Auf der Jahreskonferenz von Netzwerk Recherche
So, nun bin ich zum dritten Mal auf der Journalisten-Konferenz von Netzwerk Recherche im Norddeutschen Rundfunk in Hamburg.
Zweimal war ich schon da, bei ersten Mal ging es um Experten, beim zweiten Mal um Frauenquoten. Dieses mal irgendwie um Politik, Social Media, Hate Speech und Fake News.
Bisher war meine Meinung von Journalisten nach der Konferenz immer noch drastisch schlechter als vorher. Schauen wir mal, was es dieses mal wird.
Eigentlich ist einem aber an dieser Konferenz schon vieles klar, wenn man sich nur deren Konferenzbild anschaut: Erdogan, Trump, Petry, Le Pen, Putin.
Da weiß man gleich, dass es nicht mehr um Journalismus geht, sondern da eine politische Agenda durchgeprügelt wird, und dass die sich nicht mehr als Kritiker unserer Regierung verstehen, sondern als Dienstleister unserer Politik gegen deren Gegner.
Das muss dann auch jedem Bürger klar sein, dass sie so, wie sie sich hier ausrichten, nämlich aus Regierungssicht in eine Stoßrichtung zu schießen, mit jedem Kritiker umgehen. Wer mit so einem Symbolbild eine Konferenz aufmacht, der zeigt von vornherein, von welcher Gesinnung er ist – und das ist meines Erachtens keine Gesinnung, die mit Journalismus vereinbar ist.
Ich brauche keinen Journalismus, der unsere Regierung verteidigt.
Und ich habe so das Gefühl, dass ich hier noch manch kritisches Wort zu dieser Konferenz bloggen werde.