Gender-Kurzschluss: nerdy boys’ stuff
Es wird immer schwachsinniger und unglaubwürdiger.
Heise berichtet, britische Schülerinnen wollten einfach nicht programmieren lernen.
Der ganze Gender-Senf redet ihnen immer ein, es gäbe keine Unterschiede, alle wären gleich, Frauen müssten programmieren – ob sie wollen oder nicht.
Nu woll’n se aber nicht.
Der „emanzipierte“ Ansatz wäre zu sagen, es sind doch selbstbestimmte Frauen, die sollen tun, was sie wollen, und lassen, was sie nicht wollen. Aber nein, das ist ja jetzt feministisch-emanzipatorisch, da kann man nicht mehr tun und lassen, was man will. Wir sind in der neokommunistischen Planwirtschaft, und wenn der Plan sagt, dass soundsoviele Frauen programmieren müssen und die Quote soundso hoch sein muss, wir nicht mehr gefragt, ob Frauen wollen. Das passt nicht mehr in die Zeit zu fragen, was Frauen wollen, denn Frauen werden ja ohnehin als nicht mehr zurechnungsfähige Patriarchatsopfer angesehen, die man zu ihrem Glück zwingen muss.
Nach Ansicht der britischen Computing Society habe die Schule ein grundsätzliches Problem mit STEM-Fächern (Science, Technology, Engineering, Mathematics; hierzulande unter MINT zusammengefasst). So fehle auch bei den Lehrern das ICT-Know-how. Außerdem müsse das Curriculum überarbeiten werden um zu verdeutlichen, dass es nicht um “nerdy boys’ stuff” geht.
Auch hierzulande hadern Schülerinnen mit einem eher jungenzentrierten Unterricht in MINT-Fächern. So beklagt laut einer europaweiten Studie jedes dritte Mädchen in Deutschland, dass naturwissenschaftliche Themen und Informatik fast ausschließlich anhand von Beispielen aus der “Jungs-Perspektive” erklärt würden.
Und damit habe ich ein Problem. Ach was, mehrere. Nämlich Verständnisprobleme.
- Ich habe ja nun einen ziemlichen Haufen des Gender-Studies-Literatur-Sondermülls gelesen. Darin wird – oder wurde vor 3, 4, 5 Jahren – intensiv behauptet, dass die technisch-wissenschaftlichen Fächer frauenausgrenzend seien, weil die Wissenschaftler ihren eigenen Körper und ihre Sexualität praktisch draußen an den Haken hängen und nicht mit reinnehmen, und das eigene Ich völlig rausabstrahierten und durch Methodik ausschlössen. Diese völlige Abtrennung und Isolation von der eigenen Geschlechtlichkeit sei nicht frauenkompatibel, weil Frauen das nicht könnten, Frauen könnten ihr Denken nicht vom Geschlecht abkoppeln, und kämen deshalb mit sowas nicht klar. (Und da heißt es immer, Männer dächten ständig an Sex. Berücksichtigt man, in welchen Ausmaß Genderistinnen menstruations-, urin- und dildofixiert sind, hört sich das sogar nachvollziehbar an, dass die das nicht aushalten, wenn nicht alle 3 Minuten einer Tourette-mäßig „Dildo“ schreit oder eine Stehpinkelerfolg verkündet.)
Es ist aber ein Widerspruch. Einerseits werfen sie den Fächern vor, dass die sich völlig von der eigenen Geschlechtlichkeit abtrennen und das völlig abstrahieren, andererseits behaupten sie, das wäre alles auf „Jungs-Perspektiven“ ausgelegt.
Ja, was denn nun?
- Ich bin jetzt schon mein ganzes Leben lang und ununterbrochen „Junge“. Und so eine durchgehende lückenlose Geschlechtsbiographie ist ja heute auch nicht mehr selbstverständlich.
