Kühlende Gendergerechtigkeit
Sie hilft für und gegen alles.
Heute: Das Klima.
Wir müssen gendern, damit das mit dem Klima wieder besser wird.
Haltet Ihr für Blödsinn und faulen Hokus-Pokus? Also bitte, ja. Reißt Euch zusammen. Das ist eine offizielle Mitteilung unserer Bundesregierung, namentlich des Umweltbundesamtes: Gendergerechtigkeit als Beitrag zu einer erfolgreichen Klimapolitik: Forschungsreview, Analyse internationaler Vereinbarungen, Portfolioanalyse .
Mit dem hier vorliegenden ersten Zwischenbericht des Forschungsvorhabens „Interdependente Genderaspekte der Klimapolitik. Gendergerechtigkeit als Beitrag zu einer erfolgreichen Klimapolitik: Wirkungsanalyse, Interdependenzen mit anderen sozialen Kategorien, methodische Aspekte und Gestaltungsoptionen“ stellen wir Ihnen die Ergebnisse des ersten Arbeitspaketes vor.
Im Zentrum stand dabei ein umfassender Literaturreview, mit dem der aktuelle Stand der Erkenntnisse zu den Genderaspekten des Klimawandels und deren Evidenz aufgezeigt wurde. Dieser umfasst die wesentlichen Handlungsfelder des Klimaschutzes und der Anpassung an den Klimawandel soweit dazu Analysen aus der Genderperspektive vorliegen. Weiterhin sollten anhand der Literatur mögliche Hindernisse beim Gender Mainstreaming in der Klimapolitik respektive der Integration von Genderaspekten bei der Entwicklung und Umsetzung klimapolitischer Maßnahmen sowie mögliche Schritte zu deren Überwindung identifiziert und diese, soweit möglich, mit guten Beispielen unterlegt werden.
Wieder mal der übliche Sozio-Quatsch, es wird nicht empirisch geforscht, sondern allein darum rumgeblubbert, was andere irgendwo geschrieben haben.
Für die Recherche nach peer-reviewten Artikeln wurde zunächst das Web of Science benutzt. Die Schlüsselbegriffe der Suchstrategie finden sich im Anhang 2. Ergänzend wurde in Google Scholar, WorldCat und Researchgate recherchiert.
Man muss sich mal bewusst machen, was für einen Scheiß die da treiben:
Zudem wurden in einzelnen Forschungsprogrammen der sozial-ökologischen Forschung (SÖF) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) die Berichte relevant erscheinender Forschungsprojekte nach dem Stichwort ‚Gender‘ durchsucht. Mangels gemeinsamer Datenbank aller Projektberichte der SÖF blieb nur der mühsame Weg, auf den jeweiligen Webauftritten der Projekte zumindest stichprobenmäßig die verschiedenen Arbeitspapiere, Dokumente und Berichte einzeln nach dem Stichwort ‚Gender‘ zu durchsuchen (die SÖF arbeitet mit dem Begriff Gender, ansonsten wurde in den Datenbanken auch nach Geschlecht und zur Absicherung auch nach Frauen bzw. Männer gesucht).
Sie suchen von vornherein nur nach dem Begriff „Gender” und basteln daraus dann Genderbedarf. Beispiel:
Die Ökonomin Griffin Cohen (2014) analysiert die Genderunterschiede bei den Treibhausgasemissionen in Kanada. Emissionen entstehen, wenn man die Bereichsunterteilung bisheriger Statistiken und Berichterstattungen übernimmt, vor allem in den Bereichen industrielle Produktion, Transport und Haushalte, so die Basis ihrer Überlegungen. Die CO2-Emissionen, die durch die Produktion entstehen, rechnet sie den dort arbeitenden Beschäftigten zu. Je mehr Treibhausgase in einem Industriesektor emittiert werden, desto stärker ist die Belegschaft männlich dominiert, zeigt eines der Ergebnisse. Im Transportsektor werden die Emissionen entsprechend den Fahrer/-innen zur Last gelegt. Auch hier zeigt sich, je schwerer ein Kraftfahrzeug, desto eher wird es von Männern gefahren (LKWs), was den Carbon Footprint der Männer weiter in die Höhe treibt. Die Emissionen der privaten Haushalte werden mangels einer Methodik zur Aufteilung zwischen den einzelnen Haushaltsmitgliedern jeweils zur Hälfte Männern und Frauen zugerechnet. Das Ergebnis ist so eindeutig wie fragwürdig: 23,5% der Treibhausgase wurden durch Frauen, 76,5% durch Männer produziert. […] Stattdessen fokussiere die Politik auf effizientere Produktion und habe dabei vor allem die hochemittierenden Industrien mit ihren männlich dominierten Arbeitsplätzen im Blick. Genderaspekte werden allenfalls einbezogen, um Frauen für diesen Arbeitsmarkt fit zu machen und sie so davon profitieren zu lassen.
