Ansichten eines Informatikers

Alltagssexismus: Wenn Mutti durchdreht

Hadmut
20.8.2016 20:55

Mir ist vorhin etwas Unangenehmes passiert.

Erstens: Ich bin heute müde. Hab gestern zu lange Olympia geguckt.

Zweitens: Ich war vorhin einkaufen. Stundenlang durch die Läden getingelt um zu gucken, zu messen, zu vergleichen (ich kann stundenlang shoppen, und nehme es da mit jeder Frau auf, nur gehe ich in andere Läden), und habe auch einige Dinge gekauft. Und war dann wieder auf dem Rückweg. Auf der einen Seite meine Umhängetasche, drinnen Kleinkram und Wasserflaschen, auf der anderen Seite eine große Einkaufstasche (Plastiktüten gibt’s ja nicht mehr, sie geben einem jetzt so ganz große wiederverwnedbare Taschen, meine war etwas kleiner als die IKEA-Kaliber). Drinnen diverse Sachen. Zwar jetzt nichts ernstlich Sperrig-Hartes, aber ich habe mir eine große Reisetasche („Duffle-Bag”) aus einem LKW-Planen-ähnlichen Material gekauft, ähnlich den Ortlieb-Fahrradtaschen, und die war zu einem sehr festen Paket zusammengewickelt und eingepackt und damit sehr fest und unelastisch gepackt. Außerdem hat das Ding unten noch Gepäckrollen ein Stück Kunststoffrahmen zur Stabilität, also schon einen hartes Stück Plastik und zwei herausstehende Gepäckrollen. Dazu eben noch einiger anderer Krempel, eine Sprüh- und eine Reinungsmittelflasche und so’n Kram.

Ich steig damit also in die S-Bahn und finde einen freien Platz. Der Bereich, in dem man in oder gegen Fahrtrichtung sitzt, immer links und rechts gegenübergestellte Zweiersitzbänke, womit links und rechts je vier Leute sitzen können, immer zwei und zwei gegenüber. In so einem 2×2-Bank-Bereich saß nur eine dicke Frau auf einem äußeren Platz am Gang. Die anderen drei Plätze waren frei. Ich setzte mich gegenüber auch an den Gang, nahme meine Umhängetasche auf den Schoß, stellte die Einkaufstasche auf den Platz neben mir. Die dicke Frau nickte mir zur Begrüßung kurz zu, ich nickte zurück. Und überlegte, ob ich dösen oder lesen soll. Und entschied mich für’s Lesen. Ich muss für’s Blog noch soviel lesen, und komme nicht dazu, weshalb ich versuche, Zeit in U- und S-Bahnen zu nutzen, immer mal wieder zwei oder drei Seiten weiterzulesen. Ich sitze also da, Umhängetasche auf dem Schoß, Buch in der einen, Textmarker in der anderen Hand, und lese.

Kurz darauf, ich hab nicht drauf geachtet, weil in Gedanken, es war wohl die nächste S-Bahn-Station, kamen weitere Leute rein und suchten Sitzplätze. War jetzt aber auch nicht voll belegt, weil viele gar nicht sitzen wollten.

Eine Frau mit ihrer Tochter entschied sich für die beiden Fensterplätze neben mir und der dicken Frau.

Die Frau war so geschätzt vielleicht so Mitte bis Ende vierzig, hagere Erscheinung, graue, im Bubi-Kopf-Stil kurz geschnittene Hare, genau so der feministische Öko-Typ, wie man sie bei den Grünen, in Kitas und in Ökoläden in endloser Zahl findet. So der ideologisch-lesbische Gutmenschen-Typ. Deutsch.

Die Tochter war so vielleicht zwischen acht und zehn Jahren, Typ nettes Kind, Rucksack, Hütchen, brav.

Die Frau sah, dass der Platz neben mir teils belegt war, weil ich ja mit meinen Taschen irgendwohin musste. Gibt ja keine Gepäckfächer oder sowas. Rechts ging’s nicht, weil da der Gang war und die Leute durchmussten. Auf den Schoß nehmen ging auch nicht, mein Schoß ist nicht breit genug für beide Taschen. Auf dem Boden auch nicht, zuviele Füße und zu dreckig/klebrig. Ich geben unumwunden zu, dass ich da leider anderthalb Sitze brauchte, aber was sollte ich machen? Auto fahren? Sie wollen ja immer, dass man weniger fährt und öffentliche Verkehrsmitteln verwendet. Im Internet Bestellen? Quengeln sie nicht immer, dass der Einzelhandel leidet? Und wo sonst hin mit dem Zeug?