Aber was eine „Jungs-Perspektive“ sein soll, ist mir nicht klar, sowas ist mir eigentlich noch nicht untergekommen. (Kann es nach Gender-Studies auch nicht geben, weil nur die Frau ein als unterdrückt konstruiertes aufgezwungenes Geschlecht ist, während Männer natürlich, frei, ungezwungen, selbstbestimmt sind, es also „Männer“ und das Geschlecht „Mann“ und damit eine „Männer-Perspektive“ also gar nicht gibt. Zudem ist ja nur die Frau Opfer genug, um überhaupt eine Perspektive zu haben.
Das Konzept der „Jungs-Perspektive“ widerspricht dem Gender-Konzept, dass nur die Frau überhaupt ein Geschlecht und damit Opferstatus hat.
Warum, zum Geier, wollen 15-jährige Mädchen wissen, was eine „Jungs-Perspektive“ ist, während ich es mit 51 Jahren Mann nicht weiß?
- Ich bin ja jetzt schon fast mein ganzes bewusstes Leben lang und ununterbrochen Informatiker. Und so eine durchgehende lückenlose Berufsbiographie ist ja heute auch nicht mehr selbstverständlich.
Ich hatte in der Schule Informatik, ich habe Informatik rauf- und runterstudiert, Vorlesungen entworfen, Vorlesungen gehalten, Prüfungen entworfen, Prüfungsleistungen bewertet, und mir eine ganze Reihe von Informatikprofessoren vorgeknöpft.
Und aus diesen rund 40 Jahren Informatik fällt mir überhaupt nichts ein, was da irgendwie „Jungs-Perspektive“ sein soll (wobei zunächst zu klären ist, was das sein soll.) Mir fällt nur eine Rechenaufgabe aus der Mathematik ein. Wir bekamen mal eine Optimierungsaufgabe, bei der ein Student hinter einer Studentin im Minirock mit gegebenen Maßen herlief, und wir ausrechnen sollten, in welchem Abstand der Student hinter ihr herlaufen muss, um die Beine unter dem größtmöglichen Blickwinkel zu betrachten. Das ist eine Jungs-Perspektive. Und dafür hätten sie fast die Universität niedergebrannt.
Sonst fällt mir da nichts ein. Mir wäre nicht bekannt, dass die Informatik irgendwo auf einer „Jungs-Perspektive“ beruht, außer eben dem Vorwurf, dass alles frauenausgrenzend wäre, was sich nicht allein um das eigene Geschlecht dreht.
Woher, zum Geier, wollen 15-jährige Schüler ohne Informatik-Wissen wissen, wo da „Jungs-Perspektiven“ sind, während ich es mit 40 Jahren Informatik nicht weiß?
- Warum liest man immer nur den Vorwurf, aber nie ein Beispiel? Was wäre denn so ein Beispiel einer „Jungs-“ oder „Nerd-Perspektive“, die Mädchen vom Lernen abhält? Warum erfährt man das nicht?
- Und was wäre denn ein Beispiel einer „Mädchen-Perspektive“? Hanni und Nanni auf dem Pony-Hof sitzen am Computer? Rosa PCs mit Strass-Steinchen?
Ich meine das ganz ernst: Die Genderisten haben die Informatik frontal angegriffen und eine „Enttechnisierung“ gefordert, es müssten mehr soziale Themen eingebaut werden, damit auch Frauen Informatik machen könnten. Man müsste eine weibliche Informatik bauen. Also hat man ihnen Professuren und Geld und Zeit gegegeben. Und das Ergebnis ist: Null.
Außer Totalversagen haben sie überhaupt nichts hervorgebracht. Ich kenne nur zwei Beispiele weiblicher Informatik: Zyklus-Apps für das Handy und den völlig misslungenen Versuch, graphische Benutzeroberflächen rund statt eckig zu bauen, mit denen dann niemand umgehen konnte.
Wie also müsste Informatik aus einer Mädchen-Perspektive aussehen? Wenn nicht mal hochbezahlte Gender-Professorinnen irgendwas dazu zustandebringen? Hanni und Nanni? Menstrutionskalküle? Opferprogrammierung?
Warum erfährt man nie, was das sein soll, was erwartet wird?
Und warum sollen das dann immer die anderen, die Männer liefern?
