Ansichten eines Informatikers

100 Hochzeiten in NRW

Hadmut
1.5.2019 15:01

Neue Sitten und Gebräuche.

FOCUS berichtet:

Das nordrhein-westfälische Innenministerium plant laut einem Bericht eine Art Lagebild zu ausufernden Hochzeitsfeiern. Insgesamt sei die Polizei in NRW in den vergangenen drei Wochen etwa 100 Mal wegen aus dem Ruder gelaufener Hochzeitsfeiern ausgerückt.

Das berichtet der “Kölner Stadt-Anzeiger” unter Berufung auf einen Ministeriumssprecher. Meist sei es dabei um Eingriffe in den Straßenverkehr gegangen.

Um zu ergründen, ob es sich bei den über die Stränge schlagenden Hochzeitsgesellschaften um ein neues Phänomen handele, habe das Innenministerium begonnen, eine gesonderte Statistik über die Vorfälle zu führen, zitierte die Zeitung den Sprecher. Innenminister Herbert Reul (CDU) sprach den Angaben zufolge von “Exzessen”, die “den kleinsten gemeinsamen Nenner dieser Gesellschaft” missbilligten. Er kündigte an, “mit allen rechtlichen Mitteln” dagegen vorzugehen.

Pfff. “den kleinsten gemeinsamen Nenner dieser Gesellschaft” missbilligten

Das wollte man aber doch genau so haben. Gesellschaft des Weißen Mannes vertreiben, Zusammenleben täglich neu aushandeln. Eine Kultur sei bei uns nicht feststellbar, hieß es. Man müsste halt man die Straßenverkehrsordnung als Kultur begreifen.

Nun hätte ich eine ganz doofe Frage: Wer glaubt eigentlich, dass das nur im Straßenverkehr so ist?

Würde jemand, der die Straßenverkehrsordnung und die Rechte anderer so missachtet, etwa mit Straf-, Steuer- oder Sozialrecht besser umgehen?

Vorschläge hätte ich schon:

  • Führerscheine weg. Falls sie überhaupt welche haben.
  • Man könnte die Hochzeit schlicht annulieren, wenn die Gäste sich nicht benehmen. Und die Wiederhochzeit für 6 Monate sperren.
  • Man könnte alle beteiligten Autos einziehen/verschrotten.
  • Alle Teilnehmer sofort für 3 Tage in Haft. Dann ist die Hochzeitsfeier im Eimer. Und die Torte auch.
  • Man könnte jedem Geschädigten, jedem, der dadurch im Stau steht, das Recht einräumen, die Braut an Ort und Stelle, also noch vor der Hochzeitsnacht und dem Bräutigam, zu entjungfern.

Manche stellen aber schon die Frage, ob das nur schlechtes Benehmen und Sozialunfähigkeit ist, oder ob es da um Machtdemonstration und die Übernehme der öffentlichen Ordnung geht.

Die Frage ist halt auch: Wenn es bei Hochzeiten schon so läuft, womit geht es dann weiter?