Ansichten eines Informatikers

Die Mathematische Fakultät der Universität Wien

Hadmut
28.6.2016 22:32

Von dieser Universität hört man auch nur noch Schrott. Aber allgemein scheinen die Österreichischen Universitäten im Schwachsinn zu ersaufen.

Da wird beschrieben, dass die an der Mathefakultät der Uni Wien bei einer Ehrenveranstaltung Mathematiker geehrt haben und jeder 20 Minuten sprechen durfte. Da habe der emeritierten Universitätsprofessor Dr. Dr. h. c. Werner Kuich gesagt:

„In meiner Abschiedsvorlesung vor 5 Jahren habe ich auf besorgniserregende Entwicklungen, die ihren Ursprung zentral in den Hochschulen haben, aufmerksam gemacht. Diese haben sich inzwischen auch für die Öffentlichkeit wahrnehmbar verstärkt. Unter dem Vorwand des Antifaschismus wird das Demonstrationsrecht, die Versammlungsfreiheit, die Meinungsfreiheit und die Lehrfreiheit behindert und zwar durch die Österreichische Hochschülerschaft, die noch dazu eine Körperschaft des öffentlichen Rechts ist und die Mitgliedsbeiträge ihrer Zwangsmitglieder gesetzwidrig verwendet.

Unter dem Druck dieser Österreichischen Hochschülerschaft ziehen Rektorate Hörsaalzusagen zurück, falls Vorträge zu erwarten sind, die der politischen Korrektheit nicht entsprechen. Mir ist das vor einigen Monaten passiert. Es werden durch sie Demonstrationen unterstützt, deren eindeutiges Ziel die Störung der Versammlungsfreiheit ist. Ich erwähne nur die Demonstrationen gegen den WKR-Ball und nunmehr gegen den Akademikerball mit ihren Gewaltausbrüchen im Jahr 2014.

Die Österreichische Hochschülerschaft handelt dabei nach dem Zitat des italienischen Philosophen Ignaz Silone, eines zeitweiligen Mitglieds der kommunistischen Partei Italiens: ‚Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus.‘“

Zu 100% richtig.

Ein Jahr später ist der Universität dazu was eingefallen:

Im Namen der Fakultätskonferenz möchte ich unser Missfallen zum Ausdruck bringen, dass Sie die Feier zu einer Manifestation von Gedankengut missbraucht haben, das an einer Universität nichts verloren hat.

War waren davon ausgegangen, dass Sie die hohe Wertschätzung, die wir Ihrem wissenschaftlichem Werk und Ihren Verdiensten für die Informatik und Mathematik entgegenbringen, zu schätzen wissen und dementsprechend würdigen würden. Wir sind deshalb umso mehr enttäuscht, dass diese Feier von Ihnen so umfunktioniert wurde.

Unter den Mitgliedern der Fakultätskonferenz gab es auch einige, die vorschlugen, beim Senat der Universität die Aberkennung des Diploms zu beantragen. Nach eingehender Diskussion sind wir jedoch davon abgekommen, da dies eine – von uns ungewollte – Aufwertung der Ereignisse bedeuten würde.

Ein Professor verteidigt an einer Universität Meinungsfreiheit, Lehrfreiheit, Versammlungsfreiheit, und die Fakultät meint, dass solches „Gedankengut” an einer Universität nichts verloren habe?

Denen sollte man zur Strafe alle Zahlen abnehmen.