Und ob das rechtlich zulässig ist, wäre zu klären!
Mal angenommen eines von beiden wäre der Fall, stellt sich die Frage wieso den Steuerbehörden dies seit 2002 nicht aufgefallen sein soll, wo sie doch sonst jeden Cent des “normalen” Steuerpflichtigen dreimal untersuchen ob sie ihn nicht behalten können!
Ein Abgeschlossenes Verfahren, wie von Frau Schwarzer behauptet, sieht anders aus.
“…. während die EMMA dazu diente, über den Verkauf den Umsatz zu generieren und als Gewinn privat abzuschöpfen? ”
Imho verunglückte Formulierung; klar soll mit der Zeitschrift Umsatz gemacht werden und “privat” Geld verdient werden.
Aktuelles
DER SPIEGEL von morgen: “Nun wird Alice Schwarzers Leben neu bewertet”
http://genderama.blogspot.de/2014/02/der-spiegel-von-morgen-nun-wird-alice.html
Redaktion stellt sich hinter Schwarzer
http://www.emma.de/artikel/die-emma-redaktion-eigener-sache-316155
Schwarzers Konto: Aufgedeckt oder denunziert?
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/media/zapp7023.html
Darin werden auch Springer (Bild) und Focus erwähnt, die das ganze erst vertuschen wollten.
Bitte alles ausgraben, bis ganz unten.