Vom Ende der Verschlüsselung – vom Ende der Kommunikationsfreiheit
Mit der Umwandlung der westlichen Welt in eine kommunistische Tyrannei gehen auch Verbote von Kryptographie einher – niemand darf mehr Geheimnisse haben.
Zwei Meldungen vom Heise Newsticker
EU
EU-Kommission: Verschlüsselung hemmt Kampf gegen sexuellen Kindesmissbrauch
Die EU-Kommission hat Ende-zu-Ende-Verschlüsselung als Haupthindernis ausgemacht, um Kinderschändern das Handwerk zu legen. Sie drängt auf Gegenmaßnahmen. […]
Der Einzug durchgehender Verschlüsselung etwa in Messenger-Dienste wie WhatsApp, Signal und Threema sei zwar hilfreich, um den Datenschutz und die Kommunikationssicherheit zu gewähren, schreibt die EU-Kommission in ihrer am Freitag veröffentlichten Strategie “zur wirksameren Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern”. Dieser Trend erleichtere Tätern aber auch den Zugang zu abgeschirmten Kanälen, über die sie Aktivitäten, wie den Handel mit illegalen Bildern und Videos, “vor der Strafverfolgung verbergen können”.
Dasselbe Argument könnte man auch gegen abschließbare Wohnungstüren und Vorhänge an den Fenstern vorbringen.
Die Kommission versucht offenbar frontal, Verschlüsselung zu verbieten:
Dem Einsatz von Verschlüsselungstechnologie für kriminelle Zwecke sollte daher unverzüglich begegnet werden, fordert die Exekutivinstanz. Den Dienstleistern müsse es möglich sein, Bilder oder Videos zu sexuellem Kindesmissbrauch “in durchgehend verschlüsselter elektronischer Kommunikation aufzudecken und anzuzeigen”. Eine solche Lösung sollte sowohl Datenschutz in der elektronischen Kommunikation als auch den Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung und ihrer der Privatsphäre gewährleisten. […]
Konkrete Lösungsansätze will die Kommission nun im Rahmen des EU-Internetforums vorantreiben, dem Firmen wie Facebook, Twitter, Google, Microsoft, Dropbox, JustPaste.it und Snap angehören. Das auf Selbstregulierung ausgerichtete Gremium soll demnach einen runden Tisch mit Technikexperten einrichten und darüber Initiativen erarbeiten, um sexuelles Missbrauchsmaterial in durchgängig verschlüsselter Kommunikation “unter voller Achtung der Grundrechte” aufzudecken und melden zu können. […]
“Frontdoor” statt Hintertür
Dabei dürften keine neuen Sicherheitsschwachstellen geschaffen werden, “die von Kriminellen ausgenutzt werden könnten”, betont die Regierungseinrichtung. Vertreter aus Wissenschaft, Industrie, Behörden und zivilgesellschaftlichen Organisationen sollten Verfahren ausloten, “die sich auf das Endgerät, den Server und das Verschlüsselungsprotokoll konzentrieren” und die Rechte aller Beteiligten und Betroffenen sichern könnten.Bisher setzt die Polizei etwa Staatstrojaner ein, um Inhalte vor einer Ver- oder nach einer Entschlüsselung direkt an der Quelle abzugreifen. Der Ansatz ist aber umstritten, da er neue Angriffsflächen schafft.
Muss man sich klarmachen: Kinderpornos „in durchgehend verschlüsselter elektronischer Kommunikation aufzudecken und anzuzeigen” Dann ist sie eben nicht mehr „durchgehend verschlüsselt”.
Bedenkt man, dass die Beteiligten gerade KI-Methoden entwickeln, um alle Meinungen auf Webseiten wie Facebook usw. auszufiltern, die nicht politisch korrekt sind, ist das Filtern der Privatkommunikation mit denselben Filtern deren unausweichliche Konsequenz. Schaut man sich an, mit welchen Mitteln man heute schon gegen alle unerwünschten Meinungen vorgeht, und wie die EU die Staaten unter Druck setzt, gegen jede Kritik vorzugehen, ist es hundertprozentig sicher, dass man dies dann auch fordern wird, wenn die Verschlüsselungsverbote erst mal installiert und umgesetzt sind.
