„Die bekanntesten Blogs mit der meisten Reichweite schreiben Männer.”
Wer hätte gedacht, dass ich mal mit dem Frauenrat einer Meinung bin?
Wir freuen uns morgen auf den zweiten Tag der #rp18 mit u.a. der Session »Neue Medien, alte Probleme. Wie können Frauen im Web sichtbarer werden?« um 12:30 Uhr. pic.twitter.com/AfgPWVLWI8
— Frauenrat (@Frauenrat) 2. Mai 2018
Hehe, ja, das ist wohl so.
Ich kann sogar erklären, warum das so ist. Ich habe nämlich feministische Gender-Literatur gelesen, und da steht das drin. Ich habe meine Gender-Hausaufgaben gemacht. Da steht nämlich drin, dass sich Frauen ausgegrenzt fühlen, weil Männer sich so gerne die Nächte in den Labors um die Ohren schlagen um zu forschen und zu arbeiten. Frauen das aber nicht möchten, sondern Wert auf Work-Life-Balance legten und gerne so als Seiteneinsteiger gleich in Führungsebenen einsteigen möchten, ohne sich vorher die Mühe des Erarbeitens auf sich zu nehmen (und dann Gleichstellung fordern und über Pay Gap motzen). Deshalb müsse jegliche Qualitätsanforderung abgeschafft werden, damit Frauen nicht schlechter bewertet werden können und die Gleichstellung funktioniert. Bloggen hat aber auch damit zu tun, sich die Nächte um die Ohren zu schlagen, das ist echte Arbeit.
Sowas kann man in Behörden und Universitäten machen, sogar in Dax-Konzernen durchsetzen, aber eben nicht in der Blogosphäre, wo die Leute – noch – lesen, was sie wollen.
Noch.
Es gab ja neulich schon Forderungen, ich hatte ja über Bundesjustizministerin Barley mit ihren Meinungsquoten geschrieben, und es wurde ja auch im Zusammenhang etwa mit re publica und ähnlichem schon gefordert, dass die SPD die „Algorithmen regulieren will”.
Es wird also nicht mehr lange dauern und man wird solche Frauenstatute, Meinungszwänge, Wahlquoten, wie man sie von SPD und Grünen kennt, auch im Internet und in den Blogs haben: Man wird nur noch Männerblogs lesen dürfen, wenn man nachweist, die gleiche Zahl von Frauenblogs gelesen zu haben. Und man wird bei Facebook nur noch Likes drücken können, wenn man die entsprechenden Quoten für Geschlechter, Hautfarben, Religionen, Orientierungen einhält. Da darf man dann vier Wochen lang nur noch Frauenblogs lesen und Frauen liken. Oder so. Man wird schon mit Gewalt dafür sorgen, dass Frauen „sichtbar” werden.
Und es ist so bezeichnend, dass diesen „Frauen” wieder mal nur eins einfällt: Druck aufbauen. Es geht nie darum, mal irgendetwas zu leisten oder etwas zu machen, was die Leute sehen, hören, haben wollen. Es geht immer nur um gewaltsame Aufdringlichkeit, erzwungende Ergebnisgleichstellung trotz Leistungslosigkeit. Feminismus eben.
Kommentar einer Frau dazu:
Wenn Quotenfeminismus auf echte Konkurrenz prallt. Lieber @Frauenrat versucht doch mal was ganz Innovatives für Frauen: Einfach verdammt gut sein. Dann klappt das auch mit den Followern. Toi, toi, toi. pic.twitter.com/t0sRZvozMH
— Birgit Kelle (@Birgit_Kelle) 2. Mai 2018
Wäre mal eine Idee. Aber noch nie in der Geschichte des Feminismus und der Emanzipation der Frau wären Frauen auf die Idee gekommen, sich einfach mal Mühe zu geben und Qualität zu liefern, etwas zu machen, was die Leute freiwillig haben wollen. Es geht immer nur mit Zwang, Beschwerden, Opfergehabe.
Und da man ja sonst so gerne Korrelationen für Kausalitäten hält: Schon mal auf die Idee gekommen, dass viele Frauen im Internet einfach nur Mist schreiben, den kaum einer lesen will?
Warum nicht einfach mal was schreiben, was die Leute gerne, freiwillig und von selbst lesen wollen?
Weil die meisten Frauen das schlicht nicht können und nicht wollen. Die führenden Blogs und Videoblogs werden übrigens gar nicht von Männern, sondern von Frauen betrieben, das sind die mit den Millionen Followern und den jährlichen Einnahmen in Millionenhöhe. Die „Influencerinnen”. Darin geht es um Schönheit, Schminktipps, Liebe, Tanzen, und sowas. Gern in rosa.