Ansichten eines Informatikers

„Fehlgeleitete Schwärmer, deren Hobby zu finanzieren ist”

Hadmut
10.9.2016 17:47

Hähä. Ein Geisteswissenschaftler jammert darüber, dass ihn keiner ernst nimmt. [Nachtrag: Ich fass es nicht!]

In der FAZ ist ein Artikel eines Geisteswissenschaftlers erschienen, der sich gleichzeitig darüber beschwert, dass man ihm a) nicht genug Geld gibt und b) keinen Job gibt, weil ihn niemand braucht. Interessante Frage, warum man ihm dann a) Geld geben soll.

Auslöser war, dass er einen Unfall hatte und während seiner Krankheit nicht gefördert wurde. Als ob die Promotion an sich ein Job wäre, obwohl sie in eigener Sache unterwegs sind.

Das Erlebnis zeigt wie durch ein Brennglas, wie wir als Gesellschaft derzeit dem geisteswissenschaftlichen Nachwuchs gegenübertreten. Förderungswürdig ist ein Promotionskandidat nur, wenn er funktioniert; die allgemein gesetzlich festgeschriebene Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gilt für ihn nicht. Diese Einstellung einer Gesellschaft zum eigenen Nachwuchs kann man getrost als unmenschlich bezeichnen. Wenn der Promovend in dieser Situation nun Hartz-IV beantragt, wird ihm dies im Übrigen allen Ernstes als „Qualifikationszeit“ im Sinne des zurzeit in Rede stehenden „Wissenschaftszeitvertragsgesetzes“ angerechnet. Das bedeutet nichts anderes, als dass der Gesetzgeber Arbeitslosengeld II als gängiges Mittel zur Finanzierung des wissenschaftlichen Nachwuchses ansieht. Rentenpunkte sammelt der Stipendiat während der Promotion im Übrigen auch nicht.

Das ist ne ziemliche Unverschämtheit.

Nun arbeiten die schon nichts, denn sie sind ja in eigener Sache und in eigenem Interesse unterwegs, und erwarten dafür dann auch noch Lohnfortzahlung und Rentenpunkte. Wenn andere sich statt zu arbeiten nur irgendwo auf die Insel legen, bekommen sie dafür ja auch kein Geld, schon gar keine Lohnfortzahlung oder Rentenansprüche. Was ist denn das für eine Versorgungsanspruchhaltung?

Überhaupt scheint man mindestens im Land Berlin zu meinen, mit einem Stipendium nicht etwa den geisteswissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern, sondern einigen Schöngeistern ihr Hobby zu finanzieren.

Abgesehen davon, dass kaum noch ein Geisteswissenschaftler es heutezum „Schöngeist” schafft (mir käme da eher die Vokabel Dummschwätzer in den Sinn, schön ist das schon lange nicht mehr), ist das „sonder” falsch, denn in vielen, den meisten geisteswissenschaftlichen Disziplinen läuft es letztlich aufs gleiche raus: Man finanziert Leute dafür, dass sie ihr Leben lang nichts tun als ihrem Hobby etwas nachzugehen. Eine berufliche Tätigkeit ist das nicht. Denn ein Beruf dient dem Erwerb des Unterhalts, und sie erwerben ja nichts. Sie leben ja von Förderung und Querfinanzierung.

Oder anders gesagt: Grundsätzlich ist eine geisteswissenschaftliche Promotion durch den Ehepartner (mit) zu finanzieren.

Ja, und?

Wenn die Frau aus Langeweile einen Yoga-Kurs an der Volkshochschule belegt, finanziert das der Mann ja auch mit.

Das vielbeschworene Leistungsprinzip wird hier durch sachfremde Erwägungen ausgehebelt. Mein Promotionsprojekt konnte ich wie viele meiner Kollegen aufgrund der zu kurz bemessenen Förderperiode am Ende nur durch Zahlungen meiner Frau und meiner Eltern aufrechterhalten – ein klares soziales Selektionskriterium und nicht etwa die erstrebte „Bestenauslese“.

Was die Frage aufwirft, warum er sich eigentlich für einen der „Besten” hält. Oder um es mal trocken zu sagen: Wenn der sich von Frau und Eltern durchfüttern lassen musste, könnte das ein starkes Indiz dafür sein, dass die Bestenauslese schon funktioniert hat.

