Ansichten eines Informatikers

Wenn die Öffentlichkeit der Meinungssteuerung entgleitet

Hadmut
24.12.2014 15:42

Lest mal Fleischhauers Konkurrentenbeschimpfung beim SPIEGEL:

Eigentlich kotzt er nur darüber, dass die Presse das Meinungsmachermonopol verloren hat und in den Blogs und Foren eine echte Konkurrenz entstanden ist. Die Presse war jahrzehntelang gewohnt, dass sie alleine die öffentliche Meinung diktieren kann, weil sie quasi das Druckmonopol hatte. Durch das Internet (und in gewisser Weise auch den Digitalen Buchdruck, der Verlage und großen Kapitaleinsatz überflüssig macht) ist dem Monopol eine Konkurrenz erwachsen, der man nichts entgegenzusetzen hat: Nämlich kein Großer, den man einfach übernehmen könnte, sondern unzählige privat betriebene und ständig sich verändernde Mini-Publikationen.

“Wenn die letzte anständige Zeitung verschwunden ist, bleibt nur noch das Geschwätz”, hat der FAZ-Herausgeber Werner D’Inka vor längerem geschrieben.

Die Frage wäre, ob es überhaupt noch „anständige Zeitungen“ gibt und nicht der derzeitige Zeitungsbestand eher dem übriggebliebenen Geschwätz zuzurechnen wäre – falls die Behauptung überhaupt stimmt. Tatsächlich werden Blogs und Mini-Publizisten mehr und mehr zur unentbehrlichen Meinungs- und Informationsquelle.

Weil es Politiker unruhig macht, wenn eine größere Anzahl von Menschen mit ihnen unzufrieden ist, hat sich die Debatte der Frage zugewandt, wie man die Leute erreichen könne, die sich vom parlamentarischen System abgewandt haben.

Man ersetze darin Politiker durch Journalisten und parlamentarisches System durch etablierte Presse. Denen geht der Arsch gewaltig auf Grundeis, wie man so schön sagt.

Sascha Lobo hat neulich darauf hingewiesen, dass die neue Protestkultur einen Gutteil ihres Erfolges der Netzpräsenz verdankt, aber er hat eine entscheidende Wendung verpasst. Die Teilnehmer bedienen sich des Netzes nicht nur, um ihren Anliegen Gehör zu verschaffen und sich mit Gleichgesinnten zu verbinden, sie entnehmen dem Netz auch ihre Stichworte und Argumente.

Da fängt doch der Krampf schon an. Warum zitieren die immer Sascha Lobo, obwohl der auch nicht mehr Ahnung als sie selbst hat? Weil er Journalist ist und schreibt, als würde er bloggen. Sie zitieren damit quasi einen Blogger und bleiben trotzdem innerhalb ihres Monopolkreises unter ihresgleichen, ohne damit anzuerkennen, dass es da noch was anderes als Presse gibt. Um inhaltliche Qualität geht’s da nicht.

Wichtig ist aber, dass hieraus die Panik darüber spricht, das Monopol, die Lufthoheit über „Stichworte und Argumente“ verloren zu haben. Bisher herrschte da diese Diskurs-Sichtweise: Was in den Medien nicht erörtert, nicht erwähnt, nicht thematisiert wird, das existiert auch nicht. Wieder so dieser poststrukturalistische Gender-Ansatz, dass Sprache die Wirklichkeit erzeuge und man alles das aus der Wirklichkeit tilgen kann, was man einfach nicht erwähnt, und zwar indem man es nicht erwähnt. Jedenfalls nicht in der Presse. Die dachten, sie könnten das Denken lenken, indem sie alles weglassen, was man nicht denken soll. Und nun packt sie die Erkenntnis, dass es nicht funktioniert.

Das Volk, das sich in Dresden und Bonn versammelt, hat kein Parteibuch mehr, das es zurückgeben könnte. Bei vielen liegt die Vermutung nahe, dass es kein Zeitungsabonnement mehr gibt, das sie kündigen könnten, weil sie schon vor langer Zeit aufgehört haben, Tageszeitungen zu lesen.

Ja. Die Parallele zwischen Parteien und Zeitungen ist schon frappierend. Auch der ideologische Niedergang beider. Tageszeitungen muss man heute auch nicht mehr lesen. Wozu auch? Wir sind längst im Stunden- oder sogar Minutenrhythmus angekommen. Außerdem sind sie eh wertlos geworden, steht auch überall das gleiche drin.

Mit Menschen, die ihr Weltbild vor allem aus Blogs und Webseiten zusammenklauben, die sich als Gegenöffentlichkeit verstehen, wird es schwer, eine Ebene der Verständigung zu finden.

Komisch. Hatte ich nicht den sinngemäß gleichen Satz gerade in der Pro-Hornscheidt-Propaganda der Humboldt-Universität gefunden (im vorangegangenen Blog-Artikel)?

Sind es nicht die Zeitungen selbst, die seit Jahren jede Gegenmeinung ausblenden und aus ihren Kommentarforen verbannen? Sind nun wieder die anderen dran schuld?

Und ist es nicht schon wieder so, dass man mit der Arroganz kommt, nichts begründen zu müssen, weil die anderen schon deshalb falsch liegen, weil sie von der eigenen Meinung abweichen?

Solche Artikel sind wieder neue Sargnägel bei der Bestattung der Presse.

58 Kommentare (RSS-Feed)

Emil
24.12.2014 16:30
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Fleischhauer rebelliert seit Jahren gegen seine Sozi-Eltern und ist ganz lustig zu lesen, wenn er linke Lebenslügen demontiert. Er ist auch bekennender Feminismusgegner.

Andererseits ist er ein arrogantwer Kotzbrocken und ein Fanboy des transatlantischen Elitenmilieus. Da wird dann alles was staats- oder wirtschaftskritisch ist und seinem Ansichten widerspricht schnell als Verschwörungtheorie hingestellt.


Joe
24.12.2014 16:39
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Bei diesen selbsternannten Volkserziehern existiert wohl tatsächlich das Wirrbild des angeblich “umfassend und vollständig informierten demokratischen Bundesbürgers”. Also mit einer FAZ und der Lokalzeitung auf dem Frühstückstisch und Tagesthemen am Abend und einem SPIEGEL am Montag sei sozusagen alles abgedeckt und falls nicht, nimmt man noch weitere Erzeugnisse der etablierten Presse dazu, bspw. ein Wirtschaftsmagazin.

Andersrum sei jemand, der bspw. nur “Verschwörungsblogs” liest, von DPA-“Qualitätsnachrichten” (“Männer sind Idioten”) abgeschnitten und erhalte so ein “unvollständige” Sichtweise, die zur “fehlgeleiteten” (unerwünschten) Meinungsbildung führe.

Nur ist meines Erachtens schon allein diese Grundannahme völliger Schwachsinn. Eine umfassende vollständige Information ist schlicht unmöglich. Sturgeons Law gilt auch für Nachrichten: Sie sind 90 % unrecherchierter oder dreist gelogener Schrott. Genauso kriegt ein “umfassend Informierter” 99 % von dem, was auf der Welt passiert, schlicht nichts mit, auch wenn es für ihn wichtig gewesen wäre. Ein “Verschwörungsblogleser” bekommt bloß einen andere Teilmenge des Schrotts.

Deshalb ist es sinnvoll sich von der Fiktion, alles mitbekommen zu können, zu verabschieden und sein Leben darauf einzurichten, daß man eben kaum etwas weiß. Eine strenge Nachrichtendiät hilft, um sich auf die wesentlichen Dinge im Leben konzentrieren zu können. Die wirklich relevanten Events (Mauerfall etc.) wird man trotzdem mitbekommen. Sowas passiert nicht so oft.

Und hat man sich dann erstmal von dem o. g. irrealen Anspruch verabschiedet, kann man Informationsquellen nach Nützlichkeit und Interessenlage auswählen. Was nützt mir das Lesen dieses oder jenen Blogs? Nützt mir das Lesen der FAZ oder nützt das nicht doch eher anderen und schadet mir stattdessen?

Entsprechend kann man optimieren, ohne daß man Angst haben muß, etwas zu verpassen. Damit ist den Eliten dann in der Tat die zentrale Meinungssteuerung entglitten. Dumm gelaufen.


Stefan Müller
24.12.2014 16:54
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Tageszeitungen muss man heute auch nicht mehr lesen. Wozu auch? Wir sind längst im Stunden- oder sogar Minutenrhythmus angekommen. Außerdem sind sie eh wertlos geworden, steht auch überall das gleiche drin.

Hm, auch durch langes Nachdenken bleibt diese Wortsammlung sinnlos.
Stunden oder Minutenrhythmus, Rhythmus von was? Die Gezeiten? Tag und Nacht? CPU Takt?
Wenn man keine Tageszeitungen mehr ließt, woher weis man dann, dass überall das gleiche drin steht?

Das ist ein Grundproblem der selbsternannten “Medienkritiker”: Einerseits wissen sie ganz genau, das die Presse lügt und fremdgesteuert ist, andererseits konsumieren sie sie aber auch nicht, so das sie gar nicht wissen können, ob wirklich falsches von den Medien verbreitet wird. Die Widersprüchlichkeit dieser Argumentation ist offensichtlich.

Um zu wissen, ob eine Pressemeldung falsch ist, müsste man über zuverlässigere Informationsquellen verfügen. Wo sind die? Ah, klar, Blogs und Webseiten. Dort findet man alles und das Gegenteil.
Auf die Idee, das ein Blog sich viel einfacher als eine Zeitung fremdsteuern lässt, das sich kaum nachprüfen lässt, wer ein Blog betreibt und schon gar nicht, welche Interessen sie (die Betreiberin, Achtung, generisches Femininum) vertritt, egal. Außerdem kann man im Zweifelsfall doch wieder auf die Systempresse zurückgreifen wenn sie im Sinne der selbstgefühlten Wirklichkeit berichtet. Man stelle sich dieses Blog mal ohne Focus und Welt vor, es währe sehr leer.

