„Man muss erst Strukturen schaffen, mit denen eigenständiges Aufräumen etabliert wird.”
Jetzt muss ich mal blöd fragen.
Der Westfälische Anzeiger beklagt mit einer wüsten Bilderstrecke die unhaltbaren Zustände in einer Flüchtlingsunterkunft: Eine völlig verdreckte und vermüllte Küche.
Jetzt muss ich mal ganz blöd fragen:
- Ich hatte 15 Monate Grundwehrdienst, und wir haben alles selbst geputzt. Es war pico bello sauber, top.
- Ich habe 7 Jahre in einem Studentenwohnheim auf einem Flur mit – weiß nicht mehr genau – knapp 15 Leuten auf dem Flur gewohnt. Abgesehen von afrikanischen Koch- und islamischen Klogewohnheiten war es bei uns auch immer sauber, wir haben da eben geputzt. Oder gar nicht erst dreckig gemacht. Bei uns gab das Ärger, wenn einer seinen Dreck nach dem Kochen nicht wieder weggemacht und alles sauber und gespült hinterlassen hat.
- Ich wohne seit 1994 so vor mich hin. Zugegeben, es ist nicht immer sauber und nicht immer aufgeräumt, weil ich eben auch viel mache und mir oft die Zeit fehlt, aber ich kehre immer zeitnah zu einem geputzten und aufgeräumten Zustand zurück (was man allerdings von meinem Esstisch nicht sagen kann, den ich seit Corona zur Videokonferenzstation umgebaut habe, ich halte das aber für eine ausreichende Entschuldigung).
Warum, zum Henker, schaffen es Flüchtlinge, die ja immer behaupten, dass sie Langeweile und nichts zu tun haben, es nicht, nach dem Kochen sauber zu machen oder mal den Müll rauszutragen?
Warum sollen die Behörden dafür zuständig sein, hinter denen noch hinterherzuwischen?
Warum wird mir das seit 35 Jahren – sogar staatlich und verpflichtend – zugemutet, für mich selbst sauberzumachen, Flüchtlingen aber nicht?
Warum können die das nicht selbst sauber machen?
Für Familien oder Mütter mit Kindern, die nach WA-Informationen dort auch leben, sei dies unzumutbar. Einrichtungen wie diese würden generell vom Gesundheitsamt in wiederkehrenden Abständen geprüft, so Rolke. Da werde auch geschaut, ob die Räume gereinigt werden, die Müllentsorgung funktioniert und die Heizung beispielsweise.
Zwei Fragen:
- Ach, aber Männern kann man es zumuten?
- Wer sagt eigentlich, dass die Familien und Mütter, die da leben, die sind, denen es zugemutet wird, und nicht die sind, die es anderen zumuten?
Ist ja nicht so, dass da Fremde reinkommen. Niemand außer denen, die da wohnen, kocht da, also sind sie das schon selbst, die den Dreck machen.
Ich verstehe das nicht. Warum konnte man das von mir damals verlangen, dass ich putze, sogar die Toiletten, obwohl ich für das Wohnheim sogar gezahlt habe, aber Flüchtlingen kann man es nicht zumuten, den Herd nach dem Kochen abzuwischen?
Ihnen sei klar, dass ein Teil der Bewohnerschaft für verdreckte Küchen und Sanitäreinrichtungen verantwortlich ist. Die Helfer beklagen aber, dass keine Strukturen geschaffen würden, mit denen eigenständiges Aufräumen etabliert und Putzpläne durchgesetzt werden können. So litten auch die um Ordnung und Sauberkeit bemühten Bewohner unter der unhygienischen Lage.
Ah, ja. Fachkräfte und Goldstücke, Piloten, Wissenschaftler und Chirurgen hatte man angekündigt. Man muss erst Strukturen schaffen, mit denen „eigenständiges Aufräumen etabliert” wird.
Ich bin begeistert.