Die Bundes-Krypto-Posse
Sollte ein Staat so etwas wie ein kryptographisches Knie haben – dann hat die Bundesregierung sich da selbst reingeschossen.
Ich hab doch schon x-mal beschrieben, wie man in den neunziger Jahren die Kryptoforschung an den Universiäten kaputtgeschlagen und die Kryptoprofessuren mit Laiendarstellern besetzt hat, und inzwischen die Informatikprofessuren als Gender- und Quotenfutter verheizt.
Jetzt suchen sie krampfhaft nach Kryptologen und finden keine.
Die deutschen Behörden werden noch Jahre brauchen, um verschlüsselte Internet-Chats von Terrorverdächtigen zu knacken oder gar mitlesen zu können.
„Zu knacken oder gar mitlesen zu können” – ja, das kann ich mir lebhaft vorstellen, dass sowas dann dauert…
In Sicherheitskreisen heißt es, der von Kanzlerin Angela Merkel angekündigte schnelle Aufbau einer neuen Einheit speziell zur Entschlüsselung solcher Kommunikation sei nicht vor 2020 zu realisieren.
Ist doch gar nicht so schlecht. Immerhin noch deutlich vor der Eröffnung des BER. Hähä.
“Wir werden noch lange frustriert zusehen müssen, wie Verdächtige von unserem Radar verschwinden”, so ein hochrangiger Beamter zu SPIEGEL ONLINE.
Na und? Kryptologen haben lange frustriert zusehen müssen, wie sie selbst vom Radar verschwanden. So ein hochrangiger Blogger zu seinen Lesern…
Als Grund dafür wird in Sicherheitskreisen vor allem das Personalproblem genannt. So sei es schwierig, gut geschulte IT-Experten auf dem freien Markt anzuwerben, diese würden in der Wirtschaft viel mehr Geld verdienen als die Behörden ihnen anbieten könnten. “Wir suchen verzweifelt nach Nerds, gerade für die neue Einheit wird das besonders schwierig”, warnt ein Top-Beamter. Folglich sei nicht mit schnellen Erfolgen zu rechnen.
Ja, dann kann ich als renommierter Regierungsberater nur den goldenen Tipp geben, es mal mit einer Frauenquote zu versuchen und Gender-Studies-Informatikerinnen einzustellen. Die können dann was zur Soziologie krimineller weißer Männer erzählen und darlegen, dass Kryptographie Frauen diskriminiert und deshalb überwunden werden muss. Die können auch was zur Geschlechtergerechtigkeit in der Verschlüsselung forschen. Ist doch bekannt, dass Verschlüsselung mit Nullen und Einsen funktioniert, sexistischer Dualismus, binäre Gesellschaftseinteilung zwischen zwei Geschlechtsorgansymbolen, die kein dazwischen kennt. Man müsse Übergänge schaffen und den Wechsel zulassen. Sowas können die Euch erzählen.
Das ist doch die Technik und Wissenschaft, wie sie diese Bundesregierung seit Jahren vertritt. Warum nimmt sie dann nicht dieses Personal? Dank Genderismus, Frauenquote und Frauenstudiengänge gibt es jede Menge Genderinformatikerinnen, die sonst keiner haben will. Warum nehmen sie die nicht?
Kanzlerin Merkel hatte den Aufbau der Entschlüsselungseinheit vergangene Woche als Teil ihres Neun-Punkte-Plans zur Bekämpfung der Terrorgefahr prominent vorgestellt. Demnach solle “schnellstmöglich” eine Task Force geschaffen werden, die chiffrierte Internetkommunikation von Terrorverdächtigen entschlüsselt und es den Fahndern erlaubt, von Planungen für Attacken vorab zu erfahren.
Eine Task Force schaffen, die chiffrierte Internetkommunikation entschlüsselt.
Ja. Das isses. Warum nur ist auf die Idee noch keiner gekommen? Genial. Chiffrierte Kommunikation einfach entschlüsseln.
So’n paar Nerds sammeln, die das machen. So wie im Kino. Im dritten Versuch das teuflische Passwort knacken, am besten so wie in Matrix die Zeichen über den Bildschirm regnen lassen, die sich dann selbst sortieren.
Wie sagt Merkel immer so schön? „Wir schaffen das”. Dann mal los.
Spezialeinheit soll raffinierte Codes knacken
Neu sind die Pläne nicht. Seit Jahren will die Bundesregierung Terrorfahndern ermöglichen, verschlüsselte Chats zu knacken. Schon im Juni stellten das Innenministerium ausgewählten Koalitionspolitikern vertraulich den Plan für die “Zentrale Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich” vor, kurz Zitis genannt. 400 IT-Experten sollen die Verschlüsselung von Chats aufbrechen und so Bundeskriminalamt (BKA) oder Verfassungsschutz bei der Gefahrenabwehr helfen.
Das Problem der kryptierten Chats beschäftigt die Fahnder sowohl im Fall Würzburg als auch in Ansbach. Beide Täter kommunizierten bis kurz vor ihrer Tat verschlüsselt mit Hintermännern im Nahen Osten, bisher können die Fahnder diese aber nicht ausfindig machen. Die Sicherheitsmaßnahmen sprechen dafür, dass der IS hinter den Attacken steht. Seit Jahren verfeinern Terroristen ihren Schutz vor Abhörmaßnahmen, kommunizieren international fast ausschließlich über chiffrierte Chats.
„Raffinierte Codes” – sowas aber auch. Ui.
Auf dem Papier hört sich der Aufbau von Zitis einfach an. Statt bei einer Behörde sollen rund 400 Experten in einer Art Agentur die raffinierten Codes von Anbietern wie Telegram oder auch Herstellern wie Apple knacken, damit Polizei und Verfassungsschutz weiterhin bei Terror-Chats mitlesen können. Zitis soll dabei als Dienstleister fungieren, der Bundespolizei, Bundeskriminalamt und Verfassungsschutz dabei hilft, aber nicht selbst Chats mitliest oder auswertet.
Ja, dann los.
Ich sag’s mal so: Leute, die sowas können, falls es die überhaupt gibt, verdienen sich damit entweder Millionen oder ne Kugel in den Kopf. Aber für eine deutsche Behörde zu arbeiten…
Da bin ich mal sehr gespannt, was aus der Nummer noch wird. Zumindest nach der unqualifizierten Darstellung im Spiegel kann diese Behörde gar nicht funktionierten und auch keine Ergebnisse liefern. Also perfekt für Quotengenderistinnen. Öffentlicher Dienst.