Ansichten eines Informatikers

Beobachtungen zur politischen Lage

Hadmut
26.12.2015 21:56

Ach. Es haben sich während meines Urlaubs so viele Vorgänge ereignet und Leserhinweise eingefunden. Ich will versuchen, die mal irgendwie strukturiert zusammenzufassen und in einem gedanklichen Kontext zu bringen.

Es gibt inzwischen jede Menge Läden nur für Frauen. Fitness-Studios, Massageläden, Nagelstudios, und all so ein Kram. Die Schwimmbäder bieten Frauenschwimmen an, und generell bleibt dem Mann eh nur noch die Rolle des störenden Dümmlings. Nun hat in Aachen einer einen Barber Shop eröffnet. Also so einen richtigen, urwüchsigen, wo man sich rasieren lassen kann.

Nur für Männer.

Und prompt bekommt der Angriffe auf seinen Laden. Das Auto haben sie ihm zerkratzt und „Rasur für alle 2.0” auf die Fensterscheiben gesprüht. Die tiefe Hirnlosigkeit der Genderisten. Äußert man nämlich, dass Damen sich rasieren sollten, gilt das auch wieder als sexistisch und frauenverachtend. Aber selbst wenn man sich dabei auf das Gesicht beschränkt: Die meisten Damen müssten sich vom Zahnarzt rasieren lassen, die haben ihre Haare nämlich auf den Zähnen. Würde mich interessieren, wieviele Frauen zur Rasur kommen würden, wenn er auf die Einschränkungen verzichtete. Wobei: Also ich noch in der Münchner Gegend wohnte gab es in einer Bäckerei da so eine dicke türkische Verkäuferin, deren Bartwuchs und Vollbart die meisten Männer vor Neid erblassen… Aber dick, türkisch und Bartwuchs in einem Satz zu schreiben ist ja auch schon wieder so patriarchalisch, rassistisch, sexistisch. Lässt man sie nicht zur Rasur, wird man angegriffen, schickt man sie zur Rasur, ebenfalls.

Seltsames auch von der Telekom, genauer gesagt, einer ihrer Töchter, nämlich der ungarischen. Schräge Story: Ich bin jetzt nicht auf dem Stand, wie die Politik in Ungarn läuft (interessiert mich auch nicht), aber laut des Artikels (und ich habe sowas in trüber Erinnerung, es gehört zu haben) regiert dort eine Mitte-Rechts-Partei, die Fidesz. Dann haben sie einen Popsänger namens Akos Kovacs, über den dreierlei zu sagen wäre:

  1. Er unterstützt jene Fidesz-Partei.
  2. Er wird wurde von der Magyar Telekom, einer Telekom-Tochter, gesponsort und hatte irgendwelche Werbeverträge mit denen.
  3. Er hat sich gegenüber einem privaten Fernsehsender in einem Interview dahingehend geäußert, dass Frauen nicht versuchen sollten, so viel wie Männer zu verdienen, und dass sie sich lieber einen Mann suchen und Kinder kriegen sollten.

Daraufhin hat die Magyar Telekom alle Verträge mit ihm gekündigt und öffentlich verkündet, dass seine Aussagen inkompatibel mit der Diversity-Politik des Unternehmens wären. Magyar Telekom sei der Gleichstellung der Geschlechter unter allen Umständen verpflichtet.

In Reaktion darauf hat dann die ungarische Regierung 103 Verträge mit Magyar beendet. Zitate:

“The government was shocked to learn about Telekom’s action, which we believe violates both the spirit and letter of the Hungarian constitution,” Zoltan Kovacs told MTI.

“It might be possible in Germany but we cannot accept anyone to suffer discrimination for his opinion and views.” […]

Senior Fidesz officials have made controversial comments about gender equality in recent days. Fidesz elder statesman and Parliament speaker Laszlo Kover told the party’s congress on Sunday that as a community, Fidesz wanted none of what he called “gender madness.”

“We don’t want to turn Hungary into a futureless society of man-hating women and woman-fearing, feminine men who only see children and families as an obstacle to self-fulfilment,” he said to wild applause.

“We wish that our daughters considered bearing grandchildren for us to be the highest quality of self-fulfilment.”

The interview with Akos Kovacs, the singer, was aired hours after Kover’s speech. Asked what his problem was with gender equality, Kovacs said:

“It leads to there being female weightlifting, to put it in stark terms. Who benefits, I don’t know and I would not want to say. I don’t like that. It’s not the job of women to make the same amount of money that men do. That’s how I feel.”

Das kann man nun sehen, wie man will, und ich lasse das dem Leser explizit offen.

