Neues aus der Forschung: Man hat jetzt herausgefunden, wofür Mobiltelefone erfunden wurden
Nämlich:
Zur Festigung des Patriarchats, zur Unterdrückung von Frauen und zur ständigen und allerortigen Reproduktion von Geschlechtsunterschieden, kurz: Um Frauen ständig und überall in der Frauenrolle zu halten. Erkenntnisse feministischer Gender Studies.
Herrje, warum nimmt man sie ihnen dann nicht einfach ab, wenn es ihnen ohne besser geht?
Weil sie dann kämen und sich über den gender phone gap beschweren würden, weil sie dann feststellten, dass mehr Männer als Frauen Zugang zu Mobiltelefonen haben und das zur Darstellung der Patriarchatsstellung dient.
Oder anders gesagt: Wie ich schon so oft sagte, sind Gender Studies nichts anderes als dümmste Rhetorikübungen, um über jeden bliebigen Gegenstand X, egal ob Nagel, Schnürsenkel, Drachen, Bremsbelag, Mikron, Turnschuh, Dosenöffner, immer denselben Schwachsinn zu schreiben.
Einfaches Prinzip:
- Haben es mehr Männer, dient es der Festigung des Patriarchats.
- Haben es mehr Frauen, dient es als Unterdrückungswerkzeug der Frau.
- Haben es gleich viel, dann ist die Anwendung permanent Frauenbenachteiligend.
War ja so bei schnellen Autos und Staubsaugern und so weiter. Es ist ganz egal, worum es geht, das Ergebnis ist immer dasselbe, weil es von vornherein fest steht. Der Rest ist „Reproduktion” dummen, auswendig gelernten Geschwätzes.
Apropos: Ich hatte ja mal erzählt, in einer Rechtsabteilung gearbeitet zu haben. Ist schon länger her.
Damals war dort üblich, dass die wirklich wichtigen Leute von der Firma einen Blackberry bekommen (spezielles, auf Firmen ausgelegtes und mit Tastatur versehenes Mobiltelefon mit damals ungewöhnlichem Aussehen).
Ich war der einzige, der keinen hatte.
Ich hätte einen bekommen, wenn ich danach gefragt hätte. Aber ich wollte keinen. Erstens, weil so’n Stück Computer auf mich als Informatiker nicht diese Anziehungs- und Zauberwirkung entfaltet, ich hatte vorher schon Computer gesehen und bis dahin schon ein halbes Dutzend verschiedener Handys, auch privat schon ein Smartphone. Zweitens und wichtiger aber, weil man damit keinen Feierabend mehr hatte. Nur ganz wenige Leute hatten da meine private Handy-Nummer, und wenn ich abends aus der Firma ging, dann war ich weg. Feierabend. Man erwartete jedoch vom Spitzenpersonal mit Blackberry, dass die quasi rund um die Uhr innerhalb weniger Minuten antworten, wenn das Ding irgendeine Nachricht übermittelt. (Hintergrund: Ich war vorher schon in einer anderen Firma, damals, als Mobiltelefonie noch richtig teuer war, und da hatte die Firma den Mitarbeitern Diensttelefone gestellt, die man auch unbegrenzt zu Privatgesprächen auf Firmenkosten nutzen durfte, mit dem Hintergedanken, dass man das Ding immer dabei hat und damit ständig erreichbar ist, weil man sich privat drauf eingerichtet hat. Man erklärte mich für verrückt, weil ich ein eigenes Privathandy hatte und das selbst zahlte, aber dafür hatte ich meinen Feierabend und Ruhe.)
Da war es also nun üblich, dass in Sitzungen jeder seine Schreibmappe schön sauber vor sich hinlegte, Krawatte natürlich Standard, und ein jeder legte zur Darstellung seines hohen Ranges den Blackberry rechts daneben, auch wenn man ihn nie brauchte. Statussymbol unter Juristen. Nachdem ich zwei, drei Mal eine dumme Bemerkung bekam, weil ich ja keinen Blackberry hätte (obwohl ich den jederzeit sofort hätte haben können, und eigentlich auch hätte haben sollen, aber eben nicht wollen), habe ich aus der Kramskiste eine Blackberry-Attrappe aus geschäumten Gummi (so wie diese Handdrück-Bälle) geholt, die ich mal so um 2007 auf einer Messe in London als Werbematerial in die Hand gedrückt bekommen habe. In Deutschland gab es die anscheinend nie. Glücklicher Zufall, exakt dasselbe Modell (gab ja damals auch nicht so viele). Aus ein, zwei Metern Entfernung kaum zu unterscheiden. Also habe ich das Ding in die Schreibmappe und dann in den Besprechungen auch danebengelegt. Bin jetzt auch wichtig.
Die Gesichter waren erstaunt. Wie, der Danisch ist jetzt auch Führungspersonal? Erst bei einer der folgenden Sitzungen fiel ihnen auf, dass irgendwas nicht stimmt, weil das Ding permanent immer dasselbe Bild anzeigte und keinen Bildschirmschoner hatte, nie ausging (Kunststück, die Anzeige war ja nur aufgedruckt). Ein Rechtsanwalt, der sonst auch ziemlich arrogant war und auch nichts dabei fand, mich wegen abweichender Meinung mal als „Arschloch!” anzuschreien, kam näher, sah, dass da irgendwas nicht stimmte, nahm das Ding in die Hand, merkte, dass es viel zu leicht, ganz weich und einfach nur ein Stück war, und die Tasten alle nur angedeutet sind, und bog das Ding vor seinen Augen fassungslos durch. Die Gesichter hättet Ihr sehen sollen. Komplett fassungslos. Es fiel ihnen einfach gar nichts dazu ein. Überhaupt nichts. Die haben nichts dazu gesagt. Aber danach hatten sie bemerkenswerterweise weitaus mehr Respekt vor mir, als wenn ich einen echten da liegen gehabt hätte, denn den hatten sie ja auch alle. Mit keinem Wundergerät der Welt hätte ich da so einen Impact erzeugen können wie mit einem simplen bedruckten Stück Gummi, das so völlig wertlos wie wortlos eine stille Verachtung ausdrückte, die man erst entdecken musste. Darüber sind die auch nicht hinweg gekommen.
Ich habe das Ding noch. Nur deshalb habe ich das überhaupt aufgehoben. Und, oh Wunder, es zeigt immer noch dasselbe Bild auf dem „Bildschirm”:
Und dann kommen die Gender-Tassen und erklären uns, Handys seien nur dazu da, um Frauen zu unterdrücken.