Männer machen die schwere Arbeit, also sind sie auch am CO2 schuld. Immerhin merken sie selbst, dass das „fragwürdig” ist. Als ob Fabriken weniger CO2 ausstoßen, wenn man die Männer dort durch Frauen ersetzt.
Ergas und York (2012) vergleichen den Gleichstellungsstatus und die Höhe des Carbon Footprints in mehr als 100 Ländern aller Weltregionen. Sie gehen von der Hypothese aus, dass in Gesellschaften mit einem hohen Grad an Gleichstellung der Carbon Footprint niedriger ist. Für den Gleichstellungsstatus ziehen sie den politischen Status von Frauen heran. Das Ergebnis bestätigt ihre Hypothese: Nach dem Bruttosozialprodukt ist die Gleichstellung der Faktor mit den größten Wirkungen auf die Minderung von CO2-Emissionen und hat damit einen Effekt, der mindestens genauso groß ist wie der anderer Maßnahmen, auf die sich Politik und Forschung fokussieren (wie Urbanisierung, Industrialisierung, Militärausgaben etc.). „This finding suggests that efforts to improve gender equality around the world may work synergistically with efforts to curtail global climate change and environmental degradation more generally” (Ergas & York 2012:974). Warum Gleichstellung so einen hohen Einfluss auf die Höhe der Emissionen hat, erklären die Autoren/Autorinnen sich mit der ‚Logik der Dominanz‘, nach der bisher Natur und Frauen gleichermaßen ausgebeutet, die Natur und auch Menschen generell vor allem unter Verwertungsaspekten betrachtet wurden.
Da wären wir wieder mal bei Korrelation und Kausalität. Durch Gleichstellung gingen die CO2-Emissionen herunter. Wie das technisch gehen soll? Keine Ahnung. Dass es vielleicht eher so ist, dass sich moderne, automatisierte, schreibtischgesteuerte Industriefelder eher Frauen leisten können, wäre doch naheliegender. Ebenso wie beim Denkfehler, dass Firmen mehr Gewinn machten, wenn sie Frauen im Vorstand haben. Es ist umgekehrt. Nur Firmen mit viel Gewinn können sich noch ein paar Quotenziervorstände leisten.
Wäre ich jetzt Soziologe, würde ich da mal frisch folgern, dass die Lebenserwartung und die Freizeit von Frauen schuld sind. Kaum müssen die arbeiten und haben weniger Lebenszeit und Freizeit, dann geht der CO2-Ausstoß runter. Also sei damit bewiesen, dass Frauen an der Klimaerwärmung schuld sind, weil die bisher zuwenig gearbeitet haben.
Aber ich bin ja kein Soziologe.
Und so kommen sie zu Schlussfolgerungen wie:
- Die volle Beteiligung von Frauen an klimarelevanten Entscheidungen auf allen Ebenen sollte ermöglichst werden. Frauen sollten ermutigt werden, für UNFCCC-Gremien zu kandidieren, weibliche Delegierter sollten verstärkt in Gremien entsandt werden. Die Delegationen sollten auf Geschlechterparität abzielen.
- Bei allen Aktivitäten im Bereich Klimawandel sollten die Menschenrechte, die Geschlechtergerechtigkeit und das Empowerment von Frauen berücksichtigt werden.
- Anpassungsprogramme sollten auf einem gender-sensitiven und partizipatorischen Ansatz basieren.
Und so weiter und so fort.
Logik: Wir haben Klimaerwärmung, also müssen wir dringend Gendergerechtigkeit einführen. Erinnert mich in Logik und Stringenz an die berühmte Szene „Warum liegt hier überhaupt Stroh rum?” Warum ist denn hier so warm?
Mit solchen Leuten in der Regierung kann mit der Klimarettung ja nichts mehr schief gehen.