Eigentlich wäre das kein Problem gewesen.

Denn Töchterchen war kindermäßig schmal. Hüfte so breit wie meine Handspanne. Die hätte da ganz bequem hingepasst. Töchterchen hat sogar mitgedacht, denn zuerst wollte sich Töchterchen genau dahinsetzen, damit Mutti auf den freien Platz gegenüber kann, damit wäre alles gut gewesen und jeder hätte bequem und komfortabel gesessen.

Mutti dirigert die Tochter aber auf den gegenüberliegenden freien Platz neben der dicken Frau, den Töchterchen dann kaum zur Hälfte ausfüllt. Offenbar wollte Mutti nicht, dass das Töchterchen neben einem Mann sitzt.

Mutti zwängt sich auf den Platz neben mir, und fängt sofort lauthals an, sich über meine Tasche zu beschweren. Ich solle sie sofort wegnehmen.

Ich habe sonst keinen Platz dafür, erkläre ich, ich kann sie ja nicht aufessen.

Ich solle sie auf den Schoß nehmen.

Passt nicht. Ich habe zwei Taschen, aber nur einen Schoß. Ich habe zwar schon versucht, beide Taschen auf meinen Schoß zu ziehen und mir dabei Mühe gegeben, aber sie werden ja nicht schmaler, als sie sind. Und nach rechts war der Platz durch den Gang einfach begrenzt. Ich weiß nicht, wohin mit den Taschen.

Sie wird ausfällig, und schnauzt mich unflätig an, ich solle meine Tasche von ihrem Sitz nehmen. Ich sage, dass es nicht geht, weil der Platz nicht reicht, außerdem habe ich ja meine Tasche nicht auf ihren Sitz gestellt, sondern sei zuerst da gewesen, sie hätte ja offen gesehen, dass da der Platz nicht reicht, warum sie sich nicht woanders hingesetzt hätte sondern gerade diesen haben musste. Es wären ja alle Plätze besetzt, giftete sie spitz. Was nicht stimmte, es gab noch genug freie Plätze. Und ich hatte es auch eigentlich so gemeint, dass sie und Töchterchen sich einfach nur vertauscht hätten setzen müssen.

Die dicke Frau lächelte mir noch einen Gesichtausdruck wie „Boah, die nervt vielleicht” zu, sagte aber nichts. Sie wusste ja, dass ich zuerst da gewesen war und sah, dass der Platz für die Taschen nicht reichte.

Dann passierte unvermittelt etwas, womit ich überhaupt nicht gerechnet habe.

Die wurde gewalttätig.

Urplötzlich und ohne Vorwarnung stieß die mit beiden Händen und ihrer vollen Kraft meine Einkaufstasche von sich weg, gegen mich.

Mir so von links gegen den Bauch, ich habe genau die harte Rolle der Reisetasche in die Niere und gegen den unteren Rippenbogen bekommen.

Nee, nicht dass das jetzt nennenswert weh getan oder mich irgendwie verletzt hätte. Aber man merkt’s halt schon deutlich, und wenn mir jemand mit seiner vollen Kraft Zeugs in die Rippen haut, und das mit voller Absicht, dann sehe ich das schon als Angriff.

Ich wollte eigentlich lostöbern und schimpfen, die legte aber nach und fing an, auf mich einzuprügeln, und schlug gleich noch zwei, dreimal auf mich ein, so auf die Seite, den Arm und die Tasche. Mutti rastet aus und dreht durch. Ich hab das nur abgewehrt. Zurückschlagen darf man ja nicht, nachher heißt es noch, man habe da irgendwo eine Frau angegriffen, verprügelt oder gleich sexuell belästigt oder sowas. Wisst ja, wie sowas läuft. Aber es sah eben nach Handgreiflichkeiten aus. War’s ja auch, aber einseitige.

Wie ich noch verblüfft war über die Situation, und noch nicht wusste, wie ich sie einschätzen soll und was da jetzt abgeht, passierte das nächste, womit ich nicht gerechnet habe.

Töchterchen bekommt einen Heulkrampf, nahe am Nervenzusammenbruch.

