Der Kampf um die Haupstadt
Oder: Der Kampf gegen die SPD?
Die inner-linken Vetternkriege sind ja auch so ein ständiges Thema. Der FOCUS schreibt nun, nach nur vier Wochen rot-rot-grün würde ganz Berlin die SPD hassen. Geht immer noch um Andrej Holm.
Herr Holm hat echte Fans. Wie ein Schmusesänger. In die ehemalige Fabrikhalle im Berliner Wedding sind an diesem Abend rund 200 linke Unterstützer gekommen. Man sieht verfilzte Dreadlocks und ältere Frauen mit grünen Haaren. Manche Besucher trinken Bier aus der Flasche, Sternburg Export. Mehr Klischee geht nicht.
Ich hatte ja neulich schon anlässlich meines Sonntagsgangs zum Sozio-Institut der Humboldt beschrieben, dass ich den Eindruck habe, dass Holm nur ein Vorwand, ein vorgeschobener Strohmann ist, und es intern um den Krieg Linke gegen SPD geht.
Zum Schluss sagt Holm noch: „Wir müssen die Regierung jetzt vor uns hertreiben.“ Und er lässt durchblicken, dass er von nun an wieder von der Straße aus Druck auf die Politik ausüben will. „Da kennen wir uns aus.“
Druck auf Michael Müller, der am selben Abend im Maxim-Gorki-Theater Fragen des Publizisten Jakob Augstein beantwortet. Müller sagt, dass Holms Umgang mit seiner Biografie vor Selbstgerechtigkeit triefe. Vor dem Kulturhaus enthüllen linke Demonstranten Transparente mit Sprüchen wie: „Müller not my Bürgermeister“. Oder: „HU nur mit Holm“. Sie skandieren „Ganz Berlin hasst die SPD“ und auch den Satz „Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!“.
Nachdem sich die Gruppe aufgelöst hat, fährt am Bahnhof Friedrichstraße ein Abschleppwagen vorbei, auf dem ein ausgebrannter Range Rover steht. Der Kampf um die Hauptstadt hat längst begonnen.
Ist das wieder mal ein Hinweis darauf, wie umtriebig die Ex-Stasi hier ist und dass es eine Verbindung zwischen Brandstiftungen und der Linken gibt?