Ansichten eines Informatikers

Der neue Standard-Film: Junge, toughe Frau rettet Welt im Alleingang

Hadmut
21.12.2015 17:06

Eine Hollywood-Erkenntnis. [Wichtiger Nachtrag!]

Ich bin ja nun in letzter Zeit einige Male geflogen und sitze gerade wieder im Flugzeug. Vor mir der Bildschirm mit der Riesen-Auswahl an – auch vielen neuen – Kinofilmen, und das meiste davon – gähn – will ich gar nicht erst sehen. Aber weil so ein Flug dauert, guckt man in den einen oder anderen mal rein.

  • Der neue Terminator: Gar nicht mal so schlecht. Aber während die Rolle der Sarah Connor früher in den alten Filmen durch Linda Hamilton gespielt wurde, die als verschreckte Kellnerin anfängt und sich erst so ganz langsam zur Kämpferin aufbaut, wird sie im neuen Film (der eigentlich etwas vor dem ersten Teil spielt) durch Veränderungen der Vergangenheit gleich durch die zierliche Kampfsau ersetzt.
  • Mal angefangen, den neuen Mad Max zu gucken. Nach 10 Minuten aufgegeben. Aber auch da wieder so ne Kampfsau unterwegs.
  • In Mission Impossible: Rogue Nation (schon wieder 3 Wochen her, dass ich den gesehen habe, Story schon wieder vergessen) rannte auch so ne Kampfamazone rum.
  • Und dann natürlich, wie schon beschrieben, die Tribute von Panem (allerdings nicht im Flugzeug)
  • Und eben der neue Star Wars

Man wird den Eindruck nicht los, dass sie einem da partout und mit aller Gewalt ein neues Frauenbild einhämmern wollen. Oder sollen. Oder müssen.

Gleichzeitig rennt hier im Flugzeug eine Frau in etwa diesem Heldinnen-Alter wie bekloppt die Gänge rauf und runter, weil die von ihrem Zweijährigen beherrscht wird und sich gegen den nicht durchsetzen kann. Der macht, was er will, rennt im ganzen Flugzeug herum, klettert auf allen Sitzen rum, schreit wie er will, und Mutti folgt auf Kommando, hilflos, aber gehorsam, immer hinterher. Oh nein, nicht etwa Muslima, die dem Mann zu gehorchen hat, irgendeine moderne Mitteleuropäerin. Und auf den Bildschirmen retten sie die Welt.

Positive Ausnahme: Im Film „Spy” ist auch eine Frau die Heldin, indem sie als Gehilfin für Superagenten einspringen muss. Die wird aber von einer Dicken gespielt, die schusselig anfängt, und sich daraus entwickelt. Die ist nicht schon von Geburt an Heldin. (Dafür ist der Film dann Klamauk.)

Nachtrag:

Ein Leser hat mich dazu gerade auf einen wichtigen Aspekt aufmerksam gemacht:

Auf der einen Seite progragieren sie ein Frauenbild, in dem die junge Frau es selbstverständlich mit der ganzen Welt aufnehmen und ohne weiteres locker Männer verprügeln kann. Auf der anderen Seite ist das Geschrei dann ganz groß, wenn eine wie im Fall Tugce dann glaubt, sie könnte das tatsächlich so, und dann dabei draufgeht.

Heldinnen ja, nur sterben dürfen sie eben nicht. Und Männer verprügeln auch, ja, gerne, nur zurückschlagen dürfen die selbstverständlich nicht.