Genderismus durch Denkprozesse überwinden
Noch einige Anmerkungen zur Amygdala und anderen Hirnfunktionen. Und was „Hate Speech“ vielleicht ist.
Je mehr ich darüber nachdenke, desto plausibler erscheint mir das Ding, dass Genderismus, Linksextremismus und so weiter Fehlfehlfunktionen (oder archaische, nicht mehr adäquate Funktionen) der Amygdala sind, die zwischen Worten und physischen Angriffen nicht unterscheiden kann, und alles wie einen körperlichen Angriff bewertet.
Ich hatte ja neulich schon geschrieben, dass aus meiner Sicht Linke und Rechte letztlich das Gleiche sind, auf denselben archaischen Hirnfunktionen beruhen, nämlich „wir gegen die anderen“ – wie bei einer Tierherde, die sich gegen eine andere Herde abgrenzt. Wahrscheinlich ist das auch die Ursache dieser Hirnfunktionen, die haben vermutlich den Herdentrieb und die Zugehörigkeit zur und den Zusammenhalt in der eigenen Gruppe überhaupt erst möglich gemacht (bzw. sind dieser Herdentrieb).
Es gibt da einige Experimente. Ich kann mich so ganz dumpf erinnern, neulich irgendwo von einem solchen Experiment gelesen zu haben, bei dem sie wildfremde Menschen willkürlich in zwei Gruppen geteilt haben und denen erzählt haben, dass da zwei Gemälde an der Wand hingen und die eine das eine und die andere Gruppe das andere schöner fand. (Sie haben wohl die Leute gefragt, welches ihnen besser gefällt, und dann da künstlich zwei Gruppen erzeugt), und sie dann irgendwelche Belohnungsexperimente machen lassen, bei denen die Leute die aus der eigenen Gruppe immer höher belohnten als die von der anderen. Sie haben also mit einer völligen Belanglosigkeit Leute dazu gebracht, sich zu einer Gruppe völlig fremder und zufällig ausgewählter Leute zugehörig zu fühlen und sich gegen die anderen abzugrenzen. Ich weiß es jetzt nicht mehr genau, ich habe es nicht mehr gefunden, aber so in der Art war das.
Und dazu fallen mir einfach ganz viele Tribalismen ein: Linke gegen Rechte, Nazis gegen Ausländer, ein Fußballfanclub gegen den anderen, Muslime gegen Christen, Antifa gegen AfD, Berliner gegen Schwaben, Berliner gegen Türken, Frauen gegen Männer, und so weiter und so weiter.
Das würde heißen, dass die Kategorie „Rassismus“ eigentlich völlig verfehlt ist, und man von der allgemeineren Kategorie „Tribalismen“ reden muss. Und die hat es in sich: Denn dann würde beispielsweise die Antifa auf exakt denselben Hirnmechanismen beruhen, wie der Rassismus, den sie zu bekämpfen vorgeben. Sie machen ja nichts anderes: Sie suchen sich irgendein eigentlich nachrangiges oder belangloses, vielleicht auch künstlich erzeugtes Kriterium, und bauen daraus den großen Krieg „wir gegen die andere Herde“. Ich habe ja schon geschrieben, dass mir die gleich vorkommen und sie letztlich genau gleich denken, die einen halt gegen Fern-Fremde, die anderen gegen Nah-Fremde (Schwaben). Evolutinär antrainierte Futterangst, die fremde Herde könnte uns ja was wegfressen oder sich kulturell-genetisch reindrängeln und unsere Weibchen begatten. Daher auch die Ablehnung gegenüber jedem, der sich mit Fremden einlässt.
Ein Jahr vorher hatte ich auch schon was dazu geschrieben.
Eigentlich alles Wilde und Neandertaler.
Ein Leser schrieb mir nun, dass er gerade im Wartezimmer beim Arzt die Zeitschrift Geo 4/2017 gelesen und darin einen einseitigen (nicht thematisch einseitig, sondern im Umfang einer Seite) Artikel gefunden hat, der auf das gleiche hinauslief (und damit vermutlich auf denselben Untersuchungen basierte), wie diese Comic-Erklärung, die ich verlinkt hatte.
Darin aber das Fazit, dass man die Hoffnung habe, diese archaische Steuerung im Hirn durch bewusste Denkprozesse überspielen zu können.
