Sommerfest abgesagt
Ach, gar. Beachtliches aus dem Pressebereich.
„Kress News” berichtet „exklusiv”, dass die Süddeutsche ihr Sommerfest abgesagt habe, aus wirtschaftlichen Gründen. Der Betriebsrat habe ein Ersatzpicknick abgehalten. Und das Fest für Verlagssenioren ebenfalls. Und dass es da noch andere interne Reibereien gibt.
Meedia meint dazu, , dass es gar nicht um das Sommerfest an sich gehe (sooo teuer sind die ja jetzt auch nicht, wenn man das etwas bescheidener macht), sondern da wohl Kündigungen anstehen und das einfach blöd aussieht, wenn man vorher noch feiert.
Ich will’s mal so sagen: Ich war mal in einer Firma, die rapide insolvent ging. (Nicht, weil es an der Firma selbst gelegen hätte, der ging’s gut, die hat Gewinn gemacht, sondern weil im europäischen Mutterkonzern ein paar Totalunfähige und Kriminelle das Rechnungswesen an die Wand gefahren haben und den Laden ruiniert hatten, und das wegen der Haftungsverflechtung auch die Tochtergesellschaften in den Ländern mit erledigte.) Wisst Ihr, wie das da damals anfing? Es gab auf der Theke am Empfang immer einen Obstkorb, an dem sich die Mitarbeiter jederzeit was nehmen konnten. Irgendwann wurde der Obstkorb gestrichen. Danach ging’s nicht mehr lange bis zur Insolvenz.
Normalerweise ist das in Führungskreisen bekannt, dass man sowas auf gar keinen Fall tun sollte, weil die Mitarbeiter zu frustrieren und demoralisieren das Übelste ist, was man tun kann. Der Schaden ist viel größer als die Einsparung eines Festes oder Obstkorbes.
Harren wir also der Dinge, die sich da noch tun werden.
Laut den Meldungen wollen sie nächstes Jahr 75. Jubiläum feiern. Mal sehen, wie’s wird.
Mitleid muss man mit der Bude nicht haben. Wer sich Prantl leistete und so nach links wegkippte, der schaufelte sich selbst das Grab.
Davon ganz abgesehen kann ich überhaupt nicht verstehen, warum es der Presse überhaupt schlecht geht. Nachdem wir jetzt so viele Akademiker, Ärzte, Ingenieure, Piloten in das Land geholt haben, müssten deren Verkaufs- und Abonnentenzahlen doch durch die Decke gehen… Hatte uns die Presse nicht versprochen, dass durch Diversität und Migration alles besser wird und damit die Wirtschaft angekurbelt wird, die unsere Renten erwirtschaften und so weiter?
Und auch durch die Frauenquote? Da würden auch die Gewinne zwingend ansteigen?
Scheint, als wirke die von der Süddeutschen angepriesene Wundermedizin bei ihr selbst nicht.
2015 hatte die Süddeutsche noch geschrieben, dass wir die Zuwanderung ganz dringend brauchen, weil wir die Fachkräfte bräuchten und die Leute in unsere Sozialkassen einzahlen müssten. Und dass die hier zu ganz tollen Veränderungen führten. Sie würden unsere Finanzen stabilisieren. (naja, tot ist auch „stabil”)
2018 sah das dann schon ganz anders aus, auch für die Süddeutsche:
Als 2015 die Flüchtlingswelle kam, gab es in der Wirtschaft viele Optimisten. Angesichts des Fachkräftemangels sahen nicht wenige ein großes Potenzial in den Menschen, die nach Deutschland strömten. Doch die Integration erwies sich als zäh. Im März bezogen noch immer gut 986 000 Flüchtlinge aus den acht maßgeblichen Asylherkunftsländern außerhalb Europas – Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien – Hartz-IV-Leistungen. Als arbeitssuchend verzeichnete die Bundesagentur für Arbeit im Juni knapp eine halbe Million Flüchtlinge.
Würde mich interessieren, wieviele Kunden und Abonnenten die Süddeutsche unter den Leuten aus Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien so hat.
Aber sehen wir es positiv: Zumindest die Presse hat gerade keinen Fachkräftemangel. Im Gegenteil.