Ansichten eines Informatikers

Bankrott der Geisteswissenschaften

Hadmut
21.4.2016 22:52

Ich sag’s ja schon lange: Die Geistenswissenschaften sind längst im Zustand intellektueller Insolvenzverschleppung.

Ich hatte ja vor ein paar Monaten schon gebloggt, dass man in Japan angewiesen hat, die Sozial- und Geisteswissenschaften dicht zu machen, wenn sie sich nicht endlich in irgendwas umwandeln ließen, was irgendeinen gesellschaftlichen Nutzen hat.

Nun berichtet die ZEIT, dass nicht nur in Japan, sondern auch in den USA und in Großbritannien Universitäten anfangen, ihre Geisteswissenschaften rauszuwerfen. Im Vordergrund stehen die mangelnde Effizienz und der fehlende Nutzen.

Meine Vermutung wäre aber auch, dass die sich in den letzten Jahren mit ihren Gender-Intrigen einfach auch zu unbeliebt gemacht und zu viele angegriffen haben, und man deshalb endlich mal hingeschaut hat, wer die eigentlich sind und was die da machen. Denn sich immer nur von den anderen durchfüttern und mitschleppen zu lassen, ist eines. Dann aber das Maul aufzureißen, sich als diskriminiert hinzustellen, die Universitäten auszunehmen und die Naturwissenschaften und eigentlich alle Fächer zu lähmen, ist ein anderes Ding. Damit stellt man sich selbst in Frage, zwingt quasi die Öffentlichkeit, sich mal Gedanken zu machen.

Und was eben auch auffällt: An so vielen Universitäten gab es in den letzten Monaten oder sogar Jahren viel, viel Ärger wegen alle diesem Gender- und Rassismus-Terror. Und es fällt eben auf, dass die Urheber fast immer aus den Geisteswissenschaften kommen und die Geisteswissenschaften das Einstiegstor für Leute sind, die schlichtweg nicht universitätstauglich sind.

Es zeigt sich eben langsam, dass viele Fakultäten der Sozial- und Geisteswissenschaften nichts anderes als reine Versorgungsfälle sind, die nichts bringen, aber viel kosten. Und gerade durch Gender Studies wurde das eben auch sehr deutlich. Man könnte auch sagen: Sie haben’s einfach übertrieben und dadurch ist es aufgefallen.

Es passt übrigens sehr gut zu einer Email, die mir ein Leser schickte, und in der er seine These darstellt, gerade auch mit Blick auf meine Blog-Artikel dazu, dass in der Bevölkerung nur ca. 20% effektiv arbeiten, davon etwa die Hälfte körperlich und die Hälfte geistig, und der ganze Rest nur miternährt und mit Pseudo-Tätigkeiten und Beschäftigungstherapie in der Illusion gehalten wird, etwas zu tun.

Dieser Leser nämlich meint, dass der Krach zwischen Natur- und Geisteswissenschaften und eben diese Eruption Gender Studies sowie deren Krieg gegen Medizin und Biologie durch deren Neid und Minderwertigkeitskomplex verursacht sei, dass die krampfhaft versuchen, sich wichtig zu machen, weil sie nicht wichtig sind. Die verzweifelte Suche nach Relevanz.

Seit 200 Jahren nämlich beruhe jeglicher Fortschritt, alles, was wir sind und hervorgebracht haben, alles, was die Neuzeit, die morderne Gesellschaft ausmacht, Energie, Transport, Luft- und Raumfahrt, Medien, Medizin, Computer/Elektronik/IT auf Naturwissenschaften.

Wir haben heute eine eine drastisch angestiegene Lebenserwartung, was nicht nur auf Medizin und verbesserte Sicherheit zurückzuführen ist, sondern eben auch darauf, dass wir kaum noch Lebensmittelvergiftungen haben, weil es Kühlschränke und Kühlketten gibt, und dergleichen mehr. Was ja auch exakt dazu passt, dass nach meiner Beobachtung die „Emanzipation der Frau” überhaupt nicht durch Feminismus, sondern durch die (von Männern entwickelten) technischen Haushaltsgeräte und Dinge wie Waschpulver, Mikrowellen und Tiefkühlnahrung erzeugt wurde, weil plötzlich eine ganze Arbeitskraft weniger benötigt wird, um den Haushalt zu schmeißen.

Die Geisteswissenschaften, die politische Aktivisten und die Verwaltungen hätten zu diesen Fortschritten nichts beigetragen, sie lediglich nachträglich kommentiert oder in administrative Strukturen gefasst (etwa Bahn-, Strom- und Telefonnetze). Sie sähen sich mit Dingen und Entwicklungen konfrontiert, die einerseits nützlich sind – auch für sie selber, die sie andererseits aber nicht verstehen, weshalb sie ja nichts dazu beitragen konnten. Wenn die sich das eingestehen müssten, wäre das natürlich niederschmetternd. Also suchen sie nach alternativen Erklärungsmustern. Und so eines liefern die Gender Studies – die bedienen den geistigen Neid.

Liest sich wie eine Beschreibung von Feministinnen mit Twitter.

Dazu liefert der Leser noch ein Zitat von Götz Aly mit:

Neid zersetzt das soziale Miteinander. Er zerstört Vertrauen, macht aggressiv, führt zur Herrschaft des Verdachts, verleitet Menschen dazu, ihr Selbstwertgefühl zu erhöhen, indem sie andere erniedrigen. Der tückische, scheele Blick auf den Rivalen, die üble Nachrede und der Rufmord gelten dem Erfolgreichen, erst recht dem Außenseiter. Dabei vergiften sich die Neider selbst, werden immer unzufriedener und noch gehässiger. Sie wissen das nur zu gut. Deshalb verstecken Sie diesen Charakterzug schamhaft hinter allerlei vorgeschobenen Argumenten – zum Beispiel hinter einer Rassentheorie. Neider brandmarken die Klügeren als zwar schlau, aber nicht tiefsinnig; sie zernagt der Erfolg der anderen, sie schmähen die Beneideten als geldgierig, unmoralisch, egoistisch und daher verachtenswert. Sie selbst erheben sich zu anständigen, moralisch superioren Wesen. Sie bemänteln das eigene Versagen als Bescheidenheit und werfen dem Beneideten vor, er spiele sich lärmend in den Vordergrund.

Es ist eine interessante Frage, ob die Sozial- und Geisteswissenschaften auch deshalb die Gender Studies hervorgebracht haben und fördern, weil sie ihnen erstmals das Gefühl geben, irgendeine Relevanz und Dominanz über Naturwissenschaften zu haben und Naturwissenschaften kritisieren und beschimpfen zu können. Oder der Neid, dass die MINT-Fächer Ingenieure hervorbringen, während manche der Geisteswissenschaften vor allem die sprichwörtlichen Taxifahrer und Currywurstverkäufer produzieren.