Das passt ja zu dem, was ich schon schrieb, dass ich glaube, dass das Gehirn aus verschiedenen, unterschiedlich alten oder modernen Teilen beruht, und die alten Teile archaische Verhaltensmuster enthält, mit denen wir – wie ein Tier – vorprogrammiert sind, und dann die Fähigkeit haben, diese durch den lernfähigen intellektuellen Teil des Gehirns adaptiv zu überdecken.
(Hat jemand die Geo 4/2017 ?)
Naja, bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Rechts- und Linksradikale (und damit ein großer Teil der Geisteswissenschaftler) sind demnach Leute, die diesen Teil des Gehirns nie trainiert haben und deshalb noch immer auf dem Niveau einer Büffelherde denken.
Welche herrliche Ironie: Sie behaupten, es wäre nichts angeboren und alles nur sozialisiert, und dabei beruhen sie alle nur auf eben jenem angeborenen Notprogramm.
Mir ging sogar durch den Kopf, ob deren Kommunismus-Drang und rigide Gleichmacherei ein Versuch ist, mit dem Eigenleben des Gehirns klarzukommen: Wo es wirklich gar keinen Unterschied mehr gibt, findet das Hirn auch keine Ansatzpunkte mehr, fremde Herden zu sehen. Wenn alles eine große, völlig homogene Herde ist, dann kehrt im Hirn – hoffen sie – Frieden ein. Das Gegenteil ist der Fall: Das Hirn dreht nur den Eingangsverstärker immer weiter auf und findet dann solche „Micro-Aggressions“. Verstärktes Rauschen würde der Techniker sagen.
Kommunismus als Versuch, die durchdrehende Amygdala endlich zum Schweigen zu bringen?
Übrigens hatte Telepolis schon 2003 einen Artikel darüber (beruhend auf einem Artikel in Science), dass Schläge und Worte gleichermaßen verletzen könnten, weil das Gehirn nicht unterscheiden könne. Übrigens auch mit einem interessanten Experiment dazu, Leute dazu zu bringen, sich ausgegrenzt zu fühlen.
Bemerkenswert übrigens, dass sie darin gefunden zu haben meinten, dass das präfrontale Hirn sich auch noch einmischen würde und den Schmerz vergrößert. Ich kenne mich da leider nicht genug aus, und vermute jetzt mal so, dass „präfrontales Hirn“ den präfrontalen Cortex meint, von dem man vermutet, dass er die Bedeutung von Worten verarbeitet.
Es würde grandios passen: Der Präfontale Cortex würde aus den Wortbedeutungen heraus die Schmerzleitung ziehen und die Amygdala würde dann daraus folgern „Aua!“ – böser Feind vom gegnerischen Club.
Das würde erklären, was „Hate Speech“ ist – eine Fehlfunktion des Gehirns beim Empfänger.
Nämlich deshalb, weil das dann Leute träfe, die nie gelernt haben, ihren archaischen Funktionen durch Denkprozesse zu substituieren. Je mehr Ungebildete man in die Universitäten pumpt, desto mehr untrainierte Hirne auf Höhlenmensch-Niveau und desto mehr Hate Speech hat man da.
Daraus entsteht dann auch der normative Gruppenzwang. Sie halten sich für emanzipiert und benehmen sich wie eine Kuhherde.
Leider hinter Paywall ist der Artikel aus Nature, How unrealistic optimism is maintained in the face of reality, der vielleicht die Realitätsverweigerung vieler Politiker und auch Feministen/Genderisten erklärt. Von Realität unbeirrt glauben sie an ihre Utopie, ihr Wunschbild – und schimpfen andere „postfaktisch“.
We examined this question and found a marked asymmetry in belief updating. Participants updated their beliefs more in response to information that was better than expected than to information that was worse. This selectivity was mediated by a relative failure to code for errors that should reduce optimism. Distinct regions of the prefrontal cortex tracked estimation errors when those called for positive update, both in individuals who scored high and low on trait optimism. However, highly optimistic individuals exhibited reduced tracking of estimation errors that called for negative update in right inferior prefrontal gyrus. These findings indicate that optimism is tied to a selective update failure and diminished neural coding of undesirable information regarding the future.