Wir haben jede Menge Quoten-Professorinnen. Und was machen die? Nichts.
Wenn die doch extra dafür bezahlt werden, Vorbild für Frauen und weiblich und blabla und der ganze Mist zu sein, warum bringen die dann kein Mädchen-Kompatibles Curriculum, keinen Mädchen-geeigneten Lehrplan zusammen? Warum gibt es dann kein Lehrbuch „Informatik für Mädchen“?
Ich kenne eine feministisch angehauchte Professorin, die Informatikstudiengänge nur für Frauen anbietet. Ich habe sie mal gefragt, was da anders gelehrt oder anders gemacht wird. Sie sagte, da wäre gar nichts anders, alles gleich. Das Problem seien in Wirklichkeit arabische Studenten, die sich so gar nicht benehmen könnten. Weil es aber politisch unmöglich sei, das zu sagen, oder sich dagegen zu wehren, haben sie eben einen Frauenstudiengang ohne Männer gemacht, weil das politisch sogar gefördert wird und als progressiv gilt. Fraueninformatik gäbe es nicht. Wäre ja auch Unsinn, denn damit wären die Abschlüsse ja nicht gleichwertig.
Was aber soll Informatik-Unterricht mit „Mädchen-Perspektive“ sein, wenn nicht mal feministische Informatik-Professorinnen dazu was sagen oder liefern können?
Müssen sich jetzt – trotz Frauenquote – wieder die Männer etwas ausdenken, was das sein könnte und wie man kleinen Mädchen Informatik beibringt?
Ein Kommentator im Heise-Forum hat noch einen bemerkenswerten Punkt ausgemacht:
Ständig behaupten sie, es gäbe keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Das wären alles nur kulturelle Sexismen, Mädchen könnten alles genauso gut wie Jungs, eigentlich gäbe es Jungs und Mädchen gar nicht. Wir sind alle gleich.
Kaum zeigt sich aber eine unterschiedliche Leistungsbilanz, jammern sie herum, dass das alles eine Jungs-Perspektive sei und Mädchen damit nicht klarkämen. Seien alles „Nerds“.
Gibt es also doch Geschlechterunterschiede?
Sind Mathematik und Technik an sich eine „Männer-Perpektive“?
Wie kommt es, dass Mädchen sich bei einem Fach, über das Feministinnen sagen, es wäre völlig geschlechtsabstrahiert und geschlechtslos, darüber beschweren, es sei eine „Jungs-Perspektive“ und niemand sagen kann, was „Mädchen-Informatik“ denn sein solle?
Ist es doch so, dass technische Themen von Männer- und Frauengehirnen unterschiedlich verarbeitet werden?
Ist das Problem vielleicht, dass man in der Informatik den Erfolg eben nicht so wie in Laberfächern als sozialen Konsens festlegen kann, sondern der Computer eben unerbittlich ist und das Programm eben funktioniert oder nicht, man also da Fehler akzeptieren und beheben muss und frustrationsrobust sein muss? Und sich der Computer von Soft-Skills überhaupt nicht beeindrucken lässt?
Was also soll der Unterschied zwischen Jungs- und Mädchen-Informatik sein?
Wie bringt man Mädchen denn dann Informatik bei?
Und warum haben wir massenweise Quotenfrauen in die Informatik gepumpt, auch mit der Begründung, Mädchen bräuchten weibliche Vorbilder und weibliche Perspektiven, wenn von denen einfach gar nichts dazu kommt?
Ich hätte ja gar nichts dagegen, im Gegenteil sogar inhaltliches Interesse daran, wenn es Lehrbücher oder Lehrpläne oder irgendwas in der Art gäbe, die Mädchen erfolgreich Informatik beibringen.
Aber da kommt nichts.
Gar nichts.
Nur inhaltliche Stille, komplettes Versagen und viel Opfergemaule.
Und natürlich ständig das Rezitieren von Ada Lovelace und Grace Hopper, die Informatik sei weiblich und von Frauen erfunden, Frauen seien nur von bösen Männern verdrängt worden.
Wer glaubt sowas noch?