Die evangelische Kirche gendert sich jetzt selbst mal so richtig durch
Schade, dass die nicht pleite gehen können.
Zeigt sich mal wieder, dass der Kirchentag in Wirklichkeit eine steuergelderfinanzierte Parteiveranstaltung war: Die FAZ schreibt, sie haben sich da voll gegendert und die Liedtexte genderistisch verbogen. Leute der Hamburger Gruppe Lesben und Kirche hätten die Liedtexte verhackstückt und „Lobet den Herren“ nicht stehen lassen. Stattdessen soll es „Lobet die Ew’ge“ heißen. Gut, dass viele Lesben mit Deutsch auf Kriegsfuß stehen und sich mit ordentlicher Sprache schwer tun, wissen wir ja seit den Gender Studies. Und so weiter.
Was mal wieder zeigt, dass der ganze Glaubenskram ohnehin nur willkürlich ist.
Der Kirchentag (DEK) ist seit je eine evangelikale (dt. Neologismus, übs. aus dem Amerik. evangelical) Erweckung der Massen unter der Regie von theologisch progressiven, nicht- beziehungsweise anti-evangelikalen Kirchenfürsten. Angesichts der massenhaft getragenen orangen Schals, auch T-Shirts mutmaßlich in Bangladesh kostengünstig hergestellt, mit der ungegendert eingewebten Aufschrift „Er sieht dich“) hätte ein ungeübter Beobachter die Großveranstaltungen auch für eine friedliche Neuinszenierung der bis dato allenthalben gescheiterten orangen Revolutionen halten können. Ein zentrales Thema war in der Tat die anscheinend noch unvollendete semantisch-sexuelle Revolution. Petra Bosse-Huber, Auslandsbischöfin der EKD tat folgendes kund: „Es braucht noch viel theologische Arbeit, um die Bilder auszurotten, dass nach der Bibel Mann und Frau füreinander geschaffen sind.“ Richtig, Bilder ausrotten will erst mal gelernt sein…
Was für ein Satz: „Es braucht noch viel theologische Arbeit, um die Bilder auszurotten, dass nach der Bibel Mann und Frau füreinander geschaffen sind.“
Nochmal: Theologische Arbeit um die Bibel auszurotten.
Bilder ausrotten. Woher kommt mir das nur so bekannt vor?
Ach ja, richtig. Ich hatte ja schon geschrieben, dass mich verschiedene Aspekte des Kirchentags an 1933 ff. erinnern. Braune Hemden, runde Embleme mit Symbolen auf den Ärmeln. Und jetzt noch massenhaft getragene orangene (Sprachpedanten würden übrigens einwenden, dass orange nicht wie rot oder grün zu den Grundfarben mit Eigennamen gehört, sondern eine Analogiefarbe ist und es deshalb kein Attribut orangen, sondern nur orangefarben gibt, so wie es fliederfarbene aber keine fliederne Tapete gibt) Schals.
Orangefarbene Schals. Rote Armbinden. Semantisch doch sehr, sehr ähnlich.
Ich finde das zutiefst frappierend. Ich wurde ja neulich mal angegriffen und als Nazi beschimpft, weil ich nur das Wort „Sippe“ benutzt habe, was entgegen moralgeladener Mitbürger ein ganz normales, zwar despektierliches, aber ideologiefreies Wort ist.
Seltsamerweise scheint sich aber niemand daran zu stören, dass man auf diesen Kirchentagen das Gemeinschaftsgefühl, den Tribalismus, mit denselben Methoden fördert und trainiert, die auch die Nazis angewandt haben. Auch den Aufbau eines Feindbildes, das moralisch völlig verwerflich sei und gegen das man gemeinsam kämpfen müsse (unser Stamm gegen den feindlichen Stamm, und das sind unsere Symbole, damit wir uns erkennen). Und die Festigung der Ideologie und des Zusammengehörigkeitsgefühls durch Liedgut stand damals auch hoch im Rang.
Wie gesagt: Würde man den Nationalsozialismus nicht nur als tumbes Nazi-Feindbild zur Stabilisierung der eigenen Ideologie lehren, sondern die Methoden aufzeigen, mit denen die Nazis arbeiteten und funktionierten, wäre ein solcher Kirchentag nicht möglich.
Kennt Ihr den Film „Die Welle“ ?