Ansichten eines Informatikers

Feministinnen gegen Gender Studies

Hadmut
30.7.2017 14:53

Ach, guck mal einer an. Jetzt zerfleischen sie sich schon selbst. 😀

Der SPIEGEL schreibt darüber, , dass sich jetzt ausgerechnet die Emma gegen Gender Studies wendet.

Naja, das „ausgerechnet“ ist insofern nicht überraschend, als die Emma und Gender Studies noch nie so ganz zusammenpassten, man hat ja schon gesehen, dass es da innerfeministische Kriege zwischen den alten verbiesterten und den jungen bekloppten gibt, und dass die alten – eher in der journalistischen Arbeitsweise entstandenen – Feministinnen die jungen — eher social media-orientierten – nicht ausstehen können. Feminismus war schon immer dumm, aber früher eben langatmiges Gezeter, heute 140-Zeichen-Gerotze.

Letztlich aber, und darauf hebt auch der Spiegel ab, ist es nur ein Symptom, nämlich des geistigen Verfalls der Linken. Soll man nicht glauben, denn sie waren ja früher schon nicht helle, aber es geht halt immer noch bergab. Und dieser Verfall hat sich halt auch auf den Feminismus durchgeschlagen, womit es hier zum Gebeiße alte gegen junge kommt.

“Jetzt weiß ich, dass der Bazillus des Gesinnungsterrors – und die daraus folgende Einschüchterung einer schweigenden Mehrheit – sogar eine so konservative Universität wie die von Würzburg infiziert hat.” Auch wenn es die rechten Sprachfiguren von “der schweigenden Mehrheit” und dem “Bazillus”, der etwas bislang Gesundes “infiziert” hat, nahelegen: Es ist kein Erfahrungsbericht eines AfD-Anhängers, der sich eines Abends an die Uni Würzburg verirrt hat. Der Satz stammt aus dem aktuellen Editorial der “Emma”, geschrieben von Herausgeberin Alice Schwarzer.

Ihr Text ist der Auftakt zu einem 16-seitigen Dossier zu “Denkverboten an den Unis” mit Schwerpunkt zu den Gender Studies, bestückt von Autorinnen und Autoren des viel diskutierten Sammelbands “Beißreflexe”. “Sie nehmen den reaktionären Kern einer pseudowissenschaftlichen Ideologie auseinander”, heißt es in der “Emma” dazu. In der Folge ist von einem “Gender-Clan” an den deutschen Unis die Rede und von “einem Popanz namens ‘Anti-Genderismus'”. “Mit dem Rotstift werden akademische Texte, gesellschaftliche Phänomene oder politische Probleme darauf abgeklopft, ob sie ‘sexistisch’, ‘rassistisch’, ‘homophob’ oder ‘transphob’ sind”, schreibt Autor Vojin Sasa Vukadinovic im aufgeregtesten Text des Dossiers. “Von da ist der Weg zu Sprechverboten nicht weit.”

Sage ich seit Jahren und wurde gerade eben noch von den Grünen dafür angefeindet. Interessant zu beobachten ist dabei, dass deren durchgeknallte Redeverbote inzwischen so weit gehen, dass die sich schon innerfeministisch bedrängt fühlen. (Irgendwo habe ich mal einen Bildwitz gesehen, in dem eine Feministin erklärte, dass sie auf jede Frage erst mit zwei Stunden Verspätung antworten kann, weil es so lange dauere, bis sie ihre Redeverbotsliste durchgegangen ist und weiß, ob sie ihre Antwort sagen darf.) Und was man dem Text ebenfalls anmerkt: Sogar innerfeministisch werden jetzt vom Ideal abweichende Positionen schon als „rechts“ eingestuft.

Das Schreckgespenst, das die “Emma” hier beschwört, hat die vage Gestalt des “Linksfaschismus”. Links und rechts bilden demnach keine historisch relevanten, noch sonst wie ernst zu nehmenden Gegensätze, sondern schließen sich in ihren Extremen kurz zu Denkverboten, Sprechverboten und Gewalt – allerdings nicht gegen Minderheiten, sondern gegen die gesellschaftliche Mitte, die kaum weiß, was ihr passiert. Eben die schweigende Mehrheit.

