Ansichten eines Informatikers

Danke schön!

Hadmut
25.12.2019 16:34

Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit bei allen Lesern bedanken.

Und ja, die Kamera ist gebaut.

Eigentlich wollte ich so ein paar Worte auf Video sagen, aber mich hat eine kleine Erkältung erwischt, ich bin am rotzen und am spotzen, und glaubt mir, das wollt Ihr wirklich nicht sehen. Außerdem habe ich heute totaaal lange ge- und verschlafen und es hat mich nicht mal gestört. Insofern sehe ich mich gerade auch vor Samstag nicht in der Verfassung, Weihnachtsgrüße auf Video auszurichten, und das passt dann nicht mehr so. (*Pröööt!*)

Also muss es jetzt leider doch bei einem schriftlichen Dankeschön bleiben.

Ich habe so viele Weihnachtswünsche und Dankmails bekommen, dass ich es gar nicht schaffe, die alle zu beantworten. Daher auf diesem Wege herzlichen Dank und noch schöne Weihnachten und einen guten Rutsch an alle Leser. 🙂

Vielen Dank auch für so einige Weihnachtsgeschenke.

Vor allem für die Kamera!

Ein Leser hatte mir einen Adventskalender geschenkt, in dem hinter jedem Türchen Bauteile für eine doppeläugige analoge Kamera nach Rolleiflex-Schema sind. Ist zusammengebaut und funktioniert, lässt sogar beim Blick durch den Sucher das alte Rolleiflex-Feeling aufkommen. Die Verschlusszeit habe ich übrigens mit einem Blitzbelichtungsmesser auf ziemlich genau 1/100 Sekunde gemessen. Erstaunlich, wie gut und präzise der funktioniert, obwohl so simpel gebaut (oder gerade deshalb?).

Ursprünglich hatte ich überlegt, jeden Tag ein Videochen für den nächsten Schritt zu machen, aber da hat mir die Zeit nicht gereicht, außerdem habe ich entdeckt, dass genau das schon ein anderer auf Youtube gemacht hat und da waren die Zuschauerzahlen sehr dünn. Das lässt sich auch schwer verfilmen, weil die Teile (technisch bedingt) alle dunkelmattschwarz sind und sein müssen, und man dann vom Zusammenbau so erst mal nichts sieht, zumal man meistens dann auch nur meine Finger und nicht die Teile sehen würde. Ist aber eine schöne Übung in analoger Technik auch für Kinder.

Blick zurück auf das Jahr

Ich möchte aber etwas ansprechen, was mir auch in früheren Jahren schon so aufgefallen ist:

Ich empfinde es als überaus (und zunehmend) mühsam, anstrengend und auch unangenehm, in diesem Land, in dieser Gesellschaft zu leben.

Wir bürokratisieren, schikanieren, politisieren und nerven uns gegenseitig zu Tode.

Dazu dieses ständige Gebashe, der Meinungsdruck, diese political correctness, immer und überall irgendein Idiot, der sich anmaßt, einen erziehen zu wollen. Dieser Gesellschaftszustand, dass die Dummen glauben, schlauer als andere und damit beauftragt zu sein, die auch zu Dummen zu erziehen. Und ein wesentlicher Schritt dahin war es, blanke Dummheit zur akademischen Tugend und gleich zu mehreren Studiengängen an den Universitäten zu erheben.

Ich hätte nichts dagegen, wenn wir einfach einen Haufen Arbeit hätten und viel arbeiten müssten, wenn wir dabei auch viel bauen und schaffen würden.

Ich habe aber das Gefühl, den Eindruck, die Überzeugung, dass wir inzwischen einen großen Teil unserer Zeit, unserer Energie, unseres Geldes darauf verschwenden, uns mit selbstzerstörerischen Idioten herumzuschlagen. Wir haben uns jetzt mehrere Generationen von Leuten herangezüchtet, die nichts anderes machen als unverschämt zu fordern, zu schaden, zu beschimpfen. Quasi eine Art Autoimmunerkrankung. Wie gut könnte es uns ohne diese Leute gehen.

Ich hätte ja auch nichts dagegen, wenn man sich für das Klima und Umweltschutz einsetzt, Umweltschutz ist eine tolle, wichtige Sache. Ich habe es ja auch lieber sauber. Die Realität ist aber, dass diese Leute nicht etwa Ingenieurwissenschaften studieren und saubere Verfahren entwickeln, sondern nur pöbeln, zerstören, schaden, intrigieren. Ich würde über Fridays for Future jubeln, wenn die jeden Freitag irgendein Patent oder eine Idee vorstellen würden, womit irgendetwas sauberer oder umweltfreundlicher würde. Es sind aber nur Dummenaufmärsche. Weil Dummenaufmärsche (wieder) das sind, was unsere

Oder um es anders zu sagen: Wo derartige Deppenbrigaden für Klima und Umweltschutz zuständig sind, können Klima und Umweltschutz keine Wichtigkeit haben. Solange Klimaschützer die dümmsten Nüsse vor sich hertragen, brauchen sie mir mit dem Argument Klima erst gar nicht zu kommen, denn wenn es wichtig wäre, würden sie andere Leute als die dümmsten anbringen. Schaut, was sie machen und wer ihre Frontfiguren sind, und Ihr wisst, dass das Thema nichts wert sein kann.

Dass mir Presse und Politik dabei enorm auf die Nerven gehen, habe ich zum Ausdruck gebracht. Ich glaube durchaus, dass wir vor einem Notstand stehen, aber mehr als vor einem Klimanotstand vor dem Dummen- und Selbstvernichtungsnotstand.