Vielleicht hat Hadmut diesen Text aber auch nur geschrieben, weil er von der Ikone der Konservativen, Jan Fleischhauer, so enttäuscht ist. Schließlich hat der in der Vergangenheit immer zuverlässig gegen “Genderwahn” und “Gutmenschentum” geschrieben und seiner Abrechnung mit den Grünen ein komplettes Buch gewidmet. Und dann entpuppt er sich als Systemmarionette, das ist sicher sehr traurig.


Hadmut
24.12.2014 17:17
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@Stefan Müller:

> Hm, auch durch langes Nachdenken bleibt diese Wortsammlung sinnlos.

Mein Blog-Artikel ist kaum mehr als eine Stunde online. Du kannst noch gar nicht »lange« drüber nachgedacht haben. Jedenfalls nicht nach den Maßstäben gebildeter Leute.

> Stunden oder Minutenrhythmus, Rhythmus von was?

Denk mal lange drüber nach.

> andererseits konsumieren sie sie aber auch nicht,

Ich habe nicht gesagt, dass ich es nicht tue. Ich habe gesagt, dass man es nicht muss, weil es nichts mehr bringt.

Im Gegenteil: Ich verbringe jeden Tag mindestens 1-2 Stunden mit Pressekonsum. Deutlich mehr als alle Leute aus meinem Bekanntenkreis, und das sind alles Akademiker. Aber: Es nutzt fast nichts. Ich mache das nur, weil ich hier im Blog gerade Themen habe, zu denen das passt. Aber der Informationsgehalt für mich persönlich ist erbärmlich gering. Das war vor 20 Jahren noch anders.

Es ist aber auffällig, wie Du hier ad personam und nicht ad res argumentierst: Wer kritischer Meinung ist, der muss zwangsläufig dumm und uninformiert sein.

Genau wegen solcher Haltungen, die sich heute in der Presse breitmachen, ist die Presse inzwischen wertlos und für den Müll.

> Um zu wissen, ob eine Pressemeldung falsch ist, müsste man über zuverlässigere Informationsquellen verfügen. Wo sind die?

Du bist ein Dummkopf, der nur zum stänkern vorbeikommt. Würdest Du mein Blog lesen, wüsstest Du, dass ich sehr häufig Akteneinsichten nehme und mich direkt aus zuverlässigeren Informationsquellen informiere und auch darüber blogge. Damit lässt sich sehr gut zeigen, wie die Presse desinformiert.

Und in vielen Fällen reichen schon Plausiblitätsprüfungen.

Siehe Fall Tugce: Da konnte das, was die Presse erzählte, schon nicht stimmen, und im Video war dann auch was anderes zu sehen.

Außerdem, und das ist der nächste Denkfehler, muss man nicht jeden einzelnen Artikel widerlegen. Ich habe an vielen Journalistenveranstaltungen teilgenommen, und was die dort über ihre Arbeitspraxis erzählen und wie die miteinander umgehen, ist auch ein massives Problem.

> Auf die Idee, das ein Blog sich viel einfacher als eine Zeitung fremdsteuern lässt, das sich kaum nachprüfen lässt, wer ein Blog betreibt

Dafür gibt’s das Impressum.

Welche Interessen hinter Zeitungen stehen und wer da die Fäden zieht, ist viel schwerer herauszufinden, weil sich das hinter juristischen Personen verbirgt.

> Vielleicht hat Hadmut diesen Text aber auch nur geschrieben, weil er von der Ikone der Konservativen, Jan Fleischhauer, so enttäuscht ist.

Blödsinn. Der läuft bei mir unter irrelevant. War mir auch völlig egal, wer den Text geschrieben hat, es geht hier im Blog schon länger um das Thema, dass der Presse die Leute davonlaufen.

> und seiner Abrechnung mit den Grünen ein komplettes Buch gewidmet.

Ich habe noch nie ein Buch über die Grünen geschrieben.

> Und dann entpuppt er sich als Systemmarionette, das ist sicher sehr traurig.

Ich bin niemandes Marionette. Schon gar nicht des Systems.

Aber ich finde es bemerkenswert, wie schnell hier der Diffamierungstrupp auftaucht, wenn man solche Themen anspricht. Es gibt gewisse Themen, bei denen sofort Leute herbeikommen, um einen durch Kommentare persönlich anzugreifen und als unglaubwürdig hinzustellen, sobald man daran kratzt.

Bemerkenswert, wie zuverlässig die kommen um einem die Schaufensterscheiben zu beschmieren. „Lest nicht bei Blogs!“

Meine Güte, muss den Leuten da der Kittel brennen, wenn sie solche Stinkwürfel wie Dich vorbeischicken müssen…


klaus
24.12.2014 17:09
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Kleines Beispiel für die ÖR:

http://de.wikipedia.org/wiki/Kampf_im_Klassenzimmer

Man beachte die Ausstrahlungszeiten!

@ Danisch, Sie haben die Nazi Keule vergessen: 🙂

“Wer Politiker als “Volksverräter” bezeichnet, von den im Bundestag vertreten Parteien nur als “Systemparteien” spricht und den Kampfbegriff der “Lügenpresse” wiederaufleben lässt, ist nicht gleich ein Nazi, aber er benutzt Nazi-Sprache.”

Darf natürlich auch nicht fehlen….

cu


Hadmut
24.12.2014 17:19
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> @ Danisch, Sie haben die Nazi Keule vergessen:

*Gähn*, ja: Alles, was nicht der linken Einheitsmeinung ist, ist Nazi.

Und die meinen, sie wären für Toleranz, Diversität, bunte Republik…


Frank
24.12.2014 17:45
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@Hadmut

Wieder gesagt :Die können garnicht anders,dazu wurde schließlich der pc Meinungsterror installiert -die haben keinen guten Argumente, Diskussionen auf Augenhöhe müssen die zwangsläufig verlieren.
Hier wieder n Beispiel das die Version stützt Pegida wäre ein Elitenprojekt.
Die Bildzeitung heizt die Stimmung künstlich an!

http://www.meedia.de/2014/12/24/bild-streitet-mit-gruenen-politiker-um-muslimische-lieder-zu-weihnachten/

Bild wurde von der CIA gegründet, Du hast da am 19.2.schon drüber geschrieben.
WAS treibt die mit Falschinformationen dazu den Druck im Topf hochzutreiben??!
Siehe auch meine Meinung zu diesem Selbststeller von RTL Reporter…


Hadmut
24.12.2014 18:03
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> Die Bildzeitung heizt die Stimmung künstlich an!

Am letzten Dienstag rief mich eine Journalistin der BILD-Zeitung an und fragte mich, ob ich bereit wäre die Forderung zu erheben, als Zeichen des friedlichen Zusammenlebens in Kirchen zu Weihnachtszeit ein islamisches Lied gesungen werden soll. Der Kontext sei die übliche „gute Nachrichten“-Ausgabe der BILD-Zeitung vor Weihnachten.

Meine Antwort war, dass die Forderung nur dann Sinn mache, wenn dann auch Weihnachtslieder in der Moschee gesungen werden würden.

Hoho.


Stefan S
24.12.2014 17:59
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>Mit Menschen, die ihr Weltbild vor allem aus Blogs und Webseiten
>zusammenklauben, die sich als Gegenöffentlichkeit verstehen, wird es
>schwer, eine Ebene der Verständigung zu finden.

Mir fällt da auf: Ich verfolge Fleischhauer nicht regelmäßig, aber gelegentlich kommt mir was von ihm unter. Ich habe den Eindruck, daß Fleischhauer selbst wie ein Hate-Speech-Blogger auftritt, der sich als “Gegenöffentlichkeit” einer von ihm halluzinierten linken Dominanz/Hegemonie inszeniert. Daher ist diese Kritik schon seltsam.


Joe
24.12.2014 18:11
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> und seiner Abrechnung mit den Grünen ein komplettes Buch gewidmet.
Ich habe noch nie ein Buch über die Grünen geschrieben.
> Und dann entpuppt er sich als Systemmarionette, das ist sicher sehr traurig.
Ich bin niemandes Marionette. Schon gar nicht des Systems.

Ich glaube der Kommentator meinte damit Herrn Fleischhauer, nicht dich, Hadmut.

Aber gleichzeitig offenbart der ganze Absatz

Vielleicht hat Hadmut diesen Text aber auch nur geschrieben, weil er von der Ikone der Konservativen, Jan Fleischhauer, so enttäuscht ist. Schließlich hat der in der Vergangenheit immer zuverlässig gegen “Genderwahn” und “Gutmenschentum” geschrieben und seiner Abrechnung mit den Grünen ein komplettes Buch gewidmet. Und dann entpuppt er sich als Systemmarionette, das ist sicher sehr traurig.

auch ein äußerst simpel gestricktes und doch sehr bekanntes Weltbild. In der Journalisten-Gutmenschen-Sekte (auch als “Social Justice Warriors” bekannt) müssen alle Mitglieder zu 100 % gleichgeschaltet sein. Und nicht nur das, alle Überzeugungen müssen auch zu 100 % statisch sein und dürfen sich niemals ändern.

Anderenfalls ist man “enttäuscht”. Das ist das Phänomen, wenn ein Antifant-Pirat bei einem langjährigen Kampfgenossenen einer frühere NPD-Mitgliedschaft entdeckt. Dann ist er “sehr traurig” (Man bemerke die gezielte Aufladung mit emotionellen Begriffen, ein typisches Merkmal von Propaganda.). Schließlich ist er nun für immer und ewig ein “Nazi”, mindestens 1000 Jahre lang und 50 Generationen. Der Schuldkult hat sich so bewährt, daß er nun flugs auf jegliche Aktivitäten einer Person angewandt wird.

Das Konzept, daß Menschen Ansichten teilen und gleichzeitig in anderen Fragen unterschiedlicher Meinung sein könnten, ist dem gemeinen blogkommentierenden Journalistenpraktikant völlig fremd.