Sag ich doch immer: Links und Rechts unterscheiden sich kaum. Es geht nur um die Distanz zur Mitte.

Fragen muss man aber: Ist die Feststellung, dass die Mitte nicht weiß, was ihr passiert, nicht eine Folge journalistischen Versagens wie des SPIEGELs? Wäre das nicht die zentrale Aufgabe von Presse gewesen?

Was die “Emma” versucht und womit sie so bedauernswert scheitert, ist allerdings ein Projekt, mit dem sich die internationale Linke seit langem schwertut: Wie kann angesichts ausbleibender Mehrheiten bei Wahlen und rechter Hegemonie im Netz eine Kritik an der eigenen Themensetzung und Debattenkultur aussehen?

Und daran sieht man dann, wie der SPIEGEL schon an elemenentarem Verständnis scheitert. Sie fragen nicht, ob Feminismus etwa falsch oder zumindest ungewollt ist. Sie fragen, wie man anders debattieren müsste, damit man gewählt wird. Als ob es nur auf die Verpackung und nicht den Inhalt ankäme. Dass aber die Debattenkultur letztlich nur eine Folge des faulen Inhaltes ist, und sie die Redeverbote brauchen, weil der Inhalt keiner Diskussion standhält, übergehen sie.

Das ist ungefähr so, wie wenn die SPD fragt, warum sie keiner wählt, wenn sie ankündigen, dass sie jeden gängeln, jedem das Wort verbieten und fast jedem Geld wegnehmen wollen. Und sich dann überlegt, wie man das besser verpacken kann. Es geht nicht um die Verpackung. Der Inhalt ist Müll.

2013 trug der britische Kulturtheoretiker Mark Fisher eine solche Kritik in seinem polarisierenden Essay “Exiting the Vampire Castle” bereits mit Verve vor: Der innerlinke Streit, der mittlerweile über Twitter und andere soziale Medien geführt werde, habe an einen düsteren und demoralisierenden Punkt geführt, “wo Klasse (als gesellschaftsanalytische Kategorie – d. Red.) verschwunden ist, aber sich Moralismus breitgemacht hat, wo Solidarität unmöglich ist, aber Schuld und Angst allgegenwärtig sind – und das nicht, weil wir von der Rechten terrorisiert werden, sondern weil wir es zugelassen haben, dass bürgerliche Vorstellungen von Subjektivität unsere Bewegung verpestet haben”.

So habe sich die Linke einen geschlossenen Raum geschaffen, in dem jeder über den anderen herfalle – in Fishers Worten: das Schloss der Vampire. “Theoretisch beansprucht es für sich, strukturelle Kritik zu betreiben. Praktisch befasst es sich aber nie mit etwas anderem als individuellem Verhalten.”

Heißt im Klartext: Die Linke besteht aus einem Haufen Idioten, sonst nichts.

Die Lösung ist einfach: Messer rein, Tür zu, Licht aus, dann warten bis man nichts mehr hört. Nass durchwischen.

Nach den US-Präsidentschaftswahlen wurde vielerorts die Fixierung auf Identitätspolitik, exemplarisch auf Themen wie Transgender-Klos oder “Black Lives Matter”, als einer der wichtigsten Gründe für Hillary Clintons Niederlage ausgemacht.

Ja. Weil die Linke die wichtigste und zentralste Frage übersehen hat: Wer wählt sowas?

So erklärte die “New York Times” eine Woche nach den Wahlen “The End of Identity Politics”. “Die Fixierung auf Diversität an unseren Unis und in den Medien”, schrieb der Geschichts- und Politikprofessor Mark Lilla, “hat eine Generation von Linken (“liberals and progressives”) produziert, die in ihrem Narzissmus kein Bewusstsein dafür hat, wie es außerhalb ihrer selbstdefinierten Gruppe zugeht, und die sich nicht drum scheren, den Austausch mit Amerikanern in allen Lebenslagen zu suchen.”

