Thomas de Maizière und der Mikroprozessor
Neues Geschwätz von Bundesinnenminister
Der reißt mal wieder die Klappe auf und stellte sich alles so einfach vor, wie sich Juristen die Welt eben vorstellen: Einfach irgendein Gesetz machen.
Nach dem Bekanntwerden der aktuellen Sicherheitslücken in Computer-Chips will der geschäftsführende Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) in Europa stärker auf eigene Entwicklungen bei wichtigen Schlüsseltechniken setzen. “Hierzu gehört auch die Chiptechnologie, jedenfalls aber Sicherheitstechnologie”, sagte de Maizière am Freitag. IT-Sicherheitsprodukte aus Deutschland seien weltweit hoch anerkannt. “Dieses Potenzial muss noch besser genutzt werden.”
IT-Sicherheitsprodukte weltweit hoch anerkannt?
Wir haben doch kaum welche.
Außerdem gehören Mikroprozessoren und deren Speicherverwaltung nicht zu den „IT-Sicherheitsprodukten”, obwohl sie damit viel zu tun haben. Man kann aber nicht einfach mal unter „Sicherheitsprodukte” einen Prozessor neu bauen. Und ob wir hier in Deutschland genug Know-How haben, um solche Fehler zu vermeiden, möchte ich bezweifeln – ich glaube nicht mal, dass wir hier rein leistungsmäßig konkurrenzfähige Prozessoren hinbekommen.
Lasst es mich so sagen: Sie können ja nicht mal einen Flughafen bauen, und das ist prinzipiell einfacher.
Und die Sicherheitsforschung ist in Deutschland ein Witz. Wir haben kaum befähigte Professoren, und die Professuren werden noch mit Quotenfrauen vermurkst, die bei Kryptographie und ähnlichem sofort kapitulieren.
Und dann kommt mal wieder der Super-Duper-Schwafel-Brüller, mit dem sie immer kommen, wenn sie nicht weiter wissen:
De Maizière sprach sich dafür aus, künftig Mindeststandards in Sachen IT-Sicherheit verbindlich vorzuschreiben. “Ob wir dies über freiwillige Gütesiegel in Verbindung mit einem Haftungsregime oder als verpflichtendes Marktzugangskriterium analog der sogenannten CE-Kennzeichnung einführen, prüfen wir gerade innerhalb der Bundesregierung und auf europäischer Ebene.” (dpa)
Ein Gütesiegel. 😀 Huahahaaaa.
Immer wenn sie mal wieder gar nichts verstehen, kommen sie mit einem Gütesiegel daher.
Es ist gerade mal etwas mehr als ein Jahr her, da gab es Angriffe auf Router, und was passierte? Sie forderten ein „Gütesiegel”.
Und was wurde draus? Nichts. Keine Sau denkt mehr an den Router-Zwischenfall. Längst vergessen.
Und der Innenminister Thomas de Maizière forderte, man solle Router-Hersteller mehr in die Haftung nehmen. Nur das würde helfen. Passiert ist natürlich nichts. Heiße Luft, leeres Gerede.
Jetzt ist es umgekehrt, denn jetzt sitzen Firmen wie Intel und AMD im Ausland, die erreicht er mit Haftung nicht. Und jetzt meint er, wir müssten Hersteller hier fördern – indem sie besonders hart haften? Wer wäre so blöd?
Was sagte der damals?
„Im Internet wollen sich alle frei bewegen, aber keiner für irgendetwas haften. Das geht nicht“, sagte de Maizière. Verantwortung für die digitale Sicherheit trügen Nutzer, Management in Unternehmen und Behörden, Hersteller, Provider und Dienstanbieter gleichermaßen. Dabei gehe es „um eine faire Lastenverteilung“, sagte er.
Nur dass für das Prozessorproblem keiner von denen was kann.
Meine Güte, ist das ein Hohlschwätzer.
Aber nicht nur der. Man sollte sich auch mal erinnern, was Angela Merkel damals gesagt hat:
Deutschland muss sich nach Einschätzung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Zukunft auf weitere Hacker-Attacken einstellen. “Solche Cyberangriffe, auch solche wie es in der Doktrin ja auch Russlands heißt, hybride Auseinandersetzungen, gehören heute zum Alltag. Wir müssen lernen, damit umzugehen”, sagte die Regierungschefin in Berlin. “Man darf sich davon auch nicht irritieren lassen”, mahnte sie. “Man muss nur wissen, dass es so etwas gibt, und lernen, damit zu leben.”
Man muss nur wissen, dass es so etwas gibt, und lernen, damit zu leben.
Hahaha.
Und von diesen Knalltüten werden wir regiert.