Ich bspw. kann mit einem SED-Politiker eine Anti-Kriegs-Haltung teilen ohne deren Abtreibungs-Genderwahn zu übernehmen, dazu Herrn Fleischhauers Ansichten zur Wirtschaft ohne seine transatlantische Agenda zu begrüßen und ich kann gleichzeitig mit der AfD in Einwanderungsfragen übereinstimmen, ohne deren Meinung zur Arbeitsmarktpolitik zu teilen.

Die Realität, daß man immer wieder auf Differenzen stoßen wird, muß bei der SJW-Sekte mit Gewalt verdrängt werden. Dabei ist die Überidealisierung von anderen samt spontanem Liebesentzug bei Auffinden des kleinsten Makels ein typisches Merkmal der Borderline-Persönlichkeit. Am Ende landen wir dann doch wieder beim ICD-10. 🙂


Hadmut
24.12.2014 18:20
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> Anderenfalls ist man “enttäuscht”. Das ist das Phänomen, wenn ein Antifant-Pirat bei einem langjährigen Kampfgenossenen einer frühere NPD-Mitgliedschaft entdeckt. Dann ist er “sehr traurig” (Man bemerke die gezielte Aufladung mit emotionellen Begriffen, ein typisches Merkmal von Propaganda.).

Ja, guter Punkt.

Es läuft immer auf eine Emotionalisierung hinaus, beispielweise werden auch die Pegida-Demonstrationen immer in den „Angst vor…“-Kontext gestellt. Das ist halt so diese widerliche Rhetorik.


Hadmut
24.12.2014 18:25
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…Mensch, das muss man sich echt mal klar machen:

Die Presse stellt alle, die anderer Meinung sind, von vornherein als dumm, ungebildet, emotionalisiert, angstgesteuert, irrational hin, und gleichzeitig beschweren sie sich darüber, dass die Leute das Zeug nicht mehr kaufen.

Wie dämlich sind diese Leute eigentlich?


Gerd
24.12.2014 18:25
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In der Moschee singt keiner, außer dem Imam.

Hier soll wieder mal Ungleiches gleich gemacht werden. Immer die selbe Masche.


Leon
24.12.2014 18:38
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Da ich nicht weiß, wo ich es sonst reinschreiben soll, mal einfach hier.

Lieber Hadmut,

ich danke Dir für Deinen tollen Blog und Deine klugen Ausführungen, die mich das ganze Jahr über begleitet, mir die Augen geöffnet und mich geistig angeregt haben. Auch Dein Schreibstil und Witz haben mir mir fast immer gut gefallen.

Ein frohes Fest und einen guten Rutsch in ein weiteres Jahr!


Hadmut
24.12.2014 18:44
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Danke! 🙂

Dir natürlich auch. Freut mich sehr.


EinInformatiker
24.12.2014 19:19
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> Der läuft bei mir unter irrelevant. War mir auch völlig egal, wer den Text geschrieben hat, es geht hier im Blog schon länger um das Thema, dass der Presse die Leute davonlaufen.

Also Fleischhauer ist nicht so irrelevant wie eine normale System-Marionette. Fleischhauer hat eine sehr wichtige formale Funktion im modernen Totalitarismus. Er täuscht auch manchmal Kritik vor, was seine Fans beklatschen. Wenn es ernst wird zieht er aber wieder zurück und hält die Fans weiter auf Linie. Kann man sehr schön auf SPON beobachten.

Unter Meinungsminen sind Prominente zu verstehen, die laut gegen die herrschenden Meinungen verstoßen und darum die Anhänglichkeit unterdrückter Meinungsträger gewinnen, die aber garantiert dann zum herrschenden Konsens zurückkehren, wenn er wirklich ernsthaft gefährdet wird. Der Widerspruch ihres tatsächlichem zu ihrem erwarteten Verhalten ist eine Explosion, die ihre Fans verwirrt und sie den positiven Rückkopplungsprozessen der Meinungsveränderung entzieht.

http://www.pi-news.net/2014/02/meinungsminen-das-jan-fleischhauer-prinzip/


Peter Schaff
24.12.2014 20:12
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Jan Fleischhauer behauptet, „die Menschen, die in Dresden, Bonn und Berlin auf die Straße gehen, haben der Demokratie n i c h t aus Enttäuschung über die Politik oder die Medien den Rücken gekehrt.“
Doch! Nur das unanständige Internet, was nicht vergisst, erinnert an die Sternstunden unserer Demokratie in den letzten Jahren, z.B.:
https://www.youtube.com/watch?v=XaWE8K2nRVs
https://www.youtube.com/watch?v=vJUlAEXm6O8

Und — diese ‚Mitte der Gesellschaft‘ sucht sich jetzt halt – aus unterschiedlichen Gründen (Verunsicherung: Angst vor Fremdem und vor soz. Abstieg, aus Neid, Vorurteilen, aber auch dem berechtigtem Gefühl, belogen und betrogen zu werden, …) – feige wie immer einen Sündenbock. Da bietet sich doch der mohammedanische Schmarotzer und Wirtschaftsflüchtling an ! Der z.B. sicher gerne in Nigeria, der grössten (und korruptesten ? und wer schmiert ? ) Volkswirtschaft Afrikas, bleiben würde, wenn er am Erdölprofit ein bisschen teilnehmen dürfte. Hätte natürlich negative Auswirkungen auf die Börse und die Gewinnausschüttung von SHELL und auf den Benzinpreis an unserer Tankstelle…


3.14159 ist nur der Anfang von PI
24.12.2014 20:46
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Entschuldigung, aber dieser neuer Rassismus gegen Moslems ist doch vielmehr die Folge der Propaganda vom üblichen Meinungsmachermonopol. Jahrelang hetzte die Journaille dafür. Damit wollen die Journalisten atlantischer Seilschaften die Unzufriedenheit der Bevölkerung umlenken auf etwas, was mit den tatsächlichen Schuldigen überhaupt nicht zu tun hat. Die wachsende Armut und die Flüchtlinge aus den Ölkriegen sind den Blutsaugern der Ostküste geschuldet. Erst wenn die Demonstranten das begriffen haben, sind sie nicht mehr die gehirngewaschenen Zombies des alten Medienmonopols. Wenn Banken brennen anstatt Asylantenheime und Moscheen wird es für die Agenda der transatlantischen Verräterbande brenzlig werden.


Frank
24.12.2014 20:56
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@Hadmut

Was Du zitiert hast war die Gegendarstellung des Politikers -Bild hatte getitelt “Er hätte Gefordert”-was ja dann zu den erwünschten wütenden Kommentaren führte.
Die Geschichte lief aber wie dargestellt.

Fleischauer ist ähnlich wie Broder -der schreibt nur solange dem Volk nach dem Maul wies nicht aus Eingemachte (Israel) geht.
Systemlinge die auf Volksnah menscheln.


Frank
24.12.2014 21:06
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@Peter Schaff

Unter anderem wegen dieser SündenbockFunktion karrt man uns die ja in Massen in den Garten.
Wenn demnächst Finanz /Sozialsysteme resetet werden sehn wir schließlich Ali mit dem Doppelkinderwagen und Zigeuner /schwarze Dealer vor der Tür -nicht die Milliardäre die die Phantasilliarden abgegriffen haben.


Thomas
24.12.2014 21:17
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Fleischhauers Trotzanfall ist ja nicht der erste larmoyant-aggressive Selbstbeweihräucherungsartikel zum Thema Medienkritik. Wirklich interessant fände ich eine ausgiebige “Dekonstruktion” (Genderistensprech) der Stilmittel in solchen Pamphleten und ähnlich gelagerten Politikerphrasen.

Spontan fielen mir ein:

– Wiederholtes, unbegründetes Pochen auf die eigene “Seriosität”

– Werturteil vor Bericht, die Vermischung von beidem, oder die Darstellung eines Kommentars als “Bericht”

– Eigene Vorabsiegeserklärung: Es wird ein Argument eingebracht und sofort resümierend die Beendigung der Debatte durch den eigenen “Sieg” reklamiert. Extrapunkte für anschließendes Herumreiten auf der vermeintlichen “Dummheit” der Gegenseite.

– Teilzugeständnisse zum Schein, die im Nebensatz wieder zurückgenommen werden (“Es läuft zwar hier und da etwas falsch, aber wir haben ja interne Kontrollmechanismen, weshalb externe Kritik überflüssig und nicht “konstruktiv” ist. Blablabla.”) Der Klassiker: “Ängste der Bürger ernstnehmen”, aber bloß nichts gegen Anlass und Ursache unternehmen

– Spaltung der Kritiker: totale Ausgrenzung der bösen “Anführer”, während die Masse der Demonstranten nur durch überbordende Angstgefühle temporär unzurechnungsfähig ist und noch durch schleuniges Einschwenken auf die Linie der Etablierten Buße tun kann.

– Demoralisierungsversuche: Relativ zu den Teilnehmerzahlen unverhältnismäßig umfangreiche Darstellungen der Gegner des Protests oder selektiv derjenigen Meinungsumfragen, die der etablierten Position Mehrheitsstatus bescheinigen

– Psychologisierung der Kritik als irrationalen Ausdruck fehlgeleiteter bis krankhafter Emotionaltät: “Hass(er)”, “Ängste”, diverse “Phobien”

– Bonzen-Keule: Kritiker als hartherzige, reiche, männliche Deutsche, die bloß um ihre angeblich vorhandenen, ungerechtfertigten “Privilegien” fürchten und sich deswegen gegen den “Fortschritt” stellen (“Nazis in Nadelstreifen”)

– Bildungsferne-Keule: Kritiker als ungebildete, sozial Abgehängte, die ihre Felle durch Arbeitsmarkt- oder Sozialleistungskonkurrenten davonschwimmen sehen und aufgrund ihrer Unzurechnungsfähigkeit dringender “Aufklärung” durch die bildungsbürgerlichen Eliten bestehend aus Journalisten und Politiker bedürfen. Besonders putzig, wenn Kollegen oder Politiker kurz zuvor die inhaltlich völlig widersprechende Bonzen-Keule gezückt haben!

