Vielleicht kein Angriff, sondern Selbstverteidigung?
Ein Leser tadelt mich.
Vielleicht zu Recht.
Er meint, ich hätte es versäumt, auch zwischen den Zeilen zu lesen. Das ist gut möglich. Also hole ich es nach.
Ich hatte geschrieben, dass Verfassungsschutzpräsident Maaßen mit seiner Aussage zum Hetzjagdvideo Angela Merkel angegriffen habe.
Und viele wundern sich, warum er das tat.
Vielleicht liegt die Sache aber andersherum. Vielleicht hat nicht Maaßen Merkel angegriffen, sondern sich gegen sie nur gewehrt. Es ist ja bekannt, dass häusliche Gewalt meistens von Frauen ausgeht, warum soll das in der Regierung dann anders sein?
Denn ungefähr zeitgleich ging – teils neu, teils als Wiederholung früherer Meldungen – durch die Presse, dass SPD und CDU Stimmen verlieren und derzeit als Koalition nicht mehrheitsfähig seien, während die AfD immer weiter aufrückt, an manchen Stellen SPD und CDU nahekommt oder sie schon überholt hat.
Wäre das vielleicht denkbar, dass Merkel da den Verfassungsschutz beauftragt hat, anlässlich dieses hübschen Hetzjagdtheaters – sie hat es ja selbst das Hetzjagd-Ding hochgekocht, angeblich sogar international – was draus zu kochen und zu machen, das die Koalition wieder hoch und die AfD wieder runterbringt?
Und der Druck da so hoch war, dass Maaßen einfach die Notbremse gezogen und ein öffentliches Statement abgelassen hatte, das auf deutsch übersetzt „Bis hierher und nicht weiter, sowas machen wir nicht!” bedeutet?
Oder etwas rustikaler: „Was glaubst Du, wer Du bist!?”
Und vielleicht gerade darin der Grund liegt, warum so viele besonders aus der SPD darin einen Rücktrittsgrund sehen, etwa weil die das als dessen Aufgabe angesehen hatten, die Koalition zu retten. Und der das nicht macht.
Was die Frage aufwirft, wieviel von diesem Menschenjagdtheater Koalitionsrettungskampagne war.