Was ist die Zukunft des Journalismus?
Anscheinend gar keine.
Marc Walder, CEO des Schweizer Medienunternehmens Ringier, bei Meedia über den Journalismus:
[…]
„Wir verlieren mit Zeitungen und Zeitschriften jedes Jahr – je nach Publikation und Land – zwischen fünf und 15 Prozent an Werbevolumina. Medienunternehmen haben extrem schwierige Jahre hinter sich. Die schwierigsten Jahre stehen aber noch bevor.“ Walder möchte sich nicht auf ein erfolgreiches Zukunftsmodell für journalistische Inhalte festlegen. „Es gibt zu viele Inhalte, zumindest ökonomisch gesehen.“ Lediglich globale Marken wie die New York Times oder der Economist haben dem Schweizer zufolge eine reelle Chance, von Lesern für die Inhalte bezahlt zu werden. Walder wörtlich: „Es wird blutig werden.“
[…]
Das ist möglicherweise das, was wir gerade erleben. Schön blutig.
Sowas in der Art haben wir in der Reisefotografie schon erlebt. Früher gut bezahlt, gab es irgendwann das totale Überangebot und den Absturz der Preise bis zur Wertlosigkeit. Das scheint sich gerade mit dem allgemeinen Journalismus zu wiederholen.
Wenn ich mir aber ansehe, was die Presse gerade so darbietet, sehe ich das nicht mit Sorge, sondern eher in der Erwartung großer Erleichterung, dass wir viele davon endlich loswerden.
Presse ist wichtig für Demokratie. Das heißt aber nicht, dass jeder diese Funktion erfüllt, nur weil er sich „Presse“ nennt. Vielleicht wird es irgendwann wieder echte Presse geben, wenn der Schrott erst mal weg ist.
Das Blut dürfte unterhaltsam werden.