Warum die Presse nicht mehr funktioniert
Leser fragen – Danisch antwortet.
Ein Leser fragt, warum die Presse ihre Aufgaben nicht mehr wahrnimmt:
Warum recherchieren das Blogger und Bürger in ihrer Freizeit und nicht sog. Journalisten, die das gelernt haben und dafür bezahlt werden? So schwer war das doch nicht, dass das nicht auch eine FAZ gekonnt hätte, Herr v. Altenbockum! #müllpresse https://t.co/EjbkHKlMEP
— Berlinator (@Berlinator1) 26. Mai 2019
Antwort:
Ich habe das schon von den Netzwerk-Recherche-Konferenzen im NDR berichtet, und auch einige Journalisten und Verleger haben mir das unter der Hand schon gesagt: Die ganze Medienbranche ist rein betriebswirtschaftlich schon lange nicht mehr lebensfähig, sondern hängt nur noch am Geldfluss der Werbung. Es gab schon vor Jahren in Karlsruhe mal einen Skandal, in dem man in einer Zeitung eine Journalistin gefeuert hat, die zwar völlig wahrheitsgemäß und gut geschrieben hatte, aber eben etwas, was dann einem Werbekunden nicht passte, und der erpresste dann eben, dass sie gefeuert wird.
Ein Verleger hat mir das schon vor fast 15 Jahren mal erklärt, als ich einen Verlag für „Adele und die Fledermaus” gesucht habe: Kein Verleger, keine Redaktion kann sich mehr leisten, seine Werbekunden zu verlieren. Dann ist man pleite. Beispielsweise könnte niemand mehr etwas gegen die Pharmaindustrie schreiben, weil die halt zu den großen Werbekunden gehören und damit jeden pleiteschalten können.
Dazu kommt ein extremer Konformitätsdruck innerhalb einer fast ausschließlich „links-grün-versifften” (oder besser: -versoffenen) Medienbranche, die gnadenlos jeden ihrer verfolgt und zusammentritt, der vom Mainstream abweicht.
Siehe einfach auch Twitter:
Als festangestellte Journalisten haben wir vom Verlag schriftlich den Hinweis bekommen, bei AfD-Mitgliedschaft, -Funktion oder offener Sympathie gekündigt zu werden, da sowas mit der Compliance unvereinbar ist – spannend, die Entwicklung zum Totalitarismus zu erleben…
— Jean Pierre Hintze 🔎 (@jphintze) 24. Mai 2019
Durchsage eines Spiegel-Autors: Deine Rechte sind uns egal, wenn Du politisch anderer Meinung bist, und wer das als Kenner der Materie anders sehen sollte, wird auch noch gezielt beshitstormt. pic.twitter.com/DHGOs32Q1b
— Don Alphonso (@_donalphonso) 20. Mai 2019
Wir sind im Aufbau einer DDR 2.0. Oder wie mir manche Leser mit DDR-Hintergrund schreiben: Viel schlimmer, als die DDR jemals gewesen sei.
Die Presse ist längst kontrolliert, und abweichende Meinungen werden massiv verboten, unterdrückt, verfolgt.
Und dazu kommt eben das Grundproblem der Journalisten: Die können ja sonst nichts, haben normalerweise nichts ordentliches gelernt. Sind die raus, sind sie tot auf Hartz IV.
Deshalb sind die enorm erpressbar.
Und wenn dann eben solche Zustände dazukommen, dass ausgerechnet die Werbebranche so eine Rezo-Kampagne durchzieht, dann bleibt denen gar nichts anderes mehr übrig, als zu gehorchen. Allerdings fehlte ihnen für jede andere Reaktion auch das Hirn.
Deshalb klärt die Presse sowas nicht mehr auf. Sie funktioniert nicht mehr.