Die Stuttgarter Partyszene und die political correctness
Was man sagen darf und was nicht.
Nicht wenige Leser fragen an, wie es denn wieder mal mit den Maßstäben so aussehe.
Von Chemnitz gab es das „Hase-du-bleibst-hier”-Video, auf dem einer einem Migranten 10 Meter hinterherläuft, ohne ihn zu berühren, aber das reichte, um ganz Sachsen zu Nazis zu erklären und den Verfassungsschutzchef zu schassen.
In Stuttgart hat man eine Ladenstraße zertrümmert, Polizeiautos demoliert, Polizisten verletzt – nichts passiert.
Die offizielle Lesart ist, es war die Event- und Partyszene. „Kleine Grüppchen haben sich spontan solidarisiert”, das ist alles. Und solidarisch ist doch immer gut. (Ein anderer Leser wies auf die Doppelbegrifflichkeit hin: Bei Rechten heißt es „Hunderte Gewaltbereiter hatten sich zusammengerottet”)
Die in Stuttgart waren übrigens nicht gewaltbereit. Sonst hätte es ja in der Presse gestanden.
So gar nicht politisch korrekt ist da wieder mal die Polizeigewerkschaft, die ausschert. Polizeigewerkschaft macht Stuttgart nach Krawallen schwere Vorwürfe
In Zusammenhang mit den Krawallen in der Stuttgarter Innenstadt macht die Deutsche Polizeigewerkschaft der Stadt Stuttgart schwere Vorwürfe. Die Auseinandersetzungen in der Nacht zum Sonntag hätten sich schon länger angedeutet, davon hätte niemand überrascht sein dürfen.
Moment mal. Schon länger angedeutet? Kann ja nicht stimmen. Die Presse sagte uns doch, das seien Grüppchen gewesen, die überhaupt nichts miteinander zu tun hatten, und sich nur wegen einer fiesen und unnötigen Drogenkontrolle spontan solidarisiert hätten.
Die Polizei sei in vergangenen Wochen am Stuttgarter Eckensee, wo die Ausschreitungen am Samstag begonnen hatten, vermehrt mit Problemen “mit jugendlichen und heranwachsenden Tätern mit überwiegendem Migrationshintergrund” beschäftigt gewesen, sagte der Landesvorsitzende der Polizeigewerkschaft, Ralf Kusterer, der Deutschen Presse-Agentur. Dort würden sie auf den öffentlichen Grünflächen nahezu ungehindert Drogen und Alkohol konsumieren.
Kann ja gar nicht sein. Weiß doch jeder, dass Drogen und Alkohol im Islam verboten sind. Alles Fake News. Zumal uns doch die Presse sagte, dass das irgendwie alles war, von allem etwas.
Diese Szene sei äußerst aggressiv und respektlos, bedrohe Polizisten und habe mit dem Stuttgarter Event-Publikum nichts zu tun. Deshalb hatte die Polizei von der Stadt gefordert, das Grünflächenverbot auch durchzusetzen. Darauf habe die Stadt Stuttgart allerdings nicht reagiert.
Habe mit dem Event-Publikum nichts zu tun? Kann nicht stimmen. Stand doch in allen Zeitungen, dass es die Party- und Eventszene war.
Stuttgart habe nicht reagiert? Kann auch nicht stimmen. Stand doch in der Zeitung, dass die sich erst wegen der Drogenkontrolle spontan solidarisiert hätten, da war doch vorher gar nichts.
Focus beschreibt übrigens die Substanz der Party-Szene:
“Gymnasiasten, die sich mit Eistee und Billigwodka die Birne zuknallen”
Das Problem mit der „Party- und Eventszene“ am Schlossplatz und dem angrenzenden Eckensee, das gäbe es „schon seit Jahren“, sagt Personal-Chefin Carina Kammerer. Ein Phänomen, dass sich vornehmlich auf die Wochenenden konzentriere, die Nächte auf Samstag und Sonntag. „Wenn das Wetter gut ist und es warm ist, dann ist auf den Rasenflächen kein einziger Platz mehr frei.“
Eine Veränderung der Zusammensetzung des Publikums und deren Herkunft, über die nun viel spekuliert wird, haben bislang weder Kammerer noch Huber feststellen können. „Das war schon immer bunt gemischt, Deutsche, Ausländer, sozial Schwache und auch Gymnasiasten, Jugendliche aus guten Elternhäusern, die sich mit Eistee und Billigwodka die Birne zuknallen“, so Huber. Und natürlich kaufen die nichts im Restaurant, sorgen aber trotzdem immer wieder für Stress, wenn sie volltrunken und aggressiv versuchen, die Toiletten beim „Carl“ zu nutzen. „Die einzigen öffentlichen Toiletten gibt es an der U-Bahn-Station, und die reichen natürlich nicht für Hunderte Betrunkene aus“, ärgert sich der Wirt über die Stadt. “Viele von ihnen sind nichts weiter als Idioten, die sich um ihren Verstand saufen”, so der 48-Jährige.
Gymnasiasten. Komisch, haben wir damals nicht gemacht.
Die Zusammenfassung ist aber wohl, dass die Saufen und Pinkeln wollen.
Neu an den Krawallen am vergangenen Wochenende waren aus seiner Sicht nur die jungen Personen, die mit schwarzen Sturmhauben ihre Gesichter vermummen. “Die habe ich hier am Schlossplatz am Wochenende bislang nicht nicht gesehen“, sagt der Brauhaus-Wirt. Ob sich dahinter Angehörige der linksextremen Szene verbergen, ist noch unklar. Dass bei den Plünderungen auch viele Ausländer und Deutsche mit Migrationshintergrund dabei waren, ist eine Tatsache. Doch in einer Stadt wie Stuttgart, in der jeder Vierte einen ausländischen Pass hat, scheint dies schlicht den Bevölkerungsdurchschnitt widerzuspiegeln.
Aha. Im Juni immer die Sturmhaube in der Tasche für ungeplante spontane Solidarisierungen.
Wurde das alles wie in den USA von der Antifa angezettelt?
Ach nee, die wollen doch nur spielen:
Colyn Heinze ist Mitglied im “Club-Kollektiv Stuttgart”, dem Interessenverband von Clubs und Veranstaltern. Er lehnt die Bezeichnung “Party- und Eventszene” für die Chaoten ab. Der werde “verwendet, weil man nicht weiß, wie man diese Menschen sonst beschreiben soll”, sagt Heinze der “Tagesschau”. Es habe aber nichts mit Clubs oder Bars zu tun, sondern es seien eben feiernde Menschen, die hier in die Innenstadt gezogen seien.
Dieses mobile Feier-Publikum habe sich in der letzten Zeit jedoch drastisch verändert. Einen Grund dafür sieht Heinze in den Corona-Beschränkungen für Clubs und Bars. “Es spielt sicherlich eine Rolle, dass tatsächlich gerade die Clubs zu haben, denn dann wären sicherlich einige Menschen in den Clubs gewesen und hätten sich dort aufgehalten.”
Ein Landtagsabgeordneter hatte die Problematik im Landtag von Baden-Württemberg angesprochen, nur leider nicht politisch korrekt. Er wurde dafür von der türkisch-kurdisch-stämmigen Landtagspräsidentin Muhterem Aras des Saals verwiesen und von der Polizei aus dem Saal getragen. Womit wenigstens die Behauptung widerlegt wäre, dass politisch nicht korrekte Abgeordnete untragbar seien.