Ziel ist, dieselbe Zensur, die man in den institutionalisierten und öffentlich-rechtlichen Medien hat, auch in der privaten Kommunikation durchzusetzen.
Das muss jeder verstanden haben: Jeder der SPD, Grüne, Linke wählt, baut damit am totalitären Kommunismus mit. Kinderpornos sind nur das Aufmacherargument. Wer wirklich Kindesmissbrauch bekämpfen wollte, würde sich erst mal bei Grünen und der SPD umschauen. Ich kann mich gerade an zwei Abgeordnete erinnern, die Ärger wegen Kinderpornos hatten – beide SPD.
USA
US-Debatte: Warnung vor dem “Atomschlag” gegen Verschlüsselung
Zwei Gesetze gegen Verschlüsselung werden in den USA diskutiert, beim IGF lieferten sich jetzt Experten einen Schlagabtausch mit FBI- und (Ex-)NSA-Vertretern
Im Rahmen des virtuell abgehaltenen Internet Governance Forum USA haben Experten in den vergangenen zwei Tagen unter anderem über die Verschlüsselung und staatlichen Zugriff auf Datenströme debattiert. Hintergrund sind zwei Gesetzentwürfe, die derzeit den US-Kongress beschäftigen und den verschlüsselten Datentransport betreffen.
Bürger dürfen sich auf keinen Fall durch den Einsatz von Verschlüsselung aus dem Wertesystem der USA verabschieden, meint Darrin Jones vom FBI bei einer Diskussionsrunde des IGF USA. Jones, der in der Abteilung Science and Technology für die Abhöraktivitäten des FBI zuständig ist, warb für eine Entschlüsselungsverpflichtung für US-Provider und Plattformen, wie sie die Republikaner gerade mit dem Lawful Access to Encrypted Data Act (LEAD) vorgelegt haben.
Muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: „Bürger dürfen sich auf keinen Fall durch den Einsatz von Verschlüsselung aus dem Wertesystem der USA verabschieden.”
Denkt mal drüber nach, wo das Wertesystem der USA gerade hingeht. Ich hatte ja geschrieben, dass 44% der Akademiker Angst haben, für ein falsches Wort gefeuert zu werden.
Die Argumentation ist der Brüller:
Man wollen keine Hintertür und keinen goldenen Nachschlüssel, unterstrich Jones. Vielmehr solle jede Firma einfach angepasst an das eigene System sicherstellen, dass seine Beamten mit einem Gerichtsbeschluss weiter Zugriff auf gespeicherte Daten und Datenströme erhalten. Jones versicherte zugleich, dass nichts ihm ferner liege, als für mehr Unsicherheit der Bürger im Netz zu sorgen.
“Genau das Gegenteil ist der Fall”, meint der FBI-Experte: “Wenn ich mich als Nutzer auf Ende-zu-Ende verlasse, kann mich niemand mehr vor Malware warnen, die in meiner Inbox landet.” Obwohl er überaus sensible Informationen austausche, setze er daher nicht auf Ende-zu-Ende verschlüsselten Datenverkehr, sondern auf “gemanagte Verschlüsselung”. Auch im Finanzsektor handhabe man das übrigens so. Dort werde die Verschlüsselung ebenfalls unter eigener Kontrolle gehalten.
Man wolle keine Hintertür und keinen goldenen Nachschlüssel, nur alles mitlesen können.
Und das diene ja auch nur der Sicherheit des Bürgers, weil man ihn dadurch auch vor verschlüsselter Malware warnen könne. „Gemanagte Verschlüsselung”. Also effektiv gar keine.
Wenn man sich anschaut, weshalb dort Leute massenhaft gefeuert werden, dann gilt da schon jeder polistisch unzulässige Gedanke als „Malware”.
Ende freier Kommunikation
Tja, Leute. Das war’s mit freiem Internet und Kommunikation.
Die Informatiker haben es zwischen 1990 und 2010 erfunden und aufgebaut.
Und die Geisteswissenschaftler sind seit 2010 dabei, alles wieder kaputt zu machen.
Geliefert wie gewählt.