– Nazi-Insinuierungen: haarsträubendste Versuche, die Kritiker in irgendeiner Form unbegründet mit Nazis in Verbindung zu bringen, in der Hoffnung, dass irgendetwas davon bei Leser hängen bleibt

– Gleiches als Ungleiches: Identische Handlungen der wohlwollend betrachteten und der verächtlich gemachten Seite werden bei der Gegenseite mit pejorativen Umschreibungen gespickt. Die Guten “demonstrieren”, die Bösen “marschieren auf” (militärische Assoziationen).

– Verschleierung der Aggressoren (“Auseinandersetzung/Rangelei zwischen X und Y” statt “Übergriff von X auf Y”), wenn sich das Täter-Opfer-Verhältnis nicht mit der etablierten Wunschvorstellung deckt

Ansonsten schließe ich mich Leon an! Frohe Weihnachten!!


Mattes
24.12.2014 23:02
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Nachdem ich es in den Kommentaren gelesen habe, möchte ich direkt einsteigen.

Auch von meiner Seite ein herzliches Dankeschön für deinen Blog. Zwar konsumiere ich nur noch, unterlasse jegliche Kommentierung und bin auch nicht immer einer Meinung mit dir. Aber du lädst mich jedes mal aufs Neue dazu ein, über die Inhalte nachzudenken. Und das ist meist mehr, als die meisten Texte und Artikel hinbekommen.

Frohes Fest und erholsame Tage.


Brak
24.12.2014 23:05
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“Wo die Dunkelziffer regiert, ist alles möglich.”

Naje, das Hantieren mit “Dunkelziffern”, die immer auftauchen, wenn man keine Statistik zur Hand hat, oder mit der vorliegenden unzufrieden ist, weil sie nicht den gewünschten Trend anzeigt, hat der Spiegel in der Vergangenheit ja zur Hochkultur erhoben. Nun haben die Leute davon gelernt!
Merke: Die “Dunkelziffer” ist immer “weitaus höher”


Caless
25.12.2014 0:00
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Ich kann mich noch gut an den arabischen Frühling erinnern. Twitterrevolution und so. Da sah man sich in der deutssprachingen Presse erfreut, dass man die Freiheit für die da unten über Twitter/Facebook/Blogs/web2.0 bringen kann. Nun stellen diese Strukturen unsere Presse selbst in Frage. Nun ist das Ganze nur halb so lustig …

Welch Ironie.


Frank
25.12.2014 0:34
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@ist nur der 3.

Nach Zusammenbruch der Warschauer Pakts musste sich der militärisch industrielle Komplex n neuen Feind aus dem Arsch leiern -Friedensdividende Pustekuchen.
Die Thinktanks erfanden den Clash der Kulturen, inszenierten 9.11,zerbomten den Nahen Osten, erschufen Al Kaida und IS.
Die US Vasallen fluteten Europa mit Moslems,q denen vorauseilend Zucker in den Arsch geblasen wurde was ihrer fordernden BasarMentalität entgegenkam.
Diese Kostenintensive sowie Integrations unwillige/unfähige Migrantengruppe wurde uns gegen besseres Wissen als Gold verkauft -Sonderbehandlung beim Sozialamt und vor Gericht inklusive.
Der ideale Sündenbock -nun können wir drauf warten bis der nächste Terroranschlag gefakt wird und die Medien plötzlich anfangen Kriminalität und Sozialbetrug beim Namen zu nennen.
Sarrazin hat ja schonmal sondiert…
Und dann werden die ganzen Gutmensch Opportunisten ihr Fähnchen ganz schnell nach dem Wind drehen und schon immer dagegengewesen sein.


hardy
25.12.2014 6:56
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sorry, wird lang, born this way …

ich befürchte, hadmut, daß du bei deiner begeisterung darüber, daß sich die qualitätsmedien seit gut einem jahrzehnt selbst zerlegen, weil sie zunehmend im rudel laufen und kampagnen veranstalten müssen, um noch genug leser zu “binden”, und deiner offensichtlich immer noch vorhandenen begeisterung für die bedeutung der bloggosphäre ein paar punkte übersiehst, die mich eher dazu bringen, diesen beitrag fleischhauers (und wirklich nur diesen) ausnahmsweise sehr treffend zu finden.

die bedeutung der “bloggosphäre” kannst du daran ablesen, wieviele leute sich auf der strasse _gegen_ pegida engagieren und da besteht für mich jedenfalls eine differenz, die ich mir nur so erklären kann, daß das, was sich als “bloggosphäre” versteht, sich selbst komplett überschätzt.

[an der stelle lege ich dir meine “neujahresansprache” von ende dezember 2013 ans herz, damit ich das, was ich sagen will, nicht weiter ausführen muss …]

http://hinterwaldwelt.blogspot.de/2013/12/neujahresansprache.html

ich halte das, worin du in dieser hinsicht einen relevanten oder kosntruktiven faktor zu erkennen glaubst, jedenfalls eher geschwätzige luschen in einem hamsterrad und kann – kompetenz einiger autoren hin oder her – nicht erkennen, daß es etwas “manifestes” gäbe, eher das gegenteil: es gibt keine organisation der “netzgemeinde”, die irgendwie einfluss nehmen könnte und all das ganze geschwätz 2013 hat nicht die wahl der merkelschen verhindert – wobei wir uns an der stelle auf manipulation durch die leidmedien, kampagnenjournalismus etc sofort einigen könnten, stunden über die schlechtigkeit der leidmedien jammern könnten … kein problem …

nur, mal ehrlich, wo siehst du, daß die netzgemeinde dem auch nur irgendetwas manifestes entgegensetzen könnte, das bewusstsein der öffentlichkeit positiv beeinflussen würde. statt dessen dein diss auf lobo, also die neidhammelei und das gezänk doch eher beförderst. das ist sooooo deutsch. und, naja, so wird das auch nie was, weil jeder jeden doof finden muss …

ach was, “echokammern gleichgesinnter”, alle in ihren kleinen zirkeln, aussenwirkung null. das beeindruckt maximal uns als leser, aber kein schwein “da draussen”.

wo du auch etwas wesentliches übersiehst/missverstehst: ich glaube gar nicht, daß fleischhauer da diese “netzgemeinde”, “den” blogger als solchen angreifen will, zu denen du dich zählst. er meint schlicht die trilliarden schwätzer da draussen, die nur das lesen, was ihre eigene meinung affirmiert, das was sich in den schmudeelecken PI, schall und rauch und derlei dreck mehr bestätigt sieht und nun etwas gemacht hat, was du auch geflissentlich übersiehst: die mobilisieren mittlerweile auf der (pseudo)”linken” oder gar querfrontseite die wahnmachen und aif der anderen seite eben dieses ausländerfeindliche pack zu tausenden.

und zwar real. die forderungen sind plump, die meinungen simpel gestrickt, es herrscht der von fleischhauer beschriebene zustand von pöbel, der sich mausig macht und verachtet gehört.

sorry für den vielen text, aber es ist mir einfach zu billig, hier die üblichen klischees bedient zu sehen, aus denen sich dieses pack auch noch eine bestätigung ziehen kann, auch wenn du das anders meinst – die verstehen das als affirmation ihrer bescheuerten verschwörungsvorstellungen: ja, ja, die presse!

nächste station “lügenpresse”. “systemmedien” …

nix für ungut, ich mag die leidmedien auch nicht, ich stehe eher auf radio und fühle mich hervorragend informiert, ich brauch den mist nicht. ich mache mir mein “menu” selbst

http://www.tv3.de/medienverlag/news-aus-radio-und-presse.html

es gibt aber auch so etwas wie die “bindungskräfte” einer gesellschaft und da vertraue ich persönlich die “meinungsbildung” dann doch lieber ausgebildeten journalisten als geschwätzigen und selbstzentrierten onemanshows achtelinformierter an … die zudem gerade selbst die oberherschaft verloren haben.

in der zwischenzeit machen nämlich junge funboys 30 millionen klicks mit schwachsinnigen videos … ich denke, so schön ich es finde, kompetente blogger zu lesen … auch die sind ein auslaufmodell wie die “leidmedien”. da sitzen zwei auf der titanic, medien _und_ blogger – und da draussen ist der eisberg als elefant im raum, den alle geflissentlich übersehen.

was jetzt passiert ist das, was fleischhauer beschreibt: dummes volk macht sich mausig .. und es ist nicht an “uns” als blogger, für die ne lanze zu reiten, weil sie sich aus blogs informieren … das tun die nämlich eben nicht aus unseren … die holen sich ihre meinung woanders ab und die haben “wir” längst verloren.

das wird, wenn uns mal langsam nicht was anderes einfällt als schale witze über die doofen medien und höhnische bemerkungen über die konkurrenz, uns dann halt irgendwann mal um die ohren fliegen. lies doch einfach mal die kommentare in so gut wie allen leidmedien und vieler blogs: entweder sind das alles fakes, trolle, bots … oder es wirklich die ganze üble scheisse da draussen, die irgendwann mal über uns schwappt und unsere vorstellung von gesellschaft zertrümmern wird. da ist die “nazikeule” durchaus angebracht …

versuch mal den artikel aus dieser perspektive zu lesen und noch mal drüber nachzudenken, wie “wirklichkeit” 2015 aussieht, statt immer noch diesen kampf gegen die “internetausdrucker” zu führen, die zugunsten der “mainstreammedien” die heile welt “der” blogger zu desavouieren sucht. das ist so was von 2001 …

wenn es die “bloggeria” schafft, jeden montag soviele leute auf die strasse zu bringen, die für datenschutz, eine tolerantere gesellschaft, ein größeres maß an individueller freiheit und ein höchstmaß an republikanischem bewusstsein zu organisieren und diesem pack zeigt, wem das land gehört …

nehme ich alles zurück 😉


Hadmut
25.12.2014 11:26
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@hardy: Ich wollte damit nicht sagen, dass Blogs zum mächten Leitmedium werden.

