Mann und Frau im Wandel des genderpsychotischen Diskurses
Mal so, mal so.
Ich weiß nicht, ob sich noch alle daran erinnern, aber in der feministischen Inkubationsphase des genderpsychotisch-akademischen Krisenzustandes hieß es ja, nur die Frau sei „Geschlecht”, weil Geschlecht so eine gesellschaftlich zugewiesene und von bösen Hexbammen gleich nach der Geburt durch Aussprechen des Geschlechtsfluches vollstreckte Versklavung und Unterdrückung auf Lebenszeit. Frei und wie geboren seien die Männer, während die Frauen von kleinauf als das benachteiligte Geschlecht geschaffen und in die Rolle der Unterdrückten gezwungen seien. Sie seien kleiner, weil man ihnen das Essen wegisst, und litten unter der Menstruation und der Schwangerschaft, weil man ihnen eingeredet habe, dass das schlimm sei, um ihre Arbeitskraft herabzusetzen und sie im beruflichen Wettbewerb auszubooten.
Entstanden sei das im 18. Jahrhundert, als sich fiese finstere Wissenschaftler drei schlimme Dinge erdacht hätten um die Hälfte der Menschheit zu knechten und zu unterdrücken, Medizin, Biologie und die Frau. Vorher gab’s das alles gar nicht und die Welt war gut.
Das wirft Fragen auf.
Denn in gewissem Widerspruch dazu steht, dass man ebenso behauptete, die einzig vertretbare und natürliche Sexualität sei die lesbische. Alles andere sei unnatürlich, gewaltsam und schlecht, zu verbieten und unterdrückerisch, eine Erfindung eben jener finsterer Wissenschaftler. Selbstverständlich seien alle Frauen von Natur aus rein lesbisch, denn lesbische Sexualität sei die einzige natürliche, weil gewaltfrei. (Darüber haben mir Schwule und Lesben zwar was ganz anderes erzählt, aber die waren sicher nur fiese Desinformanten.) Die Frau würde dann – quasi wie ein Reitpferd – mit mehr oder weniger Gewalt zur Heterosexualität zugeritten, bis sie so irre ist, dass sie das für normal hält und ihre lesbische Natur vergessen hat. Deshalb sei jeglicher Sex zwischen Mann und Frau immer und ausnahmslos Vergewaltigung, weil alles, was nicht mit Einverständnis erfolge, stets Vergewaltigung sei, und Frauen, die nicht mehr wüssten, dass sie Lesben sind und mit Männern nichts zu tun haben wollen, geistig nicht mehr beisammen und nicht zurechnungsfähig seien, damit also juristisch kein wirksames Einverständnis erklären könnten. Deshalb gäbe es keinen einvernehmlichen Sex zwischen Männern und Frauen, weil alles, was nicht männerablehnende Lesbe ist, nicht zurechnungs- und einverständnisfähig ist.
Wie das dazu passen soll, dass man die Frau erst im 18. Jahrhundert zum Zweck der Unterdrückung erfunden und ihr erst gar keine befreite Sexualität gestattet hat, war nicht zu klären. Alledem wäre ja noch ein gewisses Mindestmaß an Stringenz zuzurechnen gewesen, wenn man schwulen Sex als den einzig natürlichen angesehen hätte, denn was hätten sie auch sonst machen sollen, wenn sie vorher alle nur Männer waren.
Wie hätten sie sich denn damals überhaupt fortgepflanzt, bevor es die Frau gab? Sporen? Mitose? Sprossen?
Die Antwort liefert wohl das schwedische Fernsehen (wer sonst?), die angeblich zu Weihnachten erläutert haben, dass sich Maria geklont habe und Jesus eine Transe war. Denn dann sei er ja ein Mädchen gewesen, das sich zum Jungen unentschieden habe. (Man hatte irgendwann in den 50er oder 60er Jahre schon mal nachgewiesen, dass es Parthenogenese auch beim Menschen gibt, allerdings extrem selten. Irgendwie kann es wohl tatsächlich passieren, dass eine Eizelle nicht nur wie bei Trisomien eine, oder einige DNA-Stränge zusätzlich bekommt, sondern alle und dann einfach loslegt. Man hatte nach langer weltweiter Suche mit den damaligen primitiven Nachweismethoden schließlich ein Mutter-Tochter-Paar gefunden, worauf die Kirche zunächst über den Nachweis unbefleckter Empfängnis jubelte, aber sofort verstummte und das nie wieder erwähnte, als man sie darauf hinwies, dass solche Kinder mit der Mutter genetisch identisch und somit stets weiblich sind.) Wie aber könnte Jesus als Frau geboren sein, wenn man die erst im 18. Jahrhundert erfunden hat?
Wie passt das zusammen?
Genderastik ist, ständig den Standpunkt zu wechseln und sich ständig selbst zu widersprechen. Wie Orwells Doppelsprech.
Oft sagen sie, Geschlechter gäbe es von Natur aus gar nicht, und Männer hätten kein Geschlecht, weil sie frei wären und Geschlecht Unterdrückung und Herumgeopfere bedeute, und das nur die Frauen wären. Dann aber kommen sie und weisen alles Böse dem Manne zu und führen es auf das biologische Testosteron zurück.
Auch Frauen haben psychische Erkrankungen. Trotzdem fahren sie nicht mit Autos in Menschenmengen um zu töten. Das Problem heißt Männlichkeit, egal ob IS, Nazis oder anders krank.
— AndreasKemper (@AndreasKemper) 1. Januar 2019
Obwohl man zuvor noch sagte, nur Männer seien frei, natürlich, geschlechtslos, und die Frau nur ein kaputtes, unterdrücktes, gefoltert-geknechtetes Kunstwesen, dem man nicht mal den aufrechten Gang gestatte und für alles weniger Geld bezahle, und das man dekonstruieren und befreien, ihm den Weg zum Mannsein eröffnen müsse, heißt es dann, die Männer seien das Problem und nur Frauen seien die Lösung.
Heißt im Klartext: Das Gesellschaftsmodell ist, dass alle geknechtet, unterdrückt, rechtlos, kaputtsozialisiert, unterbezahlt, bevormundet, entrechtet werden und nicht genug zu essen bekommen, um auszuwachsen, man ihnen einredet, sie hätten Schmerzen. Kurz gesagt: Kommunismus.