Ansichten eines Informatikers

Mehr Generälinnen

Hadmut
10.8.2016 23:32

Von der Leyen lenkt mal wieder davon ab, dass sie eigentlich hoffnungslos überfordert ist und monströse Summen für „Berater” ausgibt.

Sie will mehr Frauen in Führungspositionen.

Nun gut, warum auch nicht.

Aber: In der Praxis heißt das ja immer, dass Quotentussis auf der Überholspur vorbeigewinkt werden. Und das geht erfahrungsgemäß schief. Hatten wir ja neulich zum Thema Polizei. Funktioniert bei der US-Armee übrigens auch nicht.

“Wenn die Bundeswehr nicht umsteuert, dann wirkt sie von außen vollständig verstaubt.” Sie ziehe dann weder Frauen noch Männer an. Ganz vieles spiele sich im Kopf ab, sagte die CDU-Politikerin: “Wenn ich nie eine Frau Generälin sehe, kann ich mir eben schlecht vorstellen, welche junge Frau in diese Position hineinwachsen wird.” Die Muster blieben bestehen, wenn nicht ganz beharrlich dagegen angearbeitet werde.

Naja, also in manchen Armeen, etwa der US-Armee oder bei der Israelischen, da sieht man Generälinnen. Viel besser kann man sich’s aber auch nicht vorstellen, wenn man die gesehen hat. Da hat man eher die gegenteilige Erfahrung gemacht, nämlich dass man es sich noch weniger vorstellen kann, wenn man sie mal gesehen hat. Gerade in der US-Armee wird man immer vorsichtiger damit, Soldatinnen im Kampf einzusetzen, und auffällig ist eben auch, dass die sehr gerne in Kompaniestärke spontan schwanger werden, wenn gefährliche Auslandseinsätze bevorstehen. Es hat sich halt rausgestellt, dass viele da nur hingegehen, um Gehalt zu bekommen, nicht um ernstlich zu kämpfen. Da hilft der ganze Cyber- und Drohnenkram nicht, ab und zu müssen Soldaten halt auch mal schießen und kämpfen.

“Es macht keinen großen Unterschied, ob Mann oder Frau – wichtig ist Führung. Und die muss gut sein”, sagte die Ministerin. Von der Leyen kritisierte, bei der Bundeswehr hätten viele beim Thema Frauen auf Chefposten noch Vorurteile. “Nicht die Frauen sind schuld, dass sie nicht in Führungspositionen sind.” Vielmehr müsse sich die Bundeswehr fragen, warum sie unter ihren Möglichkeiten bleibe.

Es sind immer die anderen schuld.

In der Geschichte des Feminismus war noch nie eine Frau an irgendetwas selbst schuld oder selbst verantwortlich. (Nennt sich dann „Emanzipation”.)

Warum eigentlich kommen solche Knallerbsen wie von der Leyen immer mit der Rhetorikfigur durch, Kritik an Frauenquoten mit „Vorurteil” zu identifizieren, als ob Frauen immer unter „Vorurteilen” leiden würden?

Noch nie auf die Idee gekommen, dass Leute wie von der Leyen etwa falsche „Vorurteile” zugunsten Frauen haben könnten? Etwas dass Frauen auch ohne den steinigen Karriereweg Führungsjobs ausführen könnten, für die Männer lange Karrieren brauchen?

Wird der Erfolg von Frauen auf Quoten-Schnelldurchgang-Überholspur-Führungsposten auch irgendwann mal evaluiert? Und sind dann wieder die Männer dran schuld, wenn’s schief geht?