„Nicht sinnlich genug…”
Von wegen unabhängiger Journalismus.
Die zur SPD Medienholding ddvg gehörende Öko-Test Holding mit dem Verbrauchermagazin Öko-Test befindet sich finanziell in einer prekären Lage. Das Unternehmen, das in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft geführt wird, hat mehr als die Hälfte seines Grundkapitals aufgezehrt. […]
Wie vielen Zeitschriften fällt es auch Öko-Test schwer, sich im hart umkämpften Markt zu behaupten. Die Auflage sinkt seit Jahren – im 3. Quartal um mehr als sechs Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. „Öko-Test ist zu textlastig und nicht sinnlich genug“, mäkelte Jens Berendsen, Geschäftsführer der SPD Medienholding, am Mittwoch bei einem Pressegespräch an dem Blatt herum. Daher werde das Verbrauchermagazin noch in diesem Jahr relauncht. Mehr Lifestyle, mehr Lebensgefühl – zumindest optisch soll der Verbrauchertitel so den Zeitgeist der Leser treffen.
Doch die Auflage ist noch das geringste Übel. Viel größer sind die finanziellen Probleme, die die Öko-Test Holding AG hat. Die Gesellschaft hat mehr als die Hälfte ihres Grundkapitals aufgezehrt, für eine Aktiengesellschaft ein No-Go.
Wie bitte!?
Die SPD diktiert einem Zeitschriftenverlag, was in dessen Blatt zu stehen hat?
Nun, das wussten wir ja schon länger, aber bisher hat man jeden als Populist, Fake-Newser oder Rechtsradikalen an die Wand genagelt, der sowas sagte.
Aber dass Öko mit Lifestyle zu tun hat, wussten wir ja schon immer. Und an welche Zielgruppe sich „sinnlich” richtet, ist auch klar.