Ansichten eines Informatikers

Die dressierte Presse

Hadmut
24.12.2017 2:16

Was ist die hohe Schule der Fernsteuerung? Wenn der Gesteuerte nicht nur gehorcht, sondern fest davon überzeugt ist, ubhängig und selbständig zu handeln.

Mir ist heute ein Tweet aufgefallen:

Der ist Chefredakteur beim Tagesspiegel.

Leider zeigt Twitter bei solchen eingebetteten Tweets die darin enthaltenen Retweets nicht gut an, es ging um diesen hier:

Daran ist mir nun etwas aufgefallen. Seht Ihr’s?

Es geht – hier allerdings von Bolz, nicht von vom Redakteur – immer wieder um die Frage, ob die Presse vom Bundeskanzleramt gesteuert wird. Das fällt mir immer wieder auf, dass sie zu dem Thema politische Steuerung der Presse immer wieder damit kommen, dass sie aus dem Bundeskanzleramt nicht gesteuert werden. Der Fachbegriff lautet wohl überspezifisches Dementi – ein rhetorischer Trick (oder Selbstbetrug) nur einen Teil des Vorhalts zu dementieren um davon abzulenken,

Ich habe aber nochmal nachgefragt, wie der das nun meinte:

Es ging dann noch etwas weiter, ein anderer Chefredakteur stieß ins selbe Horn:

Das ist ein Effekt, der mir schon so oft aufgefallen ist: Die sind so vernarrt und verfestigt in ihr heiliges Ideal der Unabhängigkeit, dass sie es nicht mehr prüfen oder herstellen, dass sie „unabhängig” sind, sondern es nur noch herbeireden und jeden frontal angreifen, der das in Frage stellt.

Und mir fiel das jetzt vor allem deshalb negativ auf, weil ich doch gerade vor ein paar Tagen dazu gebloggt hatte: Über die Steuerung der Presse durch Politik und Bundesnachrichtendienst, und darin ging es nicht nur um das Bundesverwaltungsgericht, sondern vor allem als Quelle um einen Artikel des Tagesspiegels, in dem und in dessen Vorläuferartikeln beschrieben wird, wie diese Geheimtreffen zwischen Bundesregierung, Bundesnachrichtendienst und Presse ablaufen:

Geheime Gespräche mit Journalisten gehören nicht nur zur Informationspraxis der Nachrichtendienste, sondern von Regierung und Bundesbehörden insgesamt. Die ausgewählten Pressevertreter verpflichten sich, die mitgeteilten behördlichen Informationen und Einschätzungen für sich zu behalten. Häufig fließen sie dennoch später in die Berichterstattung ein, meist jedoch ohne Nennung der staatlichen Quelle. Die Bundesregierung hält diese Art der Öffentlichkeitsarbeit für unentbehrlich. Details dazu, insbesondere zu Presserunden mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU), hält sie geheim.

Im Tagesspiegel beschwerte sich ja ein Journalist darüber, dass er nicht dabei sein durfte, schreibt sogar über die Presserunden mit Angela Merkel.

Und jetzt behauptet der Chefredakteur eben dieses Tagesspiegels, das sei Schwachsinn, sowas gäb’s gar nicht?

Wie kommt das?

Und warum behauptet ein anderer, sowas fände nicht statt?

  • Diverse Journalisten erklärten mir schon, dass die Presse von der Regierung erpresst wird. Informationen gehen über solche Hintergrundgespräche, gerne auch in Berliner Cafés. Und wer nicht schreibt, wie er soll, wird nicht mehr eingeladen und ist beruflich erledigt, weil die anderen einfach früher dran sind.
  • Ich merke es seit 20 Jahren, dass sich die Presse strikt und frontal weigert, über die Einflussnahme des BND in der Kryptoforschung und die manipulierten Prüfungen und Berufungen zu berichten.

    Mir sagten damals ja Journalisten und Verleger, dass sie das nicht können, sie hätten Frau und Kinder zu ernähren und könnten es sich nicht leisten, den Job zu verlieren.

  • Damals bei der Kinderpornosperre: Ich sagte im BKA, warum das nicht funktioniert, und von der Leyen beschwerte sich über mich beim Bundestagsabgeordneten, der Aufsichtsratsvorsitzender des Internetproviders war, bei dem ich damals arbeitete, der beschwerte sich in seiner Rolle als Aufsichtratsvorsitzender beim Vorstandsvorsitzenden, und auf dessen Geheiß wurde ich dann abgesägt. Und den anderen Providern drohte man, dass es denen genauso gehen, wenn sie nicht spuren. Und von der Leyen ist ja auch bekannt dafür, alles zu meucheln, was ihr nicht gehorcht.

