“Scheiß Drecksnest!”
Der Krieg links gegen rechts eskaliert. Und der militärische Waffeneinsatz von Beleidigungen auch.
Viele Leser haben mir in den letzten Wochen geschrieben, dass sie eine Eskalation des Krieges links gegen rechts beobachten. Was ja durchaus auf einen Zusammenhang zwischen Parteien und Straßenkampf hindeutet, denn die Entwicklung zeigt sich ja vor allem an Wählerzahlen. Und da fällt es schon auf, dass die sinkenden Wählerzahlen vor allem der SPD, aber auch der Linken mit einem Anstieg antidemokratischer – und auch sonst rechtswidriger – Gewalt korreliert. Auf, auf, zum fröhlichen Kausalitäten-Suchen.
Aktuell sieht man das daran, dass diese Woche eine Antifa-Brigade über ein ganzes Dorf hergefallen ist, Bornhagen, und es pauschal als „Scheiß Drecksnest!” eingeordnet hat. Weil dort einer von der AfD wohnt. Als ob das Dorf was dafür könnte, wer da wohnt. Und als ob die Antifa darüber zu entscheiden hätte, wer wo wohnen oder als Politiker arbeiten darf. Erinnert jedenfalls stark an Nazi- und SA-Methoden, auch diese Art der Sippenhaftung. Im politisch umgekehrten Fall würde man das Rassismus nennen.
Bei ihrem Marsch durch den Ort beleidigten die Demonstranten die Dorfbewohner mit Transparenten („Scheiß Drecksnest“), Schmähgesängen und Parolen.
Allerdings haben die sich im Dorf dann wohl auch nicht lumpen lassen und entsprechend dagegengehalten. Wird nicht so ganz klar.
Quellen: Tagesspiegel, Eichsfelder Nachrichten, Thüringer Allgemeine.
Fällt jedenfalls auf, dass man da massiv immer die Umfelder einschüchtert und angreift, beispielsweise ja auch Gastwirte und Hoteliers, die Räume zur Verfügung stellen. Spätestens dann, wenn nicht der politische Gegner angegriffen wird, sondern nur noch politisch unbeteiligte und nur indirekt über normale Privatgeschäfte oder einfach Wohnungsnähe involvierte Privatpersonen, muss man konstatieren, dass hier etwas richtig faul ist. Wäre mal interessant zu erfahren, wer da dahintersteckt. Stellte man ganz banal die Frage „cui bono”, landete man zuerst bei den Parteien und Politikern, die durch die Wahlergebnisse Sitze, Einfluss und Geld verlieren.
Es ist eine durchaus interessante Frage, wer dafür sorgt, dass sich eine demokratisch-inhaltliche Auseinandersetzung (die wir ja schon lange nicht mehr haben) in einen so kriminellen und im Prinzip außerpolitischen, weil in das Privatleben eingreifenden Zivilkrieg verlagert.
In diesem Zusammenhang habe ich ein Gerücht aufgefangen, das ich nicht nachprüfen kann, das aber, sagen wir mal, auf verschlungenen Pfaden seinen Weg aus Polizeikreisen zu mir gefunden haben soll. Es gab doch gerade diese Meldungen über rechte Randale bei Mai-Kundgebungen in Plauen, wo sich rechte und linke derbe gekloppt haben. Da hat man angeblich die Polizei mit Wasserwerfern, Tränengas und dem ganzen Kampfgerödel hinbeordert, nur seien die leider zu spät gekommen, da war die Randale schon vorbei und die Randalierer weg. Anstatt sich aber darüber zu freuen, dass sie nicht in den Kampf ziehen müssen, hätten sie angeblich (wie gesagt, ich kann’s nicht nachprüfen) mit ihren Wasserwerfern eben ein anderes Fest angegriffen, da habe zum ersten Mai da nebendran noch ein harmloses Fest für Familien stattgefunden. Und die haben dann dran glauben müssen. Warum? Weiß man nicht. Der einzig plausible Zweck sei aber, dass die Presse noch Fotos vom Kampf der Polizei gegen Rechte und von Wasserwerfereinsätzen gebraucht habe, denn fotografiert habe die Presse es durchaus, aber nicht über Wasserwerfer gegen ein Familienfest, sondern über Kampf gegen rechte Randale berichtet.
Fazit:
Es wird zunehmend wichtiger, sich einen kritischen Verstand zu bewahren und alles, was man so hört und liest, anzuzweifeln und auf Plausiblität zu prüfen.