Was schön ist und was nicht…
Wieder so ein Journalistenkrampf.
Also ob das Schönheitsideal willkürlich sozial programmierbar sei.
So ein Blödsinn.
Ich habe zwar nie Profistatus erreicht, aber mich zumindest irgendwo zwischen engagiertem Amateur und semiprofessionellem Anspruch der Aktfotografie gewidmet. Ob ich es geschafft habe, den Anspruch zu erfüllen, ist eine andere Frage. Zumindest schaffe ich es, beim Fotografieren so auszusehen, als könnte ich es. Es gibt sehr viele Leute, die sehr viel besser sind als ich, aber die auch sehr viel mehr Zeit reinstecken (können). Würde ich nicht bloggen, wäre ich ein besserer Aktfotograf. Wobei mir vor allem Übung in der Nachbearbeitung („Postproduction”) fehlt. Es ist verblüffend, wie enorm viel manche Leute in der Nachbearbeitung aus ihren Bildern machen, und da fehlt’s mir enorm. Und mir fehlt ein Studio, in dem ich vorher planen und bauen und das Licht setzen kann. Available Light im Freien ist schön und anspruchsvoll, aber eben auch sehr begrenzt.
Nun gibt es Leute, die meinen, Hauptsache die Frau sei nackt und mit der Kamera draufhauen, Menge machts, hinterher halt was auswählen.
Man kann sich aber auch überlegen, was ein Bild ausmacht, was einen Hingucker macht, wie etwas schön aussieht. Und da ist gerade die Aktfotografie sehr anspruchsvoll. Da können schon Winzigkeiten den Unterschied machen und gerade da kommt es auf Bildgeometrie, auf Proportionen und Rundungen an. Weil wir tief in uns drinnen Maßstäbe haben, nach denen wir Exemplare des anderen Geschlechts nach deren Fitness beurteilen.
Man wird Leute nicht dazu bringen, ein asymmetrisches Gesicht, unterschiedlich große Brüste, eine schief stehende Hüfte für schön zu halten. Schönheit ist nicht willkürlich festgelegt, sondern ein Maß, um Gesundheit, Brut- und Fortpflanzungsfähigkeit an Äußerlichkeiten einzuschätzen.
Warum wohl laufen Frauen auf hohen Absätzen, mitunter in Strümpfen mit Naht, Plateauschuhen oder hohen Beinausschnitten herum? Um tolle Beine rauszustellen. Hättet Ihr je eine gesehen, die sich verschönern will, indem sie die Beine optisch kurz und dick macht? Warum nicht?
Schaut man sich diese Bilder nun an, dann sind die … hässlich. Die sind nicht schön.
Einmal, weil diese Frauen nun wirklich keine Schönheiten sind, aber das ist nicht das eigentliche Problem. Sie haben jetzt auch keine Mängel, die sie abstoßend hässlich machen würden. Das Problem sind die Fotos, die „Fotografin” kann nicht fotografieren. Mit den Fotos könnte sie sich bei der Polizei für Erkennungsfotos bewerben, mehr aber auch nicht.
Da ist ja überhaupt nichts gestaltet, die Leute einfach irgendwie in die Gegend gestellt und draufgedrückt.
Die stehen da wie Pik Sieben oder nasser Sack. Bildaufbau extrem kontraproduktiv.
Schaut man sich die erste an, dann könnte man aus der allerhand machen, aber nicht so. Steht da wie bestellt und nicht abgeholt in grausamer Buchse.
Und wenn man sich hässliche Tattoos macht, dann muss man sich auch nicht darüber wundern, für hässlich gehalten zu werden.
Zwei umschlungene Frauen am Boden wäre ein gutes Motiv. Platt draufzuleuchten dass die Brüste aussehen wie zusammengefallener Pudding und die Haut ausgefressen käsig, ist schlicht Fotografenmurks. Und Frauen mit Problemzonen in schwabbelverstärkende enge Jeans zu wurstpellen mit raushängender Unterhose ist eine Zumutung.