    Das war eine eingeübte Nummer, lief wie geschmiert, das haben die sich nicht extra wegen mir ausgedacht.

    Und nun will man mir erzählen, dass die sowas vielleicht bei Informatikern, aber auf keinen Fall bei Journalisten abziehen?

  • Ich habe das doch diverse Male auf den Journalistenkonferenzen miterlebt. Welchen Druck die da gegenseitig auf sich ausüben, welcher politische Druck da ausgeübt wird, beispielsweise durch Pro Quote. Da wird jeder unter äußersten Druck gesetzt und massiv gemobbt und an die Wand gestellt, der etwa Frauenquoten und Frauenförderung auch nur ansatzweise in Frage stellt.

  • Auf dieser Konferenz wurde mir auch eine Broschüre gereicht, in der stand, wie man als Journalist über Schwule und Lesben zu schreiben hätte, und wie nicht, nur positiv, bis hin zur Wortwahl. Dazu unmissverständlich klargemacht, dass man es als selbstverständlich erachte und es mit entsprechend Druck versehen sei, sich an diese Vorgaben zu halten.
  • Könnt Ihr Euch noch an die zu-Guttenberg-Affäre um dessen faule Promotion erinnern?

    Das brachte man auch erst in die Presse, als es gar nicht mehr anders ging, weil die Sache hochkochte.

    Vorher war es unmöglich, die Universitäten und Promotionspraxis, den ganzen Forschungsschwindel, überhaupt in der Presse zu kritisieren.

    Mit der Affäre waren urplötzlich alle der Meinung, dass es nur eine einzige Art des Promotionsbetruges gibt, nämlich das Plagiat. Die Presse verbreitete damals flächendeckend, dass eine Dissertation wunderbar und außer Frage sei, wenn alle Quellen angegeben sind. Die kann voller Fehler, inhaltslos, noch so blöd, nicht promotionstauglich, sogar komplett abgeschrieben sein, das ist alles wunderbar, solange die Quellen angegeben sind.

    Und alle gleichzeitig.

    Und dann gab es ein paar Fälle, und plötzlich war das Thema wieder tot. Kein Mensch interessiert sich heute noch für plagiierte Dissertationen, und für andere Schwindelvarianten schon gar nicht.

    Das geht so und so synchron gar nicht anders als in konzertierter und gesteuerter Weise.

  • Erinnert Ihr Euch noch an die Homoehe?

    Alle schrieben das gleiche. Egal in welche Zeitung man blickte, auch im Radio auf allen Kanälen, morgens, mittags, abends, nachts und noch dazwischen, alle und immer wieder Homoehe, Homoehe, Homoehe. Plötzlich war dann Schluss, und wieder alle gleichzeitig.

  • Vor ein paar Tagen hatten wir die Sache mit dem Gender Pricing und den Friseuren, bei denen Frauen mehr zahlen als Männer.

    Die Studie bekloppt und extrem mangelhaft, es fehlt an elementaren akademischen Fähigkeiten. Nicht belastbar. Außerdem sagen sie, dass es fast keine Unterschiede gibt, und die wenigen, die sie gefunden haben, gehen in der Summe zulasten der Männer.

    Und trotzdem schreiben sie alle wie die Bekloppten, dass Frauen weniger verdienen, aber mehr bezahlen, was eine frei erfundene Behauptung ist. Das ist Fake News.

    Trotzdem haben sie das alle synchron gebracht, sogar in der offiziellen Wortwahl. Und ich kenne keine einzige Publikation der normalen Medien, in der das auch nur im Ansatz geprüft wurde oder all die fachlichen und logischen Fehler aufgegriffen wurden.

    Da wurde kadavergehorsam durchgereicht, was das BMFSFJ lanciert und vorgelegt hat.

  • dpa hatten wir auch schon oft. dpa ist so wichtig, dass man ohne die nicht überlebt, aber auch so teuer, dass man deren Meldungen massenhaft durchreichen muss, um die Kosten wieder reinzuholen. Deshalb steht auch so häufig in den Zeitungen das gleiche, oft sogar wortwörtlich.

