Über den Frauenanteil in den MINT-Fächern…
und warum er nicht steigt.
Zwei Artikel dazu möchte ich heranziehen. Auf Quilette ist ein recht interessanter Artikel von Stuart Reges erschienen, der im Zusammenhang mit dem Streit bei Google um James Damore zwei zentrale Ursachen sieht:
- Männer sähen ihre Stärken und verharmlosten ihre Schwächen. Frauen sähen ihre Schwächen und verharmlosten ihre Stärken.
Dazu passend sei der Effekt zu beobachten, dass Männer sich von einem Boom anziehen lassen und die Chancen nutzen wollen, während sie eine Flaute nicht stört, während Frauen sich von einer Flaute abschrecken lassen, um die Risiken zu vermeiden, sich aber für den Boom nicht sehr interessierten.
Die Informatik sei nun in den letzten 40 Jahren durch mehrere Aufs und Abs gegangen, mal war sie in Mode, mal wieder nicht. Jedesmal, wenn es bergauf geht, zieht sie Männer an, und jedesmal, wenn es bergab geht, verlassen Frauen die Informatik. Das heißt, dass durch die Schwankungen eine Art Pumpe entsteht, die Männer rein- und Frauen rauspumpt.
- (Den Punkt hatte ich auch schon:) Informatik ist etwas für Leute, deren bestes Fach Mathematik ist.
Es gäbe zwar viele Frauen, die in Mathematik gut sind, aber nur wenige, deren bestes Fach es ist. Fast alle Frauen, die in Mathematik gut sind (oder wären), sind in irgendetwas anderem noch viel besser, und deshalb entwickeln sie kein Interesse an Mathematik. Und mit Talent alleine ist es dann halt auch nicht getan.
Er hebt dann noch darauf ab, dass man Equality mit Equity verwechselt, und statt Chancengleichheit auf Ergebnisgleichheit abhebt. Chancengleichheit geht in die Zukunft, sorgt dafür, dass künstliche Hindernisse entfernt werden.
Professionals and activists who work in this area tend to see it differently. For them, diversity involves a commitment to righting the wrongs of the past. Political and religious diversity are not on their list because they don’t represent the immutable characteristics previously used to justify discrimination.
Da geht es darum, vermeintliche Ungerechtigkeiten der Vergangenheit durch Bevorzugung zu kompensieren. Das ist ja einer der zentralen Gründe, warum ich den Feminismus/Genderismus für so korrupt, verlogen und kriminell halte. Es ist nur ein Betrugssystem. Man unterstellt, dass irgendeiner Person oder Personengruppe A von irgendeiner anderen Gruppe B irgendwann Unrecht und Nachteile zugefügt worden seien. Mag sein, mag auch nicht sein. Obwohl keiner der Anwesenden bei A oder B dabei war, erklärt man sich einfach selbst zu Erben, Vertretern, Repräsentanten von A und den Angesprochenen für Nachkommen von B, und verlangt dafür Kompensationsleistungen, obwohl man selbst nicht A und der andere nicht B ist. Ein typisches Betrugsschema: Man versucht, die (echten oder behaupten) Ansprüche Dritter bei einem für sich einzutreiben, der sie nicht schuldet. Im Prinzip der Enkeltrick: Hallo Omi, ich bin’s, Dein Enkel. Kannst Du mir helfen, ich brauche Geld!
Der Autor zeigt dann, wie verlogen Feminismus ist:
When I tried to discuss Damore at my school, I found it almost impossible. As a thought experiment, I asked how we could make someone like Damore feel welcome in our community. The pushback was intense. My question was labeled an “inflammatory example” and my comments were described as “hurtful” to women. When I mentioned that perhaps we could invite Damore to speak at UW, a faculty member responded, “If he comes here, we’ll hurt him.” She was joking, but the sentiment was clear.
Der Mann hatte nichts getan, als seine Meinung zu sagen – und sie plausibel zu begründen. Aber andere Meinungen als die feministische werden nicht mehr geduldet. Weil man damit keine Kompensationsleistungen erschwindeln kann. Man hat sich ins Nest gesetzt und verlangt nun, unantastbar zu sein.
Dass es da um bequemes Abgreifen und nicht um Chancengleichheit geht, zeigt er auch anhand feministischer Literatur (was ich im wesentlichen auch schon hier hatte):
The diversity literature also discusses how men and women have different priorities, as in this passage from the seminal book Unlocking the Clubhouse by Jane Margolis and Allan Fisher:
A critical part of attracting more girls and women to computer science is providing multiple ways to “be in” computer science. Concern for people, family, “balance in life,” novels, and a good night’s sleep should not come at the cost of success in computer science. But the full acceptance of this proposition cuts across the dominant culture of the field.
They claim that men have created a culture that matches their values and interests. How is that possible if men and women don’t differ in fundamental ways?
(Ich muss mal meine Stylesheets anpassen um quotes innerhalb von quotes zu ermöglichen.)
Sie wollen es also nicht nur alles mühelos haben und trotzdem mit denen gleichgestellt werden, die sich Mühe geben. Sie schieben auch die Schuld wie immer anderen zu:
A dangerous narrative has been taking hold in recent years that the gender gap is mostly the fault of men and the patriarchal organizations they have built to serve their interests. Emily Chang’s new book Brotopia asserts that, “the environment in the tech industry has become toxic for women,” and that, “women have been systematically excluded from the greatest wealth creation in the history of the world and denied a voice in the rapid remolding of our global culture.”