Ich glaube auch nicht, dass Blogs einen großen, permanenten Leserstamm entwickeln.

Die Aussage ist aber, dass die etablierten Medien Leserrückgang haben (was kaum zu bestreiten ist, die Zahlen zeigen es ja bei fast allen Blättern), die Blogs dagegen nicht, und damit die Blogs relativ zu den Medien mehr Bedeutung erhalten.

Allerdings im Gegensatz zu diesen nicht durch Dauerkundschaft, sondern anlassbezogen und per Google-Suche.

Beispiel etwa meine Tugce-Blogartikel. Da habe ich auf einmal sehr viel zustimmendes Feedback bekommen von Leuten und aus Bevölkerungskreisen, von denen ich das gar nicht erwartet hätte – und die vorher noch nie von meinem Blog gehört haben. Und, seien wir ehrlich, es auch hinterher nie wieder lesen werden. Und es waren auch bei weitem nicht so viele Leute wie etwa eine große Zeitung wie ZEIT oder Süddeutsche hat. Es zeigt aber den Effekt, dass die Leute sich

  • von der Presse – insbesondere durch deren Gleichklang und deren ideologisierte political correctness-Tonart – zunehmend für dumm verkauft halten und immer weniger glauben,
  • nach alternativen Informationsquellen suchen und
  • diese durch moderne Kommunikationstechniken wie Internet und Suchmaschinen wie Google anlassbezogen suchen.

Das ist nicht ganz ungefährlich, denn es hat auch was von selbstgeschaffener Filter-Bubble (Motto: Ich lese das, was ich hören will, weil ich es schon immer so gesehen habe), aber es zeigt zumindest mal eine Abkehr von der (technologisch erzwungenen) Mediengläubigkeit, die wir noch bis in die 80er und 90er Jahre hatten.

Dazu muss man auch andere Medien rechnen wie Youtube, das man, genau genommen, ebenfalls der Blogosphäre zurechnen muss, und das inzwischen riesigen Einfluss hat. Ein gutgemachtes Video auf Youtube kann ganze Medienkampagnen über den Haufen werfen. Youtube schlägt, was Internet-Verkehr angeht, alles.

> wenn es die “bloggeria” schafft, jeden montag soviele leute auf die strasse zu bringen,

Du hast das Prinzip nicht verstanden. Bloggeria ist nicht für leute, die auf die Straße gehen. Zielgruppe sind die Leute, die sich eher im Netz bewegen und passiv bleiben. Und das sind nicht wenige. Und die Wirkung auf die ist nicht, dass sie auf die Straße gehen, sondern dass sie auf die Medien pfeifen und ihr Zeitungsabo kündigen.


[…] Wenn die Öffentlichkeit der Meinungssteuerung entgleitet (adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({}); […]


JochenH
25.12.2014 10:11
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Ich bin irgendwie verblüfft von der Ignoranz der etablierten Medien. Geht irgendwo ein Chinese auf die Straße zum Demonstrieren oder versammeln sich ein paar Tunesier aufgrund Kommunikation über Twitter, dann wird das Internet gefeiert als Gegenpol gegen die Herrscher dort.

Wenn nun bei uns Menschen das Gleiche tun und im Internet abseits der gönnerhaft teilweise erlaubten Kommentarfunktion bei Tagesschau und Co. das Diskutieren anfangen, dann werden aus den mündigen Bürgern verirrte Schäfchen und die Protagonisten der jeweiligen Seiten sind die modernen Rattenfänger.

“Die Welt ist bunt”, “sexuelle Vielfalt”, “ein Herz für alle Menschen” – das alles wird mit Inbrunst gefordert, nur wehe, wenn jemand andere Vorstellungen von dieser Vielfalt hat, dann ist es ganz schnell vorbei mit der Toleranz. Warum nicht mal Toleranz für Nichtwähler, für Internet-affine etc.?


Maggie
25.12.2014 11:36
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Die dauerlügenden deutschen Pressehuren haben das Volk lange genug belogen und betrogen. Kann nur hoffen, dass das nun bald auch noch die letzten Leser merken und ihre Abos für immer kündigen.


JochenH
25.12.2014 12:14
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@Hadmut Erstmal auch ein weihnachtliches Danke an dich, dass du deinen Blog hier so gut pflegst. Ich habe dich übrigens gefunden, weil Feministinnen dich als “Masku” und “Hater” erwähnt hatten. Viele der Themen hier im Blog bilden auch mein Interessenspektrum ab.

Schön ist für mich, dass hier offenbar liberales Gedankengut verstanden wird. Ich bin seit 2006 (Anfang) bei den Piraten dabei und wurde dort seit 2011 langsam aber sicher vertrieben, weil eben liberales Denken durch genau den linken Mainstream ersetzt wurde, der inzwischen auch die Öffentlichkeit dominiert.

Blogs werden weiter zunehmen an Bedeutung, aber die breite Masse wohl nie erreichen. Ich denke, dass sich Interessengruppen finden und Filterbubbles bilden. Hier sind es wohl männliche Informatiker mit Politikinteresse und Liberale, die regelmäßig mitlesen, aber genau für diese Gruppe gibt es ja wenig, wo sie noch erwünscht sind.


Hadmut
25.12.2014 12:35
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> weil Feministinnen dich als “Masku” und “Hater” erwähnt hatten.

Obwohl ich beides strikt von mir weise und beides meiner Denk- und Sichtweise zutiefst widerspricht.


ernst duberr
25.12.2014 12:40
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Es ist relativ einfach ,zu testen wer einen Blog fremdsteuert .Man versuche doch nur , unterschiedliche Kommentare zu veröffentlichen und beobachte die Bereitschaft des Blogbetreibers . Schnell wird man merken , wer wie und was steuert .Bei den sog. Qalitätsmedien ,z.B. die FAZ , wird auch nur ein sehr primitives ,gesteuertes Geschreibsel geliefert . ABER auf sehr hohen Niveau ! Außerdem in einer scheinbar geistreichen aber völlig verquasten Art und Weise ,die den Leser in dem Gefühl hält , etwas völlig Sinnentleertes und Unnützes gelesen zu haben auf scheinbar hohem Niveau .Für Blätter dieser Art gibt es nur eine Lösung : Marie ruft der Bauer in seinem Schmerz ,reich mir noch ein Stück Papier durchs Herz .Ich hoffe ,daß dieses Unwesen zusammenbricht .


MINT-Geschmack
25.12.2014 14:17
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Ein gutgemachtes Video auf Youtube kann ganze Medienkampagnen über den Haufen werfen. Youtube schlägt, was Internet-Verkehr angeht, alles.

Dennoch werden männliche Informatiker mit Politikinteresse in ihrer Filterbubbel bleiben ohne einen ernsthaften Impact aufs IRL, solange wir zwar Gehirne haben aber keine vorzeigbaren Körper. Niemand will sich in einem Video verwachsenen Freaks ansehen, die aus ihren Kellern, Garagen und Turnhallen senden. Das war bei den Piraten so, bis sie Marina Weisband vor die Kameras stellten. Dank der Kleinen waren die Piraten plötzlich beliebt. Daher sollten wir Freaks die Mittel sammeln, um Bunnies vor die Linse holen zu können. Mit denen werden wir die alten Medien ablösen. RT Deutsch macht das ähnlich, auch wenn ihre Kleine vielleicht zu klischeehaft altmodisch gescheitelt ist, um die Meinung des deutschen Volkes heute zu führen. Aber für Dresden passt es und im Vergleich zum Doppelkinn Anne Meiritz ist RT denen von SPON um Längen voraus.


JochenH
25.12.2014 14:20
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@Hadmut: ich werde leider von etlichen dieser Damen geblockt, auch als einer der “Hater” bezeichnet. Finde ich schade, weil ich manche Themen gerne mal diskutiert hätte.

Zwei haben mich zB geblockt, weil ich bei Quotenregelungen “unschuldig” gefragt habe, ob man neben schicken Regelungen für Vorstände und Aufsichtsräte diese auch bei Feuerwehr, Müllabfuhr und Fernfahrern anstreben würde!?

Ich warte aber immer noch darauf, dass sich mal eine der klügeren Feministinnen auf einen Schlagabtausch hier einlässt. Ja es gibt das kluge Frauen, nur ideologisch verbohrt kommen sie daher.


WikiMANNia
25.12.2014 22:26
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@hardy

… ich mir nur so erklären kann, daß das, was sich als “bloggosphäre” versteht, sich selbst komplett überschätzt.

Ich denke, das Problem liegt nicht darin, dass sich “die Blogosphäre überschätzt”,
sondern man vergegenwärtige sich, worin das Interesse des gewöhnlichen Bürgers besteht.
Ich behauptet mal, weit über 90% interessiert wenig, was in der Ukraine passiert und vielmehr “das Bier ist alle” und “wo kriege ich was zu ficken her”.

Gute, politische Beträge, haben auf Youtube vielleicht tausende, vielleicht zehntausende Klicks und welche Art von Beiträgen haben Millionen von Klicks?

Aus diesen Indizien ergibt sich eine Vorstellung darüber, worin wirklich das Problem liegt…

http://de.wikimannia.org/Blogosphäre


WikiMANNia
25.12.2014 22:29
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@Hardy:

statt dessen dein diss auf lobo, also die neidhammelei und das gezänk doch eher beförderst. das ist sooooo deutsch. und, naja, so wird das auch nie was, weil jeder jeden doof finden muss …

Das kenne ich genau so auch aus der Männerrechtsszene. 😉

Sie haben vollkommen recht, so kann das nichts werden und es wird erkennbar ja auch nichts…


rleo
25.12.2014 22:37
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“Presse das Meinungsmachermonopol verloren”?
Welches?

