Vergewaltigung revisited
Da könnte gewaltig was kippen.
Dass sich #MeToo gerade zum Rohrkrepierer auswächst, sollte sich herumgesprochen haben. Der Fall Kevin Spacey fällt gerade in sich zusammen. Neulich stand irgendwo, dass bei Harvey Weinstein auch gerade ein Vorwurf nach dem anderen zusammenfällt. Und in der Causa Dieter Wedel hört man auch nichts mehr.
Ursprung des ganzen Hetzsoufflés (schnell essen, bevor es zusammenfällt) sind die amerikanischen Universitäten, und darunter ist eine der übelsten Brutstätten Michigan mit seinen verschiedenen Universitäten. Die University of Michigan gilt als qualitativ besser (was aber wohl nicht viel heißen will, alles relativ), dafür gilt die Michigan State University als deutlich gefragter, was die sportlichen Fähigkeiten ihrer Studenten angeht (wohl nicht so die intellektuellen). Genderdurchverseucht sollen sie beide sein.
Inside Higher Ed berichtet nun, dass ein Rechtsanwalt da gerade einen Frontalangriff auf die Michigan State University aufbaut.
Der nämlich will die Universität in einem class-action lawsuit verklagen. Ich kenne das amerikanische Rechtssystem nicht so, aber das ist wohl so eine Grundsatzklage, in der gleichartige Fälle insgesamt abgehandelt werden. Und da geht es nun um die typisch-feministische Vorgehensweise, Leute zu beschuldigen und ihnen dann die Verteidigung zu verwehren. Die dürfen nicht fragen, sich nicht verteidigen, es gibt sogar Berichte, dass Beschuldigte Leute vor einem Termin zur Anhörung gar nicht erfuhren, was ihnen überhaupt vorgeworfen wird, und das dann auch nur ganz kurz und knapp und vage und nur mündlich, Rechtsbeistand und Begleitung nicht zugelassen. Also im Prinzip willkürliche Geheimverfahren.
Dieser Anwalt will die nun verklagen, weil das kein faires Verfahren sei. Es gäbe da nämlich gewisse Anforderungen und Regeln, und die hätten die Universitäten gröblichst missachtet. Womit er ja sachlich Recht hat. Und ein Berufungsgericht habe im September 2018 schon geurteilt, dass einem beschuldigten Studenten natürlich auch das Recht zustehe, zu den Vorwürfen Fragen zu stellen, auch an die Beschuldiger. Wie in einem Gerichtsverfahren eben.
Der Anwalt ist nicht nur überzeugt, dass er damit gewinnt, sondern auch, dass das sogar rückwirkend dazu führen kann, dass da viele Fälle und universitätsinterne Verurteilungen aufgehoben werden. Das könnte mehrere hundert Fälle betreffen.
Wenn das dann der Fall ist, dann brennt da die Luft.
Ob ein Gericht eine staatliche Universität zu hohem Straf-Schadensersatz verurteilen würde, ist eine andere Frage, wohl eher nicht, aber wenn da sämtliche Fälle wieder neu aufgerollt werden, dann haben die da ein richtiges Problem.
Vor allem dann, wenn sich bei einem neu aufgewickelten Verfahren mit Fragerecht herausstellen würde, dass die Vorwürfe falsch waren.
Und falsche Vorwürfe sind ja schon so viele aufgeflogen. Es gab ja mal diesen Fall einer Frau, die auf einer Feier einer Studentschaft von einem Mann vergewaltigt worden sein wollte. Ihr Pech: An besagtem Abend gab es da gar keine Veranstaltung. Sein Glück: Er existierte gar nicht, so einen gab es da nicht.
Könnte gut sein, dass da jetzt eine ganze Lawine von Fällen entsteht, die sich als falsche Anschuldigung herausstellen.
Und das kann dann zumindest auf der persönlichen Haftungsebene ziemlich teuer werden. Stellt Euch mal vor, die müssen den Schaden bezahlen, den sie angerichtet haben. Oder die Universitäten müssen den Leuten den Schaden durch die Maßnahmen gegen die Studenten, Studienabbruch, Ausgrenzung bezahlen.
Wollen wir hoffen, dass die an den Gender Studies jetzt mal so pleite gehen. Akademisch und hoffentlich auch finanziell.
Ich könnte mir sogar vorstellen, dass manche dafür auch im Gefängnis landen. Wo die Gender-Studies-Leute meines Erachtens ohnehin hingehören.