Dass jüngere Kinder mit Krisensituationen überfordert sind und zu weinen anfangen, ist nicht ungewöhnlich, und da wurde es mir schon bange, denn zuerst wirkte das so wie Tochter heult, weil Mutti von bösem Mann verprügelt wird. Und Ihr wisst ja, wie das mit Zeugenaussagen ist, gerade in Berlin, nachher schwören alle Stein und Bein dass sie gesehen haben, dass… böser Mann und so. Dann noch feministische Staatsanwältinnen, die immer dem „Opfer” glauben (und Opfer ist immer die Frau, nicht der Mann), und schon sitzt man im Knast, nur weil man samstags einkaufen war und mit der S-Bahn nach Hause gefahren ist.

Alle ringsherum guckten schon, Motto böser Mann schlägt Mutter und Tochter. Denn die kleine heulte längst auf 130%, als ob sie was abbekommen hätte, obwohl das ganz sicher nicht der Fall gewesen war.

Und dann fielen mir drei kleine wichtige Details auf, die aber nur mir, und nicht den anderen rundherum aufgefallen waren:

  1. Die Kleine war innerhalb von einem Sekundenbruchteil ansatzlos, sofort und voll von normal in den Heulkrampf- und Nervenzusammenbruchzustand umgeschnappt. Ohne Übergang, von einem Augenblick zum nächsten von Normal- in Krisenzustand gesprungen. Keinerlei Flucht- oder Abwehrverhalten, keine Angstsymptome oder sowas. Selbst in Krisensituationen entwickelt sich bei Kindern Angst und sowas kontinuierlich, baut sich mit der Bedrohung auf. Normalerweise gibt es eine Angstphase (große aufgerissene Augen, was passiert da, was kommt jetzt, bitte, bitte nicht…). Dieses Mädchen überhaupt nicht. Die war sofort im äußersten Krisenmodus, als wüsste sie schon, was kommt.
  2. Normalerweise hätte man aus der Situation erwarten müssen, dass das Kind mich als Bedrohung betrachtet und damit im wörtlichen Sinne auch mich angesehen hätte. Aus Sicht des Kindes, das den Streit um die Einkaufstasche nicht beurteilen kann, und das nicht gemerkt hat, dass Mutti auf mich einprügelte und nicht umgekehrt, hätte die Situation eben so wirken müssen wie fremder böser Mann verprügelt meine Mutti, Hilfe!

    Das hat sie aber nicht getan.

    Das Mädchen hat mich kaum beachtet, nicht mal angesehen.

    Die starrte nur auf ihre Mutter. Weinte volles Rohr. Hatte panische Angst im Gesicht. Knallrot, die Tränen liefen in strömen, der Mund wie bei weinenden Kindern gekräuselt, Gesichtsausdruck, Körpersprache, alles stand auf großer Angst. Und beachtete mich kaum, guckte mich gar nicht oder immer nur ganz kurz an, achtete aber eigentlich gar nicht auf mich und ließ mich dabei ganz aus dem Blick.

    An der Situation stimmte etwas überhaupt nicht. Eigentlich hätte das Kind doch mich als Bedrohung ansehen müssen, und damit gar nicht anders gekonnt, als mich anzuschauen, was ich mache und ob ich angreife.

    Die hatte aber keine Angst vor mir, die hatte Angst vor ihrer Mutter. Genauer gesagt, nicht vor der Person, sondern vor dem, was Mutti als nächstes machte.

  3. Die Kleine bettelte, allerdings leider so, dass die Umstehenden es nicht hören konnten, „Mama, bitte hör auf! Bitte nicht schon wieder!” und kurz darauf nochmal „Mama, hör auf damit!”

    Greift Mutti häufiger Männer an?

    Offenbar kennt Töchterchen das Eskalationsschema schon so genau, dass sie innerhalb von Sekundenbruchteilen erkennt, dass Mutti gerade wieder austickt, und genau weiß, was kommt. Die hat nicht geweint wegen dem, was passiert war, sondern weil sie wußte, was passieren würde.

    Hat die sich gezielt dahin gesetzt um Streit vom Zaun zu brechen und auf Männeropfer zu machen?

Ich hab’s dann geschafft, die Frau zumindest körperlich zu beruhigen, in dem ich auf die Tochter gezeigt und (so laut, dass es alle hörten) gesagt habe „Sehen Sie, was sie angerichtet haben! Das Kind weint wegen Ihnen! Sie sind sogar Ihrer Tochter peinlich!”

Hat gewirkt, sie reduzierte sich auf verbale Streitigkeiten. Dafür starrten mich wirklich alle an. Mmmh, dachte ich, wie kommste aus der Situation wieder ohne als Bösewicht dazustehen? Ich habe laut gesagt „Gewalt geht gar nicht! Sie können sich nicht mit Gewalt einen Platz nehmen und fremde Leute schlagen!”