Als ich noch in der DDR gelebt habe,
galt der Spiegel als Informationsquelle mit hohem Glaubwürdigkeitsgrad.
Man bekam ihn nur in sehr zerlesenem Zustand. Ein Exemplar ging damals durch hunderte Familien und wurde immer ‘face to face’ weitergegeben.
Es gab nur wenig andere Informationsquellen über den ‘Westen’. Aber sie gab es, ausreichend und unabhängig von der Einheitsmeinung.

Dann war ich im ‘Westen’ und der Spiegel ging in der Bedeutung für meine Meinungsbildung auf Null herunter.
Es gab genug andere Informationsquellen, Zeitschriften, Bücher, einen guten und sofort reagierenden Buchhandel uvam.

In meiner ganzen ‘Westzeit’, inzwischen mehr als 35 Jahre, habe ich nicht einen Spiegel gekauft.
Gelegentlich fand ich einige Exemplare beim Zahnarzt, das reichte.
Immer gleich, immer alarmistisch, immer mit ‘Fakten’, so aufbereitet, dass auch der Dümmste das verstehen sollte.
Neben einem Artikel über die Armut fast immer eine Werbung, die, nach meinem Eindruck schon unverschämt, das Gegenteil darstellte. Wir sind reich, wir leisten uns schicke Kleidung, Uhren und Autos und sc… auf den Rest der Welt.
Maw. es schien mir so , als ob der Spiegel zwar Informationen verbreitet, aber gar nicht damit rechnet, dass die Leser das auch verarbeiten.
Werbung erschien mir immer dominanter als die Sachtexte.

Und jetzt kommt da ein Kommentator daher und will mich beschimpfen, weil ich seine Zeitung nicht lese, sondern mich anders informiere.
Mit Unterstellungen, die man einfach nicht ernst nehmen kann.

Er hat ja recht, den Spiegel braucht man nicht, und nach einem solchen Text erst recht nicht, das haben anscheinend viele erkannt. Der eine früher der andere später.
Ich kann auf den Spiegel verzichten, er vermutlich nicht.

Dann verlinkt er auf Sascha Lobo, genau auf den Text, der schon von Roland Tichy zerlegt wurde.
http://www.rolandtichy.de/daili-es-sentials/pegida-urkainer-wir-sind-eben-alle-nazis-jedenfalls-latent/
Zitat aus dem Text von Tichy:
“Es kommt ans Licht, wenn Sascha Lobo genau hinschaut. Übrigens haben so die Stalinisten Millionen von Menschen zum Tode verurteilt:”

Danke für den Kommentar, ich brauche auch weiterhin kein Geld dafür auszugeben.
Ich bleibe ein “Mensch, der sein Weltbild vor allem aus Blogs und Webseiten bezieht”, nein nicht ‘zusammenklauben’, ich weiß schon, was ich lese und was nicht.


Und hier, schon fast wie in der DDR, noch meine Distanzierung von Pegida und anderen Dingen, die einem unterstellt werden, wenn man nicht pflichtgemäß die korrekten Zeitschriften abonniert hat.
Ich kenne Pegida nicht, habe nichts damit zu tun, weiß nur das, was über die Medien, bzw. hier und auch woanders in Blogs hochkommt.
Und ich benutze meinen Versand, ohne Kommentar.


DarkynanMP
25.12.2014 23:12
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Hadmut
24.12.2014 17:17

“Du bist ein Dummkopf, der nur zum stänkern vorbeikommt. Würdest Du mein Blog lesen, wüsstest Du, dass ich sehr häufig Akteneinsichten nehme und mich direkt aus zuverlässigeren Informationsquellen informiere und auch darüber blogge. Damit lässt sich sehr gut zeigen, wie die Presse desinformiert.”

Eigenes Informieren, eigene Recherche gar Akteneinsichten … fürchten Presse, Justiz und Politik, wie der Teufel das Weihwasser.

Ich hatte mal in einer Verhandlung gesessen, über die die SZ auch berichtete. Dieser Bericht lebte vom Weglassen entscheidungserheblicher Tatsachen und damit einer gewünscht anderen Wendung der Konnotationen zum Angeklagten.

Letzten Endes bekamen vors. Richter und StA ihr Strafmaß gegen kritische, auf Fakten begründete Nachfragen einer beisitzenden Richterin locker durch.

Da saß kein trotteliger Einzel- oder Ersttäter, wie der vors. Richter (und tags darauf die SZ…) vermeldeten.

…und für diese Erkenntnis mußte man auch nicht studiert haben.

Mit allen anderen etablierten Zeitungen verhält sich’s aber ebenso – ich kenne keine, die auf gesteigerte Sauberkeit Wert legt:
am Markt sein, Präsent sein, als erster DIE Schlagzeile bringen…
Das geht denen vor.

P.s. Das vom @Leon 18:38Uhr kann ich hier nur wiederholen: Danke, schöner Lesestoff in Deinem Blog.


DarkynanMP
25.12.2014 23:14
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Hadmut
24.12.2014 17:17

“Du bist ein Dummkopf, der nur zum stänkern vorbeikommt. Würdest Du mein Blog lesen, wüsstest Du, dass ich sehr häufig Akteneinsichten nehme und mich direkt aus zuverlässigeren Informationsquellen informiere und auch darüber blogge. Damit lässt sich sehr gut zeigen, wie die Presse desinformiert.”

Eigenes Informieren, eigene Recherche gar Akteneinsichten … fürchten Presse, Justiz und Politik, wie der Teufel das Weihwasser.

Ich hatte mal in einer Verhandlung gesessen, über die die SZ auch berichtete. Dieser Bericht lebte vom Weglassen entscheidungserheblicher Tatsachen und damit einer gewünscht anderen Wendung der Konnotationen zum Angeklagten.

Letzten Endes bekamen vors. Richter und StA ihr Strafmaß gegen kritische, auf Fakten begründete Nachfragen einer beisitzenden Richterin locker durch.

Da saß kein trotteliger Einzel- oder Ersttäter, wie der vors. Richter (und tags darauf die SZ…) vermeldeten.

…und für diese Erkenntnis mußte man auch nicht studiert haben.

Mit allen anderen etablierten Zeitungen verhält sich’s aber ebenso – ich kenne keine, die auf gesteigerte Sauberkeit Wert legt:
am Markt sein, Präsent sein, als erster DIE Schlagzeile bringen…
Das geht denen vor.

Das von @Leon 18:38Uhr kann ich nur wiederholen: Danke für den schönen Lesestoff hier in Deinem Blog!


hardy
26.12.2014 0:08
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@hadmut

ich versuche mal, mich kürzer zu fassen 😉

[..] Ich glaube auch nicht, dass Blogs
[..] einen großen, permanenten Leserstamm entwickeln.

ich will gar keinen, es würde mich gruseln, wenn es so wäre und wenn mal wieder rivva über mich stolpert, warte ich bis das interesse abflaut. auf der anderen seite sehe ich natürlich auf die eitelkeit mit der dinge vereinfacht auf ein publikum zugeschnitten werden und ein “markt bedient” wird. die bloggeria pflegt in dem sinne dannauch die “echokammer”, bindet ein fanvölkchen und ist ausser dafür viele worte zu produzieren, so sinnlos wie ein kropf – es sei denn man hat ein spezialinteresse.

[..] Filter-Bubble

eine der frauen, die dich nicht leiden können, hat ja mal die bubble als was ganz tolles bezeichnet, weil “ich und mark zuckerberg” blah blah blah … habe ich mich drüber lustig gemacht, ohne daß ich auch nur ansatzweise deinen standpunkt in diesen dingen teile – geschweige denn ihren 😉 da hat jemand pariser ziemlich falsch verstanden – und f#ckbook sowieso.

[..] zunehmend für dumm verkauft

ich befürchte, du siehst auch hier den punkt nicht: die “verkaufen” uns nicht für dumm, die sind selbst dumm und inkompetent geworden. und – du siehst auch nicht, daß die ja von irgendjemandem konsumiert werden müssen. einer meiner lieblingssprüche dazu: “hey, ihr geht alle zu mcDonalds essen und beschwert euch, daß das essen scheisse ist. warum geht ihr nicht einfach mal richtig essen?” hier besteht eine bizarre hass liebe, die ich nicht verstehe – ich geb mir den scheiss nicht,a lso kann ich mich auch nicht drüber beschweren.

[..] Youtube schlägt, was Internet-Verkehr angeht, alles

um mal joahim ernst behrendt, der mal der deutsche jazzpapst war, zu bemühen: das ohr ist der weg …

zum internet lege ich dir also diees feature ans herz

http://mp3-download.swr.de/swr2/feature/podcast/2014-10-08-pathologien-der-freiheit.19244s.mp3

und hoffe auf einen erkenntnisgewinn. das feature, in dem erzählt wird, wie breivik zuerst zum maskulisten wurde, bevor er in seiner echokammer xenophob wurde und sich zum kreuzritter entwickelte, kann ich leider nicht verlinken. aber das, seine tat, ist der punkt, an dem ich meinen “quixiot” gründete …

ich warte seitdem auf unseren “breivik”. kann nicht mehr lange dauern.

grüße aus der garage


Hadmut
26.12.2014 0:15
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> ich warte seitdem auf unseren “breivik”. kann nicht mehr lange dauern.

Diese Einschätzung würde ich teilen. Das sehe ich auch so. Ich würde mich nur nicht auf ein bestimmtes mainstream-Thema festlegen wollen.


Emil
26.12.2014 10:35
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Schöner Kommentar auch beim verschmähten Kopp-Verlag:

Deutungs-Adel und rebellierende »Dumpfbacken«: Der Aufstand gegen die Massenmedien

http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/markus-gaertner/deutungs-adel-und-rebellierende-dumpfbacken-der-aufstand-gegen-die-massenmedien.html

Teil des Problems ist ein fast kantsches Aufklärungsbewusstsein, das Journalisten in diesen Beruf treibt und die Nachrichtenwelt wie ein zweigeschossiges Universum begreifen lässt: Oben der Deutungs-Adel, unten die Dumpfbacken und Ahnungslosen, die von den Erleuchteten zur Erkenntnis geschrieben und geführt werden.