Es ist frei erfunden, aber es dient eben der Betrugsmasche, Kompensation und Bevorzugung einzufordern.
Er führt dann auch weiter aus, dass der sogar sinkende Teil von Frauen in der Informatik keineswegs eine Folge von Diskriminierung sei, sondern schlicht Folge des Umstandes, dass Frauen heute freie Auswahl haben. Und wenn sie frei wählen können, wählen sie eben nicht Informatik. Er kommt zu dem Ergebnis, dass man nie mehr als 20% Frauen in der Informatik haben werde:
Our community must face the difficult truth that we aren’t likely to make further progress in attracting women to computer science. Women can code, but often they don’t want to. We will never reach gender parity. You can shame and fire all of the Damores you find, but that won’t change the underlying reality.
It’s time for everyone to be honest, and my honest view is that having 20 percent women in tech is probably the best we are likely to achieve. Accepting that idea doesn’t mean that women should feel unwelcome. Recognizing that women will be in the minority makes me even more appreciative of the women who choose to join us.
Obviously many people will disagree with my assessment. I have already been told that expressing such ideas is hurtful to women. But it is exactly because I care so much about diversity that I value honesty above politeness. To be effective, we have to commit ourselves to a search for the truth and that search can succeed only if everyone feels comfortable sharing their honest opinions.
Man könnte es auch einfacher formulieren: Was läuft bei Frauen falsch, wenn sie sich nur wohlfühlen, wenn sie angelogen werden?
Der zweite Artikel ist einer von Raphaela Birrer im Schweizer Tagesanzeiger. Sie beschreibt, dass neue Erkenntnisse gibt, die erklären, warum wir so wenig Frauen in Führungspositionen haben:
Das vergebliche Werben um die Frauen – Junge Frauen meiden Wettbewerb in Schule und Beruf
Die Politik will Frauen vermehrt in hochkompetitive Bereiche der Wirtschaft bringen und ihnen dazu strukturelle Hindernisse aus dem Weg räumen. Befunde des neuen Bildungsberichts legen nun aber nahe, dass dies trotz der Fördermassnahmen schwierig werden dürfte: Noch immer entscheiden sich deutlich weniger Mädchen als Knaben für eine Lehre, einen gymnasialen Fächerschwerpunkt oder ein Studium im Mint-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Die weibliche Untervertretung fällt sogar im internationalen Vergleich auf. […]
Doch warum gelingt es nicht, mehr Mädchen für diese Fächer und Berufsfelder zu gewinnen? Bildungsökonom Stefan Wolter, der mit seinem Team den Bildungsbericht erstellt hat, weist den Grund in einer Studie nach, die Eingang in den Bildungsbericht gefunden hat: Demnach korrespondiert der Entscheid für ein Mint-Fach mit der Wettbewerbsbereitschaft der Schüler – und die unterscheidet sich zwischen Mädchen und Knaben schon früh sehr stark.
In der Untersuchung konnten rund 1500 Achtklässler im Kanton Bern in Computertests Geld verdienen, je mehr Risiko und Wettbewerb sie eingingen. Während die Werte der Mädchen unabhängig vom Notendurchschnitt durchgehend tiefer blieben, wurden sie bei den Knaben umso höher, je bessere schulische Leistungen sie erbrachten. Das heisst: Ausgerechnet bei jenen Schülern, die das höchste Potenzial für eine Karriere in Wirtschaft und Forschung haben, zeigten sich die Mädchen signifikant weniger kompetitiv als die Knaben. […]
Somit spielt der Wille, sich mit anderen zu messen, eine wichtige Rolle bei der Wahl des Berufes – und erklärt, warum Mädchen der Mathematik früh entsagen. […]
Mädchen scheuen den Wettbewerb aber nicht generell. «Gegen sich selber oder gegen Mädchen treten sie an», so Wolter. In geschlechtergemischten Gruppen hingegen zögen sie sich zurück. In reinen Mädchenklassen erbringen sie sogar bessere Matheleistungen, wie andere Studien belegen. Am Vorurteil, wonach Frauen in diesem Bereich schwächer seien, ist jedoch wenig dran.
Im Prinzip die gleiche Aussage wie im ersten Artikel, aber aus ganz anderer Richtung und soweit ich sehen kann, völlig unabhängig gefunden.
Was heißt das?
Dass dieser ganze Feminismus- und Frauenförderhype der letzten 30 Jahre nichts als Schwindel und frei erfundener Unfug war.
Er war nicht nur dumm und frei erfunden, er war vor allem falsch. Denn bisher unterstellte man, dass man den Anteil der Frauen in der Informatik durch Frauenrechte, Frauenförderung, Frauenbevorzugung erhöhen kann. Doch je weicher man Frauen das Bett macht, je mehr man sie fördert und bevorzugt, he mehr man sie zu Prinzessinnen und Sonderedelsteinchen erklärt, desto mehr meiden sie die Informatik – aus Bequemlichkeit.
Und die Erkenntnis hatten wir auch schon: Je härter es in einer Gesellschaft zugeht, desto höher ist der Frauenanteil in der Informatik.
Oder um es kurz zu sagen: Informatik ist nichts für Weicheier, Faule, Feiglinge, Schwanzeinzieher, Turnbeutelvergesser, Mittelspurfahrer – und Frauen. Abgesehen von den paar Frauen, die wirklich gut sind. Aber die sind halt von der Zahl der deutlich unter der angestrebten Frauenquote. Und je mehr man sich bemüht, desto schlechter wird es. (Womit wir wieder bei meinem Steckenpferd der selbstverstärkenden Fehler sind.)