Und die (auch unsere Presse und SPIEGEL-Hallodris wie Lobo) schimpfen andere der Filterblasen und Echo-Kammern. Genauso könnte man übrigens auch den deutschen Journalismus beschreiben, erlebe ich ständig etwa auf Journalistenkonferenzen: Narzissmus ohne Bewusstsein, wie es außerhalb ihrer Gruppe zugeht, kein Austausch mit normalen Menschen. Wenn einer wie ich dort auftaucht und sogar noch was sagt, gucken sie, als hätten sie ein Alien gesehen – um kurz darauf zu beschließen, dass es nicht echt sein kann und sie es sich nur eingebildet haben.

Und letztlich beweist der SPIEGEL mit dem Rest des Textes auch nur wieder mal, dass er mit Journalismus überfordert ist und sich schlicht die falsche Branche ausgesucht hat.

Der Leser wird es mir jetzt womöglich nicht glauben, aber ich hatte in der Anfangszeit meiner bloggerischen Befassung mit dem Thema tatsächlich mal die EMMA abonniert. Zugegeben, erst mal ein Probeabo, das ich gewillt war, weiterlaufen zu lassen, aber der Müll, den ich in den drei Probeexemplaren vorgefunden habe, war einfach zu unerträglich. Papierquälerei und eine nicht wieder gutzumachende Beleidigung meines Briefkastens (die er mir auch nie verziehen hat, aber ich bin ja dann auch umgezogen).

Mag aber sein, dass sich Emma inzwischen verbessert – nämlich aufgrund der Tatsache, sich gegen die innerfeministische Beißerei wehren und plötzlich selbst sowas wie Redefreiheit in Anspruch nehmen zu müssen. Vielleicht verbessern sie sich auch nicht, aber es ist einfach historisch wertvoll, diese innerfeministischen Stechereien wohlig zur Kenntnis zu nehmen. Dazu kann man durchaus mal wagen, eine Webseite bei Emma zu diesem „Beißreflexe“ zu lesen:

Das Buch „Beißreflexe“ war kaum auf dem Markt, da brach der Sturm los. Die Herausgeberin Patsy l’Amour laLove sollte „verprügelt“, ihre Bücher sollten „verbrannt“ werden, twitterten Menschen anonym, die sich „Em“, „Uludag-Lucky“ oder schlicht „L.“ nennen.

Was hatte Patsy sich zuschulden kommen lassen? In dem Buch hat die Berliner Genderforscherin und „Polittunte“ Auf­sätze linker, feministischer, schwuler und queer-trans Autorinnen und Autoren zum Thema Queerfeminismus versammelt. Sie nehmen den reaktionären Kern einer pseudofortschrittlichen Ideologie auseinander. Eine harsche Reaktion der Vertreterinnen dieser Denkrichtung war also zu erwarten.

Aber die Gewaltdrohungen schockieren dann doch. So schrieb „Em“: „Du redest von #Beißreflexen. Mein einziger ­Reflex ist der Griff zum Basi.“ Darunter postete sie das Foto von acht Frauen mit rosafarbenen Sturmmasken, die Baseballschläger in der Hand halten.

Oooooh!

Hieß es nicht immer, Gewalt wäre männlich und rechts?

Bekommen sie jetzt mal so ganz frauenintern ihre Gewalt um die Ohren?

Und „L.“ drohte: „Diese ganze Stalino-Marx- freundliche, Islam- und Queerfeindliche Bubble sind genau die Leute, gegen die im Ernstfall nur Waffengewalt hilft.“ Eine Marburger Unigruppe musste gar eine Lesung mit dem Beißreflexe-Autor Till Randolf Amelung absagen, weil der Veranstalter Drohungen erhalten hatte.

Würde man dasselbe über Islam und Queer sagen, hätte man sofort Maas, die Staatsanwaltschaft und eine Hausdurchsuchung morgens um 4 am Hals und bekäme den Account gesperrt.

Verstanden habe ich es allerdings nicht. Normalerweise ist die Queer-Suppe marxistisch und greift jeden wegen Islamophobie und Fremdenfeindlichkeit an. Dass sie hier jetzt innerhalb eines Vorwurs „marxfreundlich“ und „queerfeindlich“ zusammen verwenden, passt da nicht rein. Da muss sich irgendwas aufgespalten haben.