In dieser News-Galaxie bricht jetzt die Decke ein. Der Deutungs-Adel stürzt.


hardy
26.12.2014 18:40
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zum kopp link: q.e.d.


dentix07
26.12.2014 21:12
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@ hardy
“nächste station “lügenpresse”. “systemmedien” …
nix für ungut, ich mag die leidmedien auch nicht, ich stehe eher auf radio und fühle mich hervorragend informiert, ich brauch den mist nicht. ich mache mir mein “menu” selbst
es gibt aber auch so etwas wie die “bindungskräfte” einer gesellschaft und da vertraue ich persönlich die “meinungsbildung” dann doch lieber ausgebildeten journalisten…..”
Hihi! “Leidmedien!” War das ein Freud’scher Verschreiber? Meintest Du “Leitmedien”?
Vor Jahren war ein [ausgebildeter!!!!] WDR-Journalist mit Kamerateam im Betrieb eines Kollegen und machte dort ein Interview zu einem aktuellen Berufsthema. Nachdem der Bericht gesendet war, rief der Kollege den Journalisten an und fragte ihn (sie kannten sich wohl): “Sag’ mal, was soll das? Die Politik durfte zum Thema 30 Sekunden reden, die xxxxx (Institutionen mit denen wir in unserem Beruf sehr viel zu tun haben) ebenfalls 30 Sekunden! Meine Ausführungen habt ihr auf 10 Sekunden gekürzt und obendrein die zentrale Aussage rausgeschnitten!”
Antwort des Journalisten: “Tut mir leid! Das war mein Redakteur! Der meinte wenn wir deine Aussage drin lassen, wird das zu YYYYY-(mein Beruf)freundlich!”
Gerade mein Beruf (mein Vater war auch einer) ist seit inzwischen Jahrzehnten unter Dauerbeschuß durch Politik, die Medien und die XXXX-Institutionen. Daher kann ich ganz gut beurteilen wie wahrheitsgetreu und korrekt die Medien in diesem Bereich berichten! Und ich muß feststellen, sie lügen wie gedruckt (angefangen damals mit dem Spiegel (?)-Artikel “Die Beutelschneider” (Wer alt genug ist wird jetzt doch wissen um welchen Beruf es geht!))
Wenn sie schon in diesem Bereich derart unverfroren lügen, die Wahrheit verdrehen UND diffamieren, fragt sich aus welchem Grund sich das nur auf dieses Feld beschränken sollte! Und das hat sich – nachdem ich damals durch diese Geschichte aufgewacht bin – bewahrheitet!
Lügenpresse paßt nicht ganz, denn häufig lügen sie nicht direkt, sondern lassen “nur” Teile weg, erwähnen Hintergründe nicht, zitieren Zahlen und Statistiken falsch usw.! Propagandamedien trifft es eher!
Nur eignet sich das eben nicht als Schlagwort (z.B. auf einer Demo)!


Thomas
26.12.2014 22:16
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Selbst zu Weihnachten bleibt man nicht verschont. Heute hat die SZ die nächste Jammerarie rausgehauen: http://www.sueddeutsche.de/politik/pegida-hogesa-afd-und-montagsmahnwachen-das-jahr-der-grossen-wut-1.2271049

Allein auf der ersten Seite taucht zwölfmal das Wörtchen “Wut” auf.

“Denn natürlich gehen Hassmails und Schmähbriefe an niemandem spurlos vorbei, auch nicht an Leuten, die beruflich mit ihnen zu tun haben. ”

Wenigstens zeigt das Engagement der Kritiker wohl etwas Wirkung. Die Kritik (natürlich alles “Hassmails” und “Schmähbriefe”) geht zwar inhaltlich völlig an den dpa-Abschreibern vorbei, scheint sie allerdings zumindest zu zermürben.

“Das hämisch gebrauchte “Putin-Versteher” als Bezeichnung für die Befürworter eines sanfteren Kurses gegenüber Russland ist Ausdruck der Wut von Journalisten und Politiker, die sich verunglimpft und bedroht fühlen.”

Bemerkenswert ist auch das Messen mit zweierlei Maßstab. Wenn Medienkritiker hin und wieder polemisch werden, weil streng sachlich formulierte Kritik – wie hier im Blog öfters beschrieben – schlichtweg nicht einmal mehr registriert wird, sind sie allesamt “Wutbürger” oder “XY-Hasser”.

Zielen dagegen Journalisten unter die verbale Gürtellinie, dann ist das natürlich nur eine verständliche Reaktion darauf, dass sie sich “sich verunglimpft und bedroht fühlen”. Schuld sind immer die anderen.

“Anderseits führt das aber auch recht schnell zu der Erkenntnis, dass viele der neuen Systemkritiker ihre Ressentiments nicht ablegen werden, ganz egal, wie ernst man sie nimmt.”

Besonders perfide in mehrerlei Hinsicht ist dieser Kalauer. Es heißt im Prinzip: “Ich brauche meine Position nicht mit Argumenten zu untermauern, denn wenn ich es täte, würdet ihr sie ohnehin nicht zur Kenntnis nehmen.”

Kritik wird hier zu emotionsgeleiteten “Ressentiments” infantilisiert. Sie ernst zu nehmen hieße aber, ernsthaft in Erwägung zu ziehen, dass sie zutreffend ist.

Dazu müsste man aber zunächst von dem hohen Ross herunterkommen, die Kritiker ohne inhaltliches Eingehen nur zum Einschwenken auf die etablierte Linie bringen zu wollen, und eine ergebnisoffene Diskussion ermöglichen.


C
26.12.2014 22:44
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Die hier zählen bestimmt auch zu Fleischauers neuen pathologischen Wutbürgern, die im Internet unterwegs sind:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/pegida-gegner-startet-online-petition-a-1010373.html


C
26.12.2014 22:46
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Nachtrag, noch so ein Gedanke nebenher:

Ein Vorteil hat die Pegida ja: Ihre Teilnehmerzahl lässt sich schlechter fälschen / faken als so eine Online-Unterschriftenaktion.


Fry
27.12.2014 1:29
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Fleischhauer ist vor allem eines: unwichtig.


hardy
27.12.2014 3:25
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@dentix

[..] War das ein Freud’scher Verschreiber?

wenn ja, verschreibe ich mich schon seit jahren 😉

das wort ist – im gegensatz zu “euroNeurotikern” oder “illuminieten & blöderberger” – allerdings keine eigene wortschöpfung, es ist nur geklaut …

[..] Lügenpresse

also, “die presse” geht mir seit jahren sonstwo, mich interessiert dieses rudel, das seit dem umzug nach berlin wie lemminge in eine richtung zu laufen gelernt hat – meistens in die richtung, die ihnen die BLÖD morgens vorgegeben hat – einen ssch####dreck. was ich jeden tag _höre_ (das ohr ist der weg) kannst du für die letzten 7 jahre hier

http://www.tv3.de/medienverlag/news-aus-radio-und-presse.html

nachkontrollieren und so halte ich das seit 30 jahren, als ich meinen fernseher als monitor für einen ti 99/4a dringender brauchte: ich kenne meine pappenheimer, ich kann dir heute noch erzählen, wie rolf clement vor 30 jahren redete (genau so wie heute), warum ich jemanden wie florian kellermann und seine ukraine berichterstattung von anfang an genossen habe etc. ich bin an der stelle so kompetent, daß ich eben alle namen kenne, weiss, was sie so sagen und wie dankbar ich bin, daß ich 5 minuten reportagen habe von leuten, die ihren anzeigenkunden nicht sonstworein kriechen müssen. also, was die presse angeht, don’t count me in, ich gehe nicht zu mcDonalds, und wo die anderen essen, ist mir egal. ich habe 10-gänge und bin mit der verwendung meiner gez-gebühren, die mir martia schulte, gabi weber, bettina röhl etc frei haus höchst zufrieden.

natürlich sind mir die arbeitsabläufe und strukturen klar. ich weiss auch, daß das, was ich bekomme, nur das ist, was am ende der redakteur für sendenswert hält und man diesen prozess bei böswilliger betrachtung “manipulation” nennen könnte, aber ich bin ja nicht böswillig, ich versuche fair zu sein und halte meine individuelle sicht auf die dinge nicht für das maß des zu sendenden. mir reicht es, wenn im dlf günther amendt eine drei stunden lange nacht zum thema LSD machen kann oder roman herzog eines seiner wunderbaren features (siehe oben thema internet) abfeuern darf.

der rest ist ein _kompromiss_.

ich verstehe aber sehr wohl, daß sich mittlerweile jeder für kompetent genug hält, das GANZE zu beurteilen und “lügenpresse” kreischt, wenn nicht alle seine persönliche weltsicht publizieren.

diesen kompromiss einzugehen ist das, was ich die “bindungskräfte einer gesellschaft” genannt habe: wir hören gerade auf, diesen kompromiss als grundhaltung zu akzeptieren und jeder kreischt wie in trotziges kleines kind nach dem marsriegel an der kasse – und ich hoffe, die “mütter & väter” dieser bindungskräfte haben standing genug, den kindern diesen riegel zu verweigern. nicht, weil sie “autoritär” die dinge zusammenzuhalten versuchten sondern aus der “autorität” besitzen. meine leute im radio besitzen die, ich weiss, es gibt da leute, die sie nicht besitzen und wiederum andere, die sie haben aber eine ganz andere meinung haben als ich. also höre ich allen geduldig zu und ganz am ende treffe ich ein urteil. aus vielen meinungen.

