Der DGB macht jetzt doch auf Antifa
Wer ist da eigentlich stärker, die Polizei oder die Antifa?
Erst hatte ich berichtet, dass die Antifa sich im DGB-Haus abkonferenzt.
Dann hieß es, dass der DGB das abgesagt habe, weil zu denen auch eine Polizeigewerkschaft gehört und die sowas sagten wie „Ihr spinnt wohl, Gewalttäter einzuladen”.
Dann schrieben mir Leser, dass das dumm von der Polizei war. Denn sie suchen ja noch immer nach den Randale-Strafttätern aus Hamburg, und dann sollten die sich doch freuen, wenn die von selbst zu ihnen kommen. Warten bis die Konferenz anfängt und Tür zu. Ganz einfach.
Wieder andere schrieben mir, dass es da um was ganz anderes ging. An linker Gewalt würde sich der DGB ja nicht stören, aber laut seiner eigenen Meldung stecke was anderes dahinter:
Die Meldung von “Journalistenwatch” hat die DPolG (Polizeigewerkschaft im Beamtenbund) bundesweit benutzt, um massiv die Gewerkschaft der Polizei (GdP, Polizeigewerkschaft im DGB) anzugreifen und Mitglieder abzuwerben. Als Schutz für eine DGB-Mitgliedsgewerkschaft hat daher der DGB darum gebeten, nach alternativen Veranstaltungsräumen zu suchen. Trotz der knappen Frist ist es gelungen, den Veranstaltern drei alternative Veranstaltungsorte in München anzubieten.
Da hatte eine andere Polizeigewerkschaft die Gunst der Stunde genutzt um gegen die GdP zu wettern, nach dem Motto „Was will ein Polizist in einer Gewerkschaft, die mit der Antifa kooperiert?” 😀
Und dann meldet die TAZ, dass der DGB die Antifa nun doch reinlässt.
Der DGB hatte die Vermietung der Räume aufgekündigt und den Kongress vor die Tür gesetzt. Offenbar erfolgreicher Vermittler war nun die DGB-Jugend, die einige Tage zuvor vom bayerischen DGB zwangsweise aus dem Planungsteam der Veranstaltung abgezogen worden war. Der Kongress ist auf den 3. bis 5. November diesen Jahres terminiert.
Laut DGB haben sich die Organisatoren „in einer Erklärung klar von Gewalt abgegrenzt“. Der DGB hofft nun, „dass von dieser Veranstaltung ein starker Impuls für demokratisches Engagement gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Rechtspopulismus ausgeht“. […]
In der Erklärung, die den DGB zufriedengestellt hat, heißt es: „Die Suggestion, beim Antifa-Kongress handele es sich um eine gewaltverherrlichende oder gar gewalttätige Veranstaltung, ist absurd und substanzlos.“ Und weiter: „Weder steht der Kongress noch seine Veranstalter_innen und Referent_innen für ‚Gewalt‘. Das Gegenteil ist richtig.“
Huahahahahaaa.
DGB-Jugend und Antifa erklären, sie wären das Gegenteil von Gewalt, die Antifa mit Gewalt in Verbindung zu bringen, sei „absurd und substanzlos”. Und der DGB lässt das durchgehen. Da würde ich als Polizist auch die Gewerkschaft wechseln. Das ist so glaubwürdig, als … als … als hätten die Jusos das erklärt.
Dazu gibt’s im Volltext auf Facebook.
Die Suggestion, beim Antifa-Kongress handele es sich um eine gewaltverherrlichende oder gar gewalttätige Veranstaltung ist absurd und substanzlos. Wer das nicht glaubt, möge einen Blick ins Programm werfen: Wir diskutieren mit Frigga Haug über utopische Potentiale im Alltag,Stefan Dietl und Andreas Kemper sprechen zur AfD, wir sprechen über rechten Terror und die Solidarität mit den Betroffenen rechter Gewalt, zur politischen Situation in der Türkei und zu antirassistischer Praxis, es gibt eine Exkursion ins NS-Dokuzentrum.
Wer das für Gewalt hält, hat keinen Begriff von Gewalt. Manchmal ist es besser, nicht zu reagieren, wenn die Vorwürfe zu absurd werden. Hier machen wir eine Ausnahme und sagen ein für alle mal: weder steht der Kongress noch seine Veranstalter_innen und Referent_innen für „Gewalt“.Das Gegenteil ist richtig. Wir stehen für eine gerechte und solidarische Gesellschaft und eine vielfältige antifaschistische Bewegung.
Wer die Antifa für Gewalt hält, habe keinen Begriff von Gewalt.
Muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Und das in einem Haus des DGB, zu dem eine Polizeigewerkschaft gehört.
Aber sie sagten ja auch, dass sie alle für Vielfalt einstehen und sich über die Hausverwaltung jeder die Räume mieten kann. Vermutlich gibt es dann im Dezember den Salafistenkongress und nächstes Jahr die große Jahrestagung des IS.
War das nicht irgendwann mal strafbar, kriminelle Vereinigungen zu unterstützen? Neulich kam doch schon raus, dass die Antifa die Randale in Hamburg an den Unis in Hamburg und Berlin vorbereitet hat. Was ist, wenn es im Nachgang zur Münchner Konferenz dann wieder Gewalt gibt? Ist der DGB dann wegen Beihilfe dran?