Womit wir schon wieder beim präfrontalen Cortex wären, der Bestätigungen der eigenen Meinung viel stärker wahrnimmt als Widersprüche. Gemeinhin als „confirmation bias“ bekannt. Womit wir dann auch schon wieder beim wissenschaftlichen Prinzip wären, aus Fakten Schlüsse zu ziehen und nicht nur die Fakten zu suchen, die zum gewünschten Schluss passen.
Was dann auch wieder auf meine Wissenschaftsdefinition hinausläuft, nämlich das eigene Gehirn zu beherrschen und sich nicht von ihm beherrschen zu lassen, indem man seine Unzulänglichkeiten und Denkfehler kennt und vermeidet. Dazu gehört genau das.
Angeblich steht in diesem Paper auch, dass die meisten Menschen (angeblich steht da was von 80%) mit negativen Informationen überhaupt nicht umgehen können – und deshalb meines Erachtens überhaupt nicht befähigt sind, wissenschaftlich zu arbeiten. Trotzdem gehen inzwischen 55% eines Jahrgangs auf die Uni. Was bedeutet, dass mehr als die Hälfte derer dazu nicht in der Lage ist. Und das Ergebnis sehen wir ja: Immer mehr Blödsinn und Geschrei, vor allem an den Geisteswissenschaftlichen Fakultäten, immer mehr Symptome, die unter Tribalismus fallen. Die Besetzung an der Humboldt-Universität war das perfekte Beispiel dafür.
Die Sache hat übrigens noch mehr interessante Aspekte. Nämlich Psychopathie.
Hier wird Psychopathie neurobiologisch untersucht, und sie wird mit der Amygdala in Verbindung gebracht:
The amygdala is involved in aversive conditioning and instrumental learning ( LeDoux, 1998). It is also involved in the response to fearful and sad facial expressions ( Blair et al, 1999). The amygdala is thus involved in all the processes that, when impaired, give rise to the functional impairments shown by individuals with psychopathy. It is therefore suggested that amygdala dysfunction is one of the core neural systems implicated in the pathology of psychopathy ( Patrick, 1994; Blair et al, 1999).
Interestingly, two recent neuroimaging studies have confirmed that amygdala dysfunction is associated with psychopathy ( Tiihonen et al, 2000; Kiehl et al, 2001). Thus, Tiihonen et al ( 2000) used volumetric magnetic resonance imaging (MRI) to explore the relationship between amygdaloid volume and degree of psychopathy in violent offenders as measured by the PCL-R. They found that high levels of psychopathy were associated with reduced amygdaloid volume. Kiehl et al ( 2001) used functional MRI to examine neural responses in individuals with high (>28/40) and low (<23/40) scores on the PCL-R during an emotional memory task where the participant processed words of neutral and negative valence. Kiehl et al found a reduced amygdala response in the high-scoring group, relative to the low-scoring group, during the processing of words of negative valence.
An der Stelle ist mir jetzt noch nicht ganz klar, wie das mit Genderismus und Tribalismus zusammenpasst, denn einerseits passen die Eigenschaften von Psychopathie sehr gut auf Genderismus, andererseits scheint es aber gegenteilig zu sein, weil Psychopathie ja mit einer Unterfunktion der Amygdala verbunden zu sein scheint, während Genderismus eher an eine Überfunktion wegen der übertriebenen Emotionalität und dem ins Absurde gesteigerten Tribalismus spricht. Dazu aber noch dieser Hinweis:
A striking feature of much of the antisocial behaviour shown by individuals with psychopathy is that it is mostly instrumental in nature, i.e. goal-directed towards achieving money, sexual opportunities or increased status ( Cornell et al, 1996). This suggests that the pathology associated with psychopathy interferes with socialisation.
Psychopathen zeigen ein Verhalten in Richtung Geld-Raffen, Sex und Statuserhöhung. Also genau das, was Genderistinnen machen. Denn die kümmern sich ja um nichts anders mehr als Geld, Sex und Status.
Es scheint also einen Zusammenhang zwischen Genderismus und einer Amygdala-Fehlfunktion zu geben, aber mir ist unklar, in welche Richtung, weil sich das widersprüchlich darstellt. Zuviel oder zuwenig? Vielleicht ist die Frage falsch gestellt, vielleicht lässt sich das nicht quantitativ in zuviel und zuwenig darstellen, sondern tritt beides als Folge einer Fehlfunktion auf.
Ich glaube, so langsam kommen wir der Sache näher.