und nicht – wie das heute wohl üblich ist – eine sekunde später aus dem bauch heraus: der redet so, wie mein bauch mir das sagt? okay, stimmt! oh, der widerspricht mir? der hink hat ja keine ahnung und lüüüüüügt.

was die “leidmedien” betrifft, kannst du mir “nachsteigen” und stößt auf meinem ersten blog “deutschland nervt” schon auf hohn und spott über den “spiegel” oder die “zeit”

http://deutschlandnervt.blogspot.de/2005/09/ich-journalismus.html

und wenn ich jetzt meine compuserve archive durchforsten würde, würde ich wahrscheinlich schon 1993 auf posts im spiegelforum stoßen, in denen ich herummaule, weil ich die leidmedien dooooof finde.

nur – im moment ist aus hohn und spott allerorten hass und verachtung geworden und, hey, lebt mit den konsequenzen. ich bin alt und falle (hoffentlich, wenn ich mir den mist da draussen so angucke) bald tot um – aber ihr müsst mit dem leben, was gerade passiert und eben die gesellschaft, die es euch erlaubt, so zu reden, in eine verwandelt hat, in denen marsriegel mangelware geworden sind.

aber hey, ich bin nur ein programmierer, das ist nicht mein job, den mist aufzuräumen. ich sitze nur am spielfeldrand und kann nur sagen wie es steht.

im moment ca 5 vor zwölf.


rleo
27.12.2014 10:37
Kommentarlink

@C
aus dem verlinkten Text:
“Gestartet hat sie ein Mann aus Hannover: …. ” … in Dresden …”,
Ferndiagnose?


JochenH
27.12.2014 12:33
Kommentarlink

Dem Ganzen liegt immer zugrunde, dass die etablierten Medien bei aufkeimender Kritik zunächst den Sender der Botschaft ins Visier nehmen. Passt ihnen der nicht (was meist der Fall ist), ist der Inhalt seiner Botschaft eh egal.

So hat man in Dresden 17.000 Demonstranten, die weitestgehend friedlich auf die Straße gehen. Wenn man denen Attribute wie haßerfüllt, ungebildet, fremdgesteuert durch Rattenfänger andichtet, dann entfällt die Frage, warum die eigentlich da sind.

Schäuble hat nun auch gönnerhaft gemeint, man müsse die Politik besser erklären. Aha, wir sind nur zu dumm für unsere gottgleichen Volksvertreter.

Ich selber habe aus Unzufriedenheit bei den Piraten mitgemacht (passte, weil ich Informatiker bin), aber das hat nicht geklappt wegen interner Idiotie. Pegida würde ich nicht mitmachen, da ich den Aufhänger mit Islam unpassend finde.

Habe schon überlegt eine eigene Gruppe zu gründen, die die deutsche Postdemokratie nicht mag, aber wenn ich dann so allein am Rathaus in Friedrichshafen stehe, mache ich mich eher lächerlich.


Thomas
27.12.2014 18:44
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@ Jochen H

Gottgleich trifft es schon gut. Sankt Schäuble hat mitterweile jegliche Bodenhaftung verloren und fühlt sich nun als Engel: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/nach-pegida-sachsen-cdu-will-asylpolitik-pruefen-13342679.html

“Unter dem Eindruck der islamfeindlichen „Pegida“-Demonstrationen forderte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble die Politik auf, Sinn und Nutzen von Zuwanderung besser zu erklären: „Wo wir alle besser werden müssen, das ist beim Erklären der vielen Veränderungen im Alltag und in der Welt.“ (…) Die Botschaft müsse lauten: „’Fürchtet euch nicht’, wie es der Engel in der Weihnachtsgeschichte sagt.“”


rleo
28.12.2014 4:32
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Wenn man in dem FAZ Artikel das Foto mit den Text vergleicht, sieht man, dass der Text nicht mit dem Foto übereinstimmt.

Im Foto steht:
‘gegen religiösen Fanatismus’

Im Text steht:
‘Gegen angebliche Überfremdung’

Geht die Verasch. schon so weit, dass die Leser den Text auf dem Foto nicht lesen können?

Oder sehe ich das falsch?
Steht auf dem Foto was anderes?
Angeblich, laut Text:
“Die „Pegida“-Bewegung organisiert seit Wochen Demonstrationen, auf denen Redner Angst vor einer angeblichen Überfremdung schüren.’

Wo ist das Foto dazu, oder ein Text, der das auch belegt?

Und was die Engel angeht, Chesterton hat schon mal untersucht, warum Engel fliegen können:
“weil sie sich selbst leicht nehmen”
http://gutezitate.com/zitat/158668

Davon ist Schäuble doch noch weit entfernt.

Disclaimer:

Und hier, schon fast wie in der DDR, noch meine Distanzierung von Pegida und anderen Dingen, die einem unterstellt werden, wenn man nicht pflichtgemäß die korrekten Zeitschriften abonniert hat.
Ich kenne Pegida nicht, habe nichts damit zu tun, weiß nur das, was über die Medien, bzw. hier und auch woanders in Blogs hochkommt.
Und ich benutze meinen Verstand.


C
29.12.2014 11:55
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@rleo:
PI-News meldet gerade, dass die Petitionen scheinbar tatsächlich manipuliert wurden:
http://www.pi-news.net/2014/12/petition-ja-zu-pegida-geschlossen/

Für einen kurzen Moment war ich mal auf den Livestream der Demonstration. Der Chat Channel wurde permanent mit Hakenkreuzen und anderen Nazi-Kommentaren/Sprüchen geflutet. Normale Stimmen sind da garnicht mehr zu Wort gekommen, inklusive Nutzer mit Nicknames “Josef Göbbels”. Das war definitiv gefaked.

Scheinbar versucht man jetzt erstmal, die Demonstrationen totzuschweigen.


hardy
30.12.2014 5:45
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@c

[..] PI-News meldet gerade

schon okay, dann … dann muss das ja stimmen.

sorry, aber das ist die art latrinenparolenweiterreicherei mit der ich jetzt auf meinem blog behaupten könnte, du wärst ein propagandabot und dann steht es im internet und jeder dem danach ist, kann dann glauben was er will. wie überhaupt jeder glauben kann, was er will und im moment befinden wir uns halt an einem punkt, an dem eh jeder eh nur noch das glaubt, was er glauben will. ob das als ausweis von intelligenz gelten darf oder “kritischer haltung”, wage ich doch zu bezweiflen.

an der stelle darfst du gerne auch glauben, daß es in diesem land eine art von mehrheitsgesellschaft gibt, die die dinge tatsächlich andres sieht und sich nicht von irgendeinem geschreibsel einer als paranoid geltenden seite beeindrucken läßt, die kein halbwegs vernünftiger mensch auch nur mit der kneifzange anfassen würde …oder aber, das wäre bei mir der fall, als eine art besuch im zoo, um sich ein paar selten lustige kreaturen anzugucken.

wie gesagt, kann ja jeder glauben, wonach ihm der sinn steht. ich habe die petition jedenfalls unterschrieben, als es noch 38.000 waren. und ich denke schon, daß die million ganz ohne angebliche manipulation erreichen wird. ich befürchte eher, daß hier mal wieder “haltet den dieb” geschrieen wird in sachen manipulation.

stellts ich halt die frage, wer hier wen manipuliert. oder wer sich von wem manipulieren läßt.


C
30.12.2014 14:17
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Zunächst einmal habe ich es nicht behauptet, sondern gemeldet.

Das mit dem Chat war was ganz anderes als die Petition, nämlich der Chatraum des Livestreams, den man ohnehin nur sehen konnte wenn man direkt unter Youtube war. Wenn da im Sekundentakt immer 10 gleiche Nazi-Kommentare gepostet werden, dann riecht das schon sehr nach Spam, der zumindest eine sachgemäße Diskussion verhindern sollte.

Und rein *technisch* gesehen ist so eine Online-Petition nunmal anfälliger bezüglich Manipulation. Das so etwas sehr leicht funktioniert hat man ja schon an der Piratenpartei gesehen. Das waren zwar keine Online-Petitionen, aber vom technischen Aspekt nicht viel anders.
Man stelle sich nur mal vor, die nächsten Wahlen würden auch “elektronisch”, sprich online durchgeführt. Das wäre doch mal ein Vorschlag, der einer Fahimi würdig wäre? Drei Wochen Zeit zum wählen und dann auch noch online, da spart man sich auch gleich die mobilen Wahlkabinen.


C
30.12.2014 15:59
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Spielen wir das ganze doch mal durch.

Ein Blick in die AGBs / Terms of Service und dem FAQ können zunächst nicht schaden:
http://help.change.org/home
https://www.change.org/de/%C3%9Cber-uns/AGB

Dann werfen wir einen Blick in den Entwicklerbereich:
http://www.change.org/developers

Also heißt es zunächst, dass ein Token für die Petition benötigt wird. Diesen kann selbstverständlich nur der Petitionsersteller anfordern. Das sollte aber wohl kein Problem sein.
Jetzt wird es Zeit, sich einmal die API genauer anzuschauen:
https://github.com/change/api_docs

Scheinbar werden Petitionen lediglich über eine http(s) Ressource unterzeichnet:
https://github.com/change/api_docs/blob/master/v1/documentation/requests.md

Beispiel-Snippet zum Unterzeichnen einer Petition:
https://github.com/change/api_docs/blob/master/v1/examples/sign_petition.php

Hier erkennt man auch, dass über die API kein Login zum Unterzeichnen benötigt wird. Nichts mit IP-Abgleich und eventuell nicht einmal eine EMail-Kontrolle statt.

Über die Konsequenzen einer solcher API, und die Glaubwürdigkeit von Online-Petitionen generell (zumindest über Change) kann sich jeder mal selbst Gedanken machen.

Bzgl. (Gegen-)Pegida stellt sich noch nichtmal die Frage der technischen Manipulation. Falls man bei den Petitionen überhaupt von Manipulation sprechen kann, und selbst dann konvergiert die Aussagekraft gegen null.