Das ZDF und die wandelnde posttraumatische Belastungsstörung
Gestern erst hatte ich kritisch über das ZDF geschrieben, heute kann man gleich nachlegen.
Ich hatte doch vor zwei Wochen von der Internet-Krampf-Veranstaltung der Grünen berichtet, bei der Ex-Piratin und Berufsopfer Julia Schramm darüber jammerte, durch böse Hate Speaker eine »posttraumatische Belastungsstörung« erlitten zu haben (und dafür eine Wohlfahrtsstelle bei der Amadeu Antonio-Stiftung bekommen zu haben).
Faktisch hat sie sich damit nur lächerlich gemacht, denn jeder, der auch nur ein wenig Grips in der Birne hat, erkennt sofort, dass das mit einer posttraumatischen Belastungsstörung gar nichts zu tun hat, sondern eine Mischung aus Hypochondrie und Schwindel-Gejammer war. „posttraumatisch” setzt – wie das Wort so schön sagt – voraus, dass man vorher ein Trauma hatte, und nicht nur, dass man sich mit einem bescheuerten Buch blamiert und sich durch indiskutables Benehmen rausgeschossen hat. Ausgerechnet die Julia Schramm, die andere so gerne als Arschloch und Wichser bezeichnet, jammert so bitterlich über Hate Speech der anderen. Die Grünen fallen aber auf alles herein.
Allerdings nicht nur die Grünen.
Leser haben mich darauf hingewiesen, dass die mit dieser Jahrmarktsnummer jetzt hausieren geht (jemand mit einer posttraumatischen Belastungsstörung würde sowas übrigens nicht tun) und damit beim ZDF gelandet ist, dem links-rot-grünen Propagandasender: Allein gegen alle – Überleben in den sozialen Netzwerken.
Das ZDF macht seinem Ruf aus zwangsfinanziertem unterkompetentem Politmoloch mal wieder alle Ehre.
Wenn du prominent genug bist, schreibt die Boulevard-Presse dich nieder.
Schon mal aufgefallen, dass jede noch so kleine Feministin beim ZDF immer als „promiment” hingestellt wird? Würde mich mal interessieren, welcher Anteil der Bevölkerung den Namen oder das Gesicht kennen soll. So ne Art M- oder O-Promi (auf der Skala der A-, B- und C-Promis).
Das ist ein Shitstorm und du stehst mitten drin. Es fühlt sich an wie Krieg, ein Krieg einer gegen alle.
Die Frage, ob sie das selbst angezettelt hat und wie groß dieser Shitstorm eigentlich gewesen sein soll, wird gar nicht erst gefragt. Es steht von vornherein fest, wer hier Täter und wer hier Opfer ist.
Nur logisch ist es nicht. Denn eben sagten sie ja noch, die Boulevard-Presse würde einen niederschreiben, und dann ginge es um Social Media. Social Media und Boulevard-Presse sind aber zwei verschiedene Dinge. Merken diese „Medien-Profis” vom ZDF aber nicht.
Und was sie auch nicht fragen: Ob die vor dem Shitstorm eigentlich noch alle Zapfen an der Tanne hatte und sich ihren Dachschaden, mit dem sie jetzt hausieren geht, wirklich da eingehandelt hat, oder ob sie nicht früher schon gewaltig Nebenluft gezogen hat und das im Rahmen der Auseinandersetzungen nur erstmals aufgefallen ist, weil sich voher keiner mit ihr abgab. Die Person, die ich da bei den Grünen auf dem Podium erlebt habe, machte auf mich jedenfalls den Eindruck, ganz andere Störungen zu haben als man sie von einem Shitstorm habne kann, vor allem Jahre hinterher.
Ich habe auch schon einige Leute erlebt, die den ein oder anderen ernsten Dachschaden hatten, aber es war noch nie einer dabei, der seinen Dachschaden als Marketingmasche verwendet hat und mit „Sehr doch her, ich hab sie nicht mehr alle” aufgetreten ist.
Jedem auch nur 10%-igen Journalistenanfänger müsste doch auffallen, dass da was nicht stimmen kann. Trotzdem fallen die darauf herein.
Warum überhaupt?
Was ist an dieser Person eigentlich überhaupt erwähnenswert? Was ist an der auch nur irgendwie der Kenntnisnahme würdig? Was leistet sie, was macht sie, was kann sie überhaupt? Wer ist das eigentlich? Was unterscheidet sie von ultimativen Niemand? Und was ist an der »prominent«? Warum werden überhaupt Frauen hochgejubelt, die als Versager und Charakterlose aussortiert würden, wenn sie ein Mann wären?