Wichtiges Verhalten in Krisensituationen. Man muss den Leuten immer sagen, was sie gesehen haben, damit sie wissen, was sie davon denken sollen. Die Gesichter wechselten zu „Ah, so ist das…”.

Die Kleine heulte immer noch volles Rohr.

Mutti sah das anders. Sie krakeelte, sie hätte nur die Tasche weggestoßen, die ich auf sie draufgeworfen hätte.

Ich: „Das stimmt nicht! Ich war zuerst da! Und sie haben mit Gewalt versucht, sich den Platz zu nehmen! SIE DÜRFEN KEINE GEWALT ANWENDEN! GEWALT IST NICHT ERLAUBT!”

Die Gesichter wurden skeptischer.

Sie versuchte sich zu rechtfertigen. Sich habe ja gar nicht mich angegriffen, sondern nur meine Tasche.

Ich: „GEWALT GEGEN SACHEN GEHT AUCH NICHT!”

Sie: Doch, das dürfe sie, das seien ja nur Sachen und nicht Menschen. (Als ob meine Rippen nicht Teil von mir wären…)

Das Publikum distanzierte sich zunehmend von seiner ersten Einschätzung, es kam Bewegung in die Sache.

Andere Fahrgäste wiesen auf andere freie Plätze, machten sogar direkt nebendran in der gleichen Reihe zwei frei, und forderten die Frau auf, sich doch dorthin zu setzen. Von mir wollte da dann eigentlich keiner mehr was (nur einer, der kommt gleich unten).

Sie: Nein, sie sähe das gar nicht ein, sie wolle jetzt hier auf diesem Sitz bleiben.

Ich dazu so die Geste und den Gesichtsausdruck: Na, seht Ihr’s?

Die Kleine weint weiter volles Rohr. Die Mutter ist zwar nicht mehr gewalttätig, gibt aber keine Ruhe.

Ich salze nach: „So weit ist das schon gekommen. Die Tochter muss auf die Mutter aufpassen. Die Tochter merkt, dass die Mutter sich danebenbenommen hat und muss die Mutter erziehen!” Tochter guckt mich wie „Genau!” an, Mutti wird es doch peinlich.

Die dicke Frau ist zwischendurch gegangen, dafür setzt sich jetzt ein Mann auf ihren Platz und mischt sich ein. So’n Typ wie Lehramtsstudent oder Soziologe im fünften Semester, sieht so ein bisschen wie Pfeiffer mit drei f aus. Und gibt sich als Sozialrichter.

Redet mit der Mutti und mit mir wie Papi mit unartigen Kindern und erklärt besserwisserisch, er wolle jetzt gar nicht wissen, wer schuld ist und wer angefangen habe, er bestünde darauf, dass wir das „zugunsten des Kindes” sofort beenden. Offenbar weiß er, dass die Frau angefangen hat, sonst hätte er mir die Schuld gegeben und das nicht als egal hingestellt. Und er guckt mich so per gegenüber an.

„Halten Sie sich da raus! Das geht Sie doch gar nichts an! Das haben Sie doch nicht zu entscheiden!”

Ja, meint er, er habe aber doch zugunsten des Kindes „intervenieren müssen”.

Ah, daher weht der Wind. Linkes sozio-nahes Studienfach.

„Ich muss mich doch nicht stillschweigend schlagen lassen, damit ein Kind sich wohl fühlt! Wenn Sie wollen, dass es dem Kind gut geht, müssen Sie der Mutter sagen, dass sie sich benehmen soll! Haben Sie das Kind vorhin nicht gehört? Die macht das öfters und fängt Schlägereien mit Männern an. Das müssen Sie der Mutter sagen. Ich hab doch mit dem Kind nichts zu tun!”

Die Argumentation passt ihm nicht.

Ich solle aufhören zu debattieren. Wir könnten ja zusammen in den nächsten Waggon gehen und dort debattieren.

„Was soll der Quatsch!? Ich will von Ihnen gar nichts, auch nicht mit Ihnen reden. Sie haben sich doch hier ungefragt eingemischt und debattieren herum! Lassen Sie mich in Ruhe!”

Er mokiert sich, man könne mich nicht überzeugen, steht auf und verschwindet. Obwohl offensichtlich war, dass die Frau angefangen hat, macht er keinerlei Anstalten, sie irgendwie zu zügeln oder sich da irgendwie um das Kind zu sorgen. In seinen Augen bin ich als völlig fremder Mann, der nur rein zufällig mal daneben sitzt, für das Wohlergehen dieses fremden Kindes allein verantwortlich.