Immerhin sollte der Staatsschutz sich mal um die „Waffengewalt“ kümmern. (Was wäre, wenn Rechte sowas schrieben?)

Diese so genannten Queerfeministinnen erregen sich über Indianerkostüme bei Nicht-Indianern oder Dreadlocks bei Nicht-Jamaikanern oder darüber, wenn Nicht-Araber bzw. Nicht-Japaner Falafel oder Sushi verkaufen. Das alles nennen sie „rassistisch“. Und sie diffamieren seit Jahren Islamismus-KritikerInnen wie die EMMA-Redaktion oder die Femen als „RassistInnen“. Besonders erbarmungslos gehen sie allerdings gegen die Mitglieder ihrer eigenen Szene vor.

Ist doch nett. Hinsetzen, zusehen, amüsieren.

Neulich habe ich irgendwo etwas davon gelesen, dass man ähnlich wie bei Scientology und Rechtsradikalen Aussteigerprogramme für Genderisten anbieten will. Passend dazu bei EMMA:

Tjark Kunstreich, der in dem Buch über die Reaktionen in der Queer-Szene auf das islamistische Attentat in dem schwul-lesbischen Club in Orlando schreibt, erlebt ähnliches. Nach Vorträgen erzählten ihm Einzelne, natürlich vertraulich, „dass sie es in ihren queeren Blasen nicht mehr aushalten. Da habe ich das Gefühl, ich hab’ es mit Sektenaus­steigern zu tun.“

Ich weiß von einem Fall, in dem sich ein Schwuler umgebracht hat – aus Schwulenhass. Der konnte das natürlich nicht ändern, dass er schwul war, fand aber fast die ganze Schwulenszene so dämlich, unerträglich und blöd, dass er in aller Ruhe und mit längerer, penibler Vorbereitung und sorgfältiger Planung die Konsequenz zog, sich einfach umzubringen. Der wollte nicht mehr, kam da aber anders auch nicht mehr raus. Seine Entscheidung war: An dem Punkt ist Ende. Hat der dann auch durchgezogen.

Da hat sich etwas hochgeschaukelt, was zum reinen Irrsinn geworden ist. Massive psychische Ausfälle. Sektenwesen.

„Es ist ein Kollektiv, das durch Angst zusammengehalten wird“, erläutert Koschka Linkerhand, ebenfalls Autorin des Buches. Die 31-Jährige hat eigene leidvolle Erfahrungen gemacht, als sie von Leipzig nach Hamburg zog. „In Leipzig lasen wir Simone de Beauvoir und Roswitha Scholz.“ Als sie in Hamburg ein Seminar mit der marxistisch-feministischen Theoretikerin Scholz zum Thema Antiziganismus vorschlug, erlebte Linkerhand ihren ersten Shitstorm. „Ihr sitzt auf euren weißen Ärschen, während Roma-­Frauen angegriffen werden“, wetterte eine Nadezda aus Berlin.

Was war passiert? Linkerhand hatte ein Unwort benutzt. Zwar verwendet auch der „Zentralrat der Sinti und Roma“ den Begriff Antiziganismus für die Diskriminierung von Roma und Sinti. Aber in der queerfeministischen Szene findet man, dass in „zigan“ immer noch zu viel ­„Zigeuner“ steckt. Rassismus!

Und genau deshalb sollte Hamburg mal in seiner linken Szene aufräumen. Kein Mitleid mit den Randale-Geschädigten. Die ziehen sich da die Bekloppten systematisch. Die gestatten nicht mal mehr den Sinti und Roma, sich Begriffe über sich selbst selbst auszuwählen.

„Danach wurde ich auf Partys geschnitten“, erzählt die Feministin. „Eine Bekannte wollte nicht einmal mit mir in denselben Zug steigen, als wir zu einem feministischen Camp fuhren.“

Ja, wenn man sich selbst mit Gesindel herumtreibt und das als sein Umfeld auswählt… wohlgemerkt, weil sie einen Begriff verwendete. Einen, den der Zentralrat der Sinti und Roma selbst verwendet.