Aber: Betonen wir in der Flüchtlings-Debatte nicht ständig, dass uns hier zwar jeder willkommen sei, aber jeder, der zu uns käme, gefälligst die Sitten und Gebräuche in unserem Land zu respektieren, akzeptieren, übernehmen, einhalten und unangetastet zu lassen habe? Gälte selbiges dann nicht auch für Deutsche, die nach Ungarn kommen?

Man stelle sich vor, was hier los wäre, wenn irgendein Unternehmen in Deutschland irgendeinem Sänger oder Sportler den Sponsoring-Vertrag kündigt, weil dessen Verhalten nicht islamischen Vorstellungen irgendeines arabischen Großaktionärs entspricht. Dann wäre hier der Teufel los. Dass aber die Telekom versucht, in anderen Ländern unsere Moralvorstellungen durchzusetzen, finden wir normal.

Würde mich mal interessieren, wer eigentlich solche Methoden und Vorgaben bei der Telekom installiert hat.

Paradoxerweise läuft das bei uns ja unter dem Begriff der „Toleranz”, alle Leute abzusägen, die sich nicht exakt an die vorgegebene Einheitsmeinung halten. Nach meinen beobachtungen sind SPD und Grüne ja auch nicht weniger fremdenfeindlich als die NPD. Der Unterschied ist nur, dass die NPD das „Fremde” an Äußerlichkeiten und der Herkunft festmacht, und alles ablehnt, was nicht der eigenen Hautfarbe und Herkunft entpricht, SPD und Grüne hingegen das an der Meinung, Weltsicht und Einkommensklasse festmacht und alles ablehnt, was nicht der eigenen entspricht. Die Ähnlichkeit ist unübersehbar: Rechte in Berlin sind gegen Türken und Araber, Linke gegen Schwaben und Bayern. Ansonsten sind sie gleich, in allem, Methoden, Argumentationsweise und allem anderen.

Eine Erkenntnis, die inzwischen wohl sogar Fefe ereilt hat. Sogar mehrfach. Spät, aber besser spät als nie. Die Piraten sind schon seit Jahren komplett Antifa-durchseucht. Gab ja mal sogar Parteitage, die ganz offiziell Antifa-beflaggt waren, so in der Übernahme von Nazi-Ästhetik. Hat sich inzwischen rumgesprochen.

Ein entsetzter Leser wies mich darauf hin, dass in einem der Kommentare zu einem TAZ-Artikel die Gründung einer der SS oder Gestapo ähnlichen Organisation gefordert wird:

Ganz formal ist nicht von der Hand zu weisen, dass der – nein, EIN Verfassungsschutz sich dringlich mit diesen “besorgten Bürgern” befassen müsste. Nur leider teile ich Ihre Befürchtung, Konrad Litschko, dass die hinreichend bewiesene, chronische und vielleicht gar systematische Rechts-Blindheit des real existierenden deutschen Verfassungsschutzes auch nicht ansatzweise ausgemerzt ist.

Bliebe die Polizei. Nur gibt es leider auch dort – zumindest in bestimmten Bundesländern – eine erschreckende Indizienlage für eine braune Durchseuchung, wenn nicht gar Kumpanei (z.B. Ku-Klux-Klan-Mitgliedschaften).

“Benennen”, “Ausgrenzen”, “Gegenprotest” geht den Nazis am Allerwertesten vorbei.

Ich sehe nur eine Chance: Gründung einer speziellen handverlesenen, schlagkräftigen Ermittlungs- und Einsatztruppe. Denn unter dem Schutz einer blauäugigen Justiz entwickelt sich zunehmend ein asymmetrischer Krieg gegen die demokratische Gesellschaft.

Sie geben vor und finden ihre ideologisch-moralische Legitimation darin, Nazis zu bekämpfen, und merken dabei nicht, dass sie selbst diejenigen sind, die sich am originalgetreuesten der NSDAP-Methoden bedienen.

Und das Ergebnis dieser Gleichheit von rechts- und linksaußen? Die Linken kotzen darüber, dass man links und rechts heutzutage ob ihrer Gleichheit leicht verwechseln kann und sich Stimmen finden, die Hitler links und nicht rechts einordnen. Zitat:

Der SPIEGEL brachte dazu in der vergangenen Woche eine Titelgeschichte. Darin taucht eine Studie der gewerkschaftsnahen Otto-Brenner-Stiftung auf, die feststellt: Deutsche Rechtspopulisten bilden eine “Querfront”, die linkes und rechtes Gedankengut vermischt. Der SPIEGEL schreibt, der Begriff gehe auf die Weimarer Republik zurück, “als jungkonservative Denker wie Arthur Moeller van den Bruck darüber philosophierten, wie sich nationalistische und sozialistische Kräfte bündeln ließen. Was kurze Zeit später ja auch gelang.”

