Tipps für den Praxisalltag
Ein offenbar ziemlich geschockter Arzt schreibt mir, dass er gerade sprachlos (naja, er schreibt noch…) ist,
weil das Ärzteblatt Ärzten jetzt Selbstverteidigungskurse empfiehlt. Sie geben Nahkampftipps für den Praxisalltag.
Äh, ja.
Was überrascht daran?
Wir sind gerade dabei, die Kultur des Weißen Mannes abzuschaffen und das Zusammenleben täglich neu auszuhandeln. Einfach zum Arzt zu gehen, seinen Krankenschein abzugeben, im Wartezimmer dumme Zeitungen zu lesen und zu warten, bis man dran kommt, um sich dann behandeln zu lassen, ist nicht nur sowas von 80er oder 90er, das ist auch total weißer Mann und sowas von out.
Das hat man ja auch in Berlin und anderswo bei den Schießereien der letzten Zeit gemerkt: Wenn auf einen geschossen wird und der zwar unrettbar, aber doch nicht sofort tot ist, sondern noch zuckt und der Rettungswagen noch kommt, dann muss sofort eine Hundertschaft anrücken, um das Krankenhaus vor Rache zu schützen, weil dann nicht der Schütze, sondern der Arzt schuld am Tod sein soll.
Da kann man aber vorsorgen. Einfach ein paar dicke, stählerne Gitter zwischen Patient und Arzt. Stecken Sie ihren Arm bitte durch dieses Loch.
Oder: Hier ist eine Spritze, damit müssen Sie sich zuerst selbst sedieren, bevor wir Sie röntgen können.
Aber: Das ist ja auch erst der Anfang. Wartet mal, wie das in 10 Jahren aussieht.
😀