Die Leute sind einfach nur noch psychisch krank.

Und deshalb sollte man sich auch nochmal Gedanken über das Bundesverfassungsgericht und die Verfassungsrichterin Susanne Baer machen:

Es ist ein typisches Muster. Jemand verwendet ein als falsch deklariertes Wort oder stellt eine für falsch befundene Frage – und wird prompt zur Persona non grata. Für Uneingeweihte ist die Szene ein ­Minenfeld.

Besonders hart trifft es manche StudentInnen, die sich an der Berliner Humboldt-Universität für den Studiengang Gender Studies einschreiben. Sabrina Weidner hat dort vor einem halben Jahr ihren Abschluss gemacht. Heute arbei­tet sie für die feministische Bibliothek in Leipzig.

Schon in der ersten Vorlesung brüllte eine Tutorin Sabrina an. Es ging um einen Text des Philosophen Roland Barthes, in dem das Wort „Neger“ vorkam. (Ein Begriff, der früher selbstverständlich war, auch für die Schwarzen selbst, und erst ab den 1970er Jahren problematisiert wurde.) Es sollte darüber diskutiert werden, ob der Professor diesen Text den StudentInnen einfach so vorlegen könne, mit diesem bösen Wort darin. Sabrina meldete sich und sagte, dass man das Wort „Neger“ in einer kritischen Analyse benennen können müsse. „Da hat die Tutorin mich niedergebrüllt, an dieser Stelle würde sie nicht weiterreden.“

Wohlgemerkt: Die zentrale Figur der Berliner Gender Studies ist Susanne Baer, und genau so dürfte es dann hinter verschlossenen Türen auch im Bundesverfassungsgericht aussehen. (Ich schreibe in Kürze noch was dazu, denn ausgerechnet Baer jammert an anderer Stelle, dass man nicht sagen dürfe, was man wolle.)

Die Atmosphäre in dem Stu­diengang beschreibt Sabrina als Spießrutenlauf. „Es gibt die Unbedarften. Die wissen gar nicht, wie ihnen geschieht. Die fragen dann mal, was denn N-Wort überhaupt bedeutet, und dann werden sie von den Queer-Studentinnen fertig gemacht.“

Die Feministin nennt die Gruppe, die dort herrscht, nur die „Queers“. „Weil das nichts mehr mit Feminismus zu tun hat.“ Mit homo- oder transsexueller Identität, also dem, was ursprünglich mal queer ­bedeutete, hat es aber auch nicht unbedingt etwas zu tun, wie Beißreflexe-Autorin Linkerhand erklärt: „Du kannst dich jetzt demisexuell nennen.“ Als demisexuell gilt, wer nur sexuelle Kontakte mit Menschen will, zu denen er oder sie auch eine emotionale Beziehung hat.

Einer Verfassungsrichterin Werk.

Bezahlt vom Steuerzahler, über das Bundesfamilienministerium.

Sabrina Weidner hat nach ihrem ersten Horrorsemester in Berlin das Vorlesungsverzeichnis akribisch durchsucht nach Veranstaltungen, in denen sie etwas lernen könnte. Sie wählte eine Veranstaltung des Erziehungswissenschaftlers ­Malte Brinkmann und erlebte eine „Klatsch­intervention“ (über die hatten Mitte 2015 auch die Medien berichtet). „Es war die letzte Stunde vor den Klausuren. Darauf wollte er uns vorbereiten.“ Aber es kam anders. Eine Gruppe setzte sich in den Seminarraum und klatschte fortwährend. Warum? Zuvor hatte Brinkmann offene Briefe erhalten, die ihn aufforderten, Kant von der Leseliste zu nehmen.

Was ich immer über die Gender Studies schreibe.

Und dann die Erkenntnis:

Sie sagt: „Feminismus heißt für mich, als Frau den Mut zum eigenen Denken zu haben. Diesen Mut hatten sie mir in Hamburg genommen.“

Sie nennen es „Emanzipation“. Loslösung vom Patriarchat. Befreiung der Frau.

Das Buch werde ich mir kaufen.