Ein lapidarer Satz mit ungeheurem Inhalt: der damalige Nationalsozialismus als Bündelung nationalistischer und sozialistischer Kräfte? Und das heutige Murren im Osten eine Absage an die westliche Demokratie, in der sich Linke und Rechte nicht unterscheiden? Überhaupt: Links, Rechts, alles eins?

„Eins” sicherlich nicht, aber in ihren Methoden, ihrer Kriminalität und ideologischen Verblendung baugleich, aus demselben minderwertigen Geistesmaterial gemacht. Schaut man sich rechts- und linksextreme Positionen an, kommt man zu dem sprichwörtlichen Ergebnis: „Das gleiche in grün”. Schon faselt der SPIEGEL davon, dass Deutschland seine „Mitte” verliert. Das Problem sind nicht die Rechten, auch nicht die Linken. Das Problem sind beide, weil sie extrem sind und es auf die Richtung gar nicht mehr ankommt. Paradoxerweise ist bei uns sogar der „Mainstream” extrem und schließt die „Mitte” aus.

Ein schönes Beispiel dafür sind auch die Jusos, die sind gerade auf dem gleichen Pfad wie damals die Nazis: Sie halten sich für etwas besseres als den Rest der Menschheit:

Bremen – Der Satz «Ey, Deutschland, du mieses Stück Scheiße», soll nach dem Willen des SPD-Nachwuchsverbandes Jusos bei Demonstrationen nicht mehr als Verunglimpfung des Staates geahndet werden. Bei ihrem Bundeskongress nahmen die Jusos nach kontroverser Debatte am Sonntag einen Antrag des Landesverbandes Sachsen mehrheitlich an, der diesen Satz wörtlich im Titel führt und die Streichung des Paragrafen 90a «Verunglimpfung des Staates» fordert.

«In einem Land wie Deutschland, in dem der NSU (Nationalsozialistischer Untergrund) jahrelang mordet und wo Geflüchtete tagtäglich angegriffen werden – es tut mir leid, so ein Land hat es verdient, beleidigt zu werden», begründete Sophie Koch (22) den Antrag ihres Verbandes. Staatsbeleidigung sei keine Straftat. Was aber weiter geahndet werden soll, sind Verunglimpfungen, die sich gegen die Verfassung richten.

Alles miese Scheiße, was nicht Juso/SPD ist. Wusstet Ihr, dass wesentliche Strömungen im Nationalsozialismus und die „Säuberung” der Universitäten damals auch von den Studenten ausging? Und sich deren Ausdrucksweise kaum davon unterschied? Dieselbe Denkweise, sich selbst für was Besseres, das einzig Gute, zu halten und alles andere so weit unter Null zu sehen, dass es nicht mal mehr normaler Begriffe würdig wäre? Wir sind die einzig Edlen, alle anderen wertlose Scheiße? Diese Sophie Koch erfüllt übrigens alle hier im Blog über Jahre herausgearbeiteten Dummheits-Klischees der übelsten Sorte: Studentin, Politikwissenschaftlerin, Feministin. Schlimmer geht’s eigentlich nicht mehr. Das ist die dumm-aggressive-extremistische Masse, aus der die SPD ihren Nachwuchs rekrutiert.

Darf man dann auch ein Land als „mieses Stück Scheiße” titulieren, in dem die RAF jahrelang mordete, Linke Brandanschläge verüben, Andersdenkende verfolgt werden? Oder gar Abtreibung als Euthanasie oder Mord oder sowas kategorisieren?

Apropos Meinungsfreiheit:

Ein Leser wies mich auf diesen Artikel hin, wonach die EU massive Überwachung und Umerziehungslager für Nicht-Tolerante plane (Orwell tät sich freuen über die Wortschöpfung, Ideologie-Konforme als „Tolerante” und alle anderen als „Intolerante” zu titulieren. Ganz knapp an „Wir sind die Guten!”). Der Artikel ist zwar neu, aber nicht der Inhalt, die EU-Richtlinie kam schon Anfang des Jahres. Ich habe nichts mehr davon gehört, aber das kann auch Schlimmes bedeuten. Wird nicht mehr lange dauern, bis wir alle Armbinden mit einem T-Symbol bekommen und zur Begrüßung den Arm heben und „Totale Toleranz!” rufen. Uuups, verdammt, jetzt hab ich „T-…”, das Warenzeichen der Telekom benutzt… wie komme ich nur auf Telekom? Ach ja, da war ja was.

Mein Bundeslieblingsminister Maas heuchelt, er wolle Meinungsfreiheit stärken, indem man Demonstrationen Andersdenkender ertragen und die eigene Rede üben. Bedenklich dabei, dass er unter „Rede” und „Meinung” Widerrede gegen Rechte meint. Jeder soll jetzt SPD-Positionen vertreten, gegenüber jedem. Widerrede gegen SPD oder Jusos ist dabei wohl nicht vorgesehen. Oder Rasuren nur für Männer anzubieten.