Die Pose mit den erhobenen und hinter dem Kopf verschränkten Armen ist nicht nur ausgelutscht, sie ist vor allem dann kritisch, wenn man einen Oberkörper wie ein Pyramidenkegel hat und das, was an den Brüsten fehlt, an der Hüfte zuviel ist. Dann mit so einer Pose zu kommen, die perfekte, sportliche Figuren voraussetzt, ist ein Fotografenfehler. Und ne Jogginghose, aus der die Unterhose raushängt…
Das auf dem Sofa ginge, wenn die nicht wie Sodbrennen gucken würde. Eine Kim-Jong-Un-Frisur macht Frauen auch nicht gerade sexy.
Das ist einfach Schrott. Die kann nicht fotografieren und will sich wichtig machen. Und als Frau reicht das heute.
Und die Bilder sind hässlich.
Schönheit hat auch was mit Selbstdisziplin zu tun, nicht dazustehen wie ein nasser Sack Mehl mit hängenden Schultern. Es gibt Frauen, die eigentlich sehr hübsch sind, aber auf Fotos miserabel rüberkommen, weil sie einfach nichts können. Und es gibt welche, die eigentlich nicht schön sind, aber was drauf haben, gut posen können oder einfach gut sportlich sind und sich unter Kontrolle haben. Ich war mal vor vielen, vielen Jahren bei einem Model-Sharing auf einer Wasserburg, ein Haufen Fotografen, ein Haufen Models, ein Stundenzeitraster, und ansonsten nichts, keine Organisation, findet Euch selbst zusammen und macht, was Ihr wollt. Jede Stunde ist Wechsel. Vor dem Mittagessen hatte ich zweimal Glück und die beiden Hübschen, war aber nichts, weil die einfach nur dastanden und in die Kamera glotzten, bis die Zeit rum war. Nach dem Mittagessen hatte ich „Pech”, weil ich noch was aus dem Auto holte und deshalb der letzte war, und nur die übriggebliebene abbekam, die so etwas kartoffelig aussah. Das waren die besten Bilder, denn die konnte gut und spannend posen, das umsetzen, was man anforderte, und wie eine Mischung aus Vampir und Flammenwerfer in die Kamera gucken. Körperliche Schönheit allein ist es nicht, es ist die Fähigkeit, mit seinem Körper umzugehen, und das können heute nur noch sehr wenige Frauen.
Ein anderes Problem, und das sieht man hier sehr deutlich, ist die Unfähigkeit fast aller Frauen von heute, sich Unterwäsche oder Oberkleidung auszuählen, die zu ihnen passt, oder die ihnen überhaupt passt. Die meisten Frauen sind nicht befähigt, sich ordentliche Unterhosen zu kaufen. Das ist fürchterlich. Viele Models kommen da mit einem Schrankkoffer voll Zeug an und beim Auspacken packt einen das Grauen. Da muss man dann als Fotograf den Mut haben, zu sagen, das ist Mist, lass das alles weg.
Denn das muss man auch sagen: Zu viele Frauen machen sich heute hässlich, durch Tattoos, absurde übermäßige Piercings, grauenhafte Haartracht, entsetzliche Klamotten, miserable Körperhaltung (und Fressen und Saufen). Manchmal kommt dann noch groteske Schminke dazu.
Manchmal sind die Tattoos so schlimm, dass selbst die übelste Unterhose doch besser wäre. Ein Nasenring ist eher was für Rindviecher, und spätestens bei Dreien wird’s mir zu viel. Und wer ohnehin zu Hängebrüsten neigt, sollte lieber die Brustpiercing-Variante unter 300 Gramm wählen. Schwerkraft ist sexistisch.
Und Raucherzähne mit gelben Rändern waren auch noch nie sexy.
Und dann beschweren sie sich, dass sie dem Schönheitsideal nicht entsprechen.
Halten wir fest: Frauen mit schlechter Figur, die sich nicht anziehen und nicht posen können in entsetzlichen Klamotten und ohne jede Körperhaltung platt, ohne Bildaufbau und mit völlig stümperhafter Beleuchtung ohne Bildaufbau fotografiert von einer Fotografin, die nicht fotografieren kann. Und das soll uns andere Schönheit vermitteln.
Es vermittelt uns aber nur, was schiefgeht, wenn Frauen mit Frauenquotenfaktor ans Werk gehen.