Die Bundeswehr und ihre Probleme
Eine Nebenbemerkung.
Heute hat die neue, trotz fragwürdiger Qualifikation eingequotete Wehrbeauftragte Eva Högl ihren ersten Bericht als Wehrbeauftragte vorgelegt.
Gelesen habe ich ihn (noch) nicht, aber soweit man Nachrichtensendungen überhaupt noch trauen kann und darf, geht es darin anscheinend in der Hauptsache nur noch darum, wie man Rechte aus der Bundeswehr bekommt.
Sonst haben sie keine Probleme. Beschaffung, Technik, Ausstattungsmängel, kaputte Panzier, nichtfliegende Flugzeuge, alles nicht mehr so wichtig. Das übliche Schema, wie es immer läuft, egal ob Universitäten, Behörden oder was auch immer: Um Funktion, um Aufgaben, um Anforderungen oder Inhalte geht es nicht mehr, alles ist nur noch Futtertrog für Politisch Korrekte.
Ähnlich wie bei der Polizei müsste man sich mal die Frage stellen (macht man aber nicht), wer eigentlich noch den Job nach deren Vorstellungen machen soll. Welche Sorte Mensch da eigentlich deren Zielgruppe darstellt. Ich fürchte aber, darüber denken die nicht nach. Es geht nur noch darum, wer da alles nicht drin sein darf und dass die Klientel da gutes Lebenseinkommen, Macht und sowas findet.
Mir fällt das auf, weil ich diese Woche auf einer Art Konferenz war. Virtuell natürlich, Videkonferenz. Während alle ganz schrecklich über Corona und Lockdown schimpfen, finde ich das äußerst angenehm und komfortabel, direkt aus der Wohnung und ohne sich auch nur Socken anziehen zu müssen, an allerlei Veranstaltungen „teilnehmen” kann, kostenlos obendrein. Am Mittwoch war ich – rein zuhörend, nicht aktiv – bei einem Gespräch des American Council on Germany. Es ging um Trumps Entscheidung, Truppen aus Deutschland abzuziehen.
Sonderlich spannend war’s nicht, ich fand es eher, naja, nicht direkt langweilig, sagen wir „milde”.
Etwas zwiespältig. Einerseits passt ihnen Trump nicht. Seine Entscheidung noch weniger. Es wurde auch erwähnt, dass der Abzug, wie Trump ihn sich vorstellt, schon logistisch nicht möglich sei. Der unterschätzt das enorm. Schon allein die Bahnfrachtkapazitäten seien hier nicht gegeben, um das Zeug in der gewünschten Zeit wegfahren zu können. (Ich glaube, ich habe mal irgendwo gelesen, dass nach dem Ende der DDR die Deutschen den Russen den Abzug zahlen mussten, weil die sich selbst schon nicht mehr leisten konnten, ihre Truppen abzuziehen, sowas ist weder einfach, noch billig.) Nach Amerika zurück wäre auch schwierig bis unmöglich, zumal man den Standort Deutschland als Stützpunkt einfach brauche. Die Überlegung sei eher, das alles nach Osten zu verschieben (weiß nicht mehr, ich glaube, sie hatten Polen gesagt, bin mir da aber nicht mehr sicher). Man hätte aber schlicht übersehen, dass es einen Vertrag mit den Russen gebe, keine wesentlichen Truppenteile auf dem Gebiet des ehemaligen Ostblocks zu stationieren.
Wie man es dreht und wendet, die Sache mit dem Truppenabzug ist irgendwie eine ganz blöde Idee, es geht wohl einfach nicht.
Andererseits aber räumten sie auch wieder ein, dass Trump es auch nicht habe lassen können, wie es ist, weil die Deutschen ihre Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllten. Irgendwie habe er reagieren müssen, und besseres fiel ihnen auch nicht ein.
So eine richtige Ablehnung wollte also auch nicht draus werden, es gehe wohl um einen Abzug von einem Drittel der Truppen.
Und dann kamen sie auf den Punkt, dass Deutschland nicht in der Lage sei, sich selbst zu verteidigen. Die seien auf die Amerikaner schlicht angewiesen. Woraus Trumps Druckmittel erwachse.
Und von da auf die Frage, wie es eigentlich dazu kommen konnte, dass die Bundeswehr zur Witzarmee verkommen konnte. Ich kann es aus dem Gedächtnis nicht mehr wörtlich wiedergeben, aber so in die Richtung, dass es längst eine internationale Lächerlichkeit sei, in welchem Zustand die Bundeswehr sei. Fährt nicht, fliegt nicht, taucht nicht, schießt nicht, trifft nicht. Und davon viel zu wenige. Es sei unfassbar, dass ein Hochtechnologieland wie Deutschland eine so heruntergekommene und funktionsunfähige Armee habe. Das sei auch kein aktuelles Problem, sondern die Ursachen lägen etwa 15 Jahre zurück. (Sagten sie nicht, dachte ich nur: Wahl Merkels.) Da schon seien die Weichen falsch gestellt worden, weshalb wir heute nicht mal mehr die Teile haben, um das Zeug noch zu reparieren. (Neulich stand noch irgendwo, dass der Corona-Lockdown ein Segen für die Bundeswehr sei, weil sie durch die stark reduzierten Aktivitäten zum ersten Mal wieder mit den Reparaturen nachkämen.) Deshalb sei es aber auch nicht mehr möglich, die Probleme in kurzer Zeit zu beheben.
Hätte ich können (man konnte da nicht sprechen und Fragen hätte man am Tag vorher per Mail schicken müssen), hätte ich gerne eingeworfen, dass der Abbau der Bundeswehr auf der damaligen Doktrin beruhte, dass wir doch „von Freunden umzingelt” seien, und wir deshalb keine Bundeswehr mehr bräuchten. (=alle Probleme auf die netten Nachbarn abwälzen)
Ich finde es grotesk, dass wir in dieser Situation drei Laiinnen, Merkel, Kramp-Karrenbauer, Högl haben, die da über die Bundeswehr entscheiden und befinden (als ob nicht das schon ein ausreichender Grund für Fahnenflucht wäre), und deren Hauptproblem darin besteht, wie man noch Leute aus der Bundeswehr rauswirft.
Wie soll das weitergehen?
Wie stellen die sich das vor?
Meine Vermutung wäre, dass die vielleicht sowas wie eine Art Fremdenlegion bauen wollen, möglichst gemischt, wer mitspielt bekommen eine neue Identität und die Staatsbürgerschaft, und dann im Prinzip der islamische Staat bzw. seine Armee hier kaserniert und aufmunitioniert wird. Irgendwo in den unendlichen Tiefen meiner Leserhinweise habe ich noch einen Hinweis (müsste ihn erst finden), wonach es neulich irgendeinen Ärger um irgendeinen Direktor oder anderen Leiter in irgendeinem Flüchtlingscamp gab, weil der beobachtet hatte, dass sich unter den Flüchtlingen Söldner des islamischen Staats gesammelt und die im Camp volle militärische Übungen abgehalten hatten.
Also ich wüsste jetzt auch nicht, wie das mit der Bundeswehr noch funktionieren sollte.
Als ich noch Grundwehrdienst hatte (vor 35 Jahren) gab es noch die Mauer und die geflügelte Redewendung „die Russen kommen”. Manchmal auch in diesem pauschalisierenden Singular „wenn der Russe einmarschiert”. Manchmal habe ich den verdacht, das sei gar nicht pauschalisierend. Die würden wirklich nur einen schicken. Weil einer reicht.