Julia Schramm, sehr Netz-affine Ex-Piraten-Politikerin und Autorin, hat 2012 mit 27 erlebt, was es heißt, im Wutstrudel der hämischen Masse zu stehen. Als Vorstandsmitglied der Piratenpartei hatte sie das Buch „Klick mich – Bekenntnisse einer Internet-Exhibitionistin“ veröffentlicht. Vielen galt sie als Kämpferin gegen das „veraltete“ Urheberrecht, doch einen kostenlosen Download des Werks im Internet ließ sie sperren. Die Folge: drei Tage lang Schlagzeilen über sie in der Bild-Zeitung, Empörungswellen im Netz, die sie als „zwei Wochen Dauerterror“ bezeichnet, und final der Rücktritt von ihrem Amt bei den Piraten.
Wäre das nicht mal eine Frage wert gewesen?
Wie passt das zusammen, wenn sich jemand schon selbst als „Internet-Exhibitionistin” ausgibt, sich dann aber über das Internet beschwert? Müsste man da nicht mal auf die Idee kommen, dass eine „Internet-Exhibitionistin” schon vorher nicht ganz eingenordet gewesen sein kann?
Und müsste man nicht fragen, ob man mit dieser selbstwidersprüchlichen Handlungsweise den Shitstorm nicht nur provoziert, sondern verdient hat?
Und was soll überhaupt das Trauma sein? Drei Tage Bild-Zeitung und „zwei Wochen Dauerterror”?
Wow. Zwei Wochen. Die Prinzessin auf der Erbse ist Rambo dagegen.
Mit mit so einem Mini-Stürmchen geht die jetzt auf große Opfer-Tournee?
Julia Schramm durchlebte einen Alptraum. Bei Amazon schrieben Nutzer schlechte Rezensionen, obwohl sie ihr Buch nie gelesen hatten,
Passiert ständig und überall. Machen übrigens Linke und Feministinnen dauernd. Da stört’s aber niemand.
auf Twitter wurde sie in tausenden Tweets mit Hohn und Spott überschüttet,
Passiert auch ständig, machen Linke und Feministinnen auch gerne, sogar automatisiert. Stört aber auch keinen.
Besonders schwer getroffen hat sie, dass sich auch langjährige Freunde von ihr abwandten und sie in verschiedenen Medien beleidigt wurde.
Was hat das mit Social Media zu tun?
Jeder mit auch Licht in der Stube müsste doch spätestens hier hellhörig werden. Wenn sich langjährige Freunde abwenden, dann kann’s doch gar nicht an der BILD-Zeitung oder Twitter liegen. Welcher langjährige Freund würde sich von sowas lenken lassen? Spätestens da muss einem doch klar werden, dass die sich da irgendein Ding geleistet und die Leute massiv verärgert haben muss.
Und was hat das dann mit „Sexismus” zu tun, den sie dem Internet vorwirft?
Und wieso soll das Internet dafür verantwortlich sein, was die Medien und die Boulevard-Presse schreibt?
Dann kommt noch eine dazu, die da jetzt auch auf die Masche macht:
Den Ton in den Sozialen Medien findet Dunja Hayali oft „sehr befremdlich“. Massives Beschimpfen oder Bedrohen entsetzt sie. Die Menschen wüssten gar nicht genau, was sie damit auslösen könnten. Eine Minderheit bekomme teilweise eine Stimme, sagt sie, und die positiven Kommentare würde man dann fast übersehen.
Passt dieselbe Beschreibung nicht auch auf das Fernsehen? Setzt nicht das ZDF genau diese Mechanismen und Vorgehensweisen selbst ein, etwa über Pegida oder überhaupt jeden, der nicht der Mainstream-Meinung ist?
Nur mal so zum Vergleich: Wie sich Männer dabei fühlen, dass sie von den Propaganda-Medien seit Jahren als die Bösen und für alles verantwortlichen Unterdrücker hingestellt werden, haben das ZDF und Leute wie Hayali auch nie gefragt. Da wird gnadenlos auf allen Kanälen und aus allen Rohren Beschuldigungspropaganda und Gender-Religion gesendet. Und ob es stimmt oder überhaupt stimmen kann, hat das ZDF dabei noch nie interessiert.
Wenn das Internet der Shit-Storm ist, wie müsste man dann das ZDF-Programm nennen?
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