Es kippt
Politikversagen am praktischen Beispiel.
Es ist jetzt nicht neu. Es gibt so viele Berichte. Aber es fällt auf, dass besonders viele der Berichte von Lehrerinnen stammen, die wohl einfach am dichtesten dran an der Konfliktsituation sind.
Es gibt den Effekt, und das ging vor einiger Zeit auch schon in Tabellenform durch die Social Media, dass Migration und Integration nicht in linearen oder gleichläufigen Verhältnis stehen.
Anfangs läuft die Integration sehr gut, weil einem allein in einem fremden Land nichts anderes übrig bleibt, die Zahlenverhältnisse Konflikte und Machtkämpfe gar nicht erst zulassen und ohnehin nur die zu den Pionieren gehören, die jetzt nicht gerade mit dem Zielland und seiner Bevölkerung auf Kriegsfuß stehen.
Steigt aber der Anteil, dann wird die Integration plötzlich rückläufig. Dann nämlich bilden sich kleine Gemeinden, Gruppen, Sippen, die sich abkapseln und in ihrem eigenen Kulturkontext leben, sich nicht nur nicht mehr anpassen müssen, sondern es auch immer schwerer können, weil sie zunehmend doch wieder mit eigenem Umfeld umgeben sind. Es bilden sich Parallelgesellschaften, sobald genügend Leute dafür da sind. Das ist praktisch unvermeidlich. Aber die Form unterscheidet sich. Ich fand das beispielsweise sehr frappierend, in Namibia nach Swakopmund zu kommen und plötzlich alles auf deutsch zu finden: Straßennamen, Speisekarten, Postamt, Preisschilder beim Friseur. Und im Schaufenster der Kramläden das Kochbuch von Horst Lichter. In Australien gibt es einen Friedhof, auf dem fast alle Namen auf alten Gräbern deutsch sind, weil die sich da alle versammelt hatten. Den Effekt findet man immer wieder.
Ich hatte mich vor einiger Zeit mal verwundert gezeigt, weil im Fernsehen ein Bericht über Türken kam, und darunter über Ältere, die seit 40 Jahren in Deutschland leben, aber gar kein oder nur kaum Deutsch sprechen. Einige türkischstämmige oder türkische Leser schrieben mir, dass das so selten nicht wäre, und dass das in ihrer Familie auch vorkäme. Die Abkapselung sei von vornherein als Tugend betrachtet worden, es gab nie den Versuch, sich mit den „Fremden”, als die man die Einheimischen betrachtete, irgendwie abzugeben. Irgendwie eine Kreuzung aus Fremdenfeindlichkeit und dem alten Geisterfahrerwitz „Einer? Hunderte, Hunderte!”
Insofern sollte man eigentlich meinen, dass Politik auf sowas vorbereitet sein sollten, insbesondere nachdem wir Millionen und Milliarden für Geisteswissenschaftler zu verbraten, um Bataillone von Politologen und Kulturwissenschaftlern zu füttern. Was wäre eigentlich deren Wissen und Aufgabe, wenn nicht auf sowas hinzuweisen?
Hätte das bei der Vielzahl dieser Berater und Geldempfänger nicht förmlich jedem bekannt sein müssen, dass es eben so läuft?
Man tut aber überhaupt nichts, außer eben jeden, der was sagt, als Rechten oder Nazi zu beschimpfen.
Nun, Katastrophen- und Frontberichte von Lehrerinnen aus dem Klassenzimmer gibt es viele, und ich muss sagen, die Feldpost von Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg liest sich oft entspannter.
Hier ist gerade mal wieder ein aktueller Bericht.
Völliges Politikversagen. Man hat es bei ein paar leeren Worten belassen.
Schaut man sich aber an, wer in der Politik sitzt, dann überrascht das nicht, denn die Politik strotzt inzwischen vor kompetenzlosen Zivilversagern.
Man wird noch versuchen, das aus der öffentlichen Wahrnehmung herauszuhalten, wenigstens bis nach den nächsten Bundestagswahlen, aber irgendwann wird das halt richtig anbrennen, irgendwann wird es nicht mehr bei Berichten von Lehrerinnen bleiben.
Ich glaube nicht, dass das Thema Klima in 10 Jahren noch eine nennenswerte Rolle spielt. Es wird andere Themen geben. Und insgesamt weniger gesprochen werden.