Männerstreik
Ein Effekt, der bisher vor allem in den USA und in England beobachtet wurde, tritt nun auch immer stärker bei uns auf.
Die Basler Zeitung (eigentlich berichten die Schweizer sowas immer früher, intensiver, besser als die Deutschen, oder überhaupt) berichtet darüber, welche Folgen die zunehmende Ausgrenzung von Männer und Jungen hat:
Knaben und Männer werden zunehmend ausgegrenzt – ideologisch in Medien und Schulbüchern, faktisch in der Bildungs- und Arbeitswelt. Die Folge ist, dass sie sich zunehmend verweigern. […]
Galten Männer noch bis weit in die Sechzigerjahre des 20. Jahrhunderts primär als Schöpfer der Kultur, Entdecker, Weise oder Staatenlenker, so setzte mit dem Beginn des Feminismus eine grundlegende Umwertung von Männlichkeit ein. Männer werden seither vorgestellt als Zerstörer der Natur, Kriegstreiber, Gewalttäter, Kinderschänder oder – in der Werbung – als Trottel.
Knaben und Männer werden zunehmend ausgegrenzt – ideologisch in Medien und Schulbüchern, faktisch in der Bildungs- und Arbeitswelt. Die Folge ist, dass sie sich zunehmend verweigern. Vor diesem Trend haben weitsichtige Soziologen wie Ralf Dahrendorf schon vor rund 30 Jahren gewarnt. Hatte Dahrendorf noch überschaubare Gruppierungen von «angry young men» in Grossbritannien beschrieben, gibt es inzwischen ganze Stadtviertel, die von diesen «Aussteigern» geprägt werden.
Die Entwicklung trägt sich auch zunehmend in die grossen Städte der deutschsprachigen Länder. Das «Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung» hat in seiner Studie «Not am Mann» vor allem anhand der Situation in den neuen Bundesländern «eine Schicht von überwiegend männlichen Personen» ausgemacht, «die sich mit minimalen Bedürfnissen einrichten und am allgemeinen gesellschaftlichen Leben kaum mehr teilnehmen». Verunsicherte Männer sind auch zögerlich, eine Partnerschaft einzugehen und sich auf eine feste Beziehung einzulassen. Viele junge Männer trauen es sich einfach nicht mehr zu, für Familie und Kinder verantwortlich zu sein. Arbeitgeber klagen über ihre männlichen Auszubildenden. Ihnen fehle es an Disziplin, Wille zur Kontinuität, Standfestigkeit und Frustrationstoleranz.
Die amerikanische Psychologin Helen Smith hat sich diesem Phänomen in ihrem Bestseller «Men on Strike» gewidmet, das demnächst auch auf Deutsch zugänglich sein wird. Die zunehmende Arbeits-, Familien- und Leistungsverweigerung von Männern in den USA interpretiert sie als «Streik» gegen die inflatorische Abwertung der Männlichkeit. Über diese Interpretation kann man streiten, nicht aber über die Folgen der Entwicklung. Sie lässt sich in einem soziologischen Dreisatz fassen: Desintegration = Dezivilisierung = Anomie. Desintegration heisst das «Ausklinken» der Männer aus der gesellschaftlichen Verantwortung; Dezivilisierung bedeutet zunehmende Verwahrlosung. Letztere führt schliesslich in den Zerfall der gesellschaftlichen Ordnung (Anomie). Diese Gefahr besteht inzwischen real.
Was ja wieder mal meine These bekräftigt, dass die derzeit so arg gescholtene „Rechtsradikalisierung” in den neuen Bundesländern gar nicht von rechten Parteien, sondern von den linken Parteien wie eben Grüne, SPD, Linke erzeugt wird. Nicht AfD und Pegida machen die Rechtsverlagerung, wie man uns glauben machen will, sondern es ist gerade umgekehrt, sie sind die Symptome, das Ergebnis dieser Verschiebung. Niemand produziert hier auch nur annährend soviel Rechtsradikalismus wie rot-grün.
Das, was Helen Smith «das Schwinden des männlichen Raums» nennt, hat auch damit zu tun, dass Männer sich zu wenig um ihre eigenen Belange kümmern: «Männer haben die Bereiche Sex, Gender, Beziehungen und Reproduktion einfach Frauen überantwortet und sie die Regeln aufstellen lassen. Damit muss Schluss sein. Sie müssen verstehen, wie viel Macht es verleiht, diese Bereiche zu kontrollieren» (Smith).
Hatten wir nicht gerade die Erkenntnis, dass die Produktivität der deutschen Wirtschaft trotz Digitalisierung und Effizienzsteigerung sinkt?
Die Folgen sind eben nicht einfach nur frustrierte Leute. Die Folge ist wirtschaftlicher Niedergang.
Man hat die männliche, arbeitende Bevölkerung durch eine weibliche substituiert. Leider aber ist deren Arbeitsleistung deutlich niedriger. Man versucht uns einzureden, dass die alle ja soviel besser ausgebildet seien, weil die dann in Literaturwissenschaften promoviert sind. Das Ergebnis ist aber, dass die Gesellschaft nicht mehr funktioniert.