    Und ich bin mal mit einer dpa-Tante aneinandergeraten, weil die sehr politisiert und ideologisiert agierte. Man muss die Presse gar nicht direkt steuern. Es reicht, ihnen das per dpa vorzulegen. Dann wird das schon in hinreichender Menge unbesehen oder nur kosmetisch umformuliert durchgereicht.

  • Leute wie Sascha Lobo und Anne Wizorek arbeiten für Parteien oder Behörden und werden von denen signifikant finanziert. Lobo machte eine Kampagne für Schulz, sprach Begrüßungen bei den Grünen und so weiter. Wizorek wird von der Gleichstellungsbehöde und damit vom BMFSFJ finanziell unterstützt.

    Trotzdem lässt man diese im SPIEGEL schreiben, Journalistenpreise vergeben, holt sie häufig in Talkshows, ins Fernsehen, in die Nachrichtensendungen.

    Da sitzen Agenten der Parteipolitik unmittelbar im Journalismus drin.

    Da kommt dann vielleicht nicht Merkel und sagt, was zu tun wäre, da kommt dann eher so Lobo.

  • Gender Sprech: Politische Vorgabe zur Wortwahl, und fast alle machen da mit.
  • Professorinnen:

    Die Presse ist ganz vernarrt in Professoren, mehr noch Professorinnen. Sind die jetzt nicht gerade als rechts verschrien wie Bolz, dürfen die behaupten, was sie wollen, die Presse übernimmt es blind. Weil man auf plakative Aussagen steht und es immer schön ist, wenn man im Bild „Professor… ” einblenden kann. Und wenn die weiblich sind, dann wird gar nichts mehr geprüft oder in Frage gestellt. Frauen sind super.

    Ob die Professoren aber überhaupt echt sind, wird nicht geprüft.

    Ich habe es ja gerade an der Verfassungsrichterin Baer aufgezeigt: Die kann aus 10 Jahren Professorentätigkeit überhaupt nichts vorlegen, keine Forschung, keine Lehre, kein Curriculum, keine Folien, keine Literaturliste, keine Deputatsnachweise, einfach nichts. War aber durchgehend für das BMFSFJ tätig, um die Bundesverwaltung durchzugendern.

    Das heißt, sie war eine Parteiagentin, der man zur Tarnung und Geldwäsche eine Professur gekauft hat. Stand sogar in den Berichten: Ist wunderbar, um den Eindruck von Unabhängkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit zu vermitteln. Also vorzutäuschen.

    Das heißt: Es steht Professorin drauf, aber SPD steckt drin.

    Und trotzdem lassen sich die Journalisten von solchen Leuten jeden Senf, jeden Blödsinn, jeden Ideologiekitsch auftischen, ohne das auch nur einmal in Frage zu stellen, ob das überhaupt stimmen kann und wer „Frau Prof. Dr.” eigentlich ist.

    Und so schlucken die jeden Polit-Mist, und kommen sich auch noch journalistisch vor, weil sie es ja bei der Wissenschaft nachgefragt haben. Glauben sie.

  • Und dass die SPD ein Medienkonzern ist, der an vielen Zeitungen beteiligt ist, ist auch bekannt.

Presse und Rundfunk werden nicht nur politisch gesteuert, es wird auch so gemacht, dass es zwar offensichtlich ist, sie es aber nicht sehen, weil sie es nicht sehen wollen. Es würde ihr Weltbild zerstören.

Und am schlimmsten ist, dass sie sich selbst auch noch so einreden, unabhängig zu sein, dass sie nicht mehr in der Lage sind, einem zuzuhören, der sagt, dass es anders ist.

Jedem, der sie warnt, dass ihre Existenzgrundlage weg ist, unterstellen sie, ihre Existenzberechtigung angreifen zu wollen.

So wird die Presse heute ferngesteuert.

Und der Tagesspiegel bringt das Kunststück fertig, sich gleichzeitig zu beschweren, dass man an den Geheimtreffen mit Merkel nicht teilnehmen darf, und es als schwachsinnig zu bezeichnen, wenn jemand sagt, dass es das gibt.

Die sind so völlig kaputt und am Ende. Die sind nicht mehr in der Lage, elementaren Selbstschutz zu betreiben.

Ob man sich gegen die Einflussnahme der Politik wehren kann, ist eine Sache.

Ob man aber als Journalist so blind ist, dass man sich nicht mehr erkennen kann, sie nicht mehr sehen will, ist eine andere Sache.

Wer glaubt denen noch was?