Mit dem Eindruck stehe ich wohl nicht alleine. Ein Leser schrieb mir, ohne Quelle, dass gerade ein Spruch rumgeht:

Quote for today: “The problems we face today are there because the people who work for a living are now outnumbered by those that vote for a living.”

Das ist im Prinzip das, was ich schon sagte: Jede Demokratie bricht zusammen, wenn die, die auf Kosten anderer leben, die Mehrheit gegenüber denen, auf deren Kosten sie leben, erreichen. Das ist dann stabil dysfunktional. Und in diesem Zustand sind wir angekommen. Der Luxus und Wohlstand von inzwischen über 70 Jahren Frieden und Aufbau haben zu viele Leute hervorgebracht, die nur noch parasitär leben und überzeugt sind, dass für sie Milch und Honig vom Himmel zu regnen haben, und sie haben zwar noch keine echte Mehrheit, aber in Verbindung mit den vielen demokratieverfälschenden Mechanismen wie öffentlich-rechtlichem Fernsehen eine Wirkung wie eine Mehrheit.

Sorry. Normalerweise sind da salbungsvolle Worte angebracht, Vorsätze und Wünsche für das neue Jahr, erholt Euch gut, schönes neues und erfolgreiches neues Blablabla. Es tut mir leid, wenn ich den für Weihnachtsansprachen üblichen Ton nicht treffe, aber mein Optimismus ist mir irgendwo abhanden gekommen, ich bin da von Berufs wegen ohnehin eher zwischen Realismus und Pessimismus angesiedelt.

Nee, ich bin nicht so gut im Heucheln, schon gar nicht mit verstopfter Nase.

Aber ehrlich gesagt, ich habe auch gar keine Lust, so zu tun, als sei alles gut.

Ich bin nicht im Geringsten bereit, diesem Politwahnsinn, dieser Manipulation und Agitation auf immer höherer Drehzahl, noch meine Segen oder meine Toleranz zu schenken, indem ich schöne Worte vergeben oder wenigstens die Klappe halte. Ich halte es für unumgänglich, dazu und dagegen den Mund aufzumachen.

Es wird eskalieren. Es eskaliert schon. Es ist schon eskaliert, wir sind schon am Point of no Return vorbei.

Wir leiden unter Erruptionen von Dummheit, Verlogenheit und Agitation.

Und ich glaube, dass wir spätestens in den nächsten 2 bis 5 Jahren in eine richtig tiefe, von Dummen selbstgemachte Krise rutschen werden. Intellektuell, finanziell, wirtschaftlich, demokratisch, gesellschaftlich. Auf Staats-, Europa- und Weltebene.

Ich sehe aber nicht, wie wir daran noch vorbeikämen. Ich sehe nicht, wie wir anders als durch einen Crash noch an der Rhetorik und Agendadominaz der Dummen und der Parasitären vorbeikämen.

Abwärtstendenz

Für gewöhnlich verfolge ich die Strategie, mich auch mal nach dem umzusehen, womit es aufwärts geht, wo ich Chancen vermute.

Nur: Da ist nichts mehr.

Ich sehe gerade nichts mehr, was wirklich noch ernsthaft und in nennenswertem Umfang besser wird. Ich sehe gerade nur ganzflächigen Verfall. Ich sehe gerade keine einzige Wirtschaftsbranche, keine Industrienische, kein intellektuelles Feld, in dem es irgendwie aufwärts ginge oder auch nur stabile Hoffnung auf stabile Verhältnisse bestünden.

Es geht bergab.

Ich will das aber nicht im Sinne von Depressionen, Selbstmitleid oder Selbstaufgabe verstanden haben.

Ich will das im Sinne von „Helm auf, an die Waffen” verstanden haben. An die Waffen. à l’arme! Alarm. Die Krise als Motiviation auffassen und nicht aufgeben, nicht locker lassen. Charakter zeigt sich im Krieg, nicht im Frieden.

Ich glaube, die nächsten 5 Jahre werden sehr hart, anstrengend, auszehrend. Wir werden Schaden erleiden, dass wir uns hinterher selbst nicht wiedererkennen werden. Oder etwas allgemeiner gesagt: Die nächste Dekade. (Manche Leser schreiben mir, dass die dämliche Presse nicht merke, dass die Dekade bis 2020 und nicht bis 2019 gehe. Ist mir egal, weil der Anfang ohnehin willkürlich gewählt und nicht jahresgenau zu bestimmen ist, das ist keine Naturkonstante. Nicht mal die Zykluslänge von 10 Jahren hat irgendetwas naturkonstantiges an sich. Insofern bietet es sich der Bequemlichkeit und der sprachlichen Einfachheit durchaus an, eine Dekade von 0 bis 9 zu betrachten, aber das möge jeder sehen, wie er will, zumal ich den Anfang ja auch nicht tagespräzise festsetzen will.) Also: Die nächste Dekade wird sehr, sehr hart. Sie wird von Verlusten gekennzeichnet sein.

Und nein, Weihnachtsansprachen gehören wahrlich nicht zu meinen Stärken. Ich bitte deshalb um Nachsicht, dass mir diese nicht so festlich, feierlich und wohlerzogen geraten ist. Aber wenn ich das Geblubber aus Politik und Medien höre, sehe ich da auch keinen Raum mehr.

Ich wünsche Euch deshalb noch schöne Feiertage, ein paar Tage Erholung, einen guten Rutsch ins Neue Jahr und schafft’s gut bis etwa Heilige Drei Könige. Damit bleibt Ihr etwa gerade in Sichtweite der Reichweite meines Restoptimismus.

Hadmut Danisch