Anscheinend wollte der so, wie er es irgendwo gelernt hat, als Gerechtigkeitskämpfer auftreten und wusste nicht weiter, als es nicht nach Lehrbuch lief und ihm nicht sofort alle dankbar folgten.

Ich belehre die Mutti vorbeugend noch einmal dahingehend, dass Gewalt gar nicht geht, und Gewalt gegen fremde Sachen genauso verboten ist, wie gegen Menschen, und dass man sich auch gegen Gewalt gegen seine Sachen wehren darf.

Sie will das nicht einsehen, gegen Sachen dürfe man machen, was man wolle.

Gibt aber ansonsten Ruhe, sagt nichts mehr, rührt sich nicht mehr.

Die Kleine beruhigt sich.

Sitzt da, guckt mich einige Male dann doch länger an. Ich gucke zurück, halte Augenkontakt. Mit der Kleinen würde ich mich ohne weiteres verstehen. Wir verstehen uns sogar still. Sie guckt mich auch nicht ängstlich an, sondern eher wie „Was ist denn das für einer?”. Steht zweimal auf, flüstert der Mutti, die sich wieder beruht hat, irgendwas ins Ohr.

Haltestelle. Die steigen aus. Ich steige aus. Ende. Nichts passiert mehr. Jeder geht seiner Wege.

Mir geht so durch den Kopf, dass so eine Situation fürchterlich schief gehen kann.

Ich habe gar nichts getan außer zuviele Einkaufstaschen dabei zu haben, mehr Taschen, als mein eigener Schoß breit ist.

Das hat gereicht, in so einen Situation gezogen zu werden, einfach weil sich so eine durchgeknallte Mutti und Serientäterin da neben mich gesetzt hat. Das hätte ganz leicht völlig anders ausgehen können. Da sagen dann welche als Zeugen, man hätte die Frau angegriffen. Oder irgendein Gerechtigkeitsritter schlägt gleich selbst zu. Oder irgendsowas. Im heutigen Umfeld hat man da als Mann eigentlich sofort verloren, wenn es zu einem Konflikt kommt. Die Leute sehen nur den kurzen Moment der Handgreiflichkeiten, und schauen sofort vorwurfsvoll den Mann an. Dann noch ein heulendes Kind, und fertig ist die Situation, in der man ohne eigenes Zutun als der frauenschlagende Bösewicht dasteht.

Was wäre passiert, wenn ich nicht Deutscher, sondern ein arabischer Flüchtling gewesen wäre?

Oder wenn im Publikum einer durchgedreht hätte?

Oder da irgendwelche Kampffeministinnen gewesen wären, die als Zeugen das Blaue vom Himmel gelogen hätten?

Oder wenn die von ihrer letzten Auseinandersetzung noch Schlagspuren im Gesicht gehabt hätte?

Und wer hat der dummen Nuss eigentlich erzählt, Gewalt gegen Sachen wäre in Ordnung und völlig erlaubt? Ist das nicht generell die Auffassung in linksextremen Ecken? Ist das nicht deren ständiges Credo? Die dachte wirklich, sie könnte sich da einfach mit Gewalt irgendwas nehmen und anderer Leute Zeug wegfetzen, das sei „ihr” Platz. Sogar dann, wenn andere ihr bessere Plätze anbieten. Sie will jetzt genau da sitzen und nimmt sich das mit Gewalt.

Und dann kommt auch noch dieser Sozio-Idiot zum „Intervenieren” und Scheitern vorbei.

Wisst Ihr, was mich da eigentlich vor größerem Unbill gerettet hat?

Die Tochter.

Die hat nämlich „interveniert”. Durch den Heulkrampf. Die wusste genau, was jetzt kommt, und nur die hat letztlich verhindert, dass Mutti ausrastet.

Soweit ist es gekommen.

Eine erwachsene Frau, die ihre kleine Tochter als Aufpasser und Vormund braucht.

Sowas kennt man eigentlich nur von Alkoholikerinnen. Die Frau war aber völlig nüchtern und roch überhaupt nicht.

Macht das linke Ideologiesoziotop, dass kleine Kinder auf ihre Mütter wie auf Alkoholikerinnen aufpassen müssen, weil die sich in der Öffentlichkeit nicht mehr benehmen können und ausrasten?

Gehen die jetzt rum und melken Männer nach Unterdrückungs- und Gewaltsituationen ab?