zu 1929 – Das Jahr Babylon
Ein paar historische Elemente.
Nun kamen vorhin also die ersten Folgen von Babylon Berlin.
Rein optisch und filmttechnisch fand ich es toll gemacht. Ich habe tatsächlich sogar eine Drehorte wiedererkannt – was an sich leicht ist, weil sie ja an bekannten Orten spielen, aber ich meinte besonders eine Stelle, die woanders gedreht worden war, als sie spielte.
Die Handlung hat mich jetzt noch nicht so vom Hocker gehauen. Was jetzt nicht dran lag, dass es schlecht gewesen wäre, sondern dass man es wegen der hohen Kosten vorher mit soviel Werbung und Lorbeeren zugeballert hat, um die Zuschauerquote möglichst hoch zu treiben. Damit war auch der Maßstab hoch, und den fand ich jetzt nicht so wirklich erreicht.
Sehr interessant fand ich aber die Dokumentation, die im Anschluss kam. Denn sie zeigt in einigen Aspekten das, was ich auch hier im Blog schon als die Auslöser der Entwicklung vor hundert Jahren beschrieben habe. Nämlich instabile Politik in Verbindung mit der Ausbreitung von Kommunismus/Stalinismus als Bedrohung. Aufmärsche der „Arbeiterklasse”, organisiert von der KPD. Besonders so gegen Mitte der Dokumentation kommen die wesentlichen Stellen.
Schlagzeile: „Die Sowjets verändern das Antlitz der Erde”
Interessanterweise war es damals vor allem die SPD, die die Mai-Unruhen und kommunistische Aktivitäten zunächst bekämpfte.
„SPD und NSDAP sind Zwillinge” (Ernst Thälmann, KPD) Dazu Wikipedia:
Aufbauend auf die sowjetische Sozialfaschismusthese bekämpfte die KPD, die sich unter seiner [Thälmann] Führung zunehmend stalinisierte, die SPD als politischen Hauptfeind innerhalb der Weimarer Republik.
Das ist der Streit, der heute noch das Zeitgeschehen bestimmt.