Die Weiterqualifikation kann dann nur durch Drittmittel-Projekte erfolgen, und wenn der Antrag hierfür scheitert, steht man trotz jahrelanger Arbeit für Staat und Gesellschaft auf der Straße. Das kann nur richtig finden, wer dem Glauben anhängt, in Wahrheit übe die Lehrkraft nur ihr Hobby aus oder verrichte die Stelle vor allem als Ausbildungsstelle. Wer aber würde so ein Vorgehen etwa bei einem Lehrer für richtig halten?

Ich sag’s mal ganz trocken:

Würde Euch irgendwer ernstlich brauchen, bekämt Ihr auch ne Stelle. Denn dann gäbe es einen Markt für Euch und entsprechende außeruniversitäre Arbeit- oder Auftraggeber, dann müsste auch die Universität was anbieten, um Leute zu bekommen.

Solange Geisteswissenschaftler aber massenweise für umme an der Uni arbeiten, weil sie nicht wissen, wo sie sonst unterkommen sollen, ist das erstens brotlos (und damit Hobby) und zweitens Eure eigene Schuld. Ihr macht Euren eigenen kleinen Markt kaputt, indem ihr ihn mit Dumping- und Kostenlosangeboten flutet. Die Uni wäre ja blöde, wenn Sie Euch Geld für was zahlen sollte, was ihr kostenlos hinterhergeworfen wird.

Geld bekommt Ihr, sobald es mehr Stellen als Bewerber gibt. Das würde aber voraussetzen, dass es für Geisteswissenschaftler der einschlägigen Fächer noch Alternativen auf dem Arbeitsmarkt gibt. Gibt’s aber nicht.

Ihr benehmt Euch wie Almosen-Empfänger, die sich noch darüber beschweren, dass sie nicht wie seltene und gesuchte Fachkräfte behandelt werden. Man nennt es Realitätsverlust. Scheinwelt. Oder auch die Konfrontation zwischen Eurer Scheinwelt und der Realität. Keinem nutzt Ihr, keiner braucht Euch, aber Ihr haltet Euch für Fachkräfte, die man hoch bezahlen sollte.

Erinnert mich stark an die Gender Studies als Grosteske der Soziologen. Ich hab ja mal deren Institutsbibliothek hier in Berlin besichtigt. Lesbenprosa, Lesbendrama, Lesbenlyrik. Und noch ne Partnerschaft mit dem Lesbenarchiv. Die machen nichts anderes als sich mit ihrer eigenen Sexualität zu befassen, und dort Lesbentreffs zu eröffnen. Würden sie den Begriff nicht als partriarchalisch ablehnen, müsste man es statt Gender Studies „Wichsen für das Vaterland” nennen. Auf Steuerzahlerkosten und W3-Professur.

Es ist generell ein Problem, das ich bei den Geisteswissenschaftlern sehe: Sie können nicht zwischen ihren persönlichen Neigungen und effektiver Arbeit differenzieren, weil sie nie gearbeitet haben. Die glauben tatsächlich, sich um seine eigenen Interessen zu kümmern wäre Arbeitswelt. Und beschweren sich, dass andere dafür besser bezahlt werden.

Die deutsche Universität kennt aus ihrer Vergangenheit gerade in den Geisteswissenschaften Elemente einer Honoratioren-Universität, die das Professorenamt in Anlehnung an den Geniekult und das Humboldtsche Selbstvervollkommnungs-Ideal mit quasi sakralen Erwartungshaltungen und fixen Verlaufsvorstellungen an die Gelehrtenbiographie überfrachtete.

Wieviel Prozent der Bevölkerung waren zu Humboldts Zeiten auf Kosten des Restes der Bevölkerung an der Universität? Und wieviele sind es heute?

Und welchen Lebensstandard hatte ein Student zu Zeiten Humboldts? Eine kleine Kammer, ein Satz Kleidung, kaum was zu essen. Davon abgesehen gab es zu Humboldts Zeiten noch keine Unkündbarkeit und keine Eigenbrötlerei. Da haben sich Kaiser und Könige schon hin und wieder mal angesehen, was die da eigentlich machen, können und liefern.

Daraus erklärt sich auch das systemwidrige, im Ausland oft auf Unverständnis stoßende Festhalten am Habilitations-Erfordernis.

Es würde helfen, wenn man wüsste, wie in Deutschland die Habilitation überhaupt enstanden ist.

Denn die deutschen Universitäten waren schon immer Zuschussbetriebe, die von anderer Leute Geld lebten. In einem Land, in dem der Adel nur durch Geburt zu erwerben war. Deshalb haben die deutschen Universitäten angefangen, Doktorgrade zu verkaufen, mit deinen so eine Art käuflicher Ersatzadel entstanden ist, der den Doktor fachlich völlig wertlos machte und deshalb die Habil als Leistungsnachweis erforderlich machte. Aus demselben Grund gibt es das auch fast nur im deutschsprachigen Raum, dass man Leute mit „Herr Doktor…” anredet. Weil’s zum käuflichen Adelsersatz geworden ist. In anderen Ländern ist der „PhD” nämlich keine Anrede und nicht Teil des Namens, weil keine Adelsattrappe. Und der „Doctor” ist dort einfach ein Arzt. Deshalb kommen die ohne Habilitation aus und haben die nie erfunden.

Schaut man sich an, worüber Geisteswissenschaftler so promivieren, sieht man leicht, dass das in den allermeisten Fällen seicht, anspruchs-, hirn- und nutzlos ist. Natürlich braucht’s da nochmal eine etwas ernstere Prüfung. Oder wollt Ihr leistungslos bis zur verbeamteten Professur durchmarschieren wollen wie Quotenfrauen und Gender Studies?

Einer der Hauptgründe für die Misere speziell der Geisteswissenschaften scheint mir außerdem zu sein, dass wir es, wie anfangs am Beispiel des Stipendiensystems aufgezeigt, nicht mehr wirklich ernst meinen mit diesem Wissenschaftszweig. Er ist nicht unmittelbar in der Lage, seine ökonomische Nützlichkeit zu erweisen, und das hat zur Hochzeit des Neoliberalismus lange nicht zum Zeitgeist gepasst (dem Wesen nach gelingt das Wissenschaft allerdings ohnehin nicht).

Kleines Detail vergessen: Die Geisteswissenschaft haben nicht nur die ökonomische Nützlichkeit nicht erwiesen, und sind damit kein Beruf, erfüllen also den Bereich der Lehre und Berufsausbildung nicht. Sie haben auch keine Wissenschaftlichkeit nachgewiesen, Wissenschaft sind sie also auch nicht. Sie wollen einfach nur Geld für nix. Ich finde das frappierend, wie sich Geisteswissenschaftler immer für Wissenschaftler halten, aber nicht sagen können, wie sie darauf kommen, dass sie welche sind. Es geht immer nur um Geld- und Alimentationsforderungen.

Nun aber wird allerorts eine zunehmende Verflachung unserer Gesellschaft beklagt, und wenn wir nur übers Fernsehprogramm klagen. Vor allem aber fällt in einer Zeit schrill geführter Flüchtlingsdebatten immer mehr auf, dass unserer Gesellschaft die Fähigkeit abhanden gekommen ist, in angemessener Form über elementare Sinn- und Identitätsfragen zu verhandeln.

Stimmt.

Und wer ist schuld dran? Wer hat die Lehrpläne verhunzt? Wer hat den ganzen Gender-, Queer- und Sonstwas-Quatsch eingeführt, der das verursacht hat? Geisteswissenschaftler.

Bevor wir also im Folgenden die Grundzüge eines Ideals von Geisteswissenschaften der Zukunft entwerfen, sollten wir innehalten und uns dafür entscheiden, diesen Wissenschaftszweig bewusst (wieder) als eine unserer gesellschaftlichen Kernaufgaben anzunehmen.

Wir sollen einfach so tun, als wärt Ihr wichtig, um Euch dann freudig zu bezahlen?

Eine gesellschaftliche Kernaufgabe, nutzlose Leute zu finanzieren und mitzuschleppen?

Das erinnert mich an die orthodoxen Spinner in Israel. Da gibt’s auch so eine Truppe von Ultrareligiösen, die nichts arbeitet, nichts nutzt, nur rumpöbelt und Streit verursacht, aber verlangt, durchfinanziert zu werden. Weil sie behaupten, etwas ganz wichtiges zu tun, nämlich das Volk gegenüber Gott zu vertreten und religiösen Pflichten zu genügen, damit es dem Volk mal gut geht. So fiktive Leistungen. Nur dass der andere Teil der Bevölkerung inzwischen die Schnauze voll davon hat, diese Luftikusse durchfüttern zu müssen.

Ihr seid genauso. Dieselbe Masche.

Wir müssen uns wieder darüber klar werden, dass wir uns als Gesellschaft die Suche nach der Erkenntnis auch im Bereich der Wissenschaft vom Menschen leisten wollen müssen: Wir müssen auf professionellem Niveau existenzielle Geistesfragen stellen, Fragen danach, wer wir sind, woher wir kommen und wohin wir wollen. Insgesamt müssen wir es uns noch einmal klarmachen: Wir halten uns die Geisteswissenschaften nicht, um anderen Menschen ihr Hobby zu finanzieren, sondern weil wir begriffen haben, dass, pathetisch gesprochen, Erkenntnissuche den Menschen erst zum Menschen macht.

Wir sind uns aber inzwischen klar geworden, dass wir das nicht wollen, weil Ihr diesen Anspruch nicht erfüllt. Da ist gar nichts auf „professionellem Niveau”. Die meisten Geisteswissenschaftler sind einfach nur leere, blöde Schwätzer, die Wissenschaft nur nach Äußerlichkeiten vorgaukeln und von anderer Leute Arbeit mitbezahlt werden wollen, während sie sich nur um ihre persönlichen Dinge kümmern.

Ihr seid Schwindler. Selbst wenn man die gesellschaftliche Entscheidung träfe, diese Aufgabe fördern und zahlen zu wollen, dürftet Ihr das Geld nicht bekommen, weil Ihr es nicht seid, die die Aufgabe erfüllen. Es ist eine Mogelpackung.

Haben wir die universitäre Geisteswissenschaft als gesellschaftliche Aufgabe erst einmal akzeptiert, und sind wir bereit, von unserer traditionalistischen und neoliberalen Überfrachtung der Universität abzulassen, so ergeben sich die Folgerungen von selbst.

Die Geisteswissenschaft ist keine Aufgabe.

Sie ist vor allem ein Lobbyverbund derer, die diese Aufgabe nicht erfüllen, aber so tun als ob.

Und das Statement ist doch entlarvend. Wir sollen einfach per Entscheidung einen immer stärker wuchernden und wachsenden Bevölkerungsteil für’s schiere Nichtstun, für die Beschränkung auf deren Hobbies bezahlen.

Muss man sich mal klarmachen, was die da fordern: Sie selbst weigern sich, ihren ökonomischen Nutzen darzulegen oder einen zu haben. Von anderen erwarten sie aber doppelten Nutzen, nämlich sich und die Geisteswissenschaftler zu ernähren.

Was wäre eigentlich, wenn einer käme und erwarten würde, von Geisteswissenschaftlern ernährt zu werden?

Warum soll es überhaupt eine Zweiteilung der Gesellschaft wie bei den jüdischen Ultraorthodoxen geben, bei denen ein Teil der Bevölkerung gar nichts macht und Geldempfänger ist, und die andere Hälfte für zwei arbeiten muss? Und warum werde ich nicht für meine Hobbies bezahlt?

Wie wäre denn das mit halb-halb? Zur Hälfte arbeitet Ihr was Ernsthaftes um Euch zu ernähren, und zur anderen Hälfte macht Ihr Euer Hobby. Wie, bitte!? Geht nicht? Nichts gelernt? Ja, Pech gehabt. Wer nichts verdient, kann sich kein teures Hobby leisten.

Das heißt konkret: Wir brauchen eine Bedarfsplanung für die Geisteswissenschaft. Wie viele Stellen sind realistischerweise notwendig, um Forschung und Lehre zu bewerkstelligen? Dabei ist dann eine realistische Zeitplanung für Forschung und die Vor- und Nachbereitung der Lehre zugrunde zu legen.

Wie wär’s denn mit einer Bedarfsplanung, wieviel Geisteswissenschaft wir überhaupt brauchen? Wir wissen doch jetzt schon nicht mehr, wohin mit all den Spinnern, soviele Erdbeeren können wir gar nicht anpflanzen. Niemand würde was vermissen, wenn es in Deutschland nur drei Soziologie-Fakultäten gäbe.

Die Frage ist nämlich nicht, wieviele Stellen notwendig sind, um den Sozio-Zirkus aufrechtzuerhalten, sondern wieviel Sozio-Zirkus notwendig ist, um die gesellschaftlich wichtigen Aufgaben zu erfüllen. Und da sie das nicht tun, ist die Antwort nahe bei Null.

Aber hier einen Bedarf für eine Riesen-Geisteswissenschaftler-Ausbildung zu planen, die hinterher sowieso keiner braucht und die auf dem Arbeitsamt enden um Erdbeerpflücker zu werden, ist Wahnsinn. Es sei denn natürlich, die Gesellschaft erkennt es als epochale Aufgabe, ihre Erdbeeren von Promovierten pflücken zu lassen.

Die Akzeptanz der Geisteswissenschaft als Staatsaufgabe hat dabei auch Konsequenzen für die Ausgestaltung der Promotionsphase.

Liest sich wie „Frauenquote”. Jetzt die „Geisteswissenschaftlerquote”. Immer weniger Leute, die echt arbeiten, müssen immer mehr Quotenidioten durchfüttern.

Was ist eigentlich das angestrebte Verhältnis von Arbeitenden zu Durchgefütterten?

Wer heute promoviert, hat bereits zwei Universitätsabschlüsse errungen und ist bereits eine der vielbeschworenen akademischen „Fachkräfte“ – selbstverständlich ist eine Promotion gleichbedeutend mit Forschung und kein bloßer weiterer Qualifikationsnachweis. Daraus folgt, dass die Promotionsfinanzierung förderwürdiger Projekte nicht als milde Gabe, sondern in Gehaltsform zu organisieren ist; das Gehalt ist im Krankheitsfall weiterzuzahlen und auf die Rentenzeiten anzurechnen.

Hahahaaaa.

Die wollen für’s blanke Unsinn treiben voll durchfinanziert werden.

Wieso soll das eigentlich „selbstverständlich” sein? Ich könnte mich jetzt nicht an eine geisteswissenschaftliche Arbeit erinnern, der ich den Begriff „Forschung” oder die Nachweis zu wissenschaftlicher Arbeit zugestehen würde.

Wenn wir Geisteswissenschaft wollen, dann müssen wir außerdem weitere Realitäten anerkennen: Kandidaten können ab einem gewissen Punkt kaum mehr in die freie Wirtschaft zurückkehren.

Ah, daher weht der Wind. Die Leute sind dann 40 und können einfach gar nichts, was irgendwer gebrauchen könnte. Wir ziehen Lebensversager, und sollen die nun bezahlen.

War da nicht was mit Emanzipation und Verantwortung? Müsste man nicht irgendwann mal „Selbst schuld, hätt’ste was gelernt” sagen, wie das in der gesamten Menschheitsgeschichte bis 1968 auch war?

Sie treiben kein Hobby, sondern forschen und lehren für unsere Gesellschaft; sie gehen also der Gesellschaft gegenüber Verpflichtungen ein, die der Staat mit einer Treueverpflichtung vergelten muss – einer amtsangemessenen Besoldung mindestens auf dem Niveau eines (aus guten Gründen gut verdienenden) Gymnasiallehrers und einer Dauereinstellung.

Gelogen. Die meisten machen da gar nichts außer Hobby oder Nichtstun.

Hier geht es beispielsweise um gute Querqualifikationswege, damit ein Promovierter mit Magisterabschluss auf sinnvollem Wege zum Gymnasiallehrer werden kann – schließlich handelt es sich hier oft um die Besten eines Jahrgangs, deren fachbezogene Fähigkeiten nicht verschwendet werden dürfen.

Promovierte die besten eines Jahrgangs?

Hahahahaaaaaaaa.

Die beste eines Jahrgangs würden nicht in Deutschland Geisteswissenschaften studieren. Und die, die Leute promovieren, sind weder in der Lage noch willens, die Besten auszuwählen. Sonst gäb’s ja auch keine Frauenquote und sowas.

Ich als Zwangssteuerzahler bin entschieden dagegen, solche Schwätzer weiter – oder wie er es fordert, noch mehr – durchfüttern und mitschleppen zu müssen. Gesellschaftlichen Nutzen sehe ich da übrigens nicht. In den letzten Jahren habe ich nur Schaden, Schwindel, Ideologie, Lüge gesehen.

Und das nur noch als persönliches Hobby zu qualifizieren ist noch sehr wohlwollend.

Und ja, ich würde mich auch gerne nur um meine Hobbies kümmern und dafür voll und mit Rentenanspruch bezahlt werden. Ich bekomme das aber auch nicht.

Nachtrag: Ist mir beim Schreiben nicht aufgefallen, habe ich irgendwie überlesen, aber ein Leser hat mich drauf hingewiesen, was der Autor des FAZ-Artikels laut Eigenbeschreibung macht:

Da er wissen wollte, wie Kunst Gesellschaft beeinflusst und umgekehrt, erforscht er den ständigen Wandel von Gestalt und Nutzung italienischer Kircheninnenräume.

Und für den Quatsch will der von der Öffentlichkeit finanziert werden mit Lohnfortzahlung und Rentenanspruch.

Warum muss ich eigentlich arbeiten und werde nicht für Hobbies bezahlt?