Des Dachschadens kühne Erklärung…
Kommt ja nicht oft vor, dass mich Frauentratschillustrierte mit interessantem Inhalt erstaunen.
Ein Leser schrieb mir, dass er im Supermarkt am Käseblattregal vorbeikam, etwas erspähte und sich eingedenks meiner nicht zurückhalten konnte, flugs den Telefonapparat zu zücken, um mir Lichtbilder selbiger Presseerzeugnisse zu fertigen und zu übermitteln. Sei er bedankt dafür.
Niemand geringeres als Gretas Göttinnenmutter Malena Ernman selbst erläutere, so das Thema des Artikels, in mitleidheischender Weise, welche Latten am Zaun des berühmten Töchterchens fehlen. Und warum.
Beiderlei Getöchter ihrer nämlich habe schon schweren Schaden daran genommen, dass sie von Berufs der Opernsängerin wegen alle paar Monate umziehen und den Nomaden gleich von Stadt zu Stadt ziehen musste, die Familie stets aufs Neue aus dem Umfeld reißend. Als Greta in die fünfte Klasse kam, habe sie sich geweigert zu essen und sein in einer Art Dunkelheit verschwunden. Lebensbedrohlich sei es gewesen, über die konkrete Natur der Gefahr lässt sich der Artikel aber nicht näher aus, deutet aber an, dass Greta Stunden gebraucht habe um winzige Portionen zu vertilgen. Erst danach und deshalb habe man Asperger und Autismus festgestellt.
Das damit einhergehende seltsame Verhalten Gretas und Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Schülern hätten dazu geführt, dass sie in der Schule oft gehänselt und verprügelt wurde und zuhause das einsame Sorgenkind war.
Wäre ich Freud oder sowas, würde ich darin jetzt die Ursache für die Schulschwänzerei erblicken.
Ebenfalls in der Schule habe sie einen Film über Umweltverschmutzung gesehen, der sie vor der Klasse in Tränen habe ausbrechen lassen. Man habe Plastikberge im Meer und verendende Robbenbabys gesehen.
Daraus sei Ende 2018 der Schulstreik geworden. Hört sich eher wie eine Schulunfähigkeit ein.
Und daraus sei etwas passiert. Sie sei nicht nur berühmt geworden, sondern zum ersten Mal für ihr Verhalten nicht ausgegrenzt, sondern akzeptiert worden und habe Zuspruch bekommen.
Das nun habe sich unerwartet positiv auf ihren Zustand ausgewirkt, sie habe plötzlich besser mit Gleichaltrigen umgehen können. Auch zuhause habe sich die (anscheinend überaus schwierige Situation) dramatisch verbessert, weil der fiktive gemeinsame Gegner dann doch zusammenschweißte.
Es geht also eigentlich gar nicht um das Klima, sondern um die größte Psychotherapie aller Zeiten für ein Mädchen, mit dem weder Schulklassen noch die eigene Familie klarkamen und die zum ersten Mal etwas gefunden hatte, mit dem sie sich Freunde machte (oder was sie dafür hält).
Deshalb braucht das alles auch keine Begründung.
Im Prinzip ist die bis dahin sozialunfähige Greta in eine riesige Echokammer geraten und schreit halt den Ton, auf dem die Kammer in Resonanz geht.
Kurioserweise geht das Klimathema damit auch eigentlich nicht von Greta aus, sondern von der kommunistischen Echokammer. Es kam halt eben zusammen, dass sich das Mädchen mit dem Knacks und die Echokammer gegenseitig in dieser Tonart aufschaukelten und die oft als erziehungsunbefähigt gescholtenen Eltern wahrscheinlich einfach heilfroh waren, dass der Haustyrann endlich ein Thema und Linderung gefunden hat.
In der Elektrotechnik und Informatik sind solche Systeme bekannt, die sich durch positive Rückkopplung aufschaukeln wie das Rückkopplungsdröhnen am Mikrofon.
In beiden lernt man, dass solche Systeme instabil sind und sich schnell so aufschaukeln und eskalieren, dass sie platzen, bersten, übersteuern. Wie ein Hubschrauber in Bodenresonanz.
Was aber auch heißt, dass Greta dadurch (scheinbar) positives Feedback, Heilung, Linderung gefunden habe (nicht wenige meinten ja, dass sie nach der Bootsfahrt besser ausgesehen habe als vorher), aber letztlich nur das Produkt der Echokammer ist.
Die Echokammer hat da in einem psychisch probematischen Kind jemanden gefunden, der ihr in Freude über positives Feedback das gesagt hat, was sie hören und wiederholen wollte.
So macht man sich eine weltweite Klimabewegung, die fest vom Weltuntergang überzeugt ist.