Ansichten eines Informatikers

Wiedereinführung des Presseausweises

Hadmut
14.11.2016 22:15

Am 29./30.11. findet die nächste Innenministerkonferenz statt.

Dabei wollen sie den „bundeseinheitlichen Presseausweis” wieder einführen.

Kurioser Vorwand: Damit die Polizei sehen könne, wen sie durch Polizeiabsperrungen durchlassen darf und wen nicht. Sicherheit als Argument. Es geht also faktisch um Passierscheine, die künftig dann aber umsomehr darüber entscheiden werden, wer hier Presserecht in Anspruch nehmen kann und wer nicht.

Über das Sicherheitsargument wollen sie durchsetzen, was bisher so unterschwellig galt, dass nämlich nur hauptberufliche Pressevertreter als solche gelten. Also solche, die finanziell abhängig und damit erpressbar sind.

Es führt auch dazu, dass es immer weniger „befugte” Journalisten gibt, weil es immer weniger hauptberufliche Presseleute gibt. Wie praktisch.

Andererseits kommen dadurch eine Vielzahl von Leuten zu einem Presseausweis, die gar nichts mit Presse machen, wie etwa hauptberufliche Hochzeitsfotografen, Lektoren, Werbemarketing, Mediengestalter usw., Synchronsprecher, Social Media Experten, Photovoltaik-Bauer, SEO-Experten, Sportler, und vieles solches mehr.

Das heißt, dass die Journalisten, die noch einen Presseausweis bekommen, zu einem Teil auch noch durch Leute substituiert werden, die nicht journalistisch tätig sind.

(Informationen entnommen aus einem Protestschreiben des Deutschen Fachjournalisten-Verbands vom 25.10.2016)