Ansichten eines Informatikers

Die Zerlinksung des Open-Source-Bereichs erreicht Linux

Hadmut
17.9.2018 20:16

Das war’s dann wohl mit der Computerei.

Dass man in vielen Open-Source-Bereichen, Quelltexten, github und so weiter einen Code of Conduct durchsetzt, mit dem man dann Politspacken in die Projekte rein- und die Macher rausdrückt, habe ich beschrieben. Ob meine Beobachtung, dass in vielen Open-Source-Projekten nichts mehr vorangeht, weil die Leute, die da jetzt dran sind, schlichtweg zu doof dafür sind, in irgendeinem Kausalzusammenhang damit steht, weiß ich nicht.

Immer öfter bemerkt man den Einfluss Neudummer daran, dass nichts voran geht, man sich aber in Begrifflichkeiten auslässt, wie etwa gerade bei Python, wo man die etablierten Technik-Begriffe Master und Slave nicht mehr verwenden will, weil es an Sklaverei erinnert.

Dass Leute wie Linus Torvalds nicht mehr alleine, sondern nur noch mit permanenter Begleitergruppe auf Konferenzen gehen, weil sie ständig fürchten müssen, dass ihnen eine Falle gestellt und eine Vergewaltigung vorgeworfen wird, ist auch bekannt. Es gibt Leute, die stehen regelrecht auf linken Abschusslisten.

Ich hatte ja auch neulich mal ein Problem, dass mit einem Kernel-Upgrade ein Monitor an einem Rechner nicht mehr (oder nur noch mit reduzierter Auflösung) funktionierte, weil sich der Display-Port nicht mehr einschalten ließ und nur noch der HDMI funktionierte, aber eben nur mit höchtens 1920×1080 Auflösung. Also habe ich einen Bug-Report losgeschickt. Es meldete sich sofort jemand, der sich um mich „kümmerte”, und mir voller Mitgefühl und Fürsorge mitteilte, dass er extra die technischen Daten dieses Rechners für mich rausgesucht habe, und es tatsächlich so wäre, dass der HDMI nur maximal 1920×1080 könne. Der Rechner könne gar nicht mehr. Es bestehe also gar kein Problem. Damit sei mir doch geholfen und der Fall erledigt.

Ich habe geantwortet, dass mir damit überhaupt nicht geholfen sei, und er das Problem nicht verstanden hat, weil der Monitor eine höhere Auflösung und vorher zwei Jahre an eben diesem Rechner funktioniert hat, eben am DisplayPort, und 1920×1080 durch die Interpolation nur unscharf darstellt. Es ginge darum, dass der Treiber die Hardware nicht mehr richtig konfiguriert.

Daraufhin wurde ich kontaktiert und ermahnt, ich möge mich einer wertschätzenderen und inklusiveren Sprache bedienen, weil ich damit den Menschen frustriert habe, der mir doch habe helfen wollen.

Heißt: Wir sollen alle lieb zu einander und deppentolerant sein. Ob das Problem verstanden und gelöst ist, spielt keine Rolle mehr. Es geht nicht mehr darum, dass der DisplayPort korrekt funktioniert, sondern darum, dass sich irgendwer irgendwie um mich kümmert und sich dann alle wohlzufühlen haben. Code of Conduct-mäßig.

Nun gibt es auch beim Linux-Kernel einen Code of Conduct. Und prompt nimmt sich Linux Torvalds in deutlich angefressenem Ton eine „Auszeit”. (Gefunden über)

Ich habe den Eindruck, dass der ganze Open-Source-Bereich in weiten Teilen zwar langsam, aber stetig den Bach runtergeht.

Viele Leute haben Angst, dass ihnen bald die Computer die Arbeitsplätze wegnehmen.

Ich habe manchmal eher die Befürchtung, dass wir in 10 oder 20 Jahren nicht mehr in der Lage sind, die Computer überhaupt in Betrieb zu halten.

Womöglich haben wir den